Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion  (Read 527298 times)

Bürohengst

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #1455 am: 04.04.2024 15:19 »
Das Dilemma ist, dass der TV-L auch im ÖD selbst so hinterher hinkt im Vergleich mit TVÖD, TV-N, TV-V.
Kennt denn jemand eine Plattform, bei welcher man die Jobangebote dezidiert nach bestimmten Tarifverträgen filtern kann? Oder wie macht ihr das?

Bei interamt.de sieht man den Tarif direkt in der Web-Anwendung der Stellensuche. Ansonsten halt im Stellenangebot lesen. In der Regel ist der Tarif sowieso klar anhand des ausschreibenden Arbeitgebers. Den TV-V haben bei uns hier nur die Stadtwerke. Der Link zu deren Stellenbörse hat einen vorderen Platz in meiner Favoritenleiste.

Markus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #1456 am: 04.04.2024 15:31 »
Bei interamt.de sieht man den Tarif direkt in der Web-Anwendung der Stellensuche.
Ja, das kenne ich. Man kann in der Suchmaske zwar nen Tarif eingeben, aber wirklich funktionieren tut das bei mir nicht und man muss dann durch die vielen Suchtreffer nochmal händisch durchscrollen. Aber wenn ihr auch nichts besseres kennt...

Bürohengst

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #1457 am: 04.04.2024 16:00 »
Bei interamt.de sieht man den Tarif direkt in der Web-Anwendung der Stellensuche.
Ja, das kenne ich. Man kann in der Suchmaske zwar nen Tarif eingeben, aber wirklich funktionieren tut das bei mir nicht und man muss dann durch die vielen Suchtreffer nochmal händisch durchscrollen. Aber wenn ihr auch nichts besseres kennt...

Geht bei mir auch nicht. Ein bisschen Mühe muss man sich dann schon noch selber machen. Aber in der Regel weiss man ja, welche Arbeitgeber/Dienststellen für einen in Frage kämen, zumindest wenn man wohnortnah sucht.
Ich würde es aber nicht nur vom Tarif abhängig machen. Mir wurde bei meinem jetzigen TV-L-Arbeitgeber anstandslos die Erfahrungsstufe 5 gewährt. Ein TVöD VKA-Arbeitgeber, wo ich mich ebenfalls vorstellte, wollte maximal Stufe 3 rausrücken. Homeoffice war dort auch nicht gern gesehen.
« Last Edit: 04.04.2024 16:14 von Bürohengst »

Modulator

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #1458 am: 05.04.2024 17:03 »
Ich kann nur für mich sprechen, deshalb ist folgendes auch keine allgemeine Aussage.
Welchen Sinn hat es denn weitere Zulagen und Gehaltserhöhungen über das übliche Maß hinaus zu fordern?
Der Einzige der sich darüber freut, ist der Fiskus, der erbarmungslos mit der Steuerprogression zuschlägt.
Was bleibt denn von +2 €/h letztendlich bei uns hängen?
Der Gehaltszuwachs füttert und verschiebt  nur die üblichen Tabellen (z. B. Düsseldorfer) und Grenzwerte (z. B. Beitragsbemessungsgrenze) und wie sie alle heißen.
Geht es einem dadurch besser? Langfristig?
Nein.
Wir sollten Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen fordern.
35-Stundenwoche, bei gleichem Gehalt und entsprechend weniger Arbeitsvolumen und Aufstockung der Stellenzahl.
Modernes Arbeitsumfeld. Keine Büromöbel, bei denen diverse Inventarstempel unter den Adlerkrallen mit Edding übermalt wurden. (Ihr wisst was ich meine.) Keine Diskussionen darüber, ob man einen neuen Bürostuhl braucht und x-Anträge darüber.
Angemessene. moderne Sozialräume mit einer Ausstattung, bei der du nicht um einen Platz für die Milch im Kühlschrank kämpfen musst.
Deutliche Verbesserung der Altersversorgung mit Investition in einen Fond, auf den der Staat nicht zugreifen kann und bei dem es nicht einmal heißt: "Tut uns leid, wir müssen wegen der schlechten Haushaltslage die Bezüge nach unten anpassen!".
Bei Dienstreisen die Nutzung von Dienstwagen und nicht den eigenen PKW, der mit 26 ct/km vergütet wird. Ein Witz!
Ihr dürft die Liste gerne ergänzen.





MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #1459 am: 05.04.2024 17:42 »
Wir sollten Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen fordern.
35-Stundenwoche, bei gleichem Gehalt
jipp tarifliche Forderungen
Zitat
und entsprechend weniger Arbeitsvolumen und Aufstockung der Stellenzahl.
Modernes Arbeitsumfeld. Keine Büromöbel, bei denen diverse Inventarstempel unter den Adlerkrallen mit Edding übermalt wurden. (Ihr wisst was ich meine.) Keine Diskussionen darüber, ob man einen neuen Bürostuhl braucht und x-Anträge darüber.
Angemessene. moderne Sozialräume mit einer Ausstattung, bei der du nicht um einen Platz für die Milch im Kühlschrank kämpfen musst.
hat nichts mit Tarif zu tun und dort auch nichts verloren.

Zitat
Deutliche Verbesserung der Altersversorgung mit Investition in einen Fond, auf den der Staat nicht zugreifen kann und bei dem es nicht einmal heißt: "Tut uns leid, wir müssen wegen der schlechten Haushaltslage die Bezüge nach unten anpassen!".
Bei Dienstreisen die Nutzung von Dienstwagen und nicht den eigenen PKW, der mit 26 ct/km vergütet wird. Ein Witz!
Ihr dürft die Liste gerne ergänzen.
Die der Tariflichen, der betrieblichen oder der politischen ?

Iunius

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #1460 am: 09.04.2024 09:21 »
Ich kann nur für mich sprechen, deshalb ist folgendes auch keine allgemeine Aussage.
Welchen Sinn hat es denn weitere Zulagen und Gehaltserhöhungen über das übliche Maß hinaus zu fordern?
Der Einzige der sich darüber freut, ist der Fiskus, der erbarmungslos mit der Steuerprogression zuschlägt.
Was bleibt denn von +2 €/h letztendlich bei uns hängen?
Der Gehaltszuwachs füttert und verschiebt  nur die üblichen Tabellen (z. B. Düsseldorfer) und Grenzwerte (z. B. Beitragsbemessungsgrenze) und wie sie alle heißen.
Geht es einem dadurch besser? Langfristig?
Nein.
Wir sollten Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen fordern.
35-Stundenwoche, bei gleichem Gehalt ...

Ich fang hinten an, bei uns arbeitet der Großteil schon in einer 38,5 Stunden Woche und uns fehlt es massiv an Arbeitskräften. Wenn wir jetzt noch die 35 Stunden Woche einführen können, nein müssten, wir die Klinik einen tag pro Woche schließen. Ginge nicht anders. "So der Herr, wir schalten ihr Beatmungsgerät für die nächsten 24 Stunden aus und sie müssen nach Hause gehen. Wenn sie die nächsten 24 Stunden überleben dürfen sie aber zurückkommen, wir sind dann ab Morgen, 09:00 Uhr, wieder für sie da."

In der Betreuung&Pflege, im Not- und Rettungsdienst, bei allem was Notdienste und 24 stündige Anwesenheiten voraussetzt wird es keine 35 Stunden Woche geben können.
Nicht bei der Personalknappheit. Was machen wir also mit denen? Und das sind viele TV-L Beschäftigte.
Die bekommen dann die 3 - 5 Stunden pro Woche mehr bezahlt? Da bekommst du ein echtes Problem was die Gleichbehandlung angeht, womit wir zu den Beamten kommen.
40 - 41 Stunden bei den Beamten wäre dann ebenfalls hinfällig. Wer soll denn die vielen Beamten bezahlen die wir dann bräuchten wenn alle Beamten der Länder plötzlich nur noch 36 Stunden pro Woche arbeiten würden?
DAS dürfte dann über Steuern finanziert werden die du wieder zahlst, also so ne Art Knieschuss.

Ist diese "Steuerprogression" mit uns in einem Raum? Tatsache ist doch, dass gerade in den E2 (E1 gibts ja faktisch nich mehr) bis E6 Bereichen jeder Euro zählt. Also ja - 2€ für jemanden in E15 kann man sich schenken - hilft a bisserl der Rente aber sonst nichts. Trotzdem sollte ein Inflationsausgleich ja immer drin sein und wenn wir bei Nahrungsmitteln einer Inflation von 11% hinterherlaufen mit einer Nullrunde um dann 5,5% zu erhöhren während die folgende Inflation nicht mal ausgeglichen wird...

Zudem ist von wissenschaftlichen Standpunkt aus erwiesen, dass diese 4 Stunden weniger Arbeit gar nicht glücklicher machen, wohl aber die Arbeitsumstände und die Arbeitsbelastung.

Das jemand der nach der Düsseldorfer Tabelle Unterhaltspflichtig ist von Gehaltssteigerungen nicht viel hat: Ich sag ja immer: Lebensentscheidungen sollten überdacht sein und Kinder kommen halt auch nicht vom Storch, da hat man schon aktiv dran gearbeitet...

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #1461 am: 09.04.2024 11:43 »
Wenn wir jetzt noch die 35 Stunden Woche einführen können, nein müssten, wir die Klinik einen tag pro Woche schließen.

Och komm, da gibt es doch eine gaaanz einfache Lösung für: Man ändert einfach den Personalschlüssel. Dann betreut eine(r) halt einfach ein paar Leuts mehr, aber dafür sind ja auch die Ruhezeiten länger. Win-win in Reinkultur aus betriebswirtschaftlicher- und Politikersicht. Und, um den Gedanken fortzuführen: Was nicht geht, fängt doch bald KI auf. Das ist ja aktuell DAS Totschlagsargument. Überall wird einfach als Antwort mal völlig unkonkret KI in den Raum geworfen und alle nicken andächtig.

Ich bin ja weiterhin der Meinung, ein Tarifvertrag der als Regel (!) einfach Zeitabsitzen mit mehr Geld belohnt und als Alternative nur den Tätigkeitswechsel bietet, ist völliger Unsinn. In der Regel, weil Ausnahmen eben auch konsequent abgelehnt werden. Wir wollen doch ja keinen Präzedenzfall schaffen.
Out-of-the-box-Denken ist halt im ÖD def. nicht gefragt.  Tatsächlich hatte ich beim Ex-AG mal ein Angebot für eine Erfolgshonorierung meinerseits unterbreitet (Teil Fixgehalt und zus. einen 10%-Anteil für alles, was ich dem Land an Geld im Rahmen von Verhandlungen spare). Es gab genau 2 Reaktionen: Lachen und Kopfschütteln für diese wirklich "unrealisierbare" Idee. Nunja, hab da inzwischen eh meinen Hut genommen und lehne auch konsequent alle Hilfsanfragen von früheren Kollegen ab.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #1462 am: 09.04.2024 12:00 »
Wenn wir jetzt noch die 35 Stunden Woche einführen können, nein müssten, wir die Klinik einen tag pro Woche schließen.
Oder als Alternative Überstunden anordnen, bis man entsprechendes Personal gefunden hat.

Albeles

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #1463 am: 09.04.2024 12:35 »
Wenn wir jetzt noch die 35 Stunden Woche einführen können, nein müssten, wir die Klinik einen tag pro Woche schließen.
Oder als Alternative Überstunden anordnen, bis man entsprechendes Personal gefunden hat.
Da habe ich eine klare Haltung zu. Ich würde dafür nicht eine Überstunde machen. Ob angeordnet, oder nicht. Da würde ich einfach sagen:
Überstunden? Nö...hier meine Kündigung. Kann ja jeder halten wie er mag.  8)

MoinMoin

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« Antwort #1464 am: 09.04.2024 13:13 »
Trotzdem sollte ein Inflationsausgleich ja immer drin sein und wenn wir bei Nahrungsmitteln einer Inflation von 11% hinterherlaufen mit einer Nullrunde um dann 5,5% zu erhöhren während die folgende Inflation nicht mal ausgeglichen wird...
Nach meinem Kenntnisstand wird im TV-L in zwei Schritten zwischen 8,5% und 14% (E1 nicht betrachtet) erhöht, da hast die 200€ unterschlagen...
Aber egal, der Verbrauchpreisindex ist von 2021 bis jetzt in 2024 um 14,5% gestiegen und somit hinken wir halt hinterher.
Ein EG8S6 hat von 2019-2024 nur 13,1% und von 2021-2024 8,5% mehr Lohn, hinkt also auch ohne zukünftige Inflation schon ordentlich hinterher.

Von 21 bis 25 sind es dann 14,4% Lohnerhöhung.

Warnstreik

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« Antwort #1465 am: 09.04.2024 14:06 »
Der Einzige der sich darüber freut, ist der Fiskus, der erbarmungslos mit der Steuerprogression zuschlägt.
Was bleibt denn von +2 €/h letztendlich bei uns hängen?

Bei jedem bleiben mehr als 50% hängen - bei Sehr-gut-Verdienern 58%, in den kleinen Gehaltsgruppen oder bei Ehegattensplittern zum Teil noch mehr. Selbst der gut-verdienende Mittelbauch hat mindestens die Hälfte in der Tasche.

Ich nehme das gerne mit, vor allem weil ich von der Kraft des Zinseszinses weiß. "Der einzige" der sich freut ist der Fiskus sicher nicht.

NelsonMuntz

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« Antwort #1466 am: 09.04.2024 22:44 »
Der Einzige der sich darüber freut, ist der Fiskus, der erbarmungslos mit der Steuerprogression zuschlägt.
Was bleibt denn von +2 €/h letztendlich bei uns hängen?

Bei jedem bleiben mehr als 50% hängen - bei Sehr-gut-Verdienern 58%, in den kleinen Gehaltsgruppen oder bei Ehegattensplittern zum Teil noch mehr. Selbst der gut-verdienende Mittelbauch hat mindestens die Hälfte in der Tasche.

Ich nehme das gerne mit, vor allem weil ich von der Kraft des Zinseszinses weiß. "Der einzige" der sich freut ist der Fiskus sicher nicht.

Der Zinseszins ist so eine Sache, denn final muss man beachten, dass AG-seitig Prozente weniger relevant sind, sondern das Volumen über die Tariflaufzeit. Hätte man nun das Mehr-Volumen des aktuellen Tarifvertrags vom ersten Monat an in einer einzigen Erhöhung umgesetzt, dann wären unsere Gehälter zur nächsten Runde deutlich geringer. Da wäre er dahin, der dolle Zinseszins.

Iunius

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« Antwort #1467 am: 10.04.2024 00:02 »

Och komm, da gibt es doch eine gaaanz einfache Lösung für: Man ändert einfach den Personalschlüssel. Dann betreut eine(r) halt einfach ein paar Leuts mehr, aber dafür sind ja auch die Ruhezeiten länger. Win-win in Reinkultur aus betriebswirtschaftlicher- und Politikersicht. Und, um den Gedanken fortzuführen: Was nicht geht, fängt doch bald KI auf. Das ist ja aktuell DAS Totschlagsargument. Überall wird einfach als Antwort mal völlig unkonkret KI in den Raum geworfen und alle nicken andächtig.

Ich bin ja weiterhin der Meinung, ein Tarifvertrag der als Regel (!) einfach Zeitabsitzen mit mehr Geld belohnt und als Alternative nur den Tätigkeitswechsel bietet, ist völliger Unsinn. In der Regel, weil Ausnahmen eben auch konsequent abgelehnt werden. Wir wollen doch ja keinen Präzedenzfall schaffen.
Out-of-the-box-Denken ist halt im ÖD def. nicht gefragt.  Tatsächlich hatte ich beim Ex-AG mal ein Angebot für eine Erfolgshonorierung meinerseits unterbreitet (Teil Fixgehalt und zus. einen 10%-Anteil für alles, was ich dem Land an Geld im Rahmen von Verhandlungen spare). Es gab genau 2 Reaktionen: Lachen und Kopfschütteln für diese wirklich "unrealisierbare" Idee. Nunja, hab da inzwischen eh meinen Hut genommen und lehne auch konsequent alle Hilfsanfragen von früheren Kollegen ab.
Mag ja sein, dass es solche Bereiche wie du sie beschreibst im ÖD der Länder gibt. Die Unikliniken gehören definitiv nicht dazu. Einfach den Personalschlüssel ändern: machen wir. Dann sterben halt Menschen, so einfach ist das. Wir haben in diesem Jahr zum ersten mal seit 1955 3 UND 4 Bett Zimmer. Auf onkologischen Stationen.
Da liegen Menschen mit offenen Wunden (die sich nie wieder schließen werden), Sekretabfluss und Inkontinenz inklusive. Und das Nachbarbett steht 1 Meter weiter (auf beiden Seiten).
Prost!
Da liegt die Fastmutter mit ihrem toten Säugling im Arm (ja sowas gibt es auch bei uns noch) der bei der Geburt starb, neben der Frau mit Schwangerschaftsvergiftung (ja hat Vorteile wenn man sieht was einem bevorstehen könnte) und beide warten auf die Amputationspatientin aus der diabetologischen Abteilung weil da die Betten knapp sind.
Und zusammen haben sie dann 0,75 Pflegekräfte.
Also JETZT wäre das so. Wenn wir deinem Vorschlag folgen dann schaut halt einmal pro Tag jemand vorbei.

Alle jammern sie wenn die Krankenhäuser belegt sind, keinen Platz haben, wenn die Notaufnahme besetzt ist, alles ewig dauert aber an Sichtweisen wie diesen zeigt sich doch: Von gewissen Teilen der Gesellschaft ist das gewollt und wird noch gefördert.

Gut daran ist nur, dass sowas Privat- wie Gesetzlichversicherte gleich betrifft.
1/3 unserer gepalnten Operationen in 2024 mussten wir bisher auf unbestimmte Zeit verschieben weil wir genau das geforderte schon betreiben müssen.

Iunius

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« Antwort #1468 am: 10.04.2024 00:05 »
Wenn wir jetzt noch die 35 Stunden Woche einführen können, nein müssten, wir die Klinik einen tag pro Woche schließen.
Oder als Alternative Überstunden anordnen, bis man entsprechendes Personal gefunden hat.

Dürfen wir nicht weil: Gründe und Krankenkassenverträge und so (ist zu kompliziert das jetzt auszuführen), aber gleichwohl ist die Arbeitsfähigkeit einer Pflegefachkraft oder eines Arztes auch irgendwann erschöpft.

MoinMoin

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« Antwort #1469 am: 10.04.2024 07:01 »
Wenn wir jetzt noch die 35 Stunden Woche einführen können, nein müssten, wir die Klinik einen tag pro Woche schließen.
Oder als Alternative Überstunden anordnen, bis man entsprechendes Personal gefunden hat.

Dürfen wir nicht weil: Gründe und Krankenkassenverträge und so (ist zu kompliziert das jetzt auszuführen), aber gleichwohl ist die Arbeitsfähigkeit einer Pflegefachkraft oder eines Arztes auch irgendwann erschöpft.
Interessant, dass das verboten ist, bei einer planmäßigen Reduktion auf eine 35h Woche per Überstunden Anordnung die vorherige Stundenanzahl arbeiten zu lassen.
Ein Mehrbelastung der schon jetzt Überlasteten wäre damit aber nicht gegeben, sie hätten einfach nur mehr Geld bei gleicher Leistung.
Aber ich gebe dir absolut Recht, dass man erstmal das Personal ranschaffen muss bevor man die Stunden redutiziert.