Dir ist schon klar, dass das inzwischen beim Beständspersonal aus diesen Gründen öfters passiert? Und bei möglichen Neueinstellungen der Regelfall ist, wegen der Bezahlung nicht einzusteigen?
Du denkst ein anständiges Gehalt und entsprechende Steigerungen sind in diesen Zeiten nicht zuletzt oder zuvörderst Arbeitgeberintesse?
Die ist bewusst, dass unter E5 massenhaft outgesourct wurde wegen der mangelnden Spreizung in den Gruppen?
Der Arbeitsmarkt ist ein MARKT, der im Wesentlichen durch das Arbeitskräfteangebot und die Arbeitskräftenachfrage bestimmt wird. Ein Beschäftigungsverhältnis kommt nur zustande bzw. bleibt bestehen, wenn es von beiden Seiten gewollt ist. Wenn Arbeitgeber im öD in unteren Entgeltgruppen verstärkt outsourcen, ist es deren freie Entscheidung - das ist legitim. Ich persönlich finde die Entgeltsteigerungen in den unteren Entgeltgruppen als zu hoch, insbesondere durch Sockel- bzw. Mindesterhöhungsbeträge, durch die der Abstand zu höheren Entgeltgruppen verringert wurde.
Wer ständig die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst in diesem Forum kritisiert, ist offensichtlich unzufrieden und kann sich am Arbeitsmarkt umsehen, um seine Unzufriedenheit abzustellen. Was hält Kollegen im öD, wenn sie mit ihren Arbeitsbedingungen / mit der Bezahlung unzufrieden sind?
Der öffentliche Dienst war früher immer sehr erstrebenswert, weil es diese Jobsicherheit gab. Das ist heute natürlich auch noch der Fall, allerdings hat sich der Arbeitsmarkt gewandelt - und diejenigen, die gut ausgebildet und qualifiziert sind, müssen in der Regel keine großen Befürchtungen haben, einen neuen Job zu finden. Das bedeutet, dass das in der Vergangenheit überzeugendste Argument "Jobsicherheit" immer mehr an Bedeutung verliert. Daher muss nun mehr durch eine bessere Bezahlung kompensiert werden.
Zu bedenken ist, dass die Arbeitgeber quaken, kein Personal zu bekommen. Auch aus diesem Grund sind Erhöhungen angebracht. Es kann nicht einerseits bemängelt werden, dass kein Personal zu finden ist, andererseits aber immer beabsichtigt wird, dass man auch ja einen der schlechtesten Tarifabschlüsse erzielt (im Vergleich zu anderen Branchen). Die Differenz mit der Gratifikation "Jobsicherheit" auszumerzen, ist heute halt nicht mehr so viel Wert wie früher. Das sollten die Arbeitgeber auch mal verstehen. Der öffentliche Dienst hat zu großen Teilen immer noch nicht verstanden, dass er sich im Wettbewerb um Arbeitskräfte befindet. Das gilt vor allem für Akademiker (Ingenieure, BWLer, ITler, Naturwissenschaftler), die benötigt werden und überall anders arbeiten könnten. Bei den Verwaltungsangestellten, Verwaltungsfachwirten und Beamten sind die Optionen natürlich nicht so groß.
Aber bei uns werden vor allem Ingenieure gesucht... und die kann kein Beamter ersetzen, auch wenn diese das manchmal meinen, dass ihr Studium der Verwaltungswissenschaften sie genauso gut gut qualifiziert wie ein Ingenieursstudium.