Das Rentenniveau wird als Netto-Wert vor Steuern angegeben. Von der standardisierten Rente (45 Jahre mit Durchschnittsgehalt, also 45 Entgeltpunkte) werden die Sozialabgaben (Kranken- und Pflegeversicherung) abgezogen. Vom durchschnittlichen Brutto-Einkommen werden ebenfalls die Sozialabgaben (Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung) abgezogen. Steuern werden nicht berücksichtigt, da mit Einführung der nachgelagerten Besteuerung seit 2005 Renten nicht mehr einheitlich besteuert werden.
Seit 2005 hat sich die Definition des Rentenniveaus verschoben. Vorher war es erklärtes Ziel, dass der Nettoverdienst des Durchschnittsverdieners in etwa 70 % der Nettorente des Eckrentners erreichen soll. Bei der Rente kann man jedoch seit 2005 nicht mehr so einfach die steuerliche Belastung errechnen, da die individuelle steuerliche Belastung als Rentner unterschiedlich hoch ist. Deswegen hat sich der Gesetzgeber für eine veränderte Definition des Rentenniveaus entschieden. Diese Definition ist jedoch nur eine politische Zahl, die der Grundlage für politische Entscheidungen dient. Sie sagt nichts darüber aus, wie hoch die Rente im Einzelfall ist. Außerdem darf man auch nicht vergessen, dass die gesetzliche Rente zwar die wichtigste Säule im Alter ist, aber nicht die Einzige. Neben der gesetzlichen Rente bezieht ein Großteil der Rentner auch eine betriebliche Altersvorsorge und eine private Altersvorsorge (bspw. Riester Rente).
Ein Absinken des Rentenniveaus nach der neuen Berechnungsmethode heißt jedoch nicht, dass die Renten tatsächlich gesunken sind. Das ist durch die Rentengarantie sogar gesetzlich ausgeschlossen.
Durch eine zu erwartende Zunahme an Rentnern und einen immer kleineren Teil der Beitragszahler wurde ein Quotient in die Rentenanpassungsformel eingeführt, der das Verhältnis von Rentnern zu Beitragszahlern widerspiegelt.
Wenn sich das Verhältnis ungünstig verändert und dadurch das Rentenniveau sinkt, können die Renten weiter steigen, aber nicht so stark wie die Einkommen. Sobald die Boomer Generation allerdings aus der Rentenstatistik wieder verschwinden, könnte das Rentenniveau wieder steigen und zwar stärker als die die Einkommen.
Wie sich das Verhältnis in Zukunft verändern wird, hängt auch davon ab, in welchem Umfang es Zuwanderung gibt und es gelingt, die Zugewanderten in die Arbeitswelt zu integrieren.