Autor Thema: "Generalstreik"  (Read 22449 times)

Thomber

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #255 am: 22.01.2024 12:45 »
Unser Grundgesetz erlaubt es zwar, dass wir uns nicht auf der Nase herumtanzen lassen müssen, nicht jedoch unsere Geschichte und die damit zusammenhängende Moral.

Klar, Aufklärung ist wichtig und Geschichte darf nicht vergessen werden. Aber so oft, wie das Thema in meiner Schulzeit durchgekaut wurde und wie sehr mir vermittelt wurde, ich müsse mich aufgrund meiner Nationalität bzw. Herkunft für irgendetwas schuldig fühlen, das ich nicht begangen habe, umso mehr zweifle ich daran, ob dieses Extrem der richtige Weg ist.

Ich empfinde dieses Aberziehen jeglicher nationaler Identifikation eigentlich ganz angenehm. Falls Putin tatsächlich die Panzer Richtung Deutschland rollen lässt, bin ich der erste, der in einem Flugzeug nach ganz weit weg sitzt. Da gibt es zum Glück keinerlei Nationalstolz, der mich in Richtung Front bewegen könnte.

Nationalstolz?   Braucht man zum Kriegführen NICHT, wie wir hier bei uns ja sehen.

Warnstreik

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #256 am: 22.01.2024 12:47 »
Toleranz ist das, was die Demokratie braucht. Darauf wollte ich hinaus. Menschen mit einer diametral anderen Meinung als Du, sind nicht automatisch Nazis. Auch wenn Du das so empfindest. Ich denke da mal an die dänischen Sozialdemokraten und die restriktivere Zuwanderungspolitik. Egal, wie man dazu steht, wurde dort ein alternativer Weg diskutiert und beschritten. Für die Demokratie ist das ein Sieg. Das hat sich auch in den Wahlergebnissen der Rechten gezeigt.

Auch unser Grundgesetz erlaubt uns alternative Wege zu beschreiten und genau davor haben die Parteien Angst, weil sie dies schwarz auf weiss bekämen, starten sie kein Verbotsverfahren gegen die AFD.

Natürlich sind Menschen mit anderer Meinung nicht unbedingt Nazis - Nazis sind Nazis genauso wie Rassisten Rassisten und Faschisten Faschisten sind.

Politik ist ein laufender Prozeß - dass sich sowohl Kommunikation als auch Taten der Regierung(en) geändert haben, sieht man doch - eben in Dänemark aber auch in Deutschland. Zuwanderung kann ich aber auch ohne menschenverarchtende Rethorik, Identitäre Klüngel oder brennende Häuser (oder brennende Flüchtlinge) organisieren. Dass das in Demokratien, wo Menschenrechte gelten, schwierig ist, zeigt nicht nur Deutschland.


Thomber

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #257 am: 22.01.2024 12:53 »
Zitat
Natürlich sind Menschen mit anderer Meinung nicht unbedingt Nazis

Dieses "natürlich" ... hhhmm weiß nicht, scheint mir nicht zum Mainstream zu passen.    *Vorsicht*

JC83

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #258 am: 22.01.2024 13:03 »
Zitat
Natürlich sind Menschen mit anderer Meinung nicht unbedingt Nazis

Dieses "natürlich" ... hhhmm weiß nicht, scheint mir nicht zum Mainstream zu passen.    *Vorsicht*

Was ist der Mainstream?

Thomber

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #259 am: 22.01.2024 13:08 »
Na z.B. solche Fragen zu stellen.

JC83

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #260 am: 22.01.2024 13:12 »
Na z.B. solche Fragen zu stellen.

Also muss ich "wissen", was du unter Mainstream verstehst? Ist dir das nicht selbst zu schlicht in der Denke, auf eine konkrete Frage, eine Gegenfrage zu fragen?


FGL

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #261 am: 22.01.2024 13:32 »
Zuwanderung kann ich aber auch ohne menschenverarchtende Rethorik, Identitäre Klüngel oder brennende Häuser (oder brennende Flüchtlinge) organisieren.
Ein guter Anfang dafür ist, immer genug Schokopudding vorrätig zu haben.

Thomber

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #262 am: 22.01.2024 14:34 »
Na z.B. solche Fragen zu stellen.

Also muss ich "wissen", was du unter Mainstream verstehst? Ist dir das nicht selbst zu schlicht in der Denke, auf eine konkrete Frage, eine Gegenfrage zu fragen?


Def.:
"...Der Ausdruck "Mainstream" ist aus dem Englischen übernommen und bedeutet wortwörtlich "Hauptströmung". Darunter wird allgemein der mehrheitliche Geschmack oder die Einstellung bezeichnet, die der Großteil einer Gemeinschaft teilt. ..."    Wo siehst Du hier Platz für mein Verständnis?
« Last Edit: 22.01.2024 14:48 von Thomber »

JC83

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #263 am: 22.01.2024 16:39 »
Na z.B. solche Fragen zu stellen.

Also muss ich "wissen", was du unter Mainstream verstehst? Ist dir das nicht selbst zu schlicht in der Denke, auf eine konkrete Frage, eine Gegenfrage zu fragen?


Def.:
"...Der Ausdruck "Mainstream" ist aus dem Englischen übernommen und bedeutet wortwörtlich "Hauptströmung". Darunter wird allgemein der mehrheitliche Geschmack oder die Einstellung bezeichnet, die der Großteil einer Gemeinschaft teilt. ..."    Wo siehst Du hier Platz für mein Verständnis?

Hast du fein kopiert.

Daraus schließe ich, du kannst den Begriff nicht mit Leben füllen und bist wie alle konservativen Rechten schlichtweg nur ein Dampfplauderer.

cyrix42

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #264 am: 22.01.2024 16:55 »
Frage mich, ob die schlafenden Leute vom Lande nicht wissen, was Nazi eigentlich bedeutet?   Aber ist ´ne eher rhetorische Frage.   Mahlzeit

Ich weiß zwar nicht, wer "die schlafenden Leute vom Lande" sind, oder sein sollen. Insofern kann ich auch die als rhetorisch benannte Frage nicht beantworten, kann mir aber gut vorstellen, dass tatsächlich nicht allgemein bekannt ist, wie die politische Ausrichtung des Nationalsozialismuses in Deutschland etwa in den 1920ern aussah. Wenn man beispielsweise das 25-Punkte-Programm der NSDAP von 1920 anschaut, findet man natürlich eine Sprache, die 100 Jahre auf dem Buckel hat; aber eben auch politische Forderungen, die auch heutzutage von einigen Gruppierungen stammen könnten:

Zitat
4. Staatsbürger kann nur sein, wer Volksgenosse ist. Volksgenosse kann nur sein, wer deutschen Blutes ist, ohne Rücksichtnahme auf Konfession. Kein Jude kann daher Volksgenosse sein.

Ok, den letzten Satz würde man so nicht mehr lesen -- will ja keiner Antisemit sein. Aber, wenn man das Judentum hier durch den Islam austauscht, wäre es so schon wieder deutlich greifbarer...

Zitat
7. Wir fordern, daß sich der Staat verpflichtet, in erster Linie für die Erwerbs- und Lebensmöglichkeit der Bürger zu sorgen. Wenn es nicht möglich ist, die Gesamtbevölkerung des Staates zu ernähren, so sind die Angehörigen fremden Nationen (Nicht-Staatsbürger) aus dem Reiche auszuweisen.

8. Jede weitere Einwanderung Nicht-Deutscher ist zu verhindern. Wir fordern, daß alle Nicht-Deutschen, die seit 2. August 1914 in Deutschland eingewandert sind, sofort zum Verlassen des Reiches gezwungen werden.

Also, bis aufs Datum kommt einem das doch aus der aktuellen Debatte rund um "Remigration", aber auch etwa "kein Bürgergeld für Ukrainer", bekannt vor.

Ok, andere Punkte in dem Programm beleuchten dann mehr den Wortteil "Sozialismus" und nicht so sehr das "National", beispielsweise

Zitat
13. Wir fordern die Verstaatlichung aller (bisher) bereits vergesellschafteten (Trust) Betriebe.

Da ist mir die AfD-Programmatik, aber auch die vom Dritten Weg und NPD zu unbekannt, als dass ich wüsste, ob man sich auch daran orientiert.

Will sagen: "Nazi"-sein ist nur auf die Planung und Durchführung der Shoa beschränkt, sondern fängt durchaus auch etwas früher an...

BAT

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #265 am: 22.01.2024 17:31 »
Murphys Law?

Ging es hier nicht eigentlich mal um die Bauern?

cyrix42

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #266 am: 22.01.2024 17:35 »
Ging es hier nicht eigentlich mal um die Bauern?

Jene propagieren jedenfalls keinen "Generalstreik", was sie als einzelne Berufsgruppe auch gar nicht könnten. Insofern suggeriert zumindest schon einmal der Titel dieses Threads, dass es nicht nur um die Bauern gehen solle...

FGL

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #267 am: 22.01.2024 18:13 »
Murphys Law?

Ging es hier nicht eigentlich mal um die Bauern?
Damit fing es an. Jetzt beschimpfen wir undifferenziert jeden rechts der Mitte.

FGL

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #268 am: 22.01.2024 18:24 »
Ich weiß zwar nicht, wer "die schlafenden Leute vom Lande" sind, oder sein sollen. Insofern kann ich auch die als rhetorisch benannte Frage nicht beantworten, kann mir aber gut vorstellen, dass tatsächlich nicht allgemein bekannt ist, wie die politische Ausrichtung des Nationalsozialismuses in Deutschland etwa in den 1920ern aussah. Wenn man beispielsweise das 25-Punkte-Programm der NSDAP von 1920 anschaut, findet man natürlich eine Sprache, die 100 Jahre auf dem Buckel hat; aber eben auch politische Forderungen, die auch heutzutage von einigen Gruppierungen stammen könnten:

Zitat
4. Staatsbürger kann nur sein, wer Volksgenosse ist. Volksgenosse kann nur sein, wer deutschen Blutes ist, ohne Rücksichtnahme auf Konfession. Kein Jude kann daher Volksgenosse sein.

Ok, den letzten Satz würde man so nicht mehr lesen -- will ja keiner Antisemit sein. Aber, wenn man das Judentum hier durch den Islam austauscht, wäre es so schon wieder deutlich greifbarer...
Hätte dann aber nur noch wenig mit dem (historischen) Nationalsozialismus zu tun, dessen führende Vertreter dem Islam und den Muslimen sehr zugeneigt waren. Adolf würde im Grab rotieren, wenn er wüsste, wie abschätzig seine heutigen Anhänger über die "Muselgermanen" reden.


Zitat
13. Wir fordern die Verstaatlichung aller (bisher) bereits vergesellschafteten (Trust) Betriebe.
Da ist mir die AfD-Programmatik, aber auch die vom Dritten Weg und NPD zu unbekannt, als dass ich wüsste, ob man sich auch daran orientiert.
NPD ja, AfD nein. Die NSDAP damals und "Die Heimat", wie sich die NPD heute nennt, waren / sind wirtschafts- und sozialpolitisch sehr links ausgerichtet. Die Ausführungen im 25-Punkte-Programm der NSDAP zur "Brechung der Zinsknechtschaft" würden auf jedem Parteitag der SPD und der SED (bzw. "DIE LINKE", wie sich die SED heute nach mehreren Umbenennungen und einer Fusion nennt) Jubelstürme hervorrufen. Die AfD dagegen ist wirtschafts- und sozialpolitisch sehr freiheitlich aufgestellt, ähnlich der FDP. Das hat die Kooperation in Europa schwierig gemacht, weil andere nationalistische Parteien, die eigentlich natürliche Verbündete der AfD sein müssten (wie der französische FN), eben eine eher linke Wirtschaftspolitik propagieren.

JC83

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #269 am: 22.01.2024 19:20 »
Boah und keine Ausrede, Whataboutism oder sonstige geistige Umnachtung scheint zu dämlich, um die Neunazis der AFD "gar nicht so schlimm" darzustellen. Unglaublich.

Wie viele es auch am WE wirklich waren: In jedem Falle sind es Hunderttausende die euch (u.a.) (Schreibtisch-) Rechtsextreme satt haben.