Hallo,
ich stecke in einem kleinen Dilemma: habe auf Bitte meines Chefs an Einstellungsgesprächen neuer MitarbeiterInnen teilgenommen, um fachliche Fragen zu beantworten (Sozialdienst Maßregelvollzug). So weit so gut.
Bei einer Bewerberin ist mir dann aber tatsächlich fast alles aus dem Gesicht gefallen, als die Vertreterin der Personalabteilung ihr mitteilte, in welche Stufe sie eingeordnet würde: aufgrund ihrer Erfahrungen würde sie sofort die Stufe 5 erhalten.
Mit Blick in den Lebenslauf und auf das Alter der Bewerberin ergaben sich für mich persönlich viele Fragezeichen, da ich vor 3 Jahren bei meiner Einstellung max. die Stufe 3 bekommen habe (habe mind. 7 Jahre mehr Berufserfahrung und bin auch etwas älter).
Im Anschluss war ich mutig und habe die Dame vom Personal noch mal telefonisch kontaktiert, um meine Bauchschmerzen diesbezüglich zu besprechen, da ich mich ehrlich gesagt ein wenig ungleich behandelt sehe.
Im Ergebnis des Telefonats kam dabei folgendes zur Sprache: Das ganze tue ihr auch leid, aber da könne man nichts machen, bei meiner Einstellung damals sei ein anderer "Ansatz" vertreten worden - man habe max. in die 3 eingestuft, mittlerweile wolle man attraktiver für neue Bewerber auftreten und die Mitarbeiter somit für das Unternehmen gewinnen. Zum Schluss meinte sie noch, dass die neue Bewerberin sogar "Anspruch" auf die Stufe 6 hätte, aber man müsse ja noch einen Verhandlungsspielraum lassen. (Ich muss dazu sagen, dass ich bereits im März 23 per Mail die Hintergründe für meine Einstufung erfragt habe, da ich damals bei einer anderen neu eingestellten Mitarbeiterin mitbekommen habe, dass sie sich gegen die Einstufung in die 3 wehren wollte. Auch daraufhin wurde mir mitgeteilt, dass man sich an den §16 Abs.2 Satz 3 TVL orientiert habe -->Stufe 3).
Die Personalerin meinte dann noch, dass ich keine Möglichkeiten hätte, meine damalige Einstufung zu ändern, außer ich würde eine Verkürzung der Laufzeit der Stufen beantrage. Ich habe das mal kurz mit meinem Chef besprochen, der mir sofort zusagte, dass er diesbezüglich alles unterschreiben würde.
Um ganz sicher zu gehen, habe ich mich bei einer Anwältin für Arbeitsrecht erkundigt, die mir mittelte, dass ich sehr wohl eine erneute Überprüfung meiner Einstufung vornehmen lassen solle.
Aber mal ganz ehrlich, habe ich überhaupt irgendeine Aussicht auf Erfolg? Ich überlege gerade noch, mit dem Personalrat zu sprechen und anzudeuten, dass ich mich ungleich behandelt fühle – letztendlich bin ich schon echt frustrier.
Am ehesten erscheint mir ein Antrag auf Verkürzung der Laufzeiten erfolgversprechend, hat da jemand gute Erfahrungen gemacht?
Bin dankbar für jeden guten und klärenden Gedanken zur Sache.
Beste Grüße