Du hast sicherlich Recht damit, dass es auch in Behörden nicht immer alles exakt so zugeht, wie es laufen sollte. Insbesondere dort, wo die Fluktuation hoch ist, kommt es zu vielen Fehlern, weil beispielsweise ein Sachverhalt zwar geprüft wurde und nach Gesetz xy so und so beschieden wurde, aber stattdessen eigentlich soundso beschieden werden hätte müssen, weil es in Gesetz yx Paragraph 3 Absatz 4 Satz 2 eine Ausnahme zu genau diesem Fall gibt.
Diese Ausnahme ist dem Sachbearbeiter dann schlicht nicht bekannt, also gibt es eine Fehlentscheidung.
Wie dann mit Einwänden deinerseits umgegangen wird, dürfte von Behörde zu Behörde, Sachbearbeiter zu Sachbearbeiter und Vorgesetztem zu Vorgesetztem unterschiedlich sein. Entweder man sagt "Oh ja, danke für den Hinweis, ich prüfe das gleich nochmal" oder man sagt "Wir machen keine Fehler." und legt es darauf an, ob du den Aufwand mitmachst, vor Gericht zu streiten. Zu 99% kommen Antragsteller mit falschen Bescheiden dann darauf, dass sich der Aufwand nicht lohnt und lassen es darauf beruhen. Und selbst wenn jemand kommt und das vor Gericht zurrt, werden die behördeneigenen Juristen ja sowieso bezahlt und ob man ein bisschen was für einen Rechtsstreit ausgeben muss, der vorgeschlagen vom Richter quasi mit "Jeder bezahlt einfach seine Kosten selbst" beschieden wird, macht da den Kohl auch nicht mehr fett.
Womit wir aber wieder beim Thema sind, dass Recht haben und es sich leisten zu können, Recht zu bekommen, zwei paar Schuhe sind. Das Problem ist ja auch, dass du so viel Recht haben kannst wie du es möchtest. Aber selbst wenn du dann alles gewinnst, was du anregst, hast du trotzdem irgendwo Geld verloren und viel Lebenszeit und sicher auch etwas Lebensfreude.
Aber "da machste nüscht". So ist das eben. Entweder du hast die finanziellen Möglichkeiten, jede Unrechtmäßigkeit bis aufs Letzte auszufechten oder du schluckst den Kloß und machst einfach weiter.