Die Benutzung eines Zeugnisgenerators spricht m.E. nicht für die Personalstelle bzw. den Arbeitgeber
Stell dir vor, es gibt kleinere Verwaltungen, bei denen macht der Personaler noch 1-3 andere Fachgebiete mit und hat schlicht keine Zeit, sich derart in die Tiefe einzuarbeiten. Und bei 70 MA und 3 Arbeitszeugnissen im Jahr kommt einfach keine Routine rein, um souverän damit umgehen zu können.
Ganz ab davon, dass Arbeitszeugnisse heutzutage kaum noch einen Wert haben. Ich war schon 2x vor Gericht mit absoluten Minderleistern (die uns dazu auch noch einen niedrigen 5-stelligen Betrag an Zuschüssen gekostet haben) und wurde dazu verdonnert, ein Arbeitszeugnis mit der Note "Gut" zu vergeben. Das musste ich dem Anwalt zuschicken, der das so lange bemängelt, abgeändert und umgeschrieben hat, bis es den Herrschaften in den Kram gepasst hat. Letztendlich haben die MA ihr Zeugnis selbst geschrieben.
Also, was ist der Sinn und Zweck eines Arbeitszeugnisses, wenn nichts drin stehen darf, was dem beruflichen Fortkommen abträglich sein könnte? Auf Minderleistung kann praktisch kaum eingegangen werden, auf unzählige Kurzerkrankungen, Arbeitszeitbetrug,...
Und dann weiß ich ja nicht einmal, ob ein anderer Arbeitgeber (wenn es nicht gerade richtig große Verwaltungseinheiten sind) tatsächlich so in der Materie steckt, den MA nach "Zeugniscode" richtig zu beschreiben? War es Absicht etwas auszulassen, oder wurde es einfach vergessen? War "geselliger Kollege" ein Hinweis auf Alkoholkonsum oder ehrlich gemeint ein kumpelhafter Typ? Usw. usf. Dazu kommt die Frage, ob der MA nur weg gelobt werden soll oder tatsächlich gut ist.
Ganz ehrlich, das Thema Arbeitszeugnis ist mittlerweile absolut lächerlich und wertlos. Entweder ein Zeugnisblatt wie bei Praktikanten mit Noten, oder bleiben lassen. Beim Vorstellungsgespräch aufs Bauchgefühl hören und im Zweifel in der Probezeit kündigen. Dafür ist die da.
Thema: Zeugnisgenerator --> welchen nehmen ? (Read 2298 times)