Deswegen haben in dem Bereich auch durch die Verrentungswelle keine Fachkräftemangel, das lässt sich durch IT Fachkräfte locker auffangen.
Das stimmt natürlich (und wir arbeiten auch sehr konkret daran
) - allerdings haben wir keine MA unterhalb der E10 und in diesem Bereich wird es schon fordernder, die Leistungen digital abzubilden. Ob das in der zur Verfügung stehenden Zeit gelingt, würde ich jetzt nicht garantieren wollen.
Ich glaube da hast du BAT missverstanden, ich denke er will damit sagen:
"Schaut die IGM reduziert wie blöde und ist dabei produktiver denn je, also kann es kein volkswirtschaftliches Dilemma sein."
Das ist durchaus möglich - aber wie ich sehe, hat BAT es genauso gemeit, wie ich es verstanden habe
. @BAT: Wie kommst du auf das schmale Brett, dass im öD ausschließlich geistige, bei den Betrieben unter der IGM hingegen nur körperliche Tätigkeiten anzutreffen sind? In beiden Bereichen finden wir völlig stupide Tätigkeitsprofile (sowohl physisch, als auch am Schreibtisch), aber eben auch anspruchsvolle, kognitive Arbeit. Letztere ist sicher nicht unbegrenzt aufrecht zu erhalten, aber man muss seinen Arbeitsalltag ja nicht ausschließlich damit befüllen. Wenn ich die Geschichten vom Nachwuchs in der Kommunalverwaltung meiner Frau so höre, dann ist dort gar kein Leistungswillen mehr vorhanden. 3 mal mit einem Hammer auf ein Stück Eisen hauen, ist da echt produktiver
- aber wir schweifen hier grundsätzlich vom Thema ab.
Zum Topic zurück:
Iunius hat im TV-L-Forum recht eindrücklich die Situation im KH-Alltag geschildert. AZ-Verkürzungen sind dort ohne Personalaufbau schlicht unmöglich. Angenommen, man würde die tägliche AZ von 8h auf 6h senken, dann würde aus einem 3-Schicht- ein 4-Schicht-Betrieb. Bei gleichem Gehalt bedeutet das eine 33%-ige Steigerung der Personalkosten. Ob die Qualität der Arbeit in gleichem Maße dadurch steigt, wage ich zu bezweifeln. Ziemlich sicher werden dann aber die KV-Beiträge ordentlich steigen. Das gleiche gilt überall dort, wo humanoide Arbeitskraft und garantierte Verfügbarkeit aufeinandertreffen. AZ-Verkürzungen sind immer dann angebracht, wenn Steigerungen in der Arbeitseffizienz den Abbau von Personal ermöglichen würden. Erst wenn derartige Veränderungen in großer Breite das allgemeine Wohlstandsniveau anheben, können z.B. Krankenhäuser, Polizei oder der LEH mit AZ-Verkürzungen nachziehen.
Wenn man jetzt mal über den eigenen Teller hinausblickt, dann werden wir als Staat/Gesellschaft/Bürger in den kommenden Jahren aber eher nicht mit üppigem Wohlstandszuwachs konfrontiert werden. Eine breit angelegte Verkürzung der AZ halte ich daher persönlich für gefährlicher, als die oft mahnend genannte Lohn-Preis-Spirale. Den in bestimmten Kreisen umjubelten "Wohlstand des Weniger" halte ich sogar für eine mentale Störung.
Erst kommt die Arbeit, dann das Vergügen. Wäre es andersherum, könnten wir direkt mit dem auskömmlichen BGE starten und jedem frei überlassen, ob und was er künftig an sinnstiftender Tätigkeit ausüben will. Strom kommt ja schließlich aus der Steckdose und die Milch aus dem Edeka. Hmmm.