Autor Thema: Angestellte E9c/ Beamte A11  (Read 3661 times)

Viky81

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Angestellte E9c/ Beamte A11
« am: 22.03.2024 07:58 »
Guten Morgen,
bitte nicht lynchen wegen der Fragestellung.  :-[

Sachverhalt:
Kommune in Niedersachsen.
4 Sachbearbeiter, welche identische Tätigkeiten ausüben.
3 Beamte. Eine Angestellte.
Vor einigen Jahren wurden die Stellen bewertet:
A10 / E9c.
Es kamen keine Aufgaben hinzu. Die Arbeit ist gleichgeblieben.
Nun sollen die Beamtenstellen auf A11 angehoben werden.
Die Angestelltenstelle soll bei E9c verbleiben.
Die Arbeit soll weiterhin gleich bleiben. Es wird nichts hinzukommen.
Es ist noch nichts offiziell. Bisher nur ein Plan der Vorgesetzten.
Mir ist klar - das die Bewertungskriterien TVÖD/ Beamte anders sind. Ich bin da aber nicht tief drinnen, da ich in meiner Angestelltenlaufbahn immer nur im sozialen Bereich tätig war.
Aber was meint ihr - ist es so einfach möglich?

MoinMoin

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Antw:Angestellte E9c/ Beamte A11
« Antwort #1 am: 22.03.2024 08:10 »
Ja, die Gründe hast du selbst genannt.

Organisator

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Antw:Angestellte E9c/ Beamte A11
« Antwort #2 am: 22.03.2024 08:33 »
na klar.

BAT

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Antw:Angestellte E9c/ Beamte A11
« Antwort #3 am: 22.03.2024 08:47 »
Nicht immer nur in Gruppen denken und Bewertungen. Cash ist alles.

Die Sprünge zwischen 9a und 10 sind ehe minimal. Die Beamtentabelle kennt hier wesentliche linearere Zugewinne. Das ist der eigentliche Knackpunkt aufseiten des TVÖD.

Bei mir waren das ca. 70 € netto von 9c auf 10, mit 34 Stunden. Da kann man besser die Versicherungen optimieren oder seine Energieverträge prüfen.
« Last Edit: 22.03.2024 08:59 von BAT »

Tagelöhner

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Antw:Angestellte E9c/ Beamte A11
« Antwort #4 am: 22.03.2024 11:54 »
Willkommen in der Zweiklassengesellschaft des ÖD, die scheinbar weiter auseinanderdriftet und bei der Beamte dank Rückendeckung des BVerfG eindeutig am längeren Hebel sitzen. Wenn dir diese "Ungerechtigkeit" immer mehr gegen den Strich geht ---> kündigen + neuer Job, oder entsprechend die Handbremse anziehen bis das Gerechtigkeitsempfinden wieder austariert ist. Ich bin da nämlich recht einfach gestrickt: Dann sollen die Amt- und Würdenträger, die sich ja "in voller Hingabe ihren dienstlichen Pflichten" widmen müssen auch die entsprechende Leistung in Qualität und Quantität bei der Vorgangsbearbeitung bringen, wenn sie schon von alleine die "Karriereleiter" nach oben fallen und der Arbeitgeber/Dienstherr bei der Zuweisung hoheitlicher Aufgaben nicht konsequenter unterscheidet.  8)
« Last Edit: 22.03.2024 12:08 von Tagelöhner »

Organisator

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Antw:Angestellte E9c/ Beamte A11
« Antwort #5 am: 22.03.2024 12:26 »
Willkommen in der Zweiklassengesellschaft des ÖD, die scheinbar weiter auseinanderdriftet und bei der Beamte dank Rückendeckung des BVerfG eindeutig am längeren Hebel sitzen. Wenn dir diese "Ungerechtigkeit" immer mehr gegen den Strich geht ---> kündigen + neuer Job, oder entsprechend die Handbremse anziehen bis das Gerechtigkeitsempfinden wieder austariert ist. Ich bin da nämlich recht einfach gestrickt: Dann sollen die Amt- und Würdenträger, die sich ja "in voller Hingabe ihren dienstlichen Pflichten" widmen müssen auch die entsprechende Leistung in Qualität und Quantität bei der Vorgangsbearbeitung bringen, wenn sie schon von alleine die "Karriereleiter" nach oben fallen und der Arbeitgeber/Dienstherr bei der Zuweisung hoheitlicher Aufgaben nicht konsequenter unterscheidet.  8)

Woran machst du denn Zweiklassen fest? Das Einkommen liegt zumindest nicht wesentlich auseinander.

Viky81

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Antw:Angestellte E9c/ Beamte A11
« Antwort #6 am: 22.03.2024 15:58 »
Hm. Also ausgerechnet bei mir wären es ca. 800 Euro netto. Zwischen E9c und A11.
Wenn priv. Krankenkasse runter eventuell 500 ?

Das ist leider schon ein Unterschied.

KlammeKassen

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Antw:Angestellte E9c/ Beamte A11
« Antwort #7 am: 22.03.2024 16:38 »
Hm. Also ausgerechnet bei mir wären es ca. 800 Euro netto. Zwischen E9c und A11.
Wenn priv. Krankenkasse runter eventuell 500 ?

Das ist leider schon ein Unterschied.

Bitte den geeehrten Forumskollegen ohjeee mal um eine Antwort. Der wird dir genau sagen, warum Beamte nicht mehr bekommen ;).
Finde das auch krass, dass für die PKV teilweise weniger gezahlt werden muss als wenn man in der GKV auf der Beitragsbemessungsgrenzen oder knapp unter dieser liegt. Und trotzdem wird man als Mensch zweiter Klasse behandelt, obwohl man mehr blechen muss.

Dieses Gesundheitssystem mit PKV und GKV gehört dringend abgeschafft.
Alleine wenn man online Termine buchen möchte bei einem Arzt: In der Regel ist die erste oder zweite Frage "GKV oder PKV"?
Bei PKV gibt es sehr schnell kurzfristig einen Termin, bei GKV in 2-3 Monaten.

BAT

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Antw:Angestellte E9c/ Beamte A11
« Antwort #8 am: 22.03.2024 17:23 »
Zwei bis drei Monate ist schon relativ schnell, wenn es um Fachärzte geht.

Außer man fährt 100 km wo was frei ist.

Schmitti

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Antw:Angestellte E9c/ Beamte A11
« Antwort #9 am: 22.03.2024 18:02 »
Finde das auch krass, dass für die PKV teilweise weniger gezahlt werden muss als wenn man in der GKV auf der Beitragsbemessungsgrenzen oder knapp unter dieser liegt. Und trotzdem wird man als Mensch zweiter Klasse behandelt, obwohl man mehr blechen muss.
Der gesetzliche blecht für die Krankenkassen, und nur zum Teil auch tatsächlich für die ärztlichen Behandlungen. Das ist keine Ungerechtigkeit, die ich den Beamten vorwerfen würde, sondern dem deutschen gesetzlichen Kassenwirrwarr und dem dazugehörigen Vergütungssystem.

KlammeKassen

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Antw:Angestellte E9c/ Beamte A11
« Antwort #10 am: 23.03.2024 10:11 »
Finde das auch krass, dass für die PKV teilweise weniger gezahlt werden muss als wenn man in der GKV auf der Beitragsbemessungsgrenzen oder knapp unter dieser liegt. Und trotzdem wird man als Mensch zweiter Klasse behandelt, obwohl man mehr blechen muss.
Der gesetzliche blecht für die Krankenkassen, und nur zum Teil auch tatsächlich für die ärztlichen Behandlungen. Das ist keine Ungerechtigkeit, die ich den Beamten vorwerfen würde, sondern dem deutschen gesetzlichen Kassenwirrwarr und dem dazugehörigen Vergütungssystem.

Ja, das stimmt sicherlich. Aber der öffentliche Dienst trägt ja Mitschuld daran, weil Beamte in die PKV müssen, sonst müssen sie alles alleine bezahlen, weil der Arbeitgeber dann seinen Beitrag nicht bezahlt... so ein Blödsinn.
Ja ich weiß, in vielen Bundesländern wurde das JETZT mal geändert, dass Beamte auch in der GKV nun den hälftigen Beitrag bekommen, ist in Niedersachsen gerade im Februar 2024 gekommen.

In der GKV werden zu viele mitgeschleppt, die nichts selbst einzahlen (bei Kindern finde ich das im gesamtgesellschaftlichen Interesse zu großen Teilen ja noch sinnvoll), aber andere Personen...

Gerade weil die Kassen alle Verluste machen, einfach nur noch GKV machen - dann gibt es auch keine großen Diskrepanzen mehr in der Bevölkerung, was die Behandlung angeht.

BAT

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Antw:Angestellte E9c/ Beamte A11
« Antwort #11 am: 23.03.2024 10:31 »
Der gesetzliche blecht für die Krankenkassen, und nur zum Teil auch tatsächlich für die ärztlichen Behandlungen. Das ist keine Ungerechtigkeit, die ich den Beamten vorwerfen würde, sondern dem deutschen gesetzlichen Kassenwirrwarr und dem dazugehörigen Vergütungssystem.

Millionen gesetzliche bezahlen gar nüscht.

Und viele mehr als ein Beamter. Es sind politische Einzahlungen.

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Antw:Angestellte E9c/ Beamte A11
« Antwort #12 am: 25.03.2024 10:28 »
Hm. Also ausgerechnet bei mir wären es ca. 800 Euro netto. Zwischen E9c und A11.
Wenn priv. Krankenkasse runter eventuell 500 ?

Das ist leider schon ein Unterschied.

Haste mal eine Musterberechnung dazu? Ich habe mal spaßenshalber Brandenburg und jeweils die Stufen 3 ausgewählt und bin auf keinen nennenswerten Unterschied gekommen (jeweils Steuerklasse 1, nicht verheiratet, keine Kinder)

ElBarto

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Antw:Angestellte E9c/ Beamte A11
« Antwort #13 am: 26.03.2024 09:16 »
Bei uns ist stellenweise -no pun intended- der Fall, dass das althergebrachte Gefüge EGX=AX+1 zu Fall gebracht wird.
Da wird einer Stelle dann für Beamte mehr und für Angestellte weniger Verantwortung zugeordnet.
Dadurch hat man dann eine EG10 oder A12 Stelle.

Wenn man nun die EG9c als Platzhalter für Angestellte sieht die EG10-Tätikeiten machen, denen aber eine entsprechende Ausbildung fehlt und die Beamten sollen A11 bekommen (Eignung vorausgesetzt) dann wäre  das Gefüge ja noch intakt.


Das der Unterschied zwischen EG9c und EG10 gering ist mag anfangs stimmen in höheren Stufen sind das schon 100 EUR+ netto. Das mag nicht viel erscheinen kann aber einen gewaltigen Unterschied machen mit welchem Gefühl man Richtung Monatsende sieht. Außerdem hat dieser Unterschied auch nachfolgende Auswirkungen auf die Höhe der Zusatzversorgung und der Rente.

Wenn jemand meint 70 EUR im Monat seien zu vernachlässigen, ich schicke gerne meine Bankverbindung, dann kann er sie dahin überweisen.


BAT

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Antw:Angestellte E9c/ Beamte A11
« Antwort #14 am: 26.03.2024 09:36 »

Wenn jemand meint 70 EUR im Monat seien zu vernachlässigen, ich schicke gerne meine Bankverbindung, dann kann er sie dahin überweisen.

Ich habe doch gewechselt für 70 €... ::)

Aber das war aus anderen Gründen, wegen dem Geld macht es bei uns auch keiner (mehr). Die fordern alle 11 oder bleiben auf ihrem Platz.