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Arbeitszeitumfrage von Verdi

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NelsonMuntz:

--- Zitat von: MoinMoin am 09.02.2024 10:20 ---
--- Zitat von: NelsonMuntz am 09.02.2024 09:55 ---Ansonsten hast Du völlig Recht: Der Tarif ist zu starr
--- End quote ---
Nein, ist er nicht wirklich!
Die Anwendung des Tarifes ist das Problem.
Was meinst du wie die Leute Leistung zeigen würden, wenn sie merken, dass bei Minderleistung man nicht von Stufe 3 auf 4 kommt....
und andere von 3 und 6 Monate in der 4 landen und sie überholen.
So ist es tariflich vorgesehen!
Und es gibt auch noch die möglichkeit Zulagen zu zahlen. (16.5)

--- Zitat ---und ohne verbindlich zu ermittelnde Leistungsbestandteile.

--- End quote ---
Wie wäre es deiner Meinung nach realisierbar?
Also ich wüsste nicht wie man verbindlich Leistung bei uns ermitteln sollte.


--- Zitat ---Die Laufzeit der Erfahrungsstufen ist schon dreist gegenüber neuen Mitarbeitern (Bei uns gibt es max. Stufe 3 bis in die LG2.1 und in der LG2.2 auch nur selten mehr), und die extrem hohe Arbeitsplatzsicherheit nimmt ebenfalls den Leistungsdruck.

--- End quote ---
Also auf Stufe 3 hat man idR ein Anrecht und wenn dein Ag nicht mehr bewilligt, dann liegt es am AG und nicht am TV.
Bei uns werden neue MA auch in Stufe 6 eingestellt, wenn sie gut sind und die Stelle sonst nicht besetzt werden würde.
Und gute MA, die man halten will, die bekommen +2 Stufen ausgezahlt. Dank der tariflichen und arbeitgeberseitige Flexibilität.

Unterm Strich kann ich nur wiederholen:
Wer meint er bringt großartige Leistungen und sollte dafür belohnt werden, der sollte die Zulage fordern und bekommen und wenn er einen unflexiblen Ag hat, der das dann nicht zahlt, dann
a) muss man gehen und sich einen AG suchen der die tariflichen Möglichkeiten nutzt.
oder/und
b) sich eingestehen, dass man dem AG nicht mehr wert ist.

FAZIT: Es ist ein Anwendungsproblem, kein tarifliches.



--- Zitat ---Aber ich bin mir ziemlich sicher: Das ist für verdi völlig ohne Bedeutung.

--- End quote ---
verdi ist mehr für den sozialen Gedanken, alle bekommen gleich viel.

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Moin MoinMoin,

ich fange mal unten an:

verdi  ist mehr für den sozialen Gedanken, alle bekommen nominal gleich viel.
... So ist der Ansatz bei Tariferhöhungen jedenfalls.

Zu den Erfahrungsstufen: Diese sind meiner Meinung nach ein Witz, Es sollte ein Einstiegsgehalt für die Probezeit geben und dann eine "Junior-Stufe" von maximal 3 Jahren. Danach ein Endgehalt und fertig. Damit erledigt sich jegliche(!) Diskussion, ob das nun eine Sache des Tarifs oder dessen Anwendung darstellt. Wir haben über 3000 Mann in der Bude, wenn da jeder einzelne MA eine persönliche Eingruppierungsdiskussion mit HR führt, dann müsste man da 10 neue Leute einstellen. Wie viel Arbeitszeit dadurch insgesamt im Haus flöten geht, mag ich gar nicht überschlagen wollen - zur allgemeinen Effizienz trägt das aber sicher nicht bei (was ja hier auch Thema ist ;))

Verbindlich zu ermittelnde Leistungsbestandteile: Im TVöD gibt es beispielsweise das LOB. Ich denke, es ist durchaus möglich, einen Bewertungsprozess für die Leistung von Mitarbeitern einzuführen, der sich dann eben auch in einem Bonus beim Gehalt wiederspiegelt. Über die konkrete Ausgestaltung eines solchen Prozess muss man dann natürlich reden, damit eine möglichst objektive Bewertung entsteht.

FearOfTheDuck:
Leider wird das LOB im TVÖD oft eher schlecht als recht praktiziert. Und da bist du wieder bei den von MoinMoin angesprochenen mäßigen Personaler- und Führungskräfteleistungen.

Bei uns gibt es im Vorfeld eine Vorgabe, wieviele Mitarbeiter jeweils in einem Punktebereich landen können. Wenn also theoretisch alle super waren, müssten einige schlechter bewertet werden, damit die Quote wieder stimmt. Und ob das dann die "Lieblinge" der Chefs sind oder eben nicht, mag sich jeder denken. ;) 

NelsonMuntz:

--- Zitat von: FearOfTheDuck am 09.02.2024 11:11 ---Leider wird das LOB im TVÖD oft eher schlecht als recht praktiziert. Und da bist du wieder bei den von MoinMoin angesprochenen mäßigen Personaler- und Führungskräfteleistungen.

Bei uns gibt es im Vorfeld eine Vorgabe, wieviele Mitarbeiter jeweils in einem Punktebereich landen können. Wenn also theoretisch alle super waren, müssten einige schlechter bewertet werden, damit die Quote wieder stimmt. Und ob das dann die "Lieblinge" der Chefs sind oder eben nicht, mag sich jeder denken. ;)

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Absolut. Gleiches gilt bei uns für die Stufenlaufzeitverkürzung: Auch hier gibt es Kontingente, an denen sich so mancher Referent bereits die Zähne ausgebissen hat. Ebenfalls für jenen magischen §16.5: Bei Vorlage eines besseren Arbeitvertrags und Bitte um eine Zulage wünscht man hier schlicht "Gute Reise".

Jetzt kann die Konsequenz natürlich sein, dass man dann tatsächlich geht (und damit ein erfüllteres Arbeitsleben führt), aber vom Grundsatz her sind solche Optionen, die dann final doch nur in der Theorie bestehen, eher demotivierend. Für den MA spielt es hier keine Rolle, ob das nun die "Schuld" des TV oder dessen Anwendung durch den AG ist.

Um den Bogen zum eigentlichen Thema zurückzuführen: Ich glaube hier ist mehr Potential für eine Leistungssteigerung, als durch eine Stundenreduktion.

troubleshooting:

--- Zitat von: NelsonMuntz am 09.02.2024 11:31 --- Ebenfalls für jenen magischen §16.5: Bei Vorlage eines besseren Arbeitvertrags und Bitte um eine Zulage wünscht man hier schlicht "Gute Reise".


--- End quote ---

Wer sich beworben eine Zusage in den Händen hat, geht überwiegend. Schon die wenigsten fragen nochmal beim bisherigen AG um Zulage an. Jene, welche das getan haben, bekamen auch hierzulande nur ausweichende Aussagen, weshalb sie dann auch wirklich gegangen sind.

Ich habe immer noch Kontakt zu meiner alten Dienststelle und kann für dort sagen, der Exodus hat sich stark beschleunigt. Viele gingen wegen Geld, viele andere haben sich verabschiedet, weil in der Folge immer mehr Arbeit auf immer weniger Schultern verteilt wurde.

FearOfTheDuck:
Das ist genau einer der Teufelskreise, die bestehen, an der aber - so wie es scheint - die Tarifvertragsparteien wenig Interesse haben.

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