Guten Morgen zusammen,
erstmal danke für die ganzen Antworten.
Naja, wenn du es hinkriegst, soviel Vertretung zu machen, gibt es eigentlich nur drei Möglichkeiten:
1. Du kommst deiner eigentlichen Aufgabe nicht mehr im vollen Umfang nach, das heißt, es bleiben irgendwo Sachen liegen, für die du eigentlich zuständig bist.
2. Du bist mit der dir übertragenen Tätigkeit nicht mal ansatzweise ausgelastet und drehst die ganze Zeit Däumchen, wenn niemand da ist, den du gerade vertreten musst.
3. Du arbeitest signifikant mehr als das, wozu du vertraglich verpflichtet bist und verstößt damit gegen deine Pflichten (und möglicherweise auch gegen Gesetze).
Da du vermutlich nicht möchtest, dass dir jemand 2. oder 3. unterstellt, musst du vereinfacht gesagt deinen Chef auf die Konsequenzen aufmerksam machen, die 1. mit sich bringt. Sprich: "Pass auf, Chef, ich muss schon wieder einen Mitarbeiter vertreten. Hier ist eine Liste meiner Tätigkeiten, das sind die des besagten Kollegen, und das hier ist eine Liste der Dinge, die ich liegen lassen würde, weil sie meiner Meinung nach die niedrigste Priorität haben. Ist das in Ordnung so? Bitte hier unterschreiben. Im Zweifelsfall reicht Kenntnisnahme. Danke."
Es ist eine Mischung, ich mache ziemlich viele Überstunden aber das weiß auch jeder, denn ich übertrage am Ende des Jahres auch regelmäßig Urlaub und Überstunden... Interessiert aber keinen
Ebenfalls bleibt ständig irgendwas liegen, das ist aber auch bekannt und interessiert auch niemanden.
Was das Ausmaß der Vertretung angeht, ich habe eben mal geschaut und es ist nicht nur ein Gefühl. Das letzte Jahr rückblickend betrachtend, war eine Kollegin insgesamt 6 Monate abwesend.
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Diese Situation ist anderswo aber ja auch so. Das bestätigt ihr hier ja auch, das sind alles keine Einzelfälle.
Viele hier sagen, dass man einfach seine eigenen Aufgaben erfüllen soll aber ich frage mich immer: Wo hört man denn da auf? Das ist doch genau der Punkt, woran man irgendwie kaputt geht. Man meldet dem Chef, dass das so nicht geht, der unternimmt nichts, weils ihn nicht interessiert und dann steht man allein auf breiter Flur.
Jetzt bin ich aber auch noch SGL und trage ja schon irgendwie die Verantwortung und kann ja dann auch nicht hingehen und sagen "nicht mein Thema, ich mache auch nur noch Dienst nach Vorschrift".
Jemand hier schrieb, dass man eventuell mal über die Überprüfung der Krankmeldungen nachdenken könne. In meinem Fall ist es aber so, dass ich bei meinen MA die Gründe ihrer Erkrankungen kenne und auch regelmäßig informiert werde, sie sprechen da eigentlich alle offen mit mir und ich ziehe das auch nicht in Zweifel. Das hilft mir aber auch nicht weiter, weil weg halt trotzdem weg ist.
Der PR sagt dazu nur: Überlastungsanzeige. Davor hab ich auch Scheu, weil die in die Personalakte kommt. Irgendwie ist das insgesamt einfach ein System, was einen in die Knie zwingt.