Autor Thema: Runter mit der elendingen Arbeitszeit! Umfrage der KOMBA und DBB  (Read 318845 times)

NelsonMuntz

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...
Und ja, weg mit den überflüssigen DIN Normen und anderes gedöns, her mit einem einfachsten Wohnungsbau
und durch Reduktion der Wochenarbeitszeit können endlich wieder Eigenanteile beim Bauen erbracht werden  :)

Ich will ja gar nicht alles selbst machen (und so anderen Verdienstmöglichkeiten bieten ;))

Vereinfachung und Deregulierung? Das gibt's woanders, aber nicht in DE ;)

KlammeKassen

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Äh, ich spreche von 1000 € gesetzlicher Rente und abbezahltem, saniertem Eigenheim. Keine weiteren Einnahmen. Liegt natürlich an der Konstellation, mit zwei Partnern wären das schon 2000 € ohne Kaltmiete.

Viel weniger sollten es natürlich nicht sein bei Alleinstehenden; und im öD käme dann ja noch vielleicht 300 bis 500 € VBL dazu.

Wie bekommst du die Deutsche Rentenversicherung denn dazu, dir bereits in den 50ern oder mit 62 die Rente auszuzahlen?
Das früheste, was mir bekannt ist, ist mit 63 und Abzügen (0,3 % je Monat früher als Regelaltersrente).
Oder alternativ Erwerbsminderungsrente, aber ob man das will? Dann wird es einem auch nicht gut gehen... da kann man sicherlich in vielen Fällen lieber arbeiten

BAT

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Äh, ich rede doch davon, gesellschaftlich einen Umschwenk zu machen, nicht nur bei der Positionierung Miete/ Kauf, sondern auch bei der Rente. Da ist doch längst die Umsetzung da, von festen Grenzen weg zu kommen. Einen Korridor von 60 bis 70 mit Ab- bzw. Zuschlägen halte ich da für recht passend.

Klar, EU ist Mist, weil ja doch was da sein muss, finanziell aber äußerst interessant.

KlammeKassen

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Äh, ich rede doch davon, gesellschaftlich einen Umschwenk zu machen, nicht nur bei der Positionierung Miete/ Kauf, sondern auch bei der Rente. Da ist doch längst die Umsetzung da, von festen Grenzen weg zu kommen. Einen Korridor von 60 bis 70 mit Ab- bzw. Zuschlägen halte ich da für recht passend.

Klar, EU ist Mist, weil ja doch was da sein muss, finanziell aber äußerst interessant.

Achso, ja gut, dass wäre dann eine Alternative - generell wäre hier eine Flexibilisierung sinnvoll.
(wie auch bei der Arbeitszeit - Wahlrecht Freizeit oder Gehalt)

NelsonMuntz

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Jain... wenn du neu baust, solltest du erstmal deine Ruhe haben vor größeren Reparaturen.
Mieten steigen immer weiter (weil sie es können, denn die Nachfrage ist da). Und wenn der Vermieter einen großen Schadensfall mit der Heizungsanlage hatte, wird er sich das auch durch Mieterhöhungen langfristig reinholen. Die meisten Vermieter sind keine Samariter und Wohltäter  ;).
Sicherlich gibt es Ausnahmen, die nett sind und sich gut mit ihren Mietern verstehen und ihnen nichts Schlechtes wollen, aber die große Mehrheit ist eher an großen "Gewinnen" interessiert, um die geleistete Investition schnellstmöglich zu decken.

Zum Neubau: Mit Medianverdienst und ohne erhebliches Kapital in einer vernünftigen Umgebung kaum darstellbar. Wir haben hier ein Neubaugebiet mit ca. 70 Grundstücken, die 2021 blitzartig vergriffen waren. Die Hälfte der Bau-Projekte ist im weiteren Verlauf der Geschichte geplatzt, weil zu teuer ... und das waren keine armen Leute.

Nur zum Verständnis: Ich finde Immobilien gut, habe ja selbst eine ;) ... aber ob es sich "lohnt" bzw. überhaupt realisierbar ist, hängt doch von vielen Faktoren ab.

MoinMoin

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Wenn du 10 Bagger hast, aber 20 Baggerfahrer, bringt es dir für den Output gar nichts. Noch mehr Baggerfahrer einzustellen, wird hier auch nicht mehr an Masse wegschaffen.
och mit 30 statt 20 kann man aber 3 Schichten statt 2 fahren  ::)

UNameIT

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Zum Neubau: Mit Medianverdienst und ohne erhebliches Kapital in einer vernünftigen Umgebung kaum darstellbar. Wir haben hier ein Neubaugebiet mit ca. 70 Grundstücken, die 2021 blitzartig vergriffen waren. Die Hälfte der Bau-Projekte ist im weiteren Verlauf der Geschichte geplatzt, weil zu teuer ... und das waren keine armen Leute.

Nur zum Verständnis: Ich finde Immobilien gut, habe ja selbst eine ;) ... aber ob es sich "lohnt" bzw. überhaupt realisierbar ist, hängt doch von vielen Faktoren ab.

Der größte Faktor ist Genügsamkeit. Warum immer größer? Mit 2 Leuten sollten doch 50-100 qm reichen, mit 4 Personen 120qm etc.

Das Problem sieht man hier auch - viele Neubauten sind doch meist 150-200qm. Wer braucht wirklich so viel Platz? Und je kleiner das Bauprojekt, desto besser verwirklichbar. Viele Fertighäuser grade kleine liegen im Bereich von 100.000-200.000 schlüsselfertig. Es gibt sogar schon "Tiny Häuser" mit Baugenehmigung mit 2 ZKB ab 40.000€ . Aber es muss ja möglichst groß sein, Bodentiefe Fenster etc. haben.


Herbert Meyer

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Zum Neubau: Mit Medianverdienst und ohne erhebliches Kapital in einer vernünftigen Umgebung kaum darstellbar. Wir haben hier ein Neubaugebiet mit ca. 70 Grundstücken, die 2021 blitzartig vergriffen waren. Die Hälfte der Bau-Projekte ist im weiteren Verlauf der Geschichte geplatzt, weil zu teuer ... und das waren keine armen Leute.

Nur zum Verständnis: Ich finde Immobilien gut, habe ja selbst eine ;) ... aber ob es sich "lohnt" bzw. überhaupt realisierbar ist, hängt doch von vielen Faktoren ab.

Der größte Faktor ist Genügsamkeit. Warum immer größer? Mit 2 Leuten sollten doch 50-100 qm reichen, mit 4 Personen 120qm etc.

Das Problem sieht man hier auch - viele Neubauten sind doch meist 150-200qm. Wer braucht wirklich so viel Platz? Und je kleiner das Bauprojekt, desto besser verwirklichbar. Viele Fertighäuser grade kleine liegen im Bereich von 100.000-200.000 schlüsselfertig. Es gibt sogar schon "Tiny Häuser" mit Baugenehmigung mit 2 ZKB ab 40.000€ . Aber es muss ja möglichst groß sein, Bodentiefe Fenster etc. haben.

Naja, der Quadratmeterpreis sinkt ja mit zunehmender Größe deutlich, ob man sich nun 160 oder 180 Quadratmeter gönnt, sind auf den letzten Metern Peanuts. Am deutlichsten ist das ja mit Tiny Häusern, die aufgrund der Offenheit vor allem auf naturnahen, sehr begehrten Bauplätzen errichtet werden. Wenn ich mir für 400.000 Grund kaufe, 50.000 Nebenerwerbskosten habe, dann ist es mir letztendlich auch egal, ob ich mir nun für 40.000 das Tiny Haus oder für 200.000 das Fertighaus dort hinstelle.

NelsonMuntz

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Der größte Faktor ist Genügsamkeit. Warum immer größer? Mit 2 Leuten sollten doch 50-100 qm reichen, mit 4 Personen 120qm etc.

Das Problem sieht man hier auch - viele Neubauten sind doch meist 150-200qm. Wer braucht wirklich so viel Platz? Und je kleiner das Bauprojekt, desto besser verwirklichbar. Viele Fertighäuser grade kleine liegen im Bereich von 100.000-200.000 schlüsselfertig. Es gibt sogar schon "Tiny Häuser" mit Baugenehmigung mit 2 ZKB ab 40.000€ . Aber es muss ja möglichst groß sein, Bodentiefe Fenster etc. haben.

Ein schlüsselfertiges(!) Haus mit Grundstück für 100k?

Ich zitiere mal Statista: Die Kosten für den Wohnneubau sind in Deutschland im Jahr 2023 mit rund 5.150 Euro pro Quadratmeter im europäischen Vergleich am höchsten.

... Wir reden hier also von einer 19m2-Bude? ;)

(Bei meinem Anbau waren die bodentiefen Fenster grob 450€ pro Element teurer - Das macht es nicht aus)

BAT

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Es ist sicherlich nicht zielführend, einen kurzen Zeitraum in Bezug auf Bau bzw. Erwerb von Immobilen zugrunde zulegen. Sowas muss man, wenn man grundsätzliche Abwägungen macht, über Jahrzehnte sehen.

Darum geht es aber nicht. Fraglich ist, woran man ein Rentensystem ausrichten soll. Und dann aber auch mit validen Zahlen; bei Durchschnittsrenten dann aber die Zahnarztfrauen rauslassen, die Selbständigen, die mit 20 mal sechs Jahre eingezahlt haben und auch vielleicht die Beamten, die von früher noch Ansprüche haben. Und wenn jemand 45 Jahre mit durchschnittlich 16 Wochenstunden arbeitet, dann kann man das System auch nicht für das Ergebnis verantwortlich machen, zumal es innerhalb einer Verantwortungsgemeinschaft auch absolut ausreichen sein kann.

Alien1973

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Ein Tiny House für 40.000 ist ein besseres Gartenhaus, mehr nicht. Dauerhaftes wohnen nicht zu empfehlen. Moderne Technik und adäquate Energieeffizienz kosten und man ist schnell bei 150.000 für ein 60 m² Haus. Im Verhältnis sind solche Häuser sogar recht teuer....

Ein schlüsselfertiges Haus für 100.000....? Jetzt wird's lächerlich. Auch kein Fertighaus. Das ist sowieso so ein Trugschluss, dass ein Fertighaus günstig sein muss. Oft ist das Gegenteil der Fall...

Es bringt doch alles nix, wenn 500 m² Baugrund 150 bis 300.000 EUR kosten, teilweise auch auf dem Land...

Ich Wette alles, dass ich mein Haus momentan für das doppelte verkaufen könnte, was es mich vor über 20 Jahren gekostet hat. Heutzutage könnte ich auch niemals mehr in der Größe bauen, völlig unbezahlbar für Ottonormalverdiener....

Ich schaue, dass vor meiner Rente nochmal alles auf Vordermann gebracht wurde und ich dann gaaaanz entspannt den Abend genießen kann. Ob vorzeitig oder nicht hängt davon ab, ob ich noch Bock habe oder eben auch nicht... oder ich mach Freiberuflich zusätzlich ein wenig was um mir die Zeit zu vertreiben, mein jetziger Job gibt das her....

KlammeKassen

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Jain... wenn du neu baust, solltest du erstmal deine Ruhe haben vor größeren Reparaturen.
Mieten steigen immer weiter (weil sie es können, denn die Nachfrage ist da). Und wenn der Vermieter einen großen Schadensfall mit der Heizungsanlage hatte, wird er sich das auch durch Mieterhöhungen langfristig reinholen. Die meisten Vermieter sind keine Samariter und Wohltäter  ;).
Sicherlich gibt es Ausnahmen, die nett sind und sich gut mit ihren Mietern verstehen und ihnen nichts Schlechtes wollen, aber die große Mehrheit ist eher an großen "Gewinnen" interessiert, um die geleistete Investition schnellstmöglich zu decken.

Zum Neubau: Mit Medianverdienst und ohne erhebliches Kapital in einer vernünftigen Umgebung kaum darstellbar. Wir haben hier ein Neubaugebiet mit ca. 70 Grundstücken, die 2021 blitzartig vergriffen waren. Die Hälfte der Bau-Projekte ist im weiteren Verlauf der Geschichte geplatzt, weil zu teuer ... und das waren keine armen Leute.

Nur zum Verständnis: Ich finde Immobilien gut, habe ja selbst eine ;) ... aber ob es sich "lohnt" bzw. überhaupt realisierbar ist, hängt doch von vielen Faktoren ab.

Bin zum Glück etwas über dem Medianverdienst. Aber wenn ver.di weiter für EG9b aufwärts verhandelt, ist das vielleicht bald nicht mehr so.
Ja ab 2021 sind die Kosten explodiert, das war natürlich extrem. Dort sind höhere Baupreise zeitgleich mit höheren Zinsen zusammengeprallt. Außerdem haben durch Corona auch einige ihre Jobs verloren. Alles in allem daher sehr ungünstige Jahre. Zusätzlich auch noch erhöhte Preise für Artikel des alltäglichen Bedarfs.

Konnte mich vor einem großen Teil mit hohen Zinsen drücken dank alter Bausparverträge. Den kleineren Teil, der zu höheren Zinsen finanziert werden musste, wird in 10 Jahren mit einem Bausparer weiterfinanziert (dann statt 3,7 noch 1,0 % Zinsen).
Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich nicht riesig groß gebaut habe, viel gespart hatte in den ersten Berufsjahren, aus dem Studium dank Werkstudentenjob ziemlich plusminus 0 rausgegangen bin. Außerdem wohne ich eher ländlich in einer Kleinstadt, die Preise sind noch ein bisschen humar; allerdings sind die Mietpreise auch hier wirklich Wahnsinn....

Letztens auch so Berichte noch gesehen, dass insbesondere in Großstädten einige Vermieter schon Handprämien verlangen oder für Schrottmöbel horrende Summen fordern) und da die Nachfrage groß ist und das Angebot klein, finden sich offenbar auch immer wieder Mieter, die das Spiel mitmachen.

Andererseits würde ich auch nicht gerne Vermieter sein, wenn man Mietnomaden in die Wohnung bekommt, Prost Mahlzeit... es ist in Deutschland nicht besonders leicht, Leute aus der Wohnung zu bekommen. Dann ist die Wohnung nachher heruntergewirtschaftet und es waren keine entsprechenden Einnahmen vorhanden.

Der Wohnungsmarkt ist echt alles andere als gut.

In München oder so kann man als TVöD Mitarbeiter wahrscheinlich nicht mal eine Miete bezahlen :D

NelsonMuntz

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Bin zum Glück etwas über dem Medianverdienst. ...

Wie ich ja sagte: Mit Medianeinkommen oder darunter wird es ohne Erbe/Lotto/Banküberfall schwierig mit der eigenen Immobilie. ;)

Zitat
Ja ab 2021 sind die Kosten explodiert, das war natürlich extrem. Dort sind höhere Baupreise zeitgleich mit höheren Zinsen zusammengeprallt. ...

Die Schieflage hat sich ja bereits vorher durch die Niedrigzinspolitik der Notenbanken nach der Banken- und Schuldenkrise entwickelt. Tatsächlich sehen wir aktuell sogar einen Rückgang der Preise, weil die Zinsen gestiegen sind - dort, wo weite Teile der Immobilie finanziert werden müssen, ändert sich natürlich wenig am Gesamtpreis.

Zitat
Der Wohnungsmarkt ist echt alles andere als gut.

Mangelndes Angebot eben. Aber welchen Grund sollte die pW haben, durch massive Bautätigkeit die Preise für Immobilien oder Mieten zu drücken? Gleichzeitig hat der Staat den sozialen Wohnungsbau weitestgehend eingestellt - Hier ist kein Preissog von unten mehr vorhanden.

Final sind es banale Marktkräfte, die die akuelle Situation entstehen lassen. Wenn wir einen Blick in die Schweiz mit ihren deutlich höheren Einkommen werfen, sehen wir, dass die Immobilienpreise einfach mitziehen und die Mieter-Quote sogar höher ist als bei uns.

Wenn man das ändern möchte, dann bedürfte es erheblicher Markteingriffe durch die Politik. Die werden aber (zumindest für das klassische EFH) nicht kommen - aus verschiedenen Gründen (sagt meine Glaskugel, der ich sehr vertraue ;))

MoinMoin

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Wie ich ja sagte: Mit Medianeinkommen oder darunter wird es ohne Erbe/Lotto/Banküberfall schwierig mit der eigenen Immobilie. ;)
Und das war es genauso vor 10,20,30 Jahren.
Aber wer Miete aus seinem Einkommen zahlt kann und konnte schon immer eigene Immobilien erwerben.
Wegen Basel xxx ist das uU schwieriger geworden die Banken zu überzeugen.
Aber bei einem Kaufpreis-Mietverhältnis von unter 25 ist man durchaus in der Lage das Objekt via Mieteinsparungen zu wuppen.
Zur not muss dann halt da (so wie unsere altvordersten) noch etwas von seiner Freizeit reininvestieren.

BAT

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Und vor allem: im Zweifelsfall sparsamer leben, Nordsee statt Thailand, Pommes statt Inder, Aldi statt Edeka. Und das über Jahre. Wer das nicht will, kein Problem. Aber Rentenkalibrierungen aufgrund dieses Verhaltens zu begründen, halte ich doch für eher dekadent.