Autor Thema: Wie viel Vertretung ist zumutbar?  (Read 5102 times)

Vycami

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Wie viel Vertretung ist zumutbar?
« am: 15.05.2024 11:15 »
Hallo ihr Lieben,

ich brauche mal eine Meinung zu folgendem Thema: Bedauernswerterweise ist meine Abteilung von Langzeit-Krankheitsfällen geplagt. In den letzten 3-4 Jahren habe ich jährlich mehrere Monate Vertretung, querfeldein durch die ganze Abteilung machen müssen. Irgendwie blieb es einfach meistens an mir als SGL hängen, da sich sonst niemand in der Lage sah...
Es ist auch nicht absehbar, dass sich dieser Zustand im großen und ganzen ändert. Eher ist damit zu rechnen, dass es auch zukünftig immer wieder zu wochenlangen Ausfällen bei einigen Mitarbeitern kommt.

Ich mag meinen Job und fühle mich ansonsten wohl, aber das ist so kein Dauerzustand mehr.
Festzuhalten ist: Es handelt sich dabei nicht um höherwertige Tätigkeiten.

Frage: Kann ich irgendwas tun? Ist der AG nicht irgendwie verpflichtet, diesen Zustand zu ändern? Mein Chef sagt dazu immer nur, dass man da nix machen kann. Es kann aber doch nicht sein, dass es "normal" ist, dass solche Dinge so extrem auf dem Rücken verbliebenen Kollegen ausgetragen werden. Das ist ja wie eine Bestrafung für diejenigen, die halt gesund bleiben. Auf dass man systematisch alle MA kaputt macht?!
Ich habe diese Vorgehensweise auch schon in anderen Ämtern/Abteilungen beobachten können.

Ich bin gespannt auf eure Beiträge zu dem Thema...

Saggse

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Antw:Wie viel Vertretung ist zumutbar?
« Antwort #1 am: 15.05.2024 12:31 »
ich brauche mal eine Meinung zu folgendem Thema: Bedauernswerterweise ist meine Abteilung von Langzeit-Krankheitsfällen geplagt. In den letzten 3-4 Jahren habe ich jährlich mehrere Monate Vertretung, querfeldein durch die ganze Abteilung machen müssen. Irgendwie blieb es einfach meistens an mir als SGL hängen, da sich sonst niemand in der Lage sah...
Naja, wenn du es hinkriegst, soviel Vertretung zu machen, gibt es eigentlich nur drei Möglichkeiten:

1. Du kommst deiner eigentlichen Aufgabe nicht mehr im vollen Umfang nach, das heißt, es bleiben irgendwo Sachen liegen, für die du eigentlich zuständig bist.
2. Du bist mit der dir übertragenen Tätigkeit nicht mal ansatzweise ausgelastet und drehst die ganze Zeit Däumchen, wenn niemand da ist, den du gerade vertreten musst.
3. Du arbeitest signifikant mehr als das, wozu du vertraglich verpflichtet bist und verstößt damit gegen deine Pflichten (und möglicherweise auch gegen Gesetze).

Da du vermutlich nicht möchtest, dass dir jemand 2. oder 3. unterstellt, musst du vereinfacht gesagt deinen Chef auf die Konsequenzen aufmerksam machen, die 1. mit sich bringt. Sprich: "Pass auf, Chef, ich muss schon wieder einen Mitarbeiter vertreten. Hier ist eine Liste meiner Tätigkeiten, das sind die des besagten Kollegen, und das hier ist eine Liste der Dinge, die ich liegen lassen würde, weil sie meiner Meinung nach die niedrigste Priorität haben. Ist das in Ordnung so? Bitte hier unterschreiben. Im Zweifelsfall reicht Kenntnisnahme. Danke."

Susa

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Antw:Wie viel Vertretung ist zumutbar?
« Antwort #2 am: 15.05.2024 12:44 »
Ja das ist dasselbe Problem bei uns. Kollegin seit Januar nach Mutterschutz wieder voll da. War davon schon 67 (!) Tage krank. Die Mehrarbeit bleibt an uns hängen. Urlaubszeit kommt dazu. Kann man nicht schaffen.  Unser
Cheffe sagt dazu, kann er nix machen! Unfassbar eigentlich!
Sie ist auch noch dreist und kommt nach Ihrer Krankheit wieder und meckert wie scheiße sie vertreten wurde. :-\

Unser Team versteht es mittlerweile so.... Jippie Freifahrtschein für Alle.  Können jetzt machen was wir wollen.  Da stimmt was ganz gewaltig am System  bzw. in den Chefetagen nicht. Und übrigens sie ist Angestellte seit 10 Jahren mit 3 Jahren Unterbrechung. 

Also mach in Ruhe was Du kannst und alles andere muss liegen bleiben. Schreib ne Mail an den Chef das es nicht machbar ist und es wird alles gut :-)

Casa

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Antw:Wie viel Vertretung ist zumutbar?
« Antwort #3 am: 15.05.2024 12:59 »
Zitat
Naja, wenn du es hinkriegst, soviel Vertretung zu machen, gibt es eigentlich nur drei Möglichkeiten:

1. Du kommst deiner eigentlichen Aufgabe nicht mehr im vollen Umfang nach, das heißt, es bleiben irgendwo Sachen liegen, für die du eigentlich zuständig bist.
2. Du bist mit der dir übertragenen Tätigkeit nicht mal ansatzweise ausgelastet und drehst die ganze Zeit Däumchen, wenn niemand da ist, den du gerade vertreten musst.
3. Du arbeitest signifikant mehr als das, wozu du vertraglich verpflichtet bist und verstößt damit gegen deine Pflichten (und möglicherweise auch gegen Gesetze).

Da du vermutlich nicht möchtest, dass dir jemand 2. oder 3. unterstellt, musst du vereinfacht gesagt deinen Chef auf die Konsequenzen aufmerksam machen, die 1. mit sich bringt. Sprich: "Pass auf, Chef, ich muss schon wieder einen Mitarbeiter vertreten. Hier ist eine Liste meiner Tätigkeiten, das sind die des besagten Kollegen, und das hier ist eine Liste der Dinge, die ich liegen lassen würde, weil sie meiner Meinung nach die niedrigste Priorität haben. Ist das in Ordnung so? Bitte hier unterschreiben. Im Zweifelsfall reicht Kenntnisnahme. Danke."

Das sehe ich ebenso.



Du kannst nur so viel arbeiten, wie du unter Wahrung deiner körperlichen und geistigen Gesundheit im Stande bist und wozu du inhaltlich und zeitlich verpflichtet bist.
Das bedeutet, dass du in erster Linie auf dich achtest und nur die Aufgaben übernimmst, die du bewältigen kannst. Andere Aufgaben müssen dann unerledigt bleiben. Entsprechende Meldung sollte an den Vorgesetzten gehen, ggf. zusammen mit einer Überlastungsanzeige.

Dasselbe solltest du deinen Mitarbeitern kommunizieren. Es bringt nichts, wenn Mitarbeiter wegen Überlastung krank werden und ausfallen.

Bei manchen kranken Mitarbeitern muss ggf. eine Prüfung ihrer Erkrankung angeregt werden. Alles über 25 Tage im Jahr, ohne erkrankte Kinder, ist schon häufig. Selbst bei höherem Alter der Mitarbeiter.

Vor einigen Monaten war eine Kollegin wegen eines Fußproblems über 3 Wochen krank. Da sie eine sitzende Tätigkeit hat ist "Fußproblem" keine Erkrankung die zur Arbeitsunfähigkeit führt. Das Mittel "Prüfung der AU" sollte aber zurückhaltend eingesetzt werden.
Gib mir ein Minus, wenn dir meine Beiträge gefallen. :-)

Saggse

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Antw:Wie viel Vertretung ist zumutbar?
« Antwort #4 am: 15.05.2024 13:01 »
Also mach in Ruhe was Du kannst und alles andere muss liegen bleiben. Schreib ne Mail an den Chef das es nicht machbar ist und es wird alles gut :-)
Anders ausgedrückt: Hör auf, dir Aufgaben deiner Vorgesetzten und deiner Personalabteilung auf den Tisch zu ziehen, die dich einfach mal nichts angehen. Es gibt Leute, die werden dafür bezahlt, dafür zu sorgen, dass genug Personal da ist, um alle erforderlichen Aufgaben zu erledigen bzw. um zu entscheiden, welche Aufgaben liegen bleiben sollen, wenn Leute fehlen. Deine Aufgabe besteht lediglich darin, diese Leute zu informieren und dies zu deiner eigenen Sicherheit auch zu dokumentieren - nicht, ihnen eigenmächtig die Lösung ihrer Probleme abzunehmen. Das "System" funktioniert grundsätzlich recht gut, aber es setzt halt voraus, dass sich jeder um das kümmert, wofür er bezahlt wird und nicht irgendwelchen anderen Kram... ;-)

Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Wenn jeder deine Arbeitseinstellung hätte - auch, wenn diese höchst löblich ist - steuert das System unweigerlich auf einen Zusammenbruch hin.

KaiBro

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Antw:Wie viel Vertretung ist zumutbar?
« Antwort #5 am: 15.05.2024 14:16 »
Bei uns soll jeder Mitarbeiter maximal einen Kollegen vertreten, aber in der Praxis ist es anders. So hatte ein Mitarbeiter über mehrere Wochen vier Mitarbeiter zu vertreten. Und dieser Mitarbeiter ist wegen einer Überlastung paar Monate zuvor schon für ca. drei Monate ausgefallen.

Ich selber mache maximal Vertretung für einen Mitarbeiter, dies habe ich auch klar kommuniziert. Bei uns gibt es Mitarbeiter die tagelang nichts zu tun haben und sich die Zeit auf Youtube totschlagen. Oder Kollegen die Tag für Tag stundenlang in anderen Büros sitzen und über private Dinge reden. Aber all dies interessiert unsere Führungskräfte nicht. Traurig aber wahr.




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Antw:Wie viel Vertretung ist zumutbar?
« Antwort #6 am: 15.05.2024 14:26 »
Bei uns soll jeder Mitarbeiter maximal einen Kollegen vertreten, aber in der Praxis ist es anders. So hatte ein Mitarbeiter über mehrere Wochen vier Mitarbeiter zu vertreten. Und dieser Mitarbeiter ist wegen einer Überlastung paar Monate zuvor schon für ca. drei Monate ausgefallen.

Ich selber mache maximal Vertretung für einen Mitarbeiter, dies habe ich auch klar kommuniziert. Bei uns gibt es Mitarbeiter die tagelang nichts zu tun haben und sich die Zeit auf Youtube totschlagen. Oder Kollegen die Tag für Tag stundenlang in anderen Büros sitzen und über private Dinge reden. Aber all dies interessiert unsere Führungskräfte nicht. Traurig aber wahr.

Was interessiert es dich, was die Kollegen machen? Oder überspitzt - was geht es dich an?

KaiBro

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Antw:Wie viel Vertretung ist zumutbar?
« Antwort #7 am: 15.05.2024 14:36 »
Bei uns soll jeder Mitarbeiter maximal einen Kollegen vertreten, aber in der Praxis ist es anders. So hatte ein Mitarbeiter über mehrere Wochen vier Mitarbeiter zu vertreten. Und dieser Mitarbeiter ist wegen einer Überlastung paar Monate zuvor schon für ca. drei Monate ausgefallen.

Ich selber mache maximal Vertretung für einen Mitarbeiter, dies habe ich auch klar kommuniziert. Bei uns gibt es Mitarbeiter die tagelang nichts zu tun haben und sich die Zeit auf Youtube totschlagen. Oder Kollegen die Tag für Tag stundenlang in anderen Büros sitzen und über private Dinge reden. Aber all dies interessiert unsere Führungskräfte nicht. Traurig aber wahr.

Was interessiert es dich, was die Kollegen machen? Oder überspitzt - was geht es dich an?

Der Mitarbeiter der nichts zu tun hatte und Youtube schaut hat es mir erzählt.
Über die Kollegen die ständig zusammen im Büro hängen beschweren sich die Bürger, da die Lautstärke oftmals sehr hoch und im ganzen Rathaus zu hören ist. 


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Antw:Wie viel Vertretung ist zumutbar?
« Antwort #8 am: 15.05.2024 16:59 »
Bei uns soll jeder Mitarbeiter maximal einen Kollegen vertreten, aber in der Praxis ist es anders. So hatte ein Mitarbeiter über mehrere Wochen vier Mitarbeiter zu vertreten. Und dieser Mitarbeiter ist wegen einer Überlastung paar Monate zuvor schon für ca. drei Monate ausgefallen.

Ich selber mache maximal Vertretung für einen Mitarbeiter, dies habe ich auch klar kommuniziert. Bei uns gibt es Mitarbeiter die tagelang nichts zu tun haben und sich die Zeit auf Youtube totschlagen. Oder Kollegen die Tag für Tag stundenlang in anderen Büros sitzen und über private Dinge reden. Aber all dies interessiert unsere Führungskräfte nicht. Traurig aber wahr.

Was interessiert es dich, was die Kollegen machen? Oder überspitzt - was geht es dich an?

Der Mitarbeiter der nichts zu tun hatte und Youtube schaut hat es mir erzählt.
Über die Kollegen die ständig zusammen im Büro hängen beschweren sich die Bürger, da die Lautstärke oftmals sehr hoch und im ganzen Rathaus zu hören ist.

Aber dem entgegenzuwirken wäre doch Aufgabe der Führungskraft / des Arbeitgebers und nicht der Kollegen.?

KaiBro

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Antw:Wie viel Vertretung ist zumutbar?
« Antwort #9 am: 15.05.2024 18:40 »
Bei uns soll jeder Mitarbeiter maximal einen Kollegen vertreten, aber in der Praxis ist es anders. So hatte ein Mitarbeiter über mehrere Wochen vier Mitarbeiter zu vertreten. Und dieser Mitarbeiter ist wegen einer Überlastung paar Monate zuvor schon für ca. drei Monate ausgefallen.

Ich selber mache maximal Vertretung für einen Mitarbeiter, dies habe ich auch klar kommuniziert. Bei uns gibt es Mitarbeiter die tagelang nichts zu tun haben und sich die Zeit auf Youtube totschlagen. Oder Kollegen die Tag für Tag stundenlang in anderen Büros sitzen und über private Dinge reden. Aber all dies interessiert unsere Führungskräfte nicht. Traurig aber wahr.

Was interessiert es dich, was die Kollegen machen? Oder überspitzt - was geht es dich an?

Der Mitarbeiter der nichts zu tun hatte und Youtube schaut hat es mir erzählt.
Über die Kollegen die ständig zusammen im Büro hängen beschweren sich die Bürger, da die Lautstärke oftmals sehr hoch und im ganzen Rathaus zu hören ist.

Aber dem entgegenzuwirken wäre doch Aufgabe der Führungskraft / des Arbeitgebers und nicht der Kollegen.?

Ja da stimme ich dir zu, allerdings passiert nichts.
Manche haben Narrenfreiheit.

MoinMoin

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Antw:Wie viel Vertretung ist zumutbar?
« Antwort #10 am: 15.05.2024 23:28 »
Wenn Arbeit liegenbleibt und dadurch ein Schaden entsteht, dann ist das alleinig ein AG Problem.
Also wo ist das Problem?
Und wenn ich 5 Kollegen vertrete, dann habe ich doch nicht mehr Stunden zu arbeiten als wenn ich 15 vertrete.

NelsonMuntz

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Antw:Wie viel Vertretung ist zumutbar?
« Antwort #11 am: 16.05.2024 08:25 »

Als SGL solltest Du Deine MA dahingehend unterstützen, dass Du deren Aufgaben priorisierst und dabei akzeptierst, dass bei entsprechendem Mangel an Arbeitskraft eben Sachen liegenbleiben. Sofern Du selbst der einzige bist, der Vertretungen fachlich übernehmen kann, mache eine Liste und fordere Deinen Chef auf, entsprechend zu priorisieren. Ebenfalls solltest Du Deinem Chef vorlegen, an welchen Stellen Deine MA ihrer Aufgabenlast nicht gerecht werden können.

Melden befreit (Dich) und belastet (Deinen Chef).

Vycami

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Antw:Wie viel Vertretung ist zumutbar?
« Antwort #12 am: 16.05.2024 08:39 »
Guten Morgen zusammen,

erstmal danke für die ganzen Antworten.

Naja, wenn du es hinkriegst, soviel Vertretung zu machen, gibt es eigentlich nur drei Möglichkeiten:

1. Du kommst deiner eigentlichen Aufgabe nicht mehr im vollen Umfang nach, das heißt, es bleiben irgendwo Sachen liegen, für die du eigentlich zuständig bist.
2. Du bist mit der dir übertragenen Tätigkeit nicht mal ansatzweise ausgelastet und drehst die ganze Zeit Däumchen, wenn niemand da ist, den du gerade vertreten musst.
3. Du arbeitest signifikant mehr als das, wozu du vertraglich verpflichtet bist und verstößt damit gegen deine Pflichten (und möglicherweise auch gegen Gesetze).

Da du vermutlich nicht möchtest, dass dir jemand 2. oder 3. unterstellt, musst du vereinfacht gesagt deinen Chef auf die Konsequenzen aufmerksam machen, die 1. mit sich bringt. Sprich: "Pass auf, Chef, ich muss schon wieder einen Mitarbeiter vertreten. Hier ist eine Liste meiner Tätigkeiten, das sind die des besagten Kollegen, und das hier ist eine Liste der Dinge, die ich liegen lassen würde, weil sie meiner Meinung nach die niedrigste Priorität haben. Ist das in Ordnung so? Bitte hier unterschreiben. Im Zweifelsfall reicht Kenntnisnahme. Danke."

Es ist eine Mischung, ich mache ziemlich viele Überstunden aber das weiß auch jeder, denn ich übertrage am Ende des Jahres auch regelmäßig Urlaub und Überstunden... Interessiert aber keinen :)
Ebenfalls bleibt ständig irgendwas liegen, das ist aber auch bekannt und interessiert auch niemanden.

Was das Ausmaß der Vertretung angeht, ich habe eben mal geschaut und es ist nicht nur ein Gefühl. Das letzte Jahr rückblickend betrachtend, war eine Kollegin insgesamt 6 Monate abwesend.

________________________________________

Diese Situation ist anderswo aber ja auch so. Das bestätigt ihr hier ja auch, das sind alles keine Einzelfälle.
Viele hier sagen, dass man einfach seine eigenen Aufgaben erfüllen soll aber ich frage mich immer: Wo hört man denn da auf? Das ist doch genau der Punkt, woran man irgendwie kaputt geht. Man meldet dem Chef, dass das so nicht geht, der unternimmt nichts, weils ihn nicht interessiert und dann steht man allein auf breiter Flur.
Jetzt bin ich aber auch noch SGL und trage ja schon irgendwie die Verantwortung und kann ja dann auch nicht hingehen und sagen "nicht mein Thema, ich mache auch nur noch Dienst nach Vorschrift".

Jemand hier schrieb, dass man eventuell mal über die Überprüfung der Krankmeldungen nachdenken könne. In meinem Fall ist es aber so, dass ich bei meinen MA die Gründe ihrer Erkrankungen kenne und auch regelmäßig informiert werde, sie sprechen da eigentlich alle offen mit mir und ich ziehe das auch nicht in Zweifel. Das hilft mir aber auch nicht weiter, weil weg halt trotzdem weg ist.

Der PR sagt dazu nur: Überlastungsanzeige. Davor hab ich auch Scheu, weil die in die Personalakte kommt. Irgendwie ist das insgesamt einfach ein System, was einen in die Knie zwingt.

Organisator

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Antw:Wie viel Vertretung ist zumutbar?
« Antwort #13 am: 16.05.2024 08:50 »
Es ist eine Mischung, ich mache ziemlich viele Überstunden aber das weiß auch jeder, denn ich übertrage am Ende des Jahres auch regelmäßig Urlaub und Überstunden... Interessiert aber keinen :)
Ebenfalls bleibt ständig irgendwas liegen, das ist aber auch bekannt und interessiert auch niemanden.

Wenn es die verantwortlichen Führungskräfte nicht interessiert, ob du mit deiner Arbeitszeit zurechtkommst oder nicht und ob etwas liegenbleibt oder nicht - warum sollte es dich interessieren?

Du hast dich vertraglich zur Erbringung einer Arbeitsleistung mittlerer Art und Güte im Rahmen der vereinbarten Arbeitszeit verpflichtet. Sollte die Arbeitszeit nicht ausreichen, kann dein AG Überstunden anordnen und entsprechend bezahlen.

NelsonMuntz

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Antw:Wie viel Vertretung ist zumutbar?
« Antwort #14 am: 16.05.2024 09:05 »
...
Jetzt bin ich aber auch noch SGL und trage ja schon irgendwie die Verantwortung und kann ja dann auch nicht hingehen und sagen "nicht mein Thema, ich mache auch nur noch Dienst nach Vorschrift".
...

Ich glaube, da liegt Dein "Fehler". Du bist natürlich in der Verantwortung, Dich und Deine MA möglichst effizient und unter Wahrung der geforderten Qualität einzusetzen, aber wenn mehr Arbeit da ist, als Zeit vorhanden, dann ist das wirklich nicht mehr Dein Problem, sondern das Deines Chefs. Bei gelegentlich erhöhtem Arbeitsaufwand kann man sich gerne auch mal etwas mehr reinknieen - aber nicht auf Dauer! Wichtig ist natürlich zu Deiner Sicherheit die Dokumentation und das regelmäßige Melden.

In meinem Referat ist uns durch Krankheit und Verrentung Wissen in einem Spezialgebiet abhanden gekommen. Die übrigen MA hätten sich nun dieses Wissen aneignen können, um diese Aufgaben zu übernehmen. Ansage von der Referatsleitung war jedoch: "Alle Anfragen in diese Richtung sind abzulehnen. Kein Personal = keine Leistung."