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EFRE Förderung, Drittmittel und Zuwendung

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knopper:
Hallo zusammen,

folgender Umstand.... bis Ende letztes Jahres war ich an einer HS in einem Drittmittelprojekt beschäftigt, welches ursprünglich bzw. bis Ende 2022 bereits ein EFRE-Projekt war.

Nun hat ja die neue Förderperiode bereits 2021 begonnen aber irgendwie hat es das Bundesland (Sachsen-Anhalt) noch nicht geschafft eine Art Förderprogramm aufzulegen, und so war das gesamte letzte Jahr quasi nur "überbrückt" mit Restmitteln des Landes dass die Leute in dem Projekt quasi gehalten werden.

Es hieß dann bereits ab März 2023, dass nun bald die Antragsformulare für die neue EFRE-Förderperiode zur Verfügung gestellt werden erst hieß es April, dann Juni, dann September, dann Anfang Oktober... letztendlich waren sie dann Mitte, Ende Oktober verfügbar.

Innerhalb von ca. 2 Wochen haben wir dann den Antrag fertig gemacht und noch persönlich bei der Investitionsbank abgegeben... ca. Anfang November.
Dass das vermutlich nichts mehr wird war mir ab diesem Zeitpunkt eigentlich schon klar.

Es vergingen ca. 4 Wochen bis sich ein Gremium bzw. Mitarbeiter der Investitionsbank überhaupt mit unserem Antrag beschäftigten.

Im Dezember musste dann noch mal meine Stelle neu ausgeschrieben werden...ich musste mich wieder bewerben, Vorstellungsgespräch und wurde natürlich wieder genommen…nun ja.. Vermutlich alles formale Anforderungen…
Ich bekam dann auch eine voraussichtliche Zusage, die allerdings unter dem Vorbehalt stand dass die Projektmittel meiner HS zugewiesen werden.

Es kam aber so wie es kommen musste, der eigentliche Förderbescheid traf vor Weihnachten nicht mehr ein und ich musste mich erstmal arbeitslos melden. Kurz vor der Weihnachtspause gab es dann noch mal eine Mail meines Vorgesetzten, dass unser Projekt "grundsätzlich förderwürdig" sei. Dies kam direkt von der Investitionsbank.
Arbeitsvertrag vermutlich ab 1. Februar.  ;)

Nun vergingen die ersten 2 Wochen des Jahres, ich hatte bereits meinen 1. Termin beim Amt... wo ich die Umstände auch gleich mitteilte.
Zwischenzeitlich gab es ein neues Update meines Vorgesetzten, dass nochmal eine Anpassung der Kalkulation vorgenommen werden muss, da nun gerade jetzt (wie soll es auch anders sein  >:( ) der neue Tarifabschluss war, und so ja die alte Kalkulation nicht mehr stimmte. immer noch kein Förderbescheid….

Dies ging nun in der vorletzten Januarwoche nochmals an die Investitionsbank  und seitdem tut sich quasi nichts. keine weitere Nachricht, auch kein Update.....

Der Arbeitsagentur hatte ich bei meinem Antrag auch gleich mitgeteilt dass ab dem 01.02 ein neuer Arbeitsvertrag kommt woraufhin diese sofort einen Aufhebungsbescheid gemacht hat...da ich ja ab 01.02 wieder eine Arbeit aufnehme.  :D
Hier bin ich natürlich gleich in Widerspruch gegangen, ebenso gegen die 1-wöchige Sperre die mir natürlich gleich reingedrückt wurde, da ich mich nicht rechtzeitig arbeitslos gemeldet habe. Ich weiß hätte ich tun sollen, aber bin ja immer fest davon ausgegangen dass es ja weitergeht...
Jetzt möchte die Arbeitsagentur noch den gesamten E-Mail Schriftverkehr zwischen mir und meinem alten (neuen) Arbeitgeber, um den Widerspruch weiter bearbeiten zu können.
Kurz gesagt nur Laufereien und quasi Schikanen. Mir scheint es ein wenig, dass hier mit aller Macht gedrückt wird  um ja nicht zuviel ALG auszuzahlen.
Habe ich natürlich alles hingeschickt...es geht ja zum Glück mittlerweile elektronisch.  :)

ja....seit dem letzten Update sind nun schon wieder 3 Wochen ins Land gezogen und so langsam aber sicher werde ich aber kirre bzw. sitze ich wie auf heißen Kohlen, denn ursprünglich sollte es ja bereits der 1. Februar sein.  Jeden Tag Mails checken, Blick aufs Handy…nichts!

Daher wollte grundsätzlich mal fragen wie sich das mit diesen Zuweisungen bzw. EFRE-Förderprogrammen verhält.
War hier jemand evt. schon mal in einer ähnlichen Situation?
Was heißt dieses "grundsätzlich förderungswürdig" denn genau? Ist das schon eine positive Bestätigung oder muss ich damit rechnen, dass man sich hier doch noch anders entscheidet und am Ende alles abgelehnt wird?  :D

Ist so eine lange Zeit denn normal? Wie bereits  erwähnt, wurde ja das Bereitstellen der Antragsformulare immer wieder verschoben und ...eigentlich sollte es ja zu dieser Lücke jetzt gar nicht kommen.
Nun ging ich eigentlich davon aus, dass man bei der Investitionsbank ja weiß dass hier Leute quasi auf dem Trockenen sitzen und das Ganze möglichst zügig bearbeitet. Aber leider scheint das wohl nicht der Fall zu sein. Fehlanzeige…

Mir ist klar dass hier natürlich mehrere Einrichtungen Anträge eingereicht haben und das ganze seine Zeit dauert.... aber wie gesagt….
und  irgendwann wird auch das Amt Druck bei mir machen, da ja beim Arbeitslosengeld 1 grundsätzlich die gleichen Regeln wie beim Bürgergeld gelten, Stichwort Eigenbemühungen einfordern, aktive Mitarbeit usw…
Das bereitet mir bereits jetzt etwas Bauchschmerzen um es mal so formulieren.... :-[

Ich meine wenn sowieso eine Ablehnung des Antrages erfolgt, warum wird dann noch mal nach einer neuen Personalkalkulation nachgefragt? Ergibt ja keinen Sinn. Aber warum dauert es dann jetzt schon wieder so lange? *grübel* *grübel* *grübel*

und warum muss das Ganze überhaupt noch mal über eine Investitionsbank laufen bzw. ein Förderprogramm vom Land aufgelegt werden, was bald 2 Jahre braucht bis es fertig ist? Deutschland eben….

Ich habe den Job wirklich gern gemacht und würde wirklich gern wieder einsteigen, wären dann noch mal ca. 4 Jahre.
Jetzt wieder eine neue Stelle bzw. in die freie Wirtschaft bereitet mir ebenfalls ..Bauchschmerzen , von daher ist das erstmal keine Option.
War vor 2,5 Jahren bereits schon mal 8 Monate arbeitslos, da es bei meiner vorherigen Stelle (Uni) keine Verlängerung mehr gab.
jo…  ;)
Im Grunde ist es nicht so toll was hier mit den Leuten gemacht wird, und schuld ist man am Ende noch selbst, da man sich ja was Unbefristetes in der freien Wirtschaft suchen kann....  ???

Was meint ihr? Hat hier jemand evt. ein paar Erfahrungen?

clarion:
Ja ich, und die Konsequenz war, dass ich die Wissenschaft verlassen habe, und in die technische Verwaltung gegangen bin und mich habe verbeamten lassen. Es führte im Endeffekt zu weniger Arbeit, mehr Geld und gesünderem Leben.

Bei einem Kollegen war es so,  dass die DFG sein Projekt positiv begutachtet hatte, dann im Förderbescheid nur eine halbe statt eine ganze Postdoc Stelle bewilligt wurde.  Der Mann hatte zwei kleine Kinder. Er arbeitet jetzt in der Entwicklungsabteilung einer privaten Firma.

2strong:
@knopper
Wieso bereitet Dir ein Wechsel in die Privatwirtschaft Bauchschmerzen? Und kommt eine andere Behörde nicht in Betracht? Das große Prä von Tätigkeiten in der Wissenschaft sind sicherlich die hohen Freiheitsgrade. Aber sonst ist doch vieles häufig wenig berauschend, nicht?

cyrix42:
@knopper: Ist natürlich ärgerlich, du hast dich aber auch naiv verhalten. Ein Vertrag ist erst geschlossen, wenn er unterschrieben ist. Lippenbekenntnisse und "grundsätzlich förderungswürdig" sind nett; aber auch nicht mehr als das. Natürlich verlässt sich die Agentur für Arbeit darauf, dass du ab 01.02. keinen Anspruch mehr auf Arbeitslosengeld hast, wenn du ihnen mitteilst, dass du einen ab dann beginnenden Arbeitsvertrag hast. o.O Sprich: Ne ganze Menge der Rennerei -- jedenfalls bezogen aufs Arbeitslosengeld -- hättest du dir sparen können, wenn du einfach dich an die Vorgaben gehalten und jeweils gesagt hättest, was Sache ist -- und nichts anderes. Die Leute dort kennen die Probleme in der Wissenschaftswelt, insofern hätten die dich schon nicht mit Vermittlungsangeboten zugeballert. Aber du musst eben auch mit offenen Karten spielen und denen nicht deine Hoffnungen als Realität verkaufen...

Mal davon abgesehen. Ja, diese ewige Drittmittel-Befristungen sind nervig. Suche dir doch am besten eine Institution, die dir eine Dauerstelle anbietet. Oder, falls du keine für dich akzeptable findest, musst du wohl in den sauren Apfel beißen, und dich von dem Gedanken verabschieden, in dem Bereich dauerhaft glücklich zu werden und dich nach anderen Dingen umsehen.

Gewerbler:
Ich kenne sowas auch. Damals wurde der Projektstart auch mehrfach verschoben und ich hatte mal einen 1-Monats und 2-Monats-Vertrag. Das war der Moment wo ich mir gesagt hab, dass ich die kommende 3jährige Projektphase nutze, um mir was Neues zu suchen...

So ist halt unser Wissenschaftssystem und als Doktorand oder PostDoc kann man damit evtl. leben bzw. wenn man Partner/in mit festem Einkommen und etwas Sicherheit hat, aber irgendwann funktioniert es halt so einfach nicht mehr bei den meisten. Ist halt ärgerlich, wenn einem die Arbeit und Rahmenbedingungen am Lehrstuhl etc. an sich Spaß machen - aber wenn diese Unsicherheiten immer wieder kommen nutzt es halt nix. Gerade für gute Leute ist das natürlich Mist, denn es kann auch einfach sein, dass man trotz Top-Arbeit am Ende ohne Finanzierung dasteht.

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