Auf diese Frage der zukünftigen Personalgewinnung habe ich von Seiten der Gewerkschaft leider noch keine Antwort erhalten. Meine Frage wird bisher völlig ignoriert.
Ebenso die Frage, warum der Sockelbetrag erst zum 01.10.2024 gezahlt wird und nicht vorher? Ich kenne die Antwort (Stichwort: Bemessungsgrundlage der Jahressonderzahlung ). Und das gleiche Spiel kann dann ab 01.11.2025 ebenfalls wiederholt werden.
Lieber Gewerkschaftsmitglieder, bitte gebt hierzu mal eine Stellungnahme ab.
Ernstgemeinte Frage: Inwiefern ist Personalgewinnung das Problem der Gewerkschaft? Wenn die Arbeitgeber meinen, dass da kein Handlungsbedarf besteht und sich herausstellt, dass das falsch ist, ist es doch das Problem der Arbeitgeber. Die hätten ja durchaus ein Angebot machen können, welches den öD attraktiver macht.
Die Gewerkschaft sollte "alle" Arbeitnehmer vertreten. Darunter fallen auch Führungskräfte der oberen EGs. D.h. auch deren Stimme ergreifen. Und somit ist es schon auch ein Problem der Gewerkschaften. Es geht in Tarifverträgen nicht immer nur um die Entlohnung, sondern auch um das "Wohl" der Mitarbeitenden.
Das macht für mich allerdings wie gesagt keinen Sinn. Das Wohl der Mitarbeitenden zu vertreten stimmt schon, aber wenn der Arbeitgeber der Ansicht ist das Personalmangel kein Problem ist (und das ist es anscheinend noch nicht genug, weil die Arbeitnehmer das freiwillig versuchen auszugleichen und es nicht genug Rückstoß gibt), dann ist es nicht das Problem der Gewerkschaft.
Wenn Arbeit liegen bleibt weil sie in der Zeit nicht machbar ist, und der Arbeitgeber Druck macht weil keiner freiwillige Mehrarbeit leistet, oder weil angeordnete Überstunden zum Standard werden, das wäre ein Problem für die Gewerkschaft. Allerdings wiederum nicht wegen dem Personalmangel, sondern weil der Arbeitgeber die Probleme umwälzen möchte.
Vielleicht sollte mal das eine oder andere Millionenprojekt an die Wand fahren, mit dem Hinweis, dass mit mehr Personal das nicht passiert wäre.
Den AG interessiert das doch nicht. Wenn Personal fehlt musst du die Arbeit mitmachen. Da wird keine Rücksicht genommen. Die Gewerkschaft hat auch eine Fürsorgepflicht gegenüber allen AN. Sie hat der zeitverzögerten Tariferhöhung zugestimmt. Da hätte sich doch einer vorher Gedanken machen müssen, dass für 7-12 Monate eine Gehaltsdiskrepanz zwischen 500-600 € (TVöD zu TV-L) entsteht. Und wer macht in er Zwischenzeit die Arbeit? Es traut sich auch keiner der AG mal den Ministerien zu sagen, dass aufgrund des Personalmangels bzw. der fehlender Bewerber:innen die Arbeit nicht gemacht werden kann. Ich erlebe das hier täglich in der Praxis. Alles liegen lassen, hauptsache das Ministierum bekommt seine Daten/Informationen.
Fürsorgepflicht heißt ja nicht, das die Gewerkschaft die Arbeit vom Arbeitgeber übernehmen muss. Es ist auch im Interesse des Arbeitnehmers, dass das Gehalt rechtzeitig ausbezahlt wird - das heißt nicht, dass die Gewerkschaft jetzt die Abrechnung übernehmen müsste.
Mit dem Zeitplan der Erhöhungen bin ich jetzt auch nicht gerade glücklich, aber wenn sich nach der Urabstimmung herausstellt das die Ablehnung/Streikbereitschaft für mehr nicht existiert, dann ist mehr halt auch nicht drinnen.
Wenn der Arbeitgeber sagt, dass etwas gemacht werden muss, und die Zeit nicht für alles reicht, müssen die Arbeitnehmer auch mal den Mut haben, dass es nicht geht. Wenn es wirklich dringend ist, können die Überstunden ja gerne angeordnet werden.
Edit: Fürsorgepflicht hat im übrigen der Arbeitgeber - die Gewerkschaft hat da eher die Pflicht für ihre Mitglieder sicherzustellen, das der Arbeitgeber diese nicht verletzt, bzw. den Arbeitnehmer im Streitfall zu unterstützen.