Autor Thema: Nach der Elternzeit keine stellvertetende Leitungsfunktion mehr  (Read 1757 times)

niigie

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 2
Hallo,

ich hatte vor der Elternzeit die stellvertretende Leitung eines Referates inne. Mit der Absicht, dass ich die Leitung des Referates in einem Jahr nach meiner Elternzeit übernehme.
Die damaligen Vorgesetzten, die mich fördern wollten sind nicht mehr in ihrem Amt.
Nach der Elternzeit werde ich nun als Referentin in einem anderen Referat eingesetzt.
Als ich damals von der Referentin zur stellvertretenden RLin ernannt wurde, hatte das keine finanziellen Auswirkungen. Mir wurde gesagt, von der Referentin zur Stellvertretung würde eine neue Eingruppierung nicht erfolgen. Erst bei Übernahme der Referatsleitung.

Frage 1:
Auch wenn mir die neuen Aufgaben inhaltlich gefallen, frage ich mich, ob ich auf den Status der stellvertretenden Leitung ein Recht habe. Und wie sieht das aus, wenn ich in dem Gespräch, in dem mir das gesagt wurde, den Aufgaben und dem Wechsel zwar zugestimmt habe*, aber dennoch gesagt habe, dass ich mir noch Gedanken darüber machen muss, wie ich zum Statusverlust stehe. Die Stelle habe ich seit einer Woche begonnen und gleichzeitig um ein Folgegespräch gebeten. Kennt sich hier jemand aus?

Frage 2:
Ist es in Ministerien wirklich so üblich, dass es von der Referentin zur stellvertretenden Leitung keine finanzielle Auswirkung hat, oder ist das doch Verhandlungssache?

*die Referatsleitung und die stellvertretung im Referat in dem ich vor meiner Elternzeit war wurde vor meinem Wiedereinstieg zwischenzeitlich besetzt.


Danke

MoinMoin

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 5,567
Tarifliche ist man entsprechend seiner auszuübende Tätigkeiten eingruppiert, wenn als die Stellvertretung keine tarifrelevanten Änderungen, und damit auch  keine arbeitsrechtlichen, bedeutet (weil zu wenig Zeit Anteile) , dann hat es weder monetär noch vom "Status" her eine Bedeutung.
Und damit hat der AG halt volle Weisungsbefugnis dich so (anders als ursprünglich) einzusetzen.
Fies, klar.
Ärgerlich, sicherlich.
Klassischer Fall von Dumm gelaufen.

Joulupukki

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 34
Bei der Stellvertretung geht es doch sicherlich um eine Abwesenheitsvertretung, oder?

Diese dürfte regelmäßig nicht eingruppierungsrelevant sein. Auch kann sich die RL diejenige Person üblicherweise aussuchen, weil es allenfalls in Bezug auf die Darstellung im GVP o. ä. eine Auswirkung hat (so zumindest bei uns). Auf eine Art simulierten "tenure track", wie man ihn dir mal in Aussicht gestellt hat, dürfte es keinerlei Anspruch geben. Schon gar nicht, wenn die zugehörigen Stellen zwischenzeitich neu besetzt/belegt wurden und deine "Förderer" offenbar gar nicht mehr da sind.

Sofern die stellvertretende RL tatsächlich besser eingruppiert bzw. besoldet ist, liegt dies üblicherweise an anderen von den sonstigen Referenten abweichenden Aufgaben und nicht an der Eigenschaft als Stellvertretung für sich (so zumindest bei uns).

Ansonsten siehe MoinMoins Ausführungen.

Ergänzende Frage: Hast du dich denn auf die RL beworben, als sie zu besetzen war?
« Last Edit: 10.01.2024 23:20 von Joulupukki »

Buero 72

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 40
Bei uns ist das auch so, keine finanziellen Auswirkungen.
Kollegin kam neu in unser Referat (nach einer Abordnung) und verlor damit ihre Stellvertreter-Position. Sonst müsste die RL ja wiederum ihren Stellvertreter "degradieren". So bald es möglich war, wechselte die Kollegin trotz schönem Aufgabenbereich notgedrungen in ein anderes Referat, wo sie wieder Stellvertretung gemacht hat. Nun ist sie als RL in einem anderen Referat...
Stellvertretung als Neuling im Referat ist bei uns unüblich, dazu muss man schon eine Weile dort arbeiten.

niigie

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 2

Danke für Eure Antworten.

Nein beworben hatte ich mich nicht. Meine Chefin hatte krankheitsbedingt einen plötzlichen Ausfall und kommt auch nicht wieder in den Dienst. Die Stelle musste adhoc besetzt werden. Ich weiß gar nicht, ob es eine Ausschreibung gab. Wenn dann wird oder war diese sicherlich formell hinterher geschoben. Und sich auf etwas zu bewerben wo offensichtlich schon ein Namensschild dran hängt, macht ja auch wenig Sinn, nur Arbeit und bringt Frust.
Dann werde ich dies wohl (erstmal) akzeptieren, der Chefin und Personalchefin aber kommunizieren, wie es mir damit geht, mit der genommenen Perspektive und das ich mich zu gegebener Zeit wieder in Position sehe.

Gruß

clarion

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,864
Das ist blöd gelaufen. Vielleicht ist es ein kleiner Trost,  dass man dich wohl nicht bewusst ausgebootet hat,  sondern Du eben nicht zur rechten Zeit am rechten Ort warst. Es gibt in der Karriereplanung doch Zufallselemente. Eine offene und respektvolle Kommunikation ebnet Dir bestimmt den Weg,  dass Du bei der Personalplanung berücksichtigt wirst.

Magda

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 94
Bist du Beamtin oder Tarifbeschäftigte?

Bei uns sind Referenten mit A14 bzw. TV-L 14 eingruppiert und stellvertretende Leitungen mit A15 bzw. TV-L 15.

Ich wurde als Beamtin leider auch nach der Elternzeit umgesetzt und damit wurde mir der Beförderungsdienstposten genommen. Das war ärgerlich, hat letztendlich aber dazu geführt, dass ich eine bessere Stelle gesucht und gefunden habe  ;)