Autor Thema: Rente für Beamte  (Read 20520 times)

Warnstreik

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #315 am: 22.03.2024 13:00 »
Sollte sie es sein, warum wird denn dann im anderen Zweig, der DRV, nicht ebenso gehandhabt, ob der höhren Kosten für Personen mit Kindern?

Diese Inkonsistenz gilt es aufzulösen.

Die Inkonsistenz ist eine andere, und die wirst du sicher nicht auflösen können: In einem Umlagesystem zahlt Genereation für ihr Eltern- und Großelterngeneration. Konsequent und konsistent müsste man fragen: Wieso sollten meine Kinder die Rente von meinen Kinderlosen Nachbarn voll finanzieren?

Dieses wird man natürlich (und das ist auch gut so) nie auflösen - aber das sind die Gründe, wieso man denjenigen, die zurückstecken um die nächste Einzahlergeneration (die neben der Rente auch die ganze Gesellschaft am laufen hält) großzuziehen (und damit eben auch Nachteile in der Vorsorge erleiden)  einige Entlastungen ermöglicht. Das sind ja nicht nur die 3 Entgeltpunkte  (von denen Gutverdienern eh kaum was haben)  sondern auch die Ansprüche auf Kinderbetreuung und Elternzeit-/Geldregelungen.  Am Ende will man damit nicht nur die Geburtenziffer steigern sondern auch WER Kinder bekommt. Mein Umfeld/Freundeskreis (Akademikergeprägt) hat die 2 nun überschritten - und das eben auch, weil es für die Frauen die Lebensaspekte deutlich besser vereinbar sind als z.B. in den 1990iger Jahren.

MoinMoin

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #316 am: 22.03.2024 13:17 »
Tagesgeldanlage mit 4%, ist das nicht sehr optimistisch oder doch mit hohem Risiko verbunden?
Was soll an Tagesgeld mit einem hohem Risiko verbunden sein, wenn man auf die Einlagesicherung vertraut und diese beachtet.
Klar ist es Dumm 70T€ auf nur einem TG Konto zu parken, aber ....
Ich stoße mich an den 4% Zinsen, die sind eher für Neukunden und für ein paar Monate, danach ist man schnell < 3%.
Ok.
Ja, 4% Tagesgeld ist aktuelle mit Arbeit verbunden.
Aber ich stoße mich an Tagesgeld, bei einer Anlage die man zum Teil Jahre liegen lässt.


Faunus

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #317 am: 22.03.2024 13:38 »
Sollte sie es sein, warum wird denn dann im anderen Zweig, der DRV, nicht ebenso gehandhabt, ob der höhren Kosten für Personen mit Kindern?

Diese Inkonsistenz gilt es aufzulösen.

Die Inkonsistenz ist eine andere, und die wirst du sicher nicht auflösen können: In einem Umlagesystem zahlt Genereation für ihr Eltern- und Großelterngeneration. Konsequent und konsistent müsste man fragen: Wieso sollten meine Kinder die Rente von meinen Kinderlosen Nachbarn voll finanzieren?


Weil Steuerklasse I mehr zur Aus-(Bildung) und Unterhalt der Kinder sowie der kompletten Infrastruktur dieser Gesellschaft beisteuert?! Mit Lehrer ausgestattet Schulen, Kindergeld und deren Freibeträge & zusätzlich absetzbare durch Kinder verursachte Kosten fallen doch nicht vom Himmel.
Ich habe kein Prob das zu finanzieren. Aber ich habe es langsam ziemlich satt so eine einseitige Diskussion über Kostenverursacher in unserer Gesellschaft zu haben.

Wir haben 3 unproduktive, kostenintensive große Gruppen: Rentner, Kinder und alle anderen "Nichtarbeiter" vorzugsweise Migranten ohne Arbeitserlaubnis, Arbeitslose, Sozialhilfeempänger (in der Gruppe stecken dann wieder einige Rentner)

Warum man ständig ausblendet, dass Kinder der Gesellschaft viel kosten (freie KV, freie Bildung, Unterhaltszuschüsse) und auf allen anderen unproduktiven Gruppen wird mehr oder weniger rumgehackt.
Woran liegt das?
Ich könnte mir auch vorstellen, dass immer weniger zukünftige erwachsene  Kinder bereit sein werden ihre Eltern zu pflegen. So wie jetzt schon immer mehr gerade fertig ausgebildete erwachsene Kinder in Teilzeitjobs streben, weil sie was vom Leben haben wollen.

Organisator

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #318 am: 22.03.2024 13:55 »
Die Inkonsistenz ist eine andere, und die wirst du sicher nicht auflösen können: In einem Umlagesystem zahlt Genereation für ihr Eltern- und Großelterngeneration. Konsequent und konsistent müsste man fragen: Wieso sollten meine Kinder die Rente von meinen Kinderlosen Nachbarn voll finanzieren?

Weil dein kinderloser Nachbar die Kosten für Kita, Schule, Studium, Kindergeld, Elterngeld, Kindererziehungszeiten usw. bezahlt. Und vielleicht als Selbständiger auch noch selbst seine Rente finanzieren muss.

--> Sozialstaatsprinzip.

Faunus

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #319 am: 22.03.2024 14:33 »
Die Inkonsistenz ist eine andere, und die wirst du sicher nicht auflösen können: In einem Umlagesystem zahlt Genereation für ihr Eltern- und Großelterngeneration. Konsequent und konsistent müsste man fragen: Wieso sollten meine Kinder die Rente von meinen Kinderlosen Nachbarn voll finanzieren?

Weil dein kinderloser Nachbar die Kosten für Kita, Schule, Studium, Kindergeld, Elterngeld, Kindererziehungszeiten usw. bezahlt. Und vielleicht als Selbständiger auch noch selbst seine Rente finanzieren muss.

--> Sozialstaatsprinzip.


Nur zu den Kita-Kosten:
Jüngerer Arbeitskollege hat jetzt wegen der Verdopplung der Kosten von 200 auf 400 EUR geheult.  Familien bekämen keine Unterstützung in D.
Er war etwas verschnupft, als ich meinte, ob es im lieber wäre die Gesamtkosten von 8282 EUR/Jahr für sein Kind zu zahlen.
Beschämt war er, als ich auf die "Anlage Kind" mit der Absetzung unter Sonderausgaben verwiesen habe: Zwei Drittel von maximal 6.000€ pro Jahr = 4.000€ im Jahr sind absetzbar. In seinem Fall: 3200 EUR von 4800 EUR.

Ich bin mir sicher, dass der absetzbare Maximalbetrag  in absehbarer Zeit angehoben wird.

Schmitti

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #320 am: 22.03.2024 14:50 »
--> Sozialstaatsprinzip.

So wie jetzt schon immer mehr gerade fertig ausgebildete erwachsene Kinder in Teilzeitjobs streben, weil sie was vom Leben haben wollen.
Nicht nur, weil sie was vom Leben haben wollen, sondern oft auch, weil wir das Sozialstaatsprinzip an manchen Stellen soweit treiben, dass man mit simplen Berechnungen sagen kann: Bis zur Wochenarbeitsstunde X bleibt mir Y% des Einkommens für mich, ab Stunde Z sinkt dieser Anteil zugunsten der Abgaben soweit, dass es für mich keinen Sinn ergibt, diesen Anteil überhaupt noch anzustreben.
Das System ist insgesamt festgefahren.

MoinMoin

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« Antwort #321 am: 22.03.2024 14:55 »
Die Inkonsistenz ist eine andere, und die wirst du sicher nicht auflösen können: In einem Umlagesystem zahlt Genereation für ihr Eltern- und Großelterngeneration. Konsequent und konsistent müsste man fragen: Wieso sollten meine Kinder die Rente von meinen Kinderlosen Nachbarn voll finanzieren?

Weil dein kinderloser Nachbar die Kosten für Kita, Schule, Studium, Kindergeld, Elterngeld, Kindererziehungszeiten usw. bezahlt. Und vielleicht als Selbständiger auch noch selbst seine Rente finanzieren muss.

--> Sozialstaatsprinzip.
So ist es durchaus.

Aber was ich absolut nicht verstehe, ist diese absolut nervige Aussage, dass es wir in einem Umlagesystem zwischen Eltern Kinder Generation leben.

Das ist falsch. Da es kein Umlagesystem zwischen Eltern und Kindern ist!

Es ist eine Solidargemeinschaft, der ehemaligen Sozialversicherungspflichtigen mit der aktuellen sozialversicherungspflichtigen Generationen von Menschen.

Und nicht Teil dieser Gemeinschaft sind die die Selbstständig/Beamte/Migranten(also raus aus D) oder Bürgergeldempfänger sind.

Ich zahle jetzt Geld für die die vorher Geld gezahlt haben, ich zahle NULL Euro für meine Eltern, (Fun Fakt: die bekommen fast nichts aus der Rentenkasse).
Und ob und wieviel meine Kinder einzahlen, hängt doch alleinig von dem Werdegang ab,
wenn sie Beamte werden - Mist, brauch ich andere SV AN
wenn sie ins Ausland gehen und migrieren - Mist, brauch ich andere SV AN
wenn sie sich Selbstständig machen  - Mist, brauch ich andere SV AN
wenn sie Drogensüchtige Junkies werden und in der Gosse landen  - Mist, brauch ich andere SV AN

Also wenn man so etwas wie Eltern sein für die Rentenkasse belohnen will, dann doch nur in dem man zusätzliche Rentenpunkte bekommt für die SV Beiträge, die die Kinder einbringen.

Bauernopfer

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« Antwort #322 am: 22.03.2024 15:01 »
Tagesgeldanlage mit 4%, ist das nicht sehr optimistisch oder doch mit hohem Risiko verbunden?
Was soll an Tagesgeld mit einem hohem Risiko verbunden sein, wenn man auf die Einlagesicherung vertraut und diese beachtet.
Klar ist es Dumm 70T€ auf nur einem TG Konto zu parken, aber ....
Ich stoße mich an den 4% Zinsen, die sind eher für Neukunden und für ein paar Monate, danach ist man schnell < 3%.
Ok.
Ja, 4% Tagesgeld ist aktuelle mit Arbeit verbunden.
Aber ich stoße mich an Tagesgeld, bei einer Anlage die man zum Teil Jahre liegen lässt.
Deshalb bin ich für diese Langfrist-Anlage bei den breitgestreute ETFs mit Schwerpunkt Nordamerika, denn, ob es einem gefällt oder nicht, dort spielt halt die Musik.

BAT

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« Antwort #323 am: 22.03.2024 17:08 »

Die Inkonsistenz ist eine andere, und die wirst du sicher nicht auflösen können: In einem Umlagesystem zahlt Genereation für ihr Eltern- und Großelterngeneration. Konsequent und konsistent müsste man fragen: Wieso sollten meine Kinder die Rente von meinen Kinderlosen Nachbarn voll finanzieren?


Voll finanziert wird die ja nicht, bei Singles entfallen Ansprüche auf Witwenrente. Man hat also ein geringeres Versicherungsrisiko, zahlt aber den vollen Beitrag, bei kürzerer Lebenserwartung.

BAT

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« Antwort #324 am: 22.03.2024 17:16 »
Nicht nur, weil sie was vom Leben haben wollen, sondern oft auch, weil wir das Sozialstaatsprinzip an manchen Stellen soweit treiben, dass man mit simplen Berechnungen sagen kann: Bis zur Wochenarbeitsstunde X bleibt mir Y% des Einkommens für mich, ab Stunde Z sinkt dieser Anteil zugunsten der Abgaben soweit, dass es für mich keinen Sinn ergibt, diesen Anteil überhaupt noch anzustreben.
Das System ist insgesamt festgefahren.

Das ist mir bei vielen jungen Leuten auch schon aufgefallen, wobei Work-Life-Balance (da reichen schon die 30 oder 32 Wochenstunden) gefühlt im Vordergrund steht, sehr aber auch die Abgabenlast. Ich denke, da wird noch ein Rattenschwanz hinterher kommen und Vollzeit eher zu einem Modell von vielen, wenn nicht sogar einem Minderheitenmodell werden.

Ärgerlich das unser Personalamt gleich beleidigt ist, wenn die Bewerber auf Vollzeitstellen offen sagen, sie wollen dann aber möglichst schnell mit den Stunden runter.

Fazit: die Gerwerkschaften müssen endlich 30 bis 35 Stunden Wochen durchsetzen und der Staat endlich mal die Belastungskurve abflachen.


Faunus

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« Antwort #325 am: 22.03.2024 17:27 »

So wie jetzt schon immer mehr gerade fertig ausgebildete erwachsene Kinder in Teilzeitjobs streben, weil sie was vom Leben haben wollen.
Nicht nur, weil sie was vom Leben haben wollen, sondern oft auch, weil wir das Sozialstaatsprinzip an manchen Stellen soweit treiben, dass man mit simplen Berechnungen sagen kann: Bis zur Wochenarbeitsstunde X bleibt mir Y% des Einkommens für mich, ab Stunde Z sinkt dieser Anteil zugunsten der Abgaben soweit, dass es für mich keinen Sinn ergibt, diesen Anteil überhaupt noch anzustreben.
Das System ist insgesamt festgefahren.

Naja, Ihre Rentenanwartschaft wird dann halt auch eher mäßig und ich habe nicht den Eindruck, dass diese "im -Rechnen-schlauen" Kids anderweitig vorsorgen. Etwaige Sozialleistungen werden auf das, was sie zum Zeitpunkt X verdient haben - wie bei allen -  berechnet und kann zu maximal Bürgergeld bei Arbeitslosigkeit, Krankengeld, Erwerbsminderungsrente, etc. führen.
Vielleicht ist noch garnicht aufgefallen, dass immer mehr aus der gesetzlichen Krankenversicherung in private Vorsorgeversicherungen verlagert wurde bzw. für vieles selbst gezahlt bzw. anteilig gezahlt werden muss. Das ist ausbaufähig - umso mehr, je mehr meinen, dass sie das Solidaritätsprinzip überlisten können.
Ich denke, die Schlau-Rechenkünstler wird man mit 50 am Gebiß erkennen  8)

Schmitti

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #326 am: 22.03.2024 17:50 »
Naja, Ihre Rentenanwartschaft wird dann halt auch eher mäßig und ich habe nicht den Eindruck, dass diese "im -Rechnen-schlauen" Kids anderweitig vorsorgen.
Ja, aber aus gleicher Denkweise: "Von dem was ich für mich zurück lege, gebe ich eh wieder viel zu viel ab zur Unterstützung derer, die gar nichts zurücklegen können oder wollen. Also lebe ich eben jetzt, und rufe halt im Zweifel später auch nach dem Staat."
Das war gar nicht so selten zu hören/lesen, z.B. als viele jetzt erstmals von der Vorabpauschale auf ihre in ETF angelegten Gelder gehört haben.

Ich denke, die Schlau-Rechenkünstler wird man mit 50 am Gebiß erkennen  8)
Ich denke auch, irgendwann wird diese Waage, die jetzt schon arg im Ungleichgewicht ist, dümmstenfalls komplett umfallen, mindestens aber stark reparaturbedürftig sein. Und dann wird man vielen einzelnen Teilen dieses Systems auch ansehen, für welche Seite sie sich entschieden haben.

BAT

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« Antwort #327 am: 23.03.2024 10:48 »
Wie verträgt sich eigentlich der sachlich zu begründende Wechsel von vor- zu nachgelagerter Besteuerung der Renten mit den Änderungen durch das Wachstumschancengesetzt. Das ist doch kein Würfelspiel?

Und warum passt man das Angestellten- an das Beamtensystem an und nicht umgekehrt?

2strong

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« Antwort #328 am: 23.03.2024 11:58 »
Zumal die nachgelagerte Besteuerung ja nur einen Vorteil böte, wenn auf das Alterseinkommen kein Spitzensteuersatz fällig würde.

Faunus

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« Antwort #329 am: 23.03.2024 14:34 »
Wie verträgt sich eigentlich der sachlich zu begründende Wechsel von vor- zu nachgelagerter Besteuerung der Renten mit den Änderungen durch das Wachstumschancengesetzt. Das ist doch kein Würfelspiel?

Und warum passt man das Angestellten- an das Beamtensystem an und nicht umgekehrt?

Egal von welcher Seite aus die beiden Systeme betrachtet werden, ich finde es logisch, dass der Unterhalt von zwei Systemen teurer ist als von einem System. Wenn das Beamtensystem so viel günstiger ist (ein häufiges Argument, um daran festzuhalten), kann man gerne alle TB des ÖD verbeamten und Dienst- und Treueverhältnis gilt dann halt für alle, die im ÖD arbeiten.

Kann alles diskutiert werden, aber es muss insgesamt weniger Steuergelder verschlucken. Das ist das Ziel!