Autor Thema: Arbeitszeitreduzierung statt Entgelterhöhung - Modell für die Tarifrunde 2025?  (Read 9486 times)

Johannes1893

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Ich würde gerne das Thema Arbeitszeitreduzierung als mögliches zentrales Thema in kommenden Tarifverhandlungen diskutieren.

Verdi hat bei den Sparda Banken mit einer Laufzeit von 30 Monaten die Arbeitszeit von 39 auf 35 Stunden reduziert. Entspricht einer Gehaltserhöhung von 11,4%. Dazu kommen 2400€ IAP, jedoch keine linearen Erhöhungen. Im letzten Abschluss in 2021 wurden die Gehälter in zwei Stufen um je 1,25% erhöht. Ebenfalls bei einer Laufzeit von 30 Monaten.

Das bedeutet in 5(!) Jahren eine monetäre Lohnerhöhung von 2,5%. Ich kenne das Gehaltsgefüge der Sparda Banken nicht, glaube aber das einigen die Einkommensverluste treffen.

Das obige Beispiel ist sicher nicht mit dem öffentlichen Dienst vergleichbar. Ggf. entstehen durch die Digitalisierung bei den Banken solche Effizienzsteigerungen das die Arbeit künftig nicht verdichtet wird und die vorhandene Arbeit ohne den Bedarf neuer Stellen umverteilt werden kann. Wenn dem so ist, is es jedoch ein mieses Ergebnis wenn das einseitig durch die Arbeitnehmer mit Verzicht auf Lohnerhöhungen gemacht wird.

Für den TVöD habe ich die Befürchtung das Verdi auf den Zug aufspringt und das Thema Arbeitszeitreduzierung in den Vordergrund stellt. Schön geredet wird das dann mit dem „guten Abschluss 2023“ und das man in der Lohnrunde 2027/2028 (Laufzeit wird bei einer potentiellen Arbeitszeitreduzierung sicher deutlich über 24 Monate liegen) dann mehr Geld rausholt.

Wie steht ihr zu diesem Thema?

Ich persönlich glaube in meinem Job das die Arbeit verdichtet wird und nicht proportional neue Stellen geschaffen werden. Des Weiteren ist für mich der Mehrwert durch vier Stunden weniger Arbeit nicht gegeben. 11,4% mehr Gehalt wären mir lieber.


BAT

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Das ist doch längst geklärt:

92 Prozent der Beschäftigten (nicht der Verdi-Mitglieder) sind für ein Optionsmodell.

https://www.labournet.de/branchen/dienstleistungen/oedienst/ver-di-umfrage-zur-arbeitszeit-im-tvoed/

Was dann Verdi fordert, steht entweder auf dem Boden einer Kaffeetasse oder ist in irgendwelchen Notizen von Karl Marx gefunden worden.

clarion

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Da ich der glücklichen Lage bin , am Monatsende in der Regel noch Geld übrig zu haben, käme mir eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 40 auf 36 Stunden bei gleicher Besoldung sehr gelegen.

Fridolin

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Ich würde eine Verkürzung der Arbeitszeit gerne in Anspruch nehmen, idealerweise als Optionsmodell.

Fireball08

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Warum nicht gleich 4 Tage Woche...   ;)

Nerostar

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Warum nicht gleich 4 Tage Woche...   ;)

Bei einer 4 Tage Woche (bspw. 4x9h) bei gleichbleibendem Entgelt wäre ich tatsächlich auch dabei.  ;)

brian

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Warum nicht gleich 4 Tage Woche...   ;)

Kannst du doch mit deinem Arbeitgeber vereinbaren.

2strong

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Ich bin der Auffassung, dass man in Abteilungen, in denen die Arbeitszeit problemlos um 10% reduziert werden kann, die Effizienz steigern und Personal freisetzen sollte. Dann könnte man die verbleibenden Kräfte für ihre tatsächliche Leistungs auch besser vergüten.

BAT

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Das dürfte nahezu überall, abgesehen von rein körperlichen Tätigkeit, möglich sein. Eigentlich ist die Effizienzsteigerung durch weniger Arbeitszeit nachgewiesen. Gilt aber nur täglich, nicht auf die Woche. Insofern 4 X 9 stunden ist insofern nicht.

SusiE

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Da ich der glücklichen Lage bin , am Monatsende in der Regel noch Geld übrig zu haben, käme mir eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 40 auf 36 Stunden bei gleicher Besoldung sehr gelegen.

Wir sind schon bei 39 :)

Britta2

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Hauptsache, es läuft nicht wieder auf Sonderzahlungen raus, die sich nicht auf die Höhe der Altersrente auswirken.
Wir werden ja bereits bis mindestens 2026 vertröstet hinsichtlich monatlicher CO2-Ausgleichzahlung - einst großspurig im letzten Wahlkampf "ganz bald" versprochen.

thebiba

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Eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit (bei gleichbleibendem Gehalt) würde ich sehr begrüßen.

Wird mit Verdi aber bestimmt nicht machbar sein. Da kam noch nie was vernünftiges.
Ich sehe eher einen erneuten Reallohnverlust kommen.

BAT

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Hauptsache, es läuft nicht wieder auf Sonderzahlungen raus, die sich nicht auf die Höhe der Altersrente auswirken.
Wir werden ja bereits bis mindestens 2026 vertröstet hinsichtlich monatlicher CO2-Ausgleichzahlung - einst großspurig im letzten Wahlkampf "ganz bald" versprochen.

Das Klimageld ist doch versprochen ;)

Die IAP war teils auch wieder gegen die höheren Entgeltgruppen. Einige zahlen sowie keine Beiträge zur KV, teils auch zur RV. :o

Nanum

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Hallo,


Ein Anfang Wäre mal, die Arbeitszeit wie seinerzeit versprochen zurück von 41 auf 38,5h für die Beamten zu schrauben.
Auf Grund der mehr als desaströsen Haushaltslage werden die nächsten "Verhandlungen" mit an,Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sowieso nur ein Sonderopfer oder Solidarbeitrag sein.
Ohne meine persönlichen Umstände würde ich denöD heutzutage meiden.
Die Arbeit ist ja auch ungleicher verteilt denn je. Aber an echten Verbesserungen die auch teilweise nichts kosten würden ist niemand interessiert.


Man wird erst zur Reaktion gezwungen sein, wenn die Dysfunktion überhand nimmt.


Allen win gesundes Jahr 2024!

FearOfTheDuck

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Aber was hätte eine Tarifverhandlung mit der Arbeitszeit der Beamten zu tun?