Autor Thema: Runter mit der elendingen Arbeitszeit! Umfrage der KOMBA und DBB  (Read 28142 times)

KlammeKassen

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....die Absenkung der Regelarbeitszeit wurde schon in einem Gewerkschaftsartikel als Verhandlungsinhalt für die nächste Tarifrunde angekündigt. Ich gehe von einer stufenweisen Reduzierung aus und rechne kaum mehr als 1 Stunde Reduzierung in der gesamten erwarteten Tariflaufzeit (i. d. R. 24 Monate). Ich nehme im Großen und Ganzen viel Offenheit der Kolleginnen und Kollegen zu diesem Thema wahr

...reine Entgelterhöhungen sind in den höheren Entgeltgruppen und Erfahrungsstufen mit zu hohen Abgaben verbunden, es bleibt nur noch die Hälfte netto übrig, daraus resultiert meine Motivation, an die Arbeitszeit ranzugehen.

das muss ja nichts bedeuten..... letztes Mal wurde auch dick angekündigt, dass man die Inflations-Prämie gar nicht haben will, sondern ordentliche Tabellenerhöhungen. Die Arbeitgeber sollen gar nicht versuchen, die Inflations-Prämie einzusetzen, um die tabellenwirksamen Erhöhungen zu reduzieren.

--> ich glaube, dass wir alle wissen, was dann passiert ist: Es ist doch so gekommen, dass durch die Inflationsprämie die Erhöhung abgemildert wurde, bzw. die tabellenwirksame Erhöhung massiv nach hinten verschoben wurde.


Der Grundfreibetrag soll weiterhin steigen. Beim Rest ist es fast egal wie viel man verdient.... die Beitragsbemessungsgrenzen dürften nur nicht so stark angehoben werden.

Arbeitszeit statt Entgelterhöhung= Reallohnverlust, da ich nicht mehr als vorher verdiene, aber die Preise weiterhin steigen (oder glaubst du an eine Deflation)?
Wer weniger arbeiten will, soll einfach Stunden reduzieren  :)

Aber ja, wenn das Thema aufgegriffen wird, wird es definitiv nicht mehr 1 h geben.

KlammeKassen

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....ein "absoluter Weg" muss nicht beschritten werden, ich könnte mir eine Kombination aus Entgelterhöhung und Arbeitszeitreduzierung gut vorstellen.

An der Abgabenpolitik müsste auch dringend gearbeitet werden...z. B. in Richtung Kopfpauschale, aber das hat ja mit dem TVÖD nichts zu tun.

Wir sprechen immer noch über zwei Paar Schuhe, denn während Du weiter ein starres Modell präferierst, sehe ich in einer Flexibilisierung der tariflichen AZ mehr "Gerechtigkeit". Dabei verbleibt ein Maximum an prozentualer Entgelterhöhung für mich immer noch der heilige Gral.

Wir werden sehen, was kommt.

jap, ein Wahlmodell wäre in Ordnung: dass ich 1 bis 2 Stunden Arbeitszeit reduzieren kann oder wenn ich das nicht mache, diese halt normal bezahlt komme.
Aber wahrscheinlich würde XLS dann seine Stunden nicht reduzieren, weil dann wieder der Neid auf die 39h Kollegen wäre, die dann logischerweise mehr verdienen.

XLS

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....das hat nichts mit XLS zu tun, sondern die Gewerkschaftsforderungen kommen aus allen Teilen und Bereichen des Landes. Wenn dort in breiter Masse für Arbeitszeitreduzierungen gestimmt wird, dann werden diese Forderungen offiziell gemacht und gehen in die Verhandlungen. Wenn es die breite Masse tatsächlich wünscht, dann ist es demokratisch gewollt....

....was mich dabei ueberrascht hat, dass ausgehend von den GDL Verhandlungen die Arbeitszeitreduzierung für den TVÖD weit im Voraus vorangekündigt wurde. Das wurde nicht einfach frei erfunden, sondern ich gehe davon aus, dass das schon tiefer ergründet wurde und tatsächlich gewollt ist.
« Last Edit: 06.05.2024 21:20 von XLS »

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Gott oh Gott. Das ist so naiv, dass es ja fast schon wieder süß ist.

NelsonMuntz

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....das hat nichts mit XLS zu tun, sondern die Gewerkschaftsforderungen kommen aus allen Teilen und Bereichen des Landes. Wenn dort in breiter Masse für Arbeitszeitreduzierungen gestimmt wird, dann werden diese Forderungen offiziell gemacht und gehen in die Verhandlungen. Wenn es die breite Masse tatsächlich wünscht, dann ist es demokratisch gewollt....

....was mich dabei ueberrascht hat, dass ausgehend von den GDL Verhandlungen die Arbeitszeitreduzierung für den TVÖD weit im Voraus vorangekündigt wurde. Das wurde nicht einfach frei erfunden, sondern ich gehe davon aus, dass das schon tiefer ergründet wurde und tatsächlich gewollt ist.

Naja, seien wir mal ehrlich: Es gibt wenige Foristen, die so begeistert von einer erzwungenen AZ-Verkürzung schwärmen, wie ein XLS ;)

Aber davon ab: verdi (und auch viele andere Gewerkschaften) vertreten in allererster Linie die Interessen der unteren EG. Was macht es gerade dort jetzt so interessant, die AZ zu verkürzen? Ich spare mir hier mal meine Gedanken, und überlasse Dir das Wort.

Gott oh Gott. Das ist so naiv, dass es ja fast schon wieder süß ist.

Ne, ich finde das nicht mehr wirklich süß - mich erinnert die Diskursführung ein wenig an die der LG. Mir macht es tatsächlich Sorge, dass verdi möglicherweise von De-Growth-Aktivisten unterwandert wurde. Das wäre: Schlimm!

heike2106

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....das hat nichts mit XLS zu tun, sondern die Gewerkschaftsforderungen kommen aus allen Teilen und Bereichen des Landes. Wenn dort in breiter Masse für Arbeitszeitreduzierungen gestimmt wird, dann werden diese Forderungen offiziell gemacht und gehen in die Verhandlungen. Wenn es die breite Masse tatsächlich wünscht, dann ist es demokratisch gewollt....

....was mich dabei ueberrascht hat, dass ausgehend von den GDL Verhandlungen die Arbeitszeitreduzierung für den TVÖD weit im Voraus vorangekündigt wurde. Das wurde nicht einfach frei erfunden, sondern ich gehe davon aus, dass das schon tiefer ergründet wurde und tatsächlich gewollt ist.

Da gab es auch vor der letzten Tarifrunde schon Umfragen dazu und ja es kam raus, das weniger AZ gewünscht wird. Sie wollten es eigentlich auch schon zur letzten Runde zum Thema machen, aber da kam die Inflation dazwischen, so dass man doch den "Inflationsausgleich" gefordert hat.

MoinMoin

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....ein "absoluter Weg" muss nicht beschritten werden, ich könnte mir eine Kombination aus Entgelterhöhung und Arbeitszeitreduzierung gut vorstellen.
Da eine Reduktion um 1h eine Lohnerhöhung von 2,56% entspricht und wir alle nicht wirklich mehr als diese Erhöhung erwarten, ist da nicht viel Verhandlungsspielraum im Sinne von 1h weniger UND mehr Geld.
Aber bei einer Laufzeit von 36 Monaten und stufenweise Absenkung um 2h Kann sicher der AG sich auf eine Lohnerhöhung von 1% einlassen.
Ist es das was dir Vorschwebt?

NelsonMuntz

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....ein "absoluter Weg" muss nicht beschritten werden, ich könnte mir eine Kombination aus Entgelterhöhung und Arbeitszeitreduzierung gut vorstellen.
Da eine Reduktion um 1h eine Lohnerhöhung von 2,56% entspricht und wir alle nicht wirklich mehr als diese Erhöhung erwarten, ist da nicht viel Verhandlungsspielraum im Sinne von 1h weniger UND mehr Geld.
Aber bei einer Laufzeit von 36 Monaten und stufenweise Absenkung um 2h Kann sicher der AG sich auf eine Lohnerhöhung von 1% einlassen.
Ist es das was dir Vorschwebt?

Du bringst es auf den Punkt: In der kommenden Runde wird es nämlich gar nicht so viel zu verteilen geben - da werden auch keine roten Mülltüten und Trillerpfeiffen helfen.


XLS

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....das hat nichts mit XLS zu tun, sondern die Gewerkschaftsforderungen kommen aus allen Teilen und Bereichen des Landes. Wenn dort in breiter Masse für Arbeitszeitreduzierungen gestimmt wird, dann werden diese Forderungen offiziell gemacht und gehen in die Verhandlungen. Wenn es die breite Masse tatsächlich wünscht, dann ist es demokratisch gewollt....

....was mich dabei ueberrascht hat, dass ausgehend von den GDL Verhandlungen die Arbeitszeitreduzierung für den TVÖD weit im Voraus vorangekündigt wurde. Das wurde nicht einfach frei erfunden, sondern ich gehe davon aus, dass das schon tiefer ergründet wurde und tatsächlich gewollt ist.

Da gab es auch vor der letzten Tarifrunde schon Umfragen dazu und ja es kam raus, das weniger AZ gewünscht wird. Sie wollten es eigentlich auch schon zur letzten Runde zum Thema machen, aber da kam die Inflation dazwischen, so dass man doch den "Inflationsausgleich" gefordert hat.

...ich weiß zwar nichts Konkretes von erfolgten Umfragen zur Arbeitszeitreduzierung. Wenn dies aber erfolgt ist und die breite Masse es tatsächlich wünscht, dann ist es aus meiner Sicht völlig i. O., dies umzusetzen.

Zudem erwarte ich auch, dass es in der nächsten Tarifrunde relativ wenig zu verteilen gibt. Gerade und vorallem deshalb sollten wir uns mit Forderungen möglichst breit aufstellen, um möglichst viel herauszuholen. Einseitige Entgeltforderungen würden dann bei vlt. 1,5 Prozent verharren - wenn wir breit genug herangehen, haben wir zusätzlich noch eine Arbeitszeitreduzierung.

KlammeKassen

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....das hat nichts mit XLS zu tun, sondern die Gewerkschaftsforderungen kommen aus allen Teilen und Bereichen des Landes. Wenn dort in breiter Masse für Arbeitszeitreduzierungen gestimmt wird, dann werden diese Forderungen offiziell gemacht und gehen in die Verhandlungen. Wenn es die breite Masse tatsächlich wünscht, dann ist es demokratisch gewollt....

....was mich dabei ueberrascht hat, dass ausgehend von den GDL Verhandlungen die Arbeitszeitreduzierung für den TVÖD weit im Voraus vorangekündigt wurde. Das wurde nicht einfach frei erfunden, sondern ich gehe davon aus, dass das schon tiefer ergründet wurde und tatsächlich gewollt ist.

Da gab es auch vor der letzten Tarifrunde schon Umfragen dazu und ja es kam raus, das weniger AZ gewünscht wird. Sie wollten es eigentlich auch schon zur letzten Runde zum Thema machen, aber da kam die Inflation dazwischen, so dass man doch den "Inflationsausgleich" gefordert hat.

...ich weiß zwar nichts Konkretes von erfolgten Umfragen zur Arbeitszeitreduzierung. Wenn dies aber erfolgt ist und die breite Masse es tatsächlich wünscht, dann ist es aus meiner Sicht völlig i. O., dies umzusetzen.

Zudem erwarte ich auch, dass es in der nächsten Tarifrunde relativ wenig zu verteilen gibt. Gerade und vorallem deshalb sollten wir uns mit Forderungen möglichst breit aufstellen, um möglichst viel herauszuholen. Einseitige Entgeltforderungen würden dann bei vlt. 1,5 Prozent verharren - wenn wir breit genug herangehen, haben wir zusätzlich noch eine Arbeitszeitreduzierung.

Viel zu verteilen wird leider nicht sein, es sei denn, dass die VKA langsam mal erkannt hat, dass es keine Bewerber (und folglich keine Arbeitnehmer) in den höheren Entgeltgruppen (mehr) gibt. Geld ist zwar offiziell immer nicht da, aber solange noch Steuermittel für unsinnigen Mist verbrannt werden können....
Die VKA wollte letztes Mal ja was für die höheren EG machen; sie wollte keinen Mindestbetrag und wollte die JSZ für diese anheben. Leider konnte sie sich nicht durchsetzen.
Wenn ihr also meint, dass die VKA dieses Mal sich eher durchsetzen wird, ist ja vielleicht für die höheren EG etwas mehr drin.... nur verdi wird es zu verhindern wissen.

Bei der Bahn ist es im Übrigen so, dass es keine Pflicht zur Reduzierung gibt. Man kann weiter die vorherigen Stunden arbeiten und bekommt diese entsprechend bezahlt. Ich glaube, wenn ich es noch richtig im Kopf habe, tangiert der erste Schritt alle. Für die weiteren Schritte muss das Personal die Stundenreduzierung aber proaktiv beantragen, ansonsten wird davon ausgegangen, dass das Geld gewollt wird statt der Stundenreduzierung

MoinMoin

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....das hat nichts mit XLS zu tun, sondern die Gewerkschaftsforderungen kommen aus allen Teilen und Bereichen des Landes. Wenn dort in breiter Masse für Arbeitszeitreduzierungen gestimmt wird, dann werden diese Forderungen offiziell gemacht und gehen in die Verhandlungen. Wenn es die breite Masse tatsächlich wünscht, dann ist es demokratisch gewollt....

....was mich dabei ueberrascht hat, dass ausgehend von den GDL Verhandlungen die Arbeitszeitreduzierung für den TVÖD weit im Voraus vorangekündigt wurde. Das wurde nicht einfach frei erfunden, sondern ich gehe davon aus, dass das schon tiefer ergründet wurde und tatsächlich gewollt ist.

Da gab es auch vor der letzten Tarifrunde schon Umfragen dazu und ja es kam raus, das weniger AZ gewünscht wird. Sie wollten es eigentlich auch schon zur letzten Runde zum Thema machen, aber da kam die Inflation dazwischen, so dass man doch den "Inflationsausgleich" gefordert hat.

...ich weiß zwar nichts Konkretes von erfolgten Umfragen zur Arbeitszeitreduzierung. Wenn dies aber erfolgt ist und die breite Masse es tatsächlich wünscht, dann ist es aus meiner Sicht völlig i. O., dies umzusetzen.

Zudem erwarte ich auch, dass es in der nächsten Tarifrunde relativ wenig zu verteilen gibt. Gerade und vorallem deshalb sollten wir uns mit Forderungen möglichst breit aufstellen, um möglichst viel herauszuholen. Einseitige Entgeltforderungen würden dann bei vlt. 1,5 Prozent verharren - wenn wir breit genug herangehen, haben wir zusätzlich noch eine Arbeitszeitreduzierung.
Was würdest du vorziehen? 1,5% für 12 Monate oder 1h Reduktion 0% für 24 Monate?

XLS

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Arbeitzeitreduzierungen lassen sich in der Realität wahrscheinlich nicht von einem Tag auf den anderen und ohne Übergangsregelungen umsetzen, das sind eher längere Prozesse. Züge fahren ja täglich, da muss genügend Personal mehrschichtig vorhanden sein. Auch ist das Rationalisierungspotenzial bei der Bahn eher begrenzt. Wenn es jedoch die Bahn schafft, dann sollte es die öffentliche Verwaltung erst recht schaffen.
« Last Edit: 07.05.2024 12:23 von XLS »

MoinMoin

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Natürlich, sogar wesentlich leichter und jeder individuell via TZbfG als die Bahn und das von heute auch morgen.

XLS

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....ich würde bei diesem Volumen auf 24 Monate Laufzeit erweitern - in den ersten 12 Monaten gibts die 1,5 Prozent und ab dem 13. Monat die Arbeitzeitreduzierung um 1 h (statt weiterer 1,xxx Prozent)

MoinMoin

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Also 1,5% + 2,6% Lohnerhöhung ist also deine Forderung