Ich bin zufrieden...
Da liegt das Problem. Zumindest, wenn die Masse so denkt. Wir hatten 01/2023 Tarifverhandlungen. Wenn man die IAP mal weglässt, weil die nun mal nichts mit den Verhandlungen zu tun haben sollte, sondern aus der Inflation geboren ist, haben wir zwischen 01/2023 bis einschließlich 02/2024 keine Lohnerhöhung bekommen.
Da sollte man nicht sagen, ich bin zufrieden.
Man sollte sich die Rechnung m. E. aber auch nicht immer so drehen, wie es einem gerade am besten in den Kram passt.
Wer die IAP "weglässt", weil er diese als nicht relevant ansieht, aus dessen Perspektive gibt es mit 03/2024 eine deutliche Netto-Erhöhung.
Wer die IAP hingegen einbezieht, kann sich nun beschweren +/- 20-50€ weniger als 02/2024 zu erhalten.
Er könnte aber auch auf die Idee kommen, die Sache auf Grundlage des Netto-Cashflows zwischen 06/2023 und 02/2024 zu betrachten und zu dem Schluss kommen, dass er - wenn er ab jetzt weniger Netto erhält - bei einer direkten Tabellenerhöhung statt IAP ab 06/2023 schon das niedrigere Netto von heute bekommen hätte, über das er sich nun beschwert.
In Summe wäre der Netto-Cashflow zwischen 06/2023 bis 02/2024 also niedriger ausgefallen.
"Meckern" über das Verhandlungsergebnis und die späte Erhöhung könnten folglich diejenigen, die ab 03/2024
mehr Netto bekommen. Wobei auch da 06/2023 mit 1240€ extra zu einem in Summe größeren Cashflow führen wird.
Aber hier treffen sich der Karl-Heinz und die Ingrid (no offense) und beschweren sich, dass sie ab jetzt einmal weniger Schnitzelessen im Monat bezahlen können, obwohl sie bei direkter Erhöhung die 9 Monate zuvor gar kein Schnitzelessen bekommen hätten.
Und um dem Argument "Ja, aber Tabellenerhöhung + IAP ab 06/2023!" zuvorzukommen: Einfach mal auf andere Tarifergebnisse aus den letzten 12-18 Monaten schauen und sich fragen, wie realistisch das ist:
https://www.wsi.de/de/datenbank-tarifabschluesse-15320.htm