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[Allg] Sollte man in Deutschland Richter werden?
clarion:
Dann schule bitte als Flugzeugeinwinker*in um.
Nach 10 Jahren Berufserfahren ist man als Richter*in auch in in einer höheren Stufe und evtl. auch nach R2 befördert.
Freddy24:
Habe nochmal nachgeschaut: Der Flugzeug-Einwinker (1 Jahr Ausbildung) verdient nach 9 Berufsjahren durchschnittlich (!) 5400 € gemäß www.gehalt.de. Das ist absolut auf Augenhöhe mit Richtern (Abi, 5 Jahre Studium, 2 Jahre Referendariat). Im Zeitpunkt meiner Berufswahl war nicht erkennbar, dass die Besoldung sich verfassungswidrig niedrig entwickeln würde. Nach 10 Jahren Berufstätigkeit folgten Nullrunden und Minusrunden. Für einen Berufswechsel war es da zu spät, da er mit dem Verlust von erheblichen Versorgungsanwartschaften verbunden gewesen wäre .Mit dem Ratschlag Berufswechsel ist vielen also nicht geholfen. Mit dem Ratschlag Augen auf bei der Berufswahl kann man die Kritik sämtlicher Missstände in jedweden Berufen diskreditieren.
Schließlich geht es doch auch um das öffentliche Interesse an einem funktionierenden Rechtsstaat. Bisher bestand der Anspruch, die Besten eines Examensjahrganges für die Justiz zu gewinnen. Zwei Prädikatsexamen waren Einstellungsvoraussetzung. Davon ist man mittlerweile weit entfernt, Obwohl die Zahl der Prädikatsexamina zugenommen hat. In Einzelfällen wurden schon Absolventen mit einem ausreichend im 2.Staatsexamen eingestellt. In der Justiz geht es mittlerweile nicht mehr um Qualität, sondern um Wegschaufeln der Massen von Verfahren. Bei Beförderungen spielen Erledigungszahlen eine entscheidende Rolle. Die Qualität der Rechtsprechung bleibt auf der Strecke.
BerndStromberg:
--- Zitat ---Bei Beförderungen spielen Erledigungszahlen eine entscheidende Rolle. Die Qualität der Rechtsprechung bleibt auf der Strecke.
--- End quote ---
Leider ist das wahr und das war es auch schon immer. Nur dass die Beförderung bei stetig sinkender Besoldung im Eingangsamt R1 immer mehr ins Gewicht fällt. Auch deshalb ist eine amtsangemessene Besoldung von Richtern so wichtig, da dieser eigentlich kein Karriereberuf sein soll, sondern seinem Amtsträger eine auch von Beförderungsdruck unabhängige Rechtsprechung garantieren soll. Diese sog. innere Unabhängigkeit gerät bei der Besoldungsmisere immer mehr unter die Räder.
MrBeam:
Also die Besoldung von Richtern ist ja jetzt nicht so schlecht, wenn man mal die Tabelle für 2024 und 25 anschaut, und vor allem, wie stark die Stufen in R1/R2 so steigen. Und wenn man die Qualifikationszeit im Verhältnis zum (Grund)Gehalt mal mit Professoren vergleicht, sieht das auch nicht so schlecht aus...
Zudem sollte man den Brutto/Netto-Unterschied, Pension etc. bei den Beamten nicht einfach unter den Tisch fallen lassen. Aber das sind ja alles alte Kamellen.
Dazu kommt die Zufriedenheit, die der Einzelne persönlich bei der Tätigkeit finden kann...
Ich finde, ist ein bisschen so ne 'Glas halb leer oder voll?'-Betrachtung. Aber es tut mir auf jeden Fall leid, dass Du das Gefühl hast, Deine Berufswahl zu bereuen. Kann man sich als Richter denn nicht nochmal umorientieren? Immerhin hat man viel juristische Expertise, würde ich als Laie mal denken...
Candide die Optimistische:
--- Zitat von: Freddy24 am 09.04.2024 22:15 ---Habe nochmal nachgeschaut: Der Flugzeug-Einwinker (1 Jahr Ausbildung) verdient nach 9 Berufsjahren durchschnittlich (!) 5400 € gemäß www.gehalt.de.
--- End quote ---
bei allem verständnis für den funktionierenden rechtsstaat und die unabhängigkeit der richter: nach welchem beruf hast du denn da geguckt? das sind doch sicher bezüge inklusive nacht-/wochenend-/schichtzuschlägen? und deshalb eher wenig für einen vergleich geeignet, weil DUZ bei gericht nicht vorkommen wird.
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