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[Allg] Verzweiflung PKV - Tipps?

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Sonne19:
Guten Morgen!

Ich wurde im Sommer 2022 auf Probe verbeamtet und bin zunächst in der GKV verblieben, weil ich ehrlich gesagt etwas Angst vor dem unwiderruflichen Wechsel in die PKV habe. Vielleicht zerdenke ich das alles auch zu sehr, aber dass man die Rechnungen bei zwei Stellen einreichen und auf eine 100 %ige Erstattung hoffen muss, gefällt mir einfach nicht. Wie soll man das schaffen, wenn man mal alt und sehr krank und vielleicht alleine ist? Ich wollte zunächst die nächste Landtagswahl abwarten in der Hoffnung, dass sich in meinem Bundesland Hessen was tut bei der pauschalen Beihilfe, aber Fehlanzeige, in Hessen ist diese LEIDER nicht in Sicht. :(

Über einen Berater habe ich eine anonyme Risikovoranfrage gemacht und das Ergebnis ist nicht erfreulich. Ich bin eigentlich nicht wirklich krank, aber laut meinem Berater habe ich "blöde Diagnosen" bzw. einfach Pech mit meinen Diagnosen. Zum einen gefällt den PKVs mein Hallux Valgus nicht und zum anderen gefällt ihnen eine Diagnose nicht, die eigentlich widerlegt wurde, aber dennoch macht dies wohl Probleme... Die meisten PKVs - vor allem die guten wie Alte Oldenburger, Barmenia - lehnen mich ab. Andere wie z.B. Signal Iduna, DBV erheben sehr hohe Risikozuschläge, sodass ich bei Beiträgen von ca. 430 € pro Monat wäre, was mir definitiv zu viel ist.

Der Berater meinte, das Sinnvollste ist es in meinem Fall noch ein Jahr zu warten und dann erneut eine Risikovoranfrage zu stellen, da ich in einem Jahr nur noch den Hallux Valgus angeben muss, alle anderen Diagnosen sind dann länger als 3 Jahre her.

Eine andere Möglichkeit wäre direkt bei der Debeka einen Antrag zu stellen, da diese vom Berater nicht angefragt wurde und ich gehört habe, dass diese eher locker bei den Aufnahmebedingungen ist. Das Problem ist, wenn diese mich ablehnen, muss ich das in Zukunft ja immer bei den Gesundheitsfragen bei anderen PKVs angeben. Zudem gefällt mir bei der Debeka absolut nicht, dass diese wohl keine Analogabrechnungen übernimmt, was aber immer öfter vorkommt, da die Medizin sich weiterentwickelt. Auch ist der Beihilfeergänzungstarif bei der Debeka vergleichsweise echt schlecht und auch im Bereich Reha/Kur ist sie schlecht.

Ich weiß, mir kann keiner sagen, was ich jetzt tun soll, aber hat irgendjemand, der sich mit dem Thema auskennt, Tipps?

Und kann jemand diese Fragen beantworten:

- Wenn ich in einem Jahr nur noch den Hallux Valgus angeben muss, ist dann dennoch mit hohen Risikozuschlägen zu rechnen? Hat hier jemand einen Hallux und ist in der PKV? In welcher seid ihr und habt ihr deswegen Risikozuschläge? Ich dachte nicht, dass der Hallux solche Probleme machen wird, da es eine weit verbreitete, angeborene Fehlstellung ist...

- Kommen Analogabrechnungen sehr oft vor? Ist hier jemand bei der Debeka und bleibt oft auf Kosten sitzen, weil analog abgerechnet wurde?

Über Antworten und Tipps würde ich mich sehr freuen!

Gewerbler:
Ich denke, mit dem Berater und den anonymen Voranfragen hast du schon ziemlich viel richtig gemacht.
Alles was rückblickend blöd gelaufen ist, kann man natürlich jetzt nicht mehr korrigieren (Stichwort "Öffnungsaktion" bzw. Anwartschaft), genauso wie die Spekulation auf die pauschale Beihilfe.

Was ich gerade nicht verstehe - aber kenne natürlich deine genaue Situation nicht - ist, warum dir 430 € zu viel sind. Wenn du die GKV ohne pauschale Beihilfe hast, geht das doch (klar von der Besoldungsgruppe abhängig) auch in die 500 (und deutlich plus) €? Bei vermutlich wesentlich schlechterer Leistung? Klar, können noch Randbedingungen wie Kinder, Teilzeit, generelle Überzeugung mit reinspielen, nicht umsonst ist es ja eine individuelle Entscheidung.

Ich selbst bin gerade auf der Suche nach eine PKV und im Moment sieht es bei mir nach Öffnungsaktion aus (Angebote zwischen ca. 360 und 500 €) und evtl. in 2-3 Jahren nochmal schauen, ob man wechseln kann. Grund ist auch ein Hallux, allerdings (denke ich) eher eine kürzliche OP an demselben, die möglicherweise noch als laufende Behandlung angesehen wird. Inwieweit der Hallux am zweiten Fuß ausschlaggebend ist, weiß ich so nicht. Dazu kommen aber noch einige andere Wehwehchen und Untersuchungen in den letzten Jahren.

Generell kann man aber glaube ich die Risikozuschläge auch nach einer Weile nochmal überprüfen und ggf. streichen lassen. Vielleicht wäre das auch noch eine Option, wenn auch wieder etwas spekulativ.

Edit: Musst du den Hallux tatsächlich angeben, wenn du in den letzten Jahren deshalb nicht beim Arzt warst? Könnte so eine Grauzone sein (betrifft natürlich alle grundsätzlich chronischen Sachen) und das Thema vorvertragliche Anzeigepflichtverletzung ist natürlich auch nicht ganz ohne - müsste man mal mit einem Profi darüber reden ggf.

Magda:
Ich hatte auch Probleme mit Vorerkrankungen und falschen Diagnosen (teilweise Fehler bei der Übermittlung der Codes und teilweise absichtliche Falschdiagnose, um mehr abrechnen zu können).

Die Barmenia und die DBV wollten bei mir auch Risikozuschläge erheben bzw. mich nur im Basis-Tarif versichern.

Die Debeka lies mit sich reden. Ich konnte die Diagnosen erklären und die "Gegen-Atteste" wurden akzeptiert. Die anderen haben nur mit "Danke für die Schilderung des Sachverhaltes. Es tut uns leid, aber wir können an unserem Angebot nichts ändern" reagiert.

Die Barmenia wäre auch ohne Risikozuschlag teurer gewesen als die Debeka.

Ich bin nun schon seit 2014 bei der Debeka und hab keinen Grund zum Meckern. Bisher wurde alles erstattet (in den 10 Jahren waren auch 2 Krankenhausaufenthalte dabei). Wenn mal ein Abrechnungsfehler passiert ist, wurde er sehr schnell  behoben.

Magda:
Jetzt noch ein weiteres Jahr zu warten, nur um den Hallux nicht angeben zu müssen, ist in dem Sinne riskant, da du im kommenden Jahr auch neue "Baustellen" bekommen kannst (Rücken, Bandscheibe, Gelenke, etc.). Sowas kommt manchmal völlig unerwartet.

Wenn du mehr Details zu meiner Geschichte hören magst, kannst mir auch gerne eine PN schicken.

Gewerbler:
Ja, das ist wieder so eine Risiko-Spekulation-Geschichte. Man kann natürlich auch einen Unfall haben oder sonst was.
Insofern wäre evtl. die geschicktere Variante, erstmal zu wechseln und dann den Risikozuschlag später zu überprüfen und ggf. wieder loszuwerden.

Blöd ist halt in dem Fall, dass die Öffnungsaktion nicht zur Verfügung steht, die vielleicht hilfreich gewesen wäre. Aber hätte wäre wenn nutzt natürlich jetzt auch nix.

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