Autor Thema: Wochenarbeitszeit bei erstem Beförderungsamt/Funktionsstelle an einer Schule  (Read 5018 times)

Sysiphos

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Hallo erstmal,

ich frage mich als persönlich Betroffener immer wieder, wie genau eigentlich die Wochenarbeitszeit für Inhaber von Beförderungsstellen in NRW geregelt ist. Diese sind ja heutzutage an Zusatzaufgaben gebunden.

Wenn aber die Wochenarbeitszeit von Beamten generell 41 Stunden beträgt und Lehrkräfte diese bereits mit ihrem regulären Deputat erfüllen, dann ist doch die Tatsache, dass hier im Allgemeinen mit Verweis auf die höhere Besoldung keine zeitliche Entlastung gewährt wird, damit unvereinbar, oder stehe ich auf dem Schlauch?

Mich würde wirklich interessieren, wie andere das sehen und ob es da eventuell schon einmal offizielle Stellungnahmen oder Beurteilungen zu gab.
(Ich schreibe bewusst nicht "Urteile", weil ich das wohl mitbekommen hätte  :D)

Das klingt jetzt natürlich so, als hätte ich mich einst beworben ohne mir Gedanken zu machen.
Aber ich wundere mich hier tatsächlich, dass das einfach alle so hinnehmen.

Und natürlich habe ich auch einen persönlichen Beweggrund, mich ans Forum zu richten, der in die gleiche Kerbe schlägt. Aber nicht, weil ich meine Zusatzaufgabe und die damit verbundene Mehrarbeit leid bin.

Mein Problem ist, dass meine Mehrarbeit von Jahr zu Jahr zunimmt. Mir wird jedes Schuljahr eine neue, regelmäßig zu erledigende Aufgabe zugeschoben. Und weil ich ja schließlich mehr Geld bekomme, habe ich gefälligst auch nicht zu meckern. Das geht jetzt seit Jahren so - und in meinen Augen haben wir den unzumutbaren Bereich verlassen und bewegen uns jetzt in absurden Sphären.

Ich erspare euch hier ganz bewusst die Details. Um die geht es mir nicht.
Nur so viel: Ich mache alles, was meine Kolleg/innen auch machen - und das gewissenhaft und bis zum bitteren Ende. Ich führe die Elterngespräche, die notwendig sind, schreibe die Gutachten, die angebracht sind, und so weiter. Ihr wisst sicherlich, was ich meine. Klassenleitung, Klassenfahrten, Korrekturfach - alles dabei.

Und zusätzlich bin ich jetzt, am 12. des Monats, bei 21 Überstunden. Nur durch die Zusatzaufgaben.

Jetzt ist bei mir dann auch mal das Ende der Fahnenstange erreicht und um das ein für alle Mal zu klären, bin ich für jeden Tipp und Ratschlag dankbar.

Vor allem aber - ich kenne meine Schulleitung ja - wäre es klasse, wenn ihr mich auf entsprechende Gesetze, Erlasse und ähnliches verweisen könntet.

Natürlich bin ich auch an Erfahrungswerten interessiert.

Wenn ich etwas hierzu einfällt, immer gern her damit.

Ich habe nämlich beschlossen, dass jetzt einmal final zu klären.
Und dafür brauche ich Munition  8)






Unknown

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Versuche es auch mal bei [url]https://www.lehrerforen.de//url], ich denke da könntest du auch eine Antwort bekommen.

Organisator

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Ich kenne Deputatsreduzierungen bei bestimmten Aufgaben (z.B. Fachleitung oder Klassenlehrer). Dürfte aber von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein. Die Schulaufsicht / Schulräte sollten da weiterhelfen können.

EiTee

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Du scheinst deine Stunden zu dokumentieren, kannst du aus Interesse auflisten, wie die Verteilung der Stunden in der Arbeitswoche aussieht?


Sysiphos

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Vielen Dank für den Tipp, Unknown!
Probiere ich direkt aus.

Du scheinst deine Stunden zu dokumentieren, kannst du aus Interesse auflisten, wie die Verteilung der Stunden in der Arbeitswoche aussieht?

Darf ich fragen worauf du hinaus möchtest?
Also nicht, weil ich streiten möchte, sondern weil ich glaube, dass du etwas im Kopf hast, das in meinem noch nie zu Besuch war  ;D

Im Wochenverlauf gibt es da keine Regelmäßigkeiten. Ich komme früher, bleibe länger und arbeite in den Freistunden. Am Wochenende auch, aber selten.

Meist bin ich irgendwo auf Input durch andere angewiesen. Die störe ich an freien Tagen wirklich nicht gern.

Bei mir ergeben sich Muster eher im Verlauf des Schuljahres.
Beginn und Ende sind absurd; mittendrin kann ich auch mal eine Freistunde mit Kolleg/innen und Kaffee verbringen.

photosynthese

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Vielen Dank für den Tipp, Unknown!
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Du scheinst deine Stunden zu dokumentieren, kannst du aus Interesse auflisten, wie die Verteilung der Stunden in der Arbeitswoche aussieht?

Darf ich fragen worauf du hinaus möchtest?
Also nicht, weil ich streiten möchte, sondern weil ich glaube, dass du etwas im Kopf hast, das in meinem noch nie zu Besuch war  ;D

Im Wochenverlauf gibt es da keine Regelmäßigkeiten. Ich komme früher, bleibe länger und arbeite in den Freistunden. Am Wochenende auch, aber selten.

Meist bin ich irgendwo auf Input durch andere angewiesen. Die störe ich an freien Tagen wirklich nicht gern.

Bei mir ergeben sich Muster eher im Verlauf des Schuljahres.
Beginn und Ende sind absurd; mittendrin kann ich auch mal eine Freistunde mit Kolleg/innen und Kaffee verbringen.

Die Crux bei diesen ganzen Berechnungen sind die Ferien: Nominell müsstest du in jeder Schulwoche deutlich Überstunden machen (die Mathelehrer haben bestimmt schonmal deren Anteil berechnet...), um einen Ausgleich für alle freien Tage zu haben, die über den "normalen" Urlaubsanspruch hinausgehen. An der Arbeitszeitberechnung für Lehrer beißen sich alle die Zähne aus. Hamburg zeigt, dass es nicht für alle gut ist, das aufzuschnüren.

MastrOfSchool

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Ich denke, es handelt sich um ein Missverständnis. Die wöchentliche Arbeitszeit bleibt im ersten Beförderungsamt (A14) bei 41 Stunden. Die damit verbundenen Zusatzaufgaben sollen sich in der Schwierigkeit von den Aufgaben der anderen (A13) abheben, nicht vom Umfang her.

Viele Grüße

TVOEDAnwender

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Vielen Dank für den Tipp, Unknown!
Probiere ich direkt aus.

Du scheinst deine Stunden zu dokumentieren, kannst du aus Interesse auflisten, wie die Verteilung der Stunden in der Arbeitswoche aussieht?

Darf ich fragen worauf du hinaus möchtest?
Also nicht, weil ich streiten möchte, sondern weil ich glaube, dass du etwas im Kopf hast, das in meinem noch nie zu Besuch war  ;D

Im Wochenverlauf gibt es da keine Regelmäßigkeiten. Ich komme früher, bleibe länger und arbeite in den Freistunden. Am Wochenende auch, aber selten.

Meist bin ich irgendwo auf Input durch andere angewiesen. Die störe ich an freien Tagen wirklich nicht gern.

Bei mir ergeben sich Muster eher im Verlauf des Schuljahres.
Beginn und Ende sind absurd; mittendrin kann ich auch mal eine Freistunde mit Kolleg/innen und Kaffee verbringen.

Die Crux bei diesen ganzen Berechnungen sind die Ferien: Nominell müsstest du in jeder Schulwoche deutlich Überstunden machen (die Mathelehrer haben bestimmt schonmal deren Anteil berechnet...), um einen Ausgleich für alle freien Tage zu haben, die über den "normalen" Urlaubsanspruch hinausgehen. An der Arbeitszeitberechnung für Lehrer beißen sich alle die Zähne aus. Hamburg zeigt, dass es nicht für alle gut ist, das aufzuschnüren.

So schwierig kann es gar nicht sein mit der Berechnung:

52 Wo. x 41 h = 2.132
6 Wo. Urlaub (30 Tage) x 41 h = 246 h (regulärer Urlaubsanspruch)
13 Wo. Ferien in 2024 in NRW x 41 Wo. = 533 h, die Differenz von 533 h zu 246 h ist 287 h

Sollten die 13 Wo. Ferien komplett frei für den Lehrer sein (was so nicht ist, weiß ich auch), müssten also 287 h zusätzlich in 39 Wo. "rausgearbeitet" werden, heißt jede Woche rund 48 Stunden im Schnitt statt 41 Stunden (ca. 7 Stunden mehr in den Nichtferienwochen). Wird in den Ferien gearbeitet (Vorbereitung, Konferenzen etc.) reduziert dies natürlich die zusätzlich zu erbringenden Stunden in den Nichtferienzeiten.
(Feiertage habe ich jetzt mal bewusst rausgelassen in meiner Berechnung.)

BeamterNWmD

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Ich denke, es handelt sich um ein Missverständnis. Die wöchentliche Arbeitszeit bleibt im ersten Beförderungsamt (A14) bei 41 Stunden. Die damit verbundenen Zusatzaufgaben sollen sich in der Schwierigkeit von den Aufgaben der anderen (A13) abheben, nicht vom Umfang her.

Viele Grüße

Dem kann ich nur zustimmen. Zumindest in der Theorie. Es gibt keine "karrieremäßige" Stundenerhöhung, lediglich eine altersbezogene Absenkung.
Nochmal zur Verdeutlichung, da für Lehrer die AZVO NRW nicht in vollem Umfang gilt:
Das hier ist der Grundsatz: https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_detail?sg=0&menu=0&bes_id=8044&anw_nr=2&aufgehoben=N&det_id=660222
Darüber hinaus ist glaube ich jedem klar, dass das heutzutage in sämtlichen Bereichen so eben nicht mehr funktioniert. Aber ich finde, für die Besoldung, die man/wir als Beamter empfängt/empfangen, sind 3-5 Überstunden die Woche vertretbar.
Hierbei spreche ich aber ausdrücklich von "bezahlten" Überstunden (bzw. heute öfters: Freizeitausgleich, bei Dienststellen ohne Zeiterfassung – wie an Schulen – durch interne Absprachen). Es darf eigentlich nicht angehen, dass etwas verfällt oder in der Freizeit Dienst verrichtet wird.

Genauere Verordnungen/Erlasse kann ich dir leider nicht nennen, aber da schließe ich mich "Organisator" an:
Frage am besten einmal im Schulamt bzw. der personalaktenführenden Dienststelle (in NW: die zuständige der 5 BR'en) oder sogar über die Gewerkschaft / deinen örtlichen Politiker bei der Landesregierung (Landtag / MSB) in Düsseldorf nach.

Viel Erfolg dabei!


Und spannend, TVOEDAnwender:
Ich hätte gedacht/überschlagen, dass es deutlich weniger als 48 wären, aber diese Analyse hilft einem als Richtwert dauerhaft.

Der Betroffene ist damit nach nur 2 Wochen (21 ÜStd.) bereits am Limit für 3 Wochen (pro Woche 7 ÜStd.).
« Last Edit: 22.10.2024 02:33 von BeamterNWmD »

PushPull

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Ich denke, es handelt sich um ein Missverständnis. Die wöchentliche Arbeitszeit bleibt im ersten Beförderungsamt (A14) bei 41 Stunden. Die damit verbundenen Zusatzaufgaben sollen sich in der Schwierigkeit von den Aufgaben der anderen (A13) abheben, nicht vom Umfang her.

Viele Grüße

Das ist ja aber auch ein rein theoretisches Konstrukt. Lehrkräfte haben ein gewisses Stundendebutat (z.B. 25,5 Std. am Gymnasium) und lediglich Vertretungsstunden werden als Mehrarbeit gesehen. Alle anderen Aufgabenbereiche sollen irgendwie drin verrechnet sein, nur wurde das ganze System zuletzt vor 30 (?) Jahren noch mal genauer angeschaut. Welche Aufgaben soll es an Schulen denn geben, die eine höhere Schwierigkeit, aber keinen erhöhten Arbeitsaufwand aufweisen, wenn Unterrichtsstunden die einzige Bezugsgröße für diesen Arbeitsaufwand sind? Ergo sind alle Beförderungsstellen an Schulen immer mit Mehrarbeit verbunden, die dann quasi mit dem höheren Sold abgegolten sein soll. Ob das nur inoffiziell so ist, ist ja für die individuelle Lehrkraft und ihre Belastung irrelevant.

Mir bleibt nur ein Tipp: Gespräch mit Schulleitung suchen, bei Misserfolg Überlastungsanzeige stellen und schnellstmöglich in eine Gewerkschaft eintreten, falls noch nicht geschehen. Wenn sich nichts ändert, folgt unweigerlich das, was Du mit der Überlastungsanzeige verhindern wolltest: Du wirst krank. Immer öfter und immer länger. Natürlich nur in dem Maße, dass keine Teilnahme am Hamburger Modell von dir gefordert wird. Darüberhinaus musst Du selbst Rücksicht auf dich nehmen: weniger Unterrichtsvorbereitung, kein "hier" mehr rufen, wenn ein Arbeitskreis gebildet wird, länger für Korrekturen brauchen, etc.

Das eigentliche Problem ist, dass sich in einem Kollegium immer einige Leute wegducken, von Natur aus inkompetent sind oder sich inkompetent stellen, damit sie in Ruhe gelassen werden. Die Arbeit verteilt sich zunächst auf die, die nicht "nein" sagen können und dann auf diejenigen, die was können, sich aber nicht melden. Vielleicht funktioniert auch ein Schulwechsel und dann nimmst Du die, von mir oben beschriebene, Rolle der gespielt Inkompetenten ein. ;)

BeamterNWmD

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Ich denke, es handelt sich um ein Missverständnis. Die wöchentliche Arbeitszeit bleibt im ersten Beförderungsamt (A14) bei 41 Stunden. Die damit verbundenen Zusatzaufgaben sollen sich in der Schwierigkeit von den Aufgaben der anderen (A13) abheben, nicht vom Umfang her.

Viele Grüße

Das ist ja aber auch ein rein theoretisches Konstrukt. Lehrkräfte haben ein gewisses Stundendebutat (z.B. 25,5 Std. am Gymnasium) und lediglich Vertretungsstunden werden als Mehrarbeit gesehen. Alle anderen Aufgabenbereiche sollen irgendwie drin verrechnet sein, nur wurde das ganze System zuletzt vor 30 (?) Jahren noch mal genauer angeschaut. Welche Aufgaben soll es an Schulen denn geben, die eine höhere Schwierigkeit, aber keinen erhöhten Arbeitsaufwand aufweisen, wenn Unterrichtsstunden die einzige Bezugsgröße für diesen Arbeitsaufwand sind? Ergo sind alle Beförderungsstellen an Schulen immer mit Mehrarbeit verbunden, die dann quasi mit dem höheren Sold abgegolten sein soll. Ob das nur inoffiziell so ist, ist ja für die individuelle Lehrkraft und ihre Belastung irrelevant.

Naja: Bei Verwaltungsbeamten (bzw. auch an keiner Stelle in der freien Wirtschaft) erhöht sich die regelmäßige Wochenarbeitszeit bei einer Beförderung auch nicht. Ich gebe dir Recht, dass das alles theoretisch sein mag, aber wenn du nicht mehr auf deiner vorigen Planstelle "sitzt", muss halt nachbesetzt werden durch jemanden, der die durch deinen in diesem Sinne "Wegfall" liegen gebliebene Arbeit erledigt. Sprich: Nur befördern, wenn "von unten" neue Leute nachkommen. Das sollte aber eigentlich selbstversändlich sein... In der Praxis kann es natürlich sein, dass man über einen begrenzten Zeitraum hinweg denjenigen Neuen einarbeiten/betreuen mussbzw. bei komplexere Sachverhalten auch noch über wenige Monate Ansprechpartner Nr. Eins bleibt; oder durch die eigene Einarveitung in's neue Sachgebiet zu Beginn 4-5 Überstunden pro Woche anfallen. Aber mit der Zeit hat sich das eigentlich zu legen.

Zu dem Punkt "seit 30 Jahren nicht angeschaut": Auch an sich wieder mitunter berechtigte Kritik & daher eingeschränkt meine Zustimmung. Jedoch gebe ich zu bedenken, dass sich durch den demographischen Wandel sehr wohl etwas geändert hat. Verwaltung: 38.5 ☛ 41 WStd. – Schule, bspw. Grundschule: 26 ☛ 28 UStd.
Das ist natüelich für uns alle zum Negativen, aber es tut sich schon etwas. Und die Forderung nach einer Absenkung ist absurd. Ich glaube eher, dass soll einer erneuten Anhebung präventiv entgegenwirken, sodass den status quo beizubehalten ein Erfolg wäre.
Jedenfalla haben Schulbedienstete dadurch eigentlich eher eine Vertrauensarbeitszeit, das ist doof. Deswegen muss man politisch gesehen aber auch nichts daran ändern.
Ich weiß, dass die allerneisten ihren Job zurecht sehr ernst nehmen. Es hängt vllt. auch am Lehramt oder es waren andere Zeiten, aber in meiner Schulzeit bis 2014 haben gerade die Mathelehrer immer einen extrem ausgeruhten Eindruck gemacht. Natürlich fällt bspw. in Deutsch einfach grundsätzlich mehr Arbeit an...

PushPull

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Naja: Bei Verwaltungsbeamten (bzw. auch an keiner Stelle in der freien Wirtschaft) erhöht sich die regelmäßige Wochenarbeitszeit bei einer Beförderung auch nicht. Ich gebe dir Recht, dass das alles theoretisch sein mag, aber wenn du nicht mehr auf deiner vorigen Planstelle "sitzt", muss halt nachbesetzt werden durch jemanden, der die durch deinen in diesem Sinne "Wegfall" liegen gebliebene Arbeit erledigt. Sprich: Nur befördern, wenn "von unten" neue Leute nachkommen. Das sollte aber eigentlich selbstversändlich sein... In der Praxis kann es natürlich sein, dass man über einen begrenzten Zeitraum hinweg denjenigen Neuen einarbeiten/betreuen mussbzw. bei komplexere Sachverhalten auch noch über wenige Monate Ansprechpartner Nr. Eins bleibt; oder durch die eigene Einarveitung in's neue Sachgebiet zu Beginn 4-5 Überstunden pro Woche anfallen. Aber mit der Zeit hat sich das eigentlich zu legen.

Es gibt bei Lehrkräften niemanden, der "nachkommt". Es gibt auch niemanden, der "liegen gebliebene" Aufgaben durch die zusätzliche Verantwortlichkeit kompensieren würde oder könnte. Dafür müsste ja das Deputat reduziert werden. Es ist aber gängige Praxis, dass Entlastungsstunden mit Verweis auf die höhere Besoldung des Beförderungsamtes dann wegfallen.

Zu dem Punkt "seit 30 Jahren nicht angeschaut": Auch an sich wieder mitunter berechtigte Kritik & daher eingeschränkt meine Zustimmung. Jedoch gebe ich zu bedenken, dass sich durch den demographischen Wandel sehr wohl etwas geändert hat. Verwaltung: 38.5 ☛ 41 WStd. – Schule, bspw. Grundschule: 26 ☛ 28 UStd.
Das ist natüelich für uns alle zum Negativen, aber es tut sich schon etwas. Und die Forderung nach einer Absenkung ist absurd. Ich glaube eher, dass soll einer erneuten Anhebung präventiv entgegenwirken, sodass den status quo beizubehalten ein Erfolg wäre.
Jedenfalla haben Schulbedienstete dadurch eigentlich eher eine Vertrauensarbeitszeit, das ist doof. Deswegen muss man politisch gesehen aber auch nichts daran ändern.
Ich weiß, dass die allerneisten ihren Job zurecht sehr ernst nehmen. Es hängt vllt. auch am Lehramt oder es waren andere Zeiten, aber in meiner Schulzeit bis 2014 haben gerade die Mathelehrer immer einen extrem ausgeruhten Eindruck gemacht. Natürlich fällt bspw. in Deutsch einfach grundsätzlich mehr Arbeit an...

An der Stellschraube so zu drehen ist ja auch einfach. Es geht mir aber darum, dass seitdem unzählige Aufgabengebiete hinzugekommen sind, man sich aber seitens der Dienstherren ausschließlich auf die Wochenstundenanzahl beruft und damit bequem alles Andere ausblendet. Diese Vertrauensarbeitszeit ist in unzähligen Studien als überstrapaziert (trotz Ferien), besonders am Gymnasium, belegt worden. Daher muss man politisch sehr wohl etwas daran ändern, wenn auch für Lehrkräfte 41 Wochenstunden gelten sollen.

Das sollte man dann auch denjenigen überlassen, die sich auskennen. Das sind aber wirklich nicht die Leute, die irgendwann mal gegenüber von Lehrkräften saßen.