Im Umland von Hannover ist das auch super anstrengend geworden mit ÖPNV. Selbst wenn du da zwar auf dem Land lebst, aber immerhin darauf geachtet hast, dass eine S-Bahn Haltestelle fußläufig zu erreichen ist, wird derzeit in der gesamten Region und im Speziellen auf einigen Strecken so richtig dein Darmausgang penetriert.
Dazu hier die Story, die auch gut aufzeigt, dass es absolut Quatsch ist, immer den günstigsten Bieter als Dienstleister zu wählen:
Im Juni 2022 hat die DB den Betrieb der Hannoverschen S-Bahn an Transdev abgegeben. In den ersten 6 Monaten war es noch einigermaßen vertretbar, wenn es noch nicht ansatzweise so lief wie zuvor mit DB (bei der es auch alles andere als rund lief). Aber auch im gesamten letzten Jahr wurde es nicht besser. Auch heute fallen noch reihenweise Züge aus und als Begründung wird genannt, dass sie Personalmangel, also zu wenig Zugführer und Zugbegleiter haben. Dass eine Bahn ohne Zugführer nicht fahren kann - logisch. Aber oft heißt es auch, dass gerade kein Zugbegleiter, also Fahrkartenkontrolleur da ist. Dann fällt die S-Bahn ebenfalls aus, obwohl sie eigentlich fahren könnte.
In 2023 waren dann zumindest auf der Strecke, die ich durch mein Umfeld mitbekomme, immer wieder irgendwelche Baustellen, sodass die S-Bahnen nur 1x statt 3x pro Stunde fuhren und zusätzlich noch an einem Zwischenbahnhof in die ebenfalls nur 1x statt 3x pro Stunde verkehrende S-Bahn einer anderen Strecke nach Hannover umsteigen musste. Und selbst da hat Transdev es regelmäßig vollbracht, für diesen brechend vollen Zug dennoch nur einen einzelnen Waggon statt normalerweise 2 oder möglichen 3 Waggons an Land zu bringen.
Kaum war eine Baustelle dann erledigt, kam von der DB Netz die Ankündigung für die nächste Baustelle auf der selben Strecke, die in wenigen Wochen beginnt. Zuletzt sollte im November mal für 14 Tage ein Streckenabschnitt komplett gesperrt werden, weil da Bauarbeiten anstanden. Der Abschnitt ist nach wie vor gesperrt, weil an einem Bahnhof der Bahnsteig dabei abgesackt ist.
Erklär mal den Leuten, dass sie mit ÖPNV fahren sollen. Bisher habe ich nur von Menschen mitbekommen, die sich zusätzlich zu dem einen Auto, das man auf dem Land nunmal braucht, noch ein zweites gekauft haben, weil man nicht 1,5 Stunden vor der Zeit zur Arbeit los möchte, weil es schon zu häufig vorgekommen ist, dass 3 Fahrten hintereinander ausgefallen sind und nicht jeder Gleitzeit hat.
Bei der DB hatte man diese extreme Ausfallquote höchstens dann, wenn unerwartet, weil nur 7 Tage vorher angekündigt, plötzlicher Schneefall eintrat. Bei Transdev läuft das seit über 1,5 Jahren täglich so, selbst ohne Frost.
Positiv dabei ist, dass man als S-Bahn Pendler hier fast nichts von den derzeitigen Streiks mitbekommt. Weil die S-Bahnen sowieso ständig ausfallen.