Ich habe kürzlich die Behörde gewechselt und würde gerne Eure Sichtweise auf folgenden Sachverhalt einholen:
Im vergangenen Sommer beendete ich den Vorbereitungsdienst und fing in einer oberen Landesbehörde im gehobenen Verwaltungsdienst an - so schön, so gut. Allerdings bemerkte ich bereits von Anfang an eine gewisse "Kälte" seitens meiner Vorgesetzten und ihres Stellvertreters gegenüber meiner Person. Sympathie und Antipathie wurden offen gegenüber KuK im Dezernat nach außen gezeigt und deutlich.
Meine Vorgesetzte war sehr launisch und unberechenbar, was ihre derzeitige Stimmung anging - man musste sie auf dem "richtigen Fuß" erwischen. Mal konnte sie wie eine beste Freundin mit einem schnacken und Witze machen, im anderen Moment wurde sie sehr ernst, sprach in harschem Ton und lästerte über ihre Mitarbeiter. Hierunter fiel auch, dass Sie stark zwischen Beamten und Angestellten differenzierte und gerade Angestellte im mittleren Dienst als minderwertig betrachtete.
Dazu wurden Feedbackgespräche zu reinen (negativen) Kritikgesprächen mit Androhungen, die Probezeit sei kein Selbstläufer und man wolle mir doch keine schlechte Beurteilung ausstellen, etc. - am Rande: ich machte im ersten Monat gleich 34 Überstunden und zeigte immenses Engagement.
Die KuK im Dezernat und in der Behörde bescheinigten mir eine gute Leistung und auch so habe ich mich mit allen Mitarbeitern der Behörde (sehr) gut verstanden, nur eben mit meinen direkten Vorgesetzten nicht- sehr schade.
Auch der stellvertretende Leiter war leider nicht mit mir auf einer Wellenlänge: einmal musste ich vormittags telefonisch einen Arzttermin ausmachen und er kam ohne anzuklopfen ins Büro, fragte mich nach einem Vorgang, woraufhin ich ihm mitteilte, dass dieser in Bearbeitung sei und im Laufe dieser Woche abgeschlossen würde. Zitat seinerseits: "Wer whatsappen kann, kann auch arbeiten." Eine Unterstellung also und dazu ein Vorgang, der eigentlich von einem anderen Kollegen bearbeitet werden sollte (laut Organigramm/Zuständigkeit). Und das ist auch nur ein Beispiel von einigen.
Wenn man sich mit den KuK darüber unterhielt, bescheinigte jeder/jede, dass unsere Vorgesetzte keine Führungskraft bzw. fehl am Platze ist.
Nun bin ich (glücklicherweise) in eine andere Behörde gewechselt, wobei es schon schade ist, da mir die Arbeit Spaß gemacht hat und ich mich mit allen KuK gut verstanden habe. Aber so hat man mich quasi "vom Hof" gejagt - und ich bin nicht der Einzige...
Habt ihr bereits ähnliche Erfahrungen im Umgang mit Euren Vorgesetzten gesammelt?