Autor Thema: Sollte man in Deutschland Richter werden?  (Read 7863 times)

Studienrat

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Antw:Sollte man in Deutschland Richter werden?
« Antwort #45 am: 15.04.2024 06:35 »
Danke

Studienrat

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Antw:Sollte man in Deutschland Richter werden?
« Antwort #46 am: 15.04.2024 06:45 »
Danke auch für dein Mitgefühl.

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Antw:Sollte man in Deutschland Richter werden?
« Antwort #47 am: 15.04.2024 08:25 »
Vielleicht ist Folgendes für jemanden von Interesse:
(...)

Vielen Dank für den Einblick. Es erscheint erschreckend, wie da mit hochmotivierten Leuten umgegangen wird. Irgendwie seltsam, dass diese erwachsenen Menschen das mit sich machen lassen.

2strong

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Antw:Sollte man in Deutschland Richter werden?
« Antwort #48 am: 15.04.2024 08:50 »
Danke auch für dein Mitgefühl.
Keine Ursache. Dein Frust, es nie über das Eingangsamt hinaus geschafft zu haben, muss zermürbend sein.

Studienrat

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Antw:Sollte man in Deutschland Richter werden?
« Antwort #49 am: 15.04.2024 15:11 »
Danke auch für dein Mitgefühl.
Keine Ursache. Dein Frust, es nie über das Eingangsamt hinaus geschafft zu haben, muss zermürbend sein.

Das Peter-Prinzip scheint es auch bei dir geschafft zu haben.

2strong

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Antw:Sollte man in Deutschland Richter werden?
« Antwort #50 am: 15.04.2024 16:15 »
Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

Studienrat

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Antw:Sollte man in Deutschland Richter werden?
« Antwort #51 am: 15.04.2024 21:01 »
Diese Sprüche kenne ich nur von der Schulaufsichtsbehörde.
Der Verein, in dem durch Hochbücken und Klinken putzen Karriere (von A13 zu A14) möglich ist.
Alle meine Kollegen lieben dich!
Dort scheinst du gemäß der Anzahl deiner Beiträge auf jeden Fall viel Zeit zu haben.
Naja, lieber hier den Größenwahn deiner Inhalte und deines dir selbst gewählten Namens absondern, als meiner  sowieso schon gebeutelten Berufsgruppe noch zusätzlich an den Nerven zu sägen. Vielleicht steckt hinter dem Wahn aber auch nur der Schrei nach, na du weißt schon, Aufmerksamkeit usw.
Mir gefallen deine Beiträge auch vor dem Hintergrund der Erkenntnis, dass ich nicht der letzte bin, der in der Schlange steht.
« Last Edit: 15.04.2024 21:12 von Studienrat »

Freddy24

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Antw:Sollte man in Deutschland Richter werden?
« Antwort #52 am: 15.04.2024 21:32 »
Ich möchte hier Studienrat zur Seite springen. Ich halte es nicht für anständig, jemandem, der aufgrund vielfältiger Umstände im höheren Dienst in der Eingangsbesoldung verblieben ist, mit Hohn und Spott zu begegnen. Ich weiß aus dem Freundeskreis, dass es anders als früher,  auch am Gymnasium nicht mehr selbstverständlich ist, auch bei sehr guten Leistungen Oberstudienrat zu werden. Um auf das Ausgangsthema zurückzukommen: Im richterlichen Dienst gehen ca. 35 % mit der Eingangsbesoldung R1 in den Ruhestand. 50 % schaffen es in R2. Dann verdienen sie 600 € brutto mehr, davon optimalerweise ca. 70 % mehr im Ruhestand, abzüglich der Steuern.
Ich könnte zu jedem Kriterium für eine Beförderung von Richtern einen eigenen Thread aufmachen. Manipulation von Beurteilungen, um politisch erwünschte Personen zu pushen. Pushfaktoren: Geschlecht. Parteizugehörigkeit. Migrationshintergrund. Persönliche Beziehungen. Wohlverhalten als Richterrat oder im Richterverband. Übernahme nicht vergüteter Aufgaben (Stöckchenspringen).

Bastel

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Antw:Sollte man in Deutschland Richter werden?
« Antwort #53 am: 15.04.2024 21:45 »
. Pushfaktoren: Geschlecht. Parteizugehörigkeit. Migrationshintergrund. Persönliche Beziehungen. Wohlverhalten als Richterrat oder im Richterverband. Übernahme nicht vergüteter Aufgaben (Stöckchenspringen).

Ist nix neues :D

Freddy24

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Antw:Sollte man in Deutschland Richter werden?
« Antwort #54 am: 15.04.2024 22:19 »
Danke für die Bestätigung. Auch die politisch erwünschte Rechtsprechung ist ein Pushfaktor. Den über die Richterbeförderung entscheidenden Personen (überwiegend Politikern/Parteisoldaten) im Richterwahlausschuss ist es am wichtigsten, Brüder und Schwestern im Geiste (Gesinnungsgenossen) in gehobene Richterpositionen zu bringen, um die eigene Agenda durchzubringen. Auch das weiß jeder, muss der Vollständigkeit halber aber erwähnt werden.

Besoldungsrechner

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Antw:Sollte man in Deutschland Richter werden?
« Antwort #55 am: 16.04.2024 00:25 »
Danke für die Bestätigung. Auch die politisch erwünschte Rechtsprechung ist ein Pushfaktor. Den über die Richterbeförderung entscheidenden Personen (überwiegend Politikern/Parteisoldaten) im Richterwahlausschuss ist es am wichtigsten, Brüder und Schwestern im Geiste (Gesinnungsgenossen) in gehobene Richterpositionen zu bringen, um die eigene Agenda durchzubringen. Auch das weiß jeder, muss der Vollständigkeit halber aber erwähnt werden.

Ich bitte dich solche unqualifizierten Äusserungen zu unterlassen! Wo kommen wir den hin wenn wir im "Vorzeigerechtsstaat Deutschland" Beförderungen aufgrund von Geschlecht oder Migrationshintergrund verteilen. Gibt es hier nicht! Nein! *ironie off*

Im abkassieren und drangsalieren der Bevölkerung sind "unsere" Politiker aber tatsächlich Weltspitze.

Wäre ich jetzt ein transsexualer Briefkasten mit Migrationshintergrund wäre ich auch sicher schon A13  :).

2strong

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Antw:Sollte man in Deutschland Richter werden?
« Antwort #56 am: 16.04.2024 01:53 »
Diese Sprüche kenne ich nur von der Schulaufsichtsbehörde.
Der Verein, in dem durch Hochbücken und Klinken putzen Karriere (von A13 zu A14) möglich ist.
Ist ja süß, was in Euren Kreisen bereits als solche bezeichnet wird.

2strong

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Antw:Sollte man in Deutschland Richter werden?
« Antwort #57 am: 16.04.2024 02:27 »
Ich möchte hier Studienrat zur Seite springen. Ich halte es nicht für anständig, jemandem, der aufgrund vielfältiger Umstände im höheren Dienst in der Eingangsbesoldung verblieben ist, mit Hohn und Spott zu begegnen. Ich weiß aus dem Freundeskreis, dass es anders als früher,  auch am Gymnasium nicht mehr selbstverständlich ist, auch bei sehr guten Leistungen Oberstudienrat zu werden. Um auf das Ausgangsthema zurückzukommen: Im richterlichen Dienst gehen ca. 35 % mit der Eingangsbesoldung R1 in den Ruhestand. 50 % schaffen es in R2. Dann verdienen sie 600 € brutto mehr, davon optimalerweise ca. 70 % mehr im Ruhestand, abzüglich der Steuern.
Ich könnte zu jedem Kriterium für eine Beförderung von Richtern einen eigenen Thread aufmachen. Manipulation von Beurteilungen, um politisch erwünschte Personen zu pushen. Pushfaktoren: Geschlecht. Parteizugehörigkeit. Migrationshintergrund. Persönliche Beziehungen. Wohlverhalten als Richterrat oder im Richterverband. Übernahme nicht vergüteter Aufgaben (Stöckchenspringen).
Mal ganz im Ernst und ohne jeglichen Spott:
Wenn man unzufrieden mit seiner Situation ist, dann muss man sich halt mal bewegen. Das müssen der Obersekretär und der Amtmann, das müssen der Hauptfeldwebel und der Oberkommissar, und das müssen auch der Oberregierungsrat und der Amtsrichter tun, wenn es vor Ort nicht weiter geht. Ich verstehe jeden, der beruflich weiterkommen möchte. Aber zu meinen, dass man, weil man mal Germanistik und Geographie studiert hat, vor Ort und im Eilschritt bis zum Oberstudiendirektor durchbefördert werden zu müssen, ist wohlfeil.

Und zu Deinem Urteil den Richterberuf betreffend:
Die Grundbesildung ist bereits so ausgelegt, dass sie im Eingangsamt - nach entsprechender Erfahrung - dem zweiten Beförderungdamt des Verwaltungsdienstes entspricht. Da ist man mit R 2 bereits gut bedient. Schließlich kann man auch sonst nicht ernsthaft erwarten, dass man unbedingt die B 3 oder B 6 erlangt.

Wenn dazu noch beklagt wird, dass Beurteilungen nicht allein nach Leistungsgesichtspunkten vergeben werden, kann ich nur sagen: Guten Morgen! Ein hochrangiger Posten wird nach Parteipräferenz vergeben? Was Du nicht sagst! Bei Personalentscheidungen wird mit Gleichstellung argumentiert? Das muss ein Unikum der Justiz sein...

Und wenn der Kollege hier gestern kritisiert, dass seine bessere Hälfte mit Top-1%-Examen zu viel arbeitet und zu wenig verdient, bleibt mir nur zu sagen: Viel Erfolg in der Großkanzlei. Denn besonders belastbar scheint die eigene Entschlusskraft ja kaum sein zu können. Solche Leute braucht die Justiz in der Tat nicht. Da hapert es nämlich nicht an 10% Besoldungserhöhung rauf oder runter.

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Antw:Sollte man in Deutschland Richter werden?
« Antwort #58 am: 16.04.2024 07:54 »
Jede Beförderung hat auch etwas mit der Bereitschaft und dem Vermögen zu tun, höherwertige Aufgaben zu übernehmen. Ist auch nicht jedem gegeben bzw. von jedem gewollt.

Dabei kommt es auch hauptsächlich auf die dienstlichen Leistungen an - keine Führungskräft wird sich einen schlechten Mitarbeiter aussuchen, nur weil er einer bestimmten, gerade besonders zu fördernden Personengruppe zugehörig ist.

Und ansonsten wie 2strong sagt - wenns nicht weitergeht, muss man sich bewegen. Wenns dann immernoch nicht weitergeht, kanns auch an einem selbst liegen.

und zum letzten: Warum soll ein Studienrat undbeding befördert werden (müssen). Wenn man eben nicht Fachleiter werden möchte dann ists völlig legitim, die eigentliche Tätigkeit weiterzumachen. Genauso wie z.B. ein Oberinspektor, wenn die A11 mit einer Leitungsfunktion verbunden wäre, er das aber nicht möchte. Es spricht für die Person, wenn sie selbst erkennt, wo sie mit einer Beförderung zum Peter werdern würde.

Dogmatikus

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Antw:Sollte man in Deutschland Richter werden?
« Antwort #59 am: 16.04.2024 08:26 »
Und wenn der Kollege hier gestern kritisiert, dass seine bessere Hälfte mit Top-1%-Examen zu viel arbeitet und zu wenig verdient, bleibt mir nur zu sagen: Viel Erfolg in der Großkanzlei. Denn besonders belastbar scheint die eigene Entschlusskraft ja kaum sein zu können. Solche Leute braucht die Justiz in der Tat nicht. Da hapert es nämlich nicht an 10% Besoldungserhöhung rauf oder runter.

Ich wollte mich eigentlich - obwohl ich selbst Staatsanwalt bin und genau die gleichen Erfahrungen gerade selbst mache und sehe, dass alle meine Kollegen sie auch machen - hierzu gar nicht äußern, weil es letztlich eh alles nur frustriert.
Aber in diesem Punkt muss ich dir als ebenfalls Überzeugungstäter aufs Schärfste widersprechen: Wir brauchen gerade die Leute, die aus Überzeugung den Job machen, obwohl wir im Vergleich mit ehemaligen Kommilitonen schlecht bezahlt werden UND selbst nach offiziellen Zahlen deutlich überlastet sind. Die Entschlusskraft liegt darin, WEITERZUMACHEN, trotz der Umstände. Nicht den Schwanz einzuziehen und den Rechtsstaat sich selbst zu überlassen.

Wie glaubst du, sähe denn die Justiz aus, wenn alle Überzeugungstäter das Boot verlassen und nur noch 6-Punkte-Kandidaten mit mangelnder Motivation und Unlust entscheiden?

Ich arbeite in einer StA, in der die Belastung nach offiziellen Zahlen des Ministeriums bei 170% liegt. Unsere Behörde pfeift aus dem letzten Loch. Wer da mit Plattitüden a la "Augen auf bei der Berufswahl" und "dann geh doch einfach" um sich wirft, hat die Situation nicht ansatzweise zu Ende gedacht. Wenn jeder gute Jurist trotz Überzeugung, dass er immer in die Justiz wollte, vorher gar nicht in den Beruf reingeht bzw. nach 3 Jahren das Weite sucht, wie sieht dann die Zukunft der Justiz aus?

Ich persönlich bleibe, weil auch ich seit der Oberstufenzeit immer in die Justiz wollte, aus Überzeugung, um meinen Teil zur Gesellschaft beizutragen. Ist es wirklich zu viel verlangt, im Durchschnitt "nur" 100% statt 200% arbeiten zu müssen? Ist es wirklich zu viel verlangt, im europäischen Vergleich der Bezahlung nicht auf dem letzten Platz zu stehen? Ist es wirklich zu viel verlangt, die Einhaltung der vom BVerfG aufgestellten Parameter zur angemessenen Alimentation zu fordern?

Ich meine nicht. Ich meine sogar, als Überzeugungstäter ist es unsere Pflicht, den Dienstherren darauf hinzuweisen, dass der Fortbestand einer funktionierenden Justiz hiervon abhängt.