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Zum Thema Inflation

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Markus:
Gut, ist jetzt nicht TV-L spezifisch, aber in gefühlt jedem zweiten Kommentar geht es darum.

Nun gibt es offizielle Inflationszahlen, basierend auf einem (repräsentativen?) Warenkorb. Ich behaupte, dass die Inflation, die man konkret spürt, deutlich höher ist als aus diesem Warenkorb abgeleitet. Deswegen ist es auch verkehrt immer die offiziellen Inflationszahlen als Argumentationsbasis zu nehmen. Was juckt es mich, wenn die Flachbildschirme günstiger werden? Ich habe mir noch nie einen gekauft und werde es voraussichtlich auch nie tun. Miete zum Beispiel wird glaube ich gar nicht erfasst in dem offiziellen Warenkorb.

Meine größten Ausgabepositionen sind (von groß nach kleiner angeordnet):

(Kalt)Miete
Lebensmittel
Nebenkosten (Strom, Wasser, Gas)
Mobilität
Gesundheitskosten (Arztrechnungen etc, zum Beispiel ist die Zahnreinigung 20% teurer geworden)

Strom wurde hier schon 30% teurer, Gas wird hier ab nächstes Jahr 100% teurer, Lebensmittel dürften im Schnitt sicher auch 30% teurer sein, etc. Benzin, Diesel, Heizöl, Pellets - auch für die meisten relevant.

Kurzum: Es wäre interessant, wenn man mal seinen persönlichen Warenkorb aufstellen und darauf basierend die persönliche Inflation berechnen würde. Leider war ich bisher immer zu faul sowas mal systematisch zu machen, sodass es bei einem qualifizierteren Bauchgefühl bleibt.

Vielleicht gibt es hier jemanden, der sowas schon gemacht hat?

Durch die Nutzung der offiziellen Inflationszahlen in Argumentationsketten ist man schon dem Staat auf den Leim gegangen behaupte ich.

Levana:
Dass der offizielle Warenkorb nicht repräsentativ ist ist ja nichts Neues.

Ich kann nur von mir selbst sprechen (2 Erwachsene, 1 Kleinkind): beim Wocheneinkauf sind locker 40€ pro Woche mehr zu zahlen. Dabei haben wir den Wurst- und Fleischkonsum reduziert. Aber auch Obst, Gemüse und vor allem Milchprodukte sind signifikant teurer geworden.

Zusätzlich werden arbeitstechnisch hier pro Woche ca. 800km Sprit verfahren. Von den Spitzen mit ü2€/l will ich gar nicht reden, auch so ist der Anstieg nicht ohne.

Der Strom ist um 12ct gestiegen (21 auf 32ct/KwH). NK-Abrechnung von 2022 kommt noch, Kaltmiete ist aber zum Glück stabil (ländliche Gegend).

Bei den sonstigen Kosten merkt man es auch (Medikamente, Kleidung), aber da kaufe ich entweder gebraucht oder online.

Unterm Strich sicherlich 300€ mehr pro Monat an Ausgaben, die NK zeigen sich noch, da habe ich keinen Einfluss drauf wie günstig der Vermieter Verträge hat.

Markus:

--- Zitat von: Levana am 17.12.2023 14:34 ---Dass der offizielle Warenkorb nicht repräsentativ ist ist ja nichts Neues.

--- End quote ---
Natürlich nicht, aber deshalb sollte man den staatlichen Akteuren auch nicht die Freude machen, ständig mit der offiziellen (viel zu niedrigen) Inflationsrate zu argumentieren. Real ist das bestimmt um Faktor 2 höher.

cyrix42:
Sorry, das ist zu billig. Wenn, dann musst du schon einen (deinen?) vollständigen Warenkorb anbringen. Bei einem Netto-Monatseinkommen von mehreren Tausend Euro jetzt einen Posten mit zweistelligem Betrag stellvertretend anzuführen, ist da wenig zielführend. Wie hat sich denn deine Miete entwickelt? Wie die übrigen Posten? Welche Wertsteigerung durch Ersetzen von alten Geräten durch neue hast du erhalten?

"Gefühlter Inflation" ist ungefähr genauso zu glauben wie "Gefühlten Fakten"...

cyrix42:
btw: Hier findet man übrigen den derzeit vom Bundesamt für Statistik verwendeten Warenkorb inkl. Gewichtung:

https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/Methoden/Downloads/waegungsschema-2020.pdf?__blob=publicationFile

Anders, als weiter oben behauptet, geht die Warmmiete mit knapp 26% in den Warenkorb und damit die Berechnung des Verbraucherpreisindexes ein... Gefolgt wird dies von Verkehr/Transport (13,8%), Nahrungsmitteln (11,9%) und Freizeit/ Unterhaltung/ Kultur (10,4%).

Erstaunlich finde ich, dass ganze 3,5% für Alkoholika und Tabakwaren vorgesehen sind. Da versäuft und verraucht der typische Deutsche (denn nach den Konsumausgaben der deutschen Haushalte wurde die Gewichtung im Warenkorb vorgenommen) doch ne ganze Menge...

Der oben angesprochene Flachbildschirm fällt unter die Kategorie "Zubehör zu Informationsverarbeitungsgeräten " -- wie auch Drucker, Scanner, Tastatur und Maus, für die ganze 0,136% im Warenkorb vorgesehen sind. Nur, damit hier mal die Verhältnisse klar werden.

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