Ich würde gerne das Thema Arbeitszeitreduzierung als mögliches zentrales Thema in kommenden Tarifverhandlungen diskutieren.
Verdi hat bei den Sparda Banken mit einer Laufzeit von 30 Monaten die Arbeitszeit von 39 auf 35 Stunden reduziert. Entspricht einer Gehaltserhöhung von 11,4%. Dazu kommen 2400€ IAP, jedoch keine linearen Erhöhungen. Im letzten Abschluss in 2021 wurden die Gehälter in zwei Stufen um je 1,25% erhöht. Ebenfalls bei einer Laufzeit von 30 Monaten.
Das bedeutet in 5(!) Jahren eine monetäre Lohnerhöhung von 2,5%. Ich kenne das Gehaltsgefüge der Sparda Banken nicht, glaube aber das einigen die Einkommensverluste treffen.
Das obige Beispiel ist sicher nicht mit dem öffentlichen Dienst vergleichbar. Ggf. entstehen durch die Digitalisierung bei den Banken solche Effizienzsteigerungen das die Arbeit künftig nicht verdichtet wird und die vorhandene Arbeit ohne den Bedarf neuer Stellen umverteilt werden kann. Wenn dem so ist, is es jedoch ein mieses Ergebnis wenn das einseitig durch die Arbeitnehmer mit Verzicht auf Lohnerhöhungen gemacht wird.
Für den TVöD habe ich die Befürchtung das Verdi auf den Zug aufspringt und das Thema Arbeitszeitreduzierung in den Vordergrund stellt. Schön geredet wird das dann mit dem „guten Abschluss 2023“ und das man in der Lohnrunde 2027/2028 (Laufzeit wird bei einer potentiellen Arbeitszeitreduzierung sicher deutlich über 24 Monate liegen) dann mehr Geld rausholt.
Wie steht ihr zu diesem Thema?
Ich persönlich glaube in meinem Job das die Arbeit verdichtet wird und nicht proportional neue Stellen geschaffen werden. Des Weiteren ist für mich der Mehrwert durch vier Stunden weniger Arbeit nicht gegeben. 11,4% mehr Gehalt wären mir lieber.