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[BY] Besoldungsrunde 2023-2025 Bayern

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ohjeee:

--- Zitat von: Zugroaster am 14.03.2024 09:25 ---
--- Zitat von: untersterDienst am 13.03.2024 09:01 ---Der wirkliche Witz ist nicht mit 50% Teilzeit und 100% Vollzeit, sondern 85% Geld bei 0% Arbeit für unsere BG-Empfänger im Vergleich zum 40 Std. Einstiegsbeamten! Das ist, was wirklich einen Riss in der Bevölkerung schafft. Auch andere in TZ überlegen doch nicht lange, da "lohnt" sich BG mehr als der TZ-Job, also rein in den Bezug. Ob das jetzt Fachkräfte sind oder nicht, wer einfachste Grundkenntnisse der Mathematik schafft, wird immer die Rechnung lösen und die Mehreinkünfte des BG zum TZ-Job sehen.
In diesem Sinne

--- End quote ---

Neid auf Bürgergeldempfänger. Wahnsinn. Du weißt was zu tun ist, um diesen Luxus erleben zu dürfen. Wenn du das nicht willst, sind dir sicher Gründe dagegen eingefallen. :(

Der Student bezieht auch nicht lieber Bürgergeld, weil er da mehr verdienen würde.

Das heißt nicht, dass man als Einsteiger gut bezahlt ist.....aber die Betonung der 85% Geld für 0% Arbeit sowie die Aussage "lieber Bürgergeld als Teilzeit" sind ist schon sehr frech und kein guter Ansatzpunkt

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Es geht nicht um Neid auf Bürgergeldempfänger.
Als unsere Kleine mit 14 Monaten in der KiTa eingewöhnt wurde, meine Frau kein Elterngeld mehr erhielt, ich Alleinverdiener war, war ich beruflich jeden Monat über 200h aus dem Haus (180h Arbeit, mind. 9h Pause (bei 30min*4Tage), ca. 12h Fahrtzeiten (ca. 15min/Strecke)). In der Zeit bin ich als A12 Beamter im Vergleich zu Hartz4 damals für 1,30€/Stunde arbeiten gegangen.
Das war die Differenz zu Hartz IV. Studentenstadt mit recht hohen Wohnungspreisen, Heizung, 2x Kleinkindbetreuung mit Verpflegung (700 netto!), keine GEZ, günstigere Beiträge zum Kinderturnen, Freibad,... usw. usf. Dann hätte ich mir Spritkosten zur Arbeit gespart, wäre über 200h länger zu Hause gewesen, keinen Stress gehabt, mehr Zeit für Sport,... wegen 250-300€ netto mehr im Monat.
Da stimmt das System einfach nicht mehr. Es geht gar nicht um Neid, sondern darum, dass insb. mit Kindern (selbst als Beamter!) eine derart krasse Unwucht im System ist, dass ich den Unmut gut verstehen kann. Und jetzt gehörte ich ja zu der Gruppe der gut bezahlten Beschäftigten. In A9 alleinverdienend wäre man tatsächlich mit Minus raus. Zumindest dann, wenn man KiTa-Beiträge bezahlen muss.

ohjeee:

--- Zitat von: Unlucky am 13.03.2024 07:56 ---Ich ärgere mich immer über den Namen "Inflationsausgleichsprämie". Wie der Name schon sagt sollen die gestiegenen Lebenshaltungskosten ausgeglichen werden, und diese sind doch bei Teilzeitkräften oder Menschen in Elternzeit genauso hoch. Stillhalteprämie wäre doch das treffendere Wort.

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Ich hatte es schon in einem anderen Unterforum geschrieben.
Der Sinn der Ausgleichsprämie war doch im Grunde der, dass Tarifverträge, die zum Beginn 2022 bereits liefen und die krass ansteigende Inflation nicht berücksichtigten, on top durch die Inflationsausgleichsprämie abgefedert werden. Jetzt, Ende 2023, Anfang 2024 wo die hone INflationsrate bekannt ist, ist das das falsche Instrument.
Korrekterweise hätte die Inflationsausgleichsprämie im Tarifergebnis 2023 gar nichts zu suchen gehabt und gehört gestrichen.
Denn dem Sinn nach wäre diese 2022 dran gewesen (nochmal Danke an die Nullrunde) um die sprunghafte Inflation abzufedern, und in der jetzigen Runde hätte die bekannte Inflation mit der Tariferhöhung berücksichtigt werden sollen und +-8% Erhöhung her gehört. Und nicht *anstatt* einer Lohnerhöhung gezahlt werden sollen. Das führt den Ausgleich ad absurdum.

Bruce Springsteen:

--- Zitat von: Zugroaster am 14.03.2024 09:25 ---Neid auf Bürgergeldempfänger. Wahnsinn. Du weißt was zu tun ist, um diesen Luxus erleben zu dürfen.........aber die Betonung der 85% Geld für 0% Arbeit sowie die Aussage "lieber Bürgergeld als Teilzeit" sind ist schon sehr frech und kein guter Ansatzpunkt

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DOCH! Das hat dann auch nix mit "Neid" oder dergleichen zu tun, wenn man die Sachlage kritisch einer Bewertung unterzieht. Ich bin im Flüchtlingsbereich beheimatet und bekomme seit Jahren da genügend "Sozial - und Aufenthaltsmissbrauch" mit, sei es "dritte" Konten, ausländische Masterkarten, Flucht in Heimatländer mit unerlaubtem Aufenthalt dort oder sonstigem. Das hat dann auch nix mit "Ausländerfeindlichkeit" zu tun, bevor du mir damit kommst. Ich habe hier schon genügend getan, dass auch arbeitswillige und integrierfreudige Ausländer ohne Chance eben diese kleine, eine Chance -bspw. in Form einer Ausbildungsduldung - bekommen und jetzt nach all den Jahren hier mit machen.

Es ist aber nun mal so, dass viele das Leben hier in der Hängematte genießen, obwohl sie schon längst hier mithelfen könnten. Da unterscheide ich nicht zwischen Aus- oder Inländer. Ganz objektiv gesehen.

Da hat der Kollege "ohjeee" mit seiner Aussage "Da stimmt das System einfach nicht mehr." halt nicht Unrecht.
In meinem Kundenkreis weiß ich selbst um die Aussagen "warum arbeiten, wenn ich stattdessen für weniger Geld nachmittags im Cafe hocken kann" bescheid. Das ist gelebte Realität von der "Front"...

Zugroaster:
Es ist halt eine Frage der Betonung und da finde ich, dass


--- Zitat ---sondern 85% Geld bei 0% Arbeit für unsere BG-Empfänger
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eher ein unterschwelliger Angriff auf das ist, was Bürgergeldempfänger für 0% Arbeit bekommen, denn ein Angriff auf das was man selbst bekommt. Auch wenn es vielleicht nicht so gemeint war, sollte man hier aufpassen, dass man nicht unbewusst subtil in die falsche Richtung abbiegt.

Haltet das für Erbsenzählerei, aber ich finde das wichtig.

"Ich bekomme weniger als" ist hier zielführender als "der bekommt soviel für 0% Arbeit"....auch wenn das Posting auch andere Formulierungen enthielt.

ohjeee:

--- Zitat von: Bruce Springsteen am 26.03.2024 10:06 ---
Da hat der Kollege "ohjeee" mit seiner Aussage "Da stimmt das System einfach nicht mehr." halt nicht Unrecht.
In meinem Kundenkreis weiß ich selbst um die Aussagen "warum arbeiten, wenn ich stattdessen für weniger Geld nachmittags im Cafe hocken kann" bescheid. Das ist gelebte Realität von der "Front"...

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ja, das beobachte ich auch (bin auch u.a. mit dem Thema befasst).
Bsp. Syrer, seit 2016 bei uns, bisher scheinbar keine eigene Wohnung gefunden trotz Bemühungen (ist zu bezweifeln, wohnt sich bei uns gut und günstig), 4 Kinder, Frau zuhause, er ist Postzusteller. Nicht einmal halbtags. Warum? Für eine 6-köpfige Familie müsste er etwa 100k im Jahr verdienen. Utopisch. Also lieber Teilzeit Bürgergeld aufstocken reicht.
Anderes Beispiel aus der Ukraine (Fam. mit 2 K), er wollte tatsächlich auch zum Sprache lernen zumindest neben dem Sprachkurs bei unserem Schulhausmeister aushelfen. Nach 14 Tagen wieder abgesprungen. Ihm wurde geraten, nur max. auf (damals) 450€ zu arbeiten, wegen der Einkommens-Anrechnung beim Amt.
Wenn man so berät, wundert einen nichts mehr. Stand heute arbeitet er gar nichts. 3. Kind da, jetzt lohnt es sich eh nicht mehr. Selbst mit (Handwerks-)Ausbildung ist es utopisch, ca. 4k netto zu verdienen (auch ohne Fluchthintergrund) um eine 5-köpfige Familie ohne Bürgergeld durchzubringen.
Insofern ja, stimmt etwas ganz gewaltig nicht mit dem System. So viel zum Thema, Arbeit muss sich lohnen.

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