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neue Tarifrunde

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Alucard:

--- Zitat von: Luftpumpe40 am 10.02.2024 16:23 ---Meine Forderungen für die kommende Tarifrunde sind eigentlich ganz bescheiden. Und hier sind sie schon:

Endlich vernünftige Arbeitsbedingungen schaffen. Ich hetze jeden morgen um 6.30 Uhr ins Büro und ackere mir einen Wolf. Mein Schreibtisch sieht aus als ob dort eine Bombe eingeschlagen hätte.

Es stehen zwei Schreibtische in meinem Büro. Weil mein Arbeitsgeber der Inbegriff eines Pleitegeiers ist wird die zweite Stelle einfach nicht besetzt. So bleibt die ganze Arbeit an mir hängen. Ich kloppe Überstunden ohne Ende und komme doch nicht gegen die ganzen Aktenberge an. Zweimal war ich wegen eines Burnouts in Behandlung. Meinen Arbeitgeber scheint das aber nicht zu interessieren. Weil das einfach nicht so weitergehen kann nenne ich jetzt meine erste Forderung:

1. Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich.

Ein weiteres Problem, was ich habe und was vom Arbeitgeber einfach mal ignoriert wird, ist mein täglicher Anfahrtsweg. 50 Kilometer eine Strecke, obwohl ich keinen Kundenkontakt habe. Meine Arbeit könnte ich also viel besser von zuhause aus erledigen. Weite Autofahrten sind völlig sinnfrei und stehen einer gesunden Work-Life-Balance im Wege. Die Folge sind mehr Krankheitstage, weil ich einfach ausgebrannt bin. Also lautet meine zweite Forderung:

2. 3-4 mal die Woche Homeoffice für die Bereiche, die keinen Kundenkontakt haben. Da spart sich der Arbeitgeber ganz nebenbei Strom- und Heizkosten, da ich das Büro maximal 2 mal die Woche nutzen müsste

Also liebe Ver.di komm mal aus dem Quark und versucht mal wirklich, etwas sinnvolles zu erreichen. Bitte nicht wieder prozentual mehr Lohnerhöhungen für die unteren Entgeltgruppen durchdrücken, damit es einfach immer unattraktiver wird, Leistung in der öffentlichen Verwaltung zu zeigen.

Ich könnte mir auch eine 9a Stelle suchen, wo ich den ganzen Tag ganz entspannt meiner Arbeit nachgehen kann. So bin ich aber nicht gestrickt. Ich will Leistung zeigen (EG 11) und möchte auch entsprechend entlohnt werden.

Aber der Leistungsgedanke wird in dieser Bananenrepublik eh abgeschafft. Ich habe die Ehre. Amen....

--- End quote ---

Eine neue vernünftige Homeoffice Regel wäre nicht schlecht, da das bei uns hier noch sehr altertümlich anmutet.
Bei uns sind maximal 2 Tage die Woche möglich, aber bei mehr als einem Tag muss man sein festes Büro aufgeben. Da ich aber auf einen Hochleistungsrechner für 3D Modellierung angewiesen bin, kann ich das Büro nicht aufgeben. Also wäre maximal ein Tag drin. Weiterhin darf man nur Homeoffice machen, wenn man einen Festnetzanschluss hat. Weiterleitung auf Mobiltelefone ist nicht gestattet.

KlammeKassen:

--- Zitat von: Philipp am 13.02.2024 17:24 ---Tarif endet 31.12.2024? Dann wird man sich frühestens Februar 2025 zusammensetzen.
Wie die Lage auf dem Markt bis dahin aussieht kann niemand abschätzen - vermutlich wieder so "schlecht", dass die Arbeitgebervertreter eine Nullrunde fordern. Das wird unterstrichen werden mit dem Hinweis, dass die letzte Steigerung prozentual im Schnitt zweistellig war.

Vermutlich wird man sich auf Stundenreduzierung festbeißen (Weselsky und Co machen es vor) und sonstige weiche Fakten wie Altersteilzeit und Co.
Ich persönlich habe keine Erwartungen an die nächste Runde - wir haben ja noch nicht mal die Erhöhung der letzten Runde auf dem Konto.

--- End quote ---

Es wird wahrscheinlich wieder vorgerechnet, dass seit 2008 immer noch ein Lohnplus von 0,0000001 % vorhanden ist und die Reallöhne über den gesamten Zeitraum ja nicht gesunken sind, deshalb kann man jetzt ja etwas sparen. Außerdem wird natürlich wieder mit den zahlreichen Sachverhalten argumentiert, weshalb keine Gelder freigemacht werden können (Verteidigungsausgaben, Migranten, Gesundheitssystem, Investitionen in Infrastruktur....).

Hauptsache die Gewerkschaften sind schlau genug, einen Vergleich zu anderen Gruppen aufzumachen innerhalb der letzten 5-10 Jahre, da dürfte der TVÖD schlecht wegkommen - auch wenn es jetzt ab März mal einen großen Sprung gibt.
Dabei dürfen die Nullrunde 2020 und 2023 auch nicht vergessen werden und die Witzerhöhungen in 2021 und 2022 (1,4 und 1,8 %).

KlammeKassen:

--- Zitat von: Organisator am 14.02.2024 11:33 ---Das Problem ist Rosinenpickerei. Unterschiedliche Konstellationen ergeben immer Vorteile für die eine oder die andere Seite.

Die Ausgangsbehauptung, dass ein Beamter A11 in der höchsten Stufe Einkommensvorteile gegenüber eines Angestellten E11 in der höchsten Stufe hat, wurde mittlerweile widerlegt.

Für alles andere gilt wie immer: Aufpassen bei Lebensentscheidungen und der Berufswahl.

--- End quote ---

Nein, weil ihr die Vorteile ja immer nicht einrechnet (Pension, PKV, 200 Euro mehr netto im Monat, Zuschläge). Zum anderen wird davon ausgegangen, dass wahnsinnig viel vom Weihnachtsgeld ankommt, weil man als Beamter das gewohnt ist, dass von den Auszahlungen kaum etwas abgezogen wird.

Brutto kommt der Angestellte natürlich immer besser weg....

Beamte können auch easy eine höhere Dienstpostenbewertung bekommen, da die Arbeitgeberkosten geringer sind - die Zuführung zu den Pensionsrückstellungen wird da auch immer irgendwie nicht betrachtet.

Bis auf 2 Leute waren eigentlich alle der Meinung hier, aber ist mir jetzt auch zu viel Off-Topic.

Definitiv wahr ist die Aussage, dass bei einer GLEICHEN ÜBERTRAGUNG der Beamte besser fährt, weil einfach mehr netto überbleibt. Kannst dir gerne hierzu auch die Ausführungen des Bundes der Steuerzahler ansehen.

Hugo Stieglitz:

--- Zitat von: Organisator am 14.02.2024 11:33 ---Das Problem ist Rosinenpickerei. Unterschiedliche Konstellationen ergeben immer Vorteile für die eine oder die andere Seite.

Die Ausgangsbehauptung, dass ein Beamter A11 in der höchsten Stufe Einkommensvorteile gegenüber eines Angestellten E11 in der höchsten Stufe hat, wurde mittlerweile widerlegt.

Für alles andere gilt wie immer: Aufpassen bei Lebensentscheidungen und der Berufswahl.

--- End quote ---
Selbst dann würde aber vom Beschäftigten mehr verlangt, weil man die E11 nicht so einfach bekommt wie die A11. Wenn man das berichtigen würde, wäre schon viel gewonnen, weil es dann zumindest mehr Szenarien gäbe, in denen man sich als Beschäftigter nicht schlechter stellt.

Das Beamtentum ist in meinen Augen ein Relikt, das abgeschafft gehört, so ließe sich Gleichheit herstellen. Aber das ist ein anderes Thema.

Mein Wunsch für die Tarifverhandlung:

Entgelterhöhung: 5%
Erhöhung des AG-Beitrags zur berufsständischen Versorgung
Lohnfortzahlung im Krankheitsfall auf 6 Monate erhöhen.
Laufzeit: 12 Monate

Bei so einer Forderung könnte ich mit Kompromissen in den einzelnen Bereichen leben.

Organisator:

--- Zitat von: KlammeKassen am 14.02.2024 11:42 ---
--- Zitat von: Organisator am 14.02.2024 11:33 ---Das Problem ist Rosinenpickerei. Unterschiedliche Konstellationen ergeben immer Vorteile für die eine oder die andere Seite.

Die Ausgangsbehauptung, dass ein Beamter A11 in der höchsten Stufe Einkommensvorteile gegenüber eines Angestellten E11 in der höchsten Stufe hat, wurde mittlerweile widerlegt.

Für alles andere gilt wie immer: Aufpassen bei Lebensentscheidungen und der Berufswahl.

--- End quote ---

Nein, weil ihr die Vorteile ja immer nicht einrechnet (Pension, PKV, 200 Euro mehr netto im Monat, Zuschläge). Zum anderen wird davon ausgegangen, dass wahnsinnig viel vom Weihnachtsgeld ankommt, weil man als Beamter das gewohnt ist, dass von den Auszahlungen kaum etwas abgezogen wird.

Brutto kommt der Angestellte natürlich immer besser weg....

Beamte können auch easy eine höhere Dienstpostenbewertung bekommen, da die Arbeitgeberkosten geringer sind - die Zuführung zu den Pensionsrückstellungen wird da auch immer irgendwie nicht betrachtet.

Bis auf 2 Leute waren eigentlich alle der Meinung hier, aber ist mir jetzt auch zu viel Off-Topic.

Definitiv wahr ist die Aussage, dass bei einer GLEICHEN ÜBERTRAGUNG der Beamte besser fährt, weil einfach mehr netto überbleibt. Kannst dir gerne hierzu auch die Ausführungen des Bundes der Steuerzahler ansehen.

--- End quote ---

Dir wurde jetzt von 3 Seiten vorgerechnet, dass in der von dir angesprochenen Konstellation A11/E11 das Nettoeinkommen annähernd gleich ist. Deine Zweifel hast du bislang noch mit keiner Gegenrechnung untermauertt, 200 Euro netto mehr im Monat ist insoweit Quatsch.

Pension und Rente+Betriebsrente sind bei vergleichbaren Biographien ebenfalls ähnlich hoch, auch das wurde hier im Forum an anderer Stelle vorgerechnet.

Insoweit sind mantraartig wiederholte Behauptungen ohne Wert, wenn du es nicht für nötig hälst, diese auch zu belegen.

Die Arbeitgeberkosten sind auch für Beamte wie Tarifbeschäftigte in etwa gleich hoch, zumindest beim Bund werden ca. 30% des Bruttoeinkommens zusätzlich für Pensionsrückstellungen aufgebracht, weiterhin wären noch die Beihilfekosten zu ergänzen.

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