Autor Thema: BWL mit Schwerpunkt Public Social Management Bezirk Oberbayern  (Read 1359 times)

Innocent

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Hallo zusammen,

ich interessiere mich für den dualen Studiengang Betriebwirtschaft mit Schwerpunkt Public Social Management beim Bezirk Oberbayern. Leider habe ich nach ausgiebiger Recherche bisher keine Erfahrungsberichte zu diesem Studiengang (außer zum Studiengang Public Management in anderen Bundesländern und den Informationen auf der Seite des Bezirk Oberbayerns) gefunden.

Daher hoffe ich darauf, hier vielleicht jemanden zu finden, der den Studiengang absolviert hat und seine/ihre Erfahrungen schildern möchte.

Außerdem interessiert mich auch, wie die Möglichkeiten / Perspektiven (z. Bsp. Master) nach dem Abschluss als auch in dem Bereich aussieht.

Dass der Bezirk Oberbayern bzw. allgemein die Bezirke in Bayern als dritte kommunale Ebene im öffentlichen Dienst organisiert ist und die damit verbundenen Vor- und Nachteile sind mir bewusst.

Vielen Dank im Voraus für eure Antworten.

IsabelW

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Ich kann Dir leider nichts zu dem Studiengang sagen, aber zum Bezirk Oberbayern.

Lies Dir die Bewertungen auf kununu durch und lass diejenigen weg, die die Personalabteilung vermutlich selbst geschrieben hat (erkennt man m.E. an der Wortwahl bzw. auch an detailreichster Aufzählung irgendwelcher Benefits, die so kein echter Mitarbeiter aufzählen würde).

Der Ruf vom Bezirk Oberbayern ist extrem schlecht.
Ich wurde in einem Bewerbungsgespräch sogar darauf angesprochen und wurde auch gefragt, warum sich so viele Leute dort weg bewerben. Da muss Dir dann erstmal was einfallen, ohne schlecht über den damals aktuellen Arbeitgeber beim dann neuen Arbeitgeber zu reden  :o

Wenn Du motiviert bist, dann bist Du beim Bezirk Oberbayern definitiv falsch und hälst es dort auch voraussichtlich nicht für die Dauer eines Studiums aus. Außer Du passt Dich an die ganzen Seilschaften an und arbeitest wie die wenigen dort fähigen Leute die Arbeit der ganzen Minderleister mit weg.

"Karriere" machen die Bücklinge ohne eigene Meinung, nicht die Personen mit Führungseignung.

Innocent

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Hallo,

erstmal vielen Dank  für deine Antwort :).

Das der Bezirk Oberbayern so einen schlechten Ruf hat, hätte ich jetzt nicht gedacht.

Die meisten Bewertungen auf Kununu zum Bezirk Oberbayern habe ich mir schon angeschaut. Dabei gab es eigentlich nur sehr positive bzw. negative Bewertungen. Das hat mich schon skeptisch werden lassen, aber ich dachte mir, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegen muss. Jedoch  macht mich deine geschilderte Erfahrung doch wieder skeptischer und auch nachdenklich, ob ich überhaupt dieses Studium beim Bezirk anfangen soll :/.

Vielleicht wäre das allg. BWL Studium Public Management bei der Landeshauptstadt München doch besser (oder hat die Stadt München ebenso einen schlechten Ruf) ?

An die ganzen "Seilschaften" möchte ich micht eigentlich nicht anpassen sowie die (Mehr-) Arbeit von "faulen Kolleginnen und Kollegen" übernehmen. Vielleicht sollte ich es mir nochmal persönlich gut überlegen, ob der ÖD doch das richtige ist...

Organisator

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An die ganzen "Seilschaften" möchte ich micht eigentlich nicht anpassen sowie die (Mehr-) Arbeit von "faulen Kolleginnen und Kollegen" übernehmen. Vielleicht sollte ich es mir nochmal persönlich gut überlegen, ob der ÖD doch das richtige ist...

Was die Erfassung der Arbeitszeit angeht, ist der öffentliche Dienst ziemlich weit vorn. Unbezahlte Überstunden werden da im Vergleich zu so anderer Bude nicht erwartet.

Innocent

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An die ganzen "Seilschaften" möchte ich micht eigentlich nicht anpassen sowie die (Mehr-) Arbeit von "faulen Kolleginnen und Kollegen" übernehmen. Vielleicht sollte ich es mir nochmal persönlich gut überlegen, ob der ÖD doch das richtige ist...

Was die Erfassung der Arbeitszeit angeht, ist der öffentliche Dienst ziemlich weit vorn. Unbezahlte Überstunden werden da im Vergleich zu so anderer Bude nicht erwartet.

Sieht es aber in der Praxis denn wirklich so aus? Wenn sehr viel Arbeit anfällt oder eben durch "Minderleister" so viel Arbeit noch erledigt werden muss?

FearOfTheDuck

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Man ist zur Arbeit mittlerer Art und Güte verpflichtet und lässt nach seiner vereinbarten Zeit den Stift fallen. Oder man baut freiwillig Mehrstunden auf, um diese später abzubummeln, sofern dies vorgesehen ist.

Natürlich kann man sich auch das etwaige Organisationsversagen des AG zu eigen machen oder sich dafür interessieren, was am anderen Schreibtisch so geleistet wird, aber warum sollte man?

Organisator

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An die ganzen "Seilschaften" möchte ich micht eigentlich nicht anpassen sowie die (Mehr-) Arbeit von "faulen Kolleginnen und Kollegen" übernehmen. Vielleicht sollte ich es mir nochmal persönlich gut überlegen, ob der ÖD doch das richtige ist...

Was die Erfassung der Arbeitszeit angeht, ist der öffentliche Dienst ziemlich weit vorn. Unbezahlte Überstunden werden da im Vergleich zu so anderer Bude nicht erwartet.

Sieht es aber in der Praxis denn wirklich so aus? Wenn sehr viel Arbeit anfällt oder eben durch "Minderleister" so viel Arbeit noch erledigt werden muss?

Man baut freiwillig Gleitzeitguthaben auf, lässt Überstunden anordnen oder macht weiter wie immer.

IsabelW

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Also beim Bezirk läuft es in der Sachbearbeitung z.B. so, dass die "guten" die Aktenstämme aufarbeiten müssen, die andere verpfuscht haben. Wenn Du da dann mit einem Stamm durch bist, dann bekommt den ein neuer Kollege und Du darfst den nächsten Pfusch bereinigen. Du bekommst jede Stunde natürlich auf Dein Arbeitszeitkonto gebucht und darfst sie wieder abbummeln. Aber je nach Arbeitsgruppenleiter gewöhnt man sich halt an deine Schlagzahl und packt Dir immer mehr Aufgaben dazu, die andere nicht schaffen. Dann bekommst Du eine gute LOB und einmal im Jahr ein paar EUR mehr als die anderen. Die Guten verlassen den Bezirk relativ schnell wieder oder fügen sich "ins System" ein und werden selbst Gruppenleiter etc. Ich weiß nur nicht wie erstrebenswert es ist den ständigen Mangel und die am Ende übrig bleibenden Mindestleister zu verwalten ... ich weiß nicht wieviel Zeitanteil des von Dir genannten Studiums man wirklich in der Verwaltung beim Bezirk verbringt. Vielleicht ist es auch so wenig, dass man das irgendwie noch ertragen kann. Aber wenn Du die Wahl hast, das Ganze woanders zu machen, dann würd ich da keine Sekunde länger abwägen - schlimmer kanns nicht kommen ..