Autor Thema: neuer Arbeitsvertrag, Einstufung + weitere Probleme....  (Read 11325 times)

clarion

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Antw:neuer Arbeitsvertrag, Einstufung + weitere Probleme....
« Antwort #15 am: 15.06.2024 17:03 »
Der Tarifvertrag und die Entgeldverordnung legen die Entgeldgruppe und die Stufenlaufzeit fest. Sehr vieles ist dort eindeutig geregelt.  Hier und da gibt es Kann- Bestimmungen und Ausnahmen. Da tun sich die Personaler teilweise schwer, diese Regelungen zu nutzen. Für die konkrete Entscheidung über EG und Stufe sind tatsächlich die Personaler verantwortlich. Die Entscheidung wird anhand der vom Chef zugelieferte Tätigkeitsbeschreibung und deines Lebenslauf getroffen.


knopper

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Antw:neuer Arbeitsvertrag, Einstufung + weitere Probleme....
« Antwort #16 am: 15.06.2024 17:34 »
Die Entscheidung wird anhand der vom Chef zugelieferte Tätigkeitsbeschreibung und deines Lebenslauf getroffen.

ok... Aber mein Chef kann dem Personaler nicht sagen, dass ich die und die Berufserfahrung habe und daher die Stufe 2 bekommen soll?
und wenn es so ist, dann ist mir klar warum stets zu Ungunsten entschieden wird,
Im Zweifelsfalle für den verantwortlichen Personaler der sich ja kau mit Absicht in die Nesseln setzt bei Festlegung einer höheren Stufe.

MoinMoin

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« Antwort #17 am: 15.06.2024 19:06 »
Die Anerkennung von einschlägige Berufserfahrung ist beim Gericht einklagebar.

knopper

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Antw:neuer Arbeitsvertrag, Einstufung + weitere Probleme....
« Antwort #18 am: 15.06.2024 19:15 »
Die Anerkennung von einschlägige Berufserfahrung ist beim Gericht einklagebar.

hm ok... naja mit entsprechenden kosten ohne Rechtsschutz und somit Risiko falls man verliert... ::)
Aber gut, dann weiß ich schon mal bescheid.
« Last Edit: 15.06.2024 19:24 von knopper »

clarion

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Antw:neuer Arbeitsvertrag, Einstufung + weitere Probleme....
« Antwort #19 am: 16.06.2024 08:24 »
Dein Chef hätte insoweit hilfreich sein können, indem er die richtigen Buzzword in die Tätigkeitsbeschreibung rein setzt, schon beim ersten Vertrag, wenn denn dein Job schon immer mit E9a zu bewerten gewesen wäre.

M.E Hast Du drei Optionen. Entweder Du schluckst das Ganze. Oder Du kündigst in der Probezeit und schreibst, dass man Dir gerne einen Vertrag zu deinen Bedingungen anbieten darf. Oder Du suchst was Neues und kündigst dann, wenn Du etwas gefunden hast.

knopper

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« Antwort #20 am: 16.06.2024 15:24 »


M.E Hast Du drei Optionen. Entweder Du schluckst das Ganze. Oder Du kündigst in der Probezeit und schreibst, dass man Dir gerne einen Vertrag zu deinen Bedingungen anbieten darf. Oder Du suchst was Neues und kündigst dann, wenn Du etwas gefunden hast.

und die Option dass ich wieder in die 8/2 zurückgehe? Ist vermutlich genauso schwierig, oder grundsätzlich (einfacher) möglich?

Unknown

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« Antwort #21 am: 16.06.2024 15:38 »
Warum sollte der AG im Nachhinein einen unterschriebenen Vertrag ändern? Nimm es als Erfahrung mit, dass du nie wieder Verträge ohne Prüfung und Bedenkzeit unterschreibst.

knopper

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« Antwort #22 am: 16.06.2024 16:22 »
Warum sollte der AG im Nachhinein einen unterschriebenen Vertrag ändern? Nimm es als Erfahrung mit, dass du nie wieder Verträge ohne Prüfung und Bedenkzeit unterschreibst.

ja....aber noch mal es hieß halt zuvor, "Vertrag kommt ab Juni damit die Stufe erhalten bleibt".
Damit war für mich klar dass dies auch für eine höhere Entgeltgruppe gilt.
Im Vertrag selber steht ja nur die Entgeltgruppe, ohne Stufe. Daher ging ich davon aus dass dies so passt.
Dass es Stufe 1 ist erfuhr ich erst hinterher mündlich von der Sachbearbeiterin. Nun ja ich werde es morgen gleich ansprechen, Personalrat und Chef. Fragen kostet ja erstmal nichts.

Lämpel

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« Antwort #23 am: 16.06.2024 18:02 »
Damit war für mich klar dass dies auch für eine höhere Entgeltgruppe gilt.
Im Vertrag selber steht ja nur die Entgeltgruppe, ohne Stufe. Daher ging ich davon aus dass dies so passt.

Frag (beim nächsten mal) lieber einmal öfter nach statt dich auf Vermutungen zu verlassen. Das wirkt in der Situation dann vielleicht ein wenig peinlich, ist aber völlig legitim und bewahrt vor späteren Überraschungen.

MoinMoin

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Antw:neuer Arbeitsvertrag, Einstufung + weitere Probleme....
« Antwort #24 am: 17.06.2024 07:29 »


M.E Hast Du drei Optionen. Entweder Du schluckst das Ganze. Oder Du kündigst in der Probezeit und schreibst, dass man Dir gerne einen Vertrag zu deinen Bedingungen anbieten darf. Oder Du suchst was Neues und kündigst dann, wenn Du etwas gefunden hast.

und die Option dass ich wieder in die 8/2 zurückgehe? Ist vermutlich genauso schwierig, oder grundsätzlich (einfacher) möglich?
Klar kannst du kündigen und einen neuen Vertrag mit 8/2 (Stufenlaufzeit bei 0) und anderen Tätigkeiten unterschreiben.
Aber wozu? entweder die Tätigkeit war schon immer 9a, dann kannst du das festklopfen.
oder du hast auch in der EG8 einschlägige Berufserfahrung für die neuen/alten Tätigkeiten erlangt, dann bist du in der Stufe 2 (mit Laufzeit 0).

Ekko

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« Antwort #25 am: 17.06.2024 08:27 »
Bei uns erklärt der PR den Kandidaten im VG wie die tariflichen Regeln sind, denn viele wissen es nicht.

Allgemein:
Das ist ja ein Träumchen. Bei sämtlichen Gesprächen die ich kenne, von beiden Seiten des Tisches oder aus den Besprechungen im Nachgang, ist der PR da, um am Anfang freundlich "Hallo" zu sagen und danach die Klappe zu halten.
Seltsamer Weise wird gleichzeitig erstaunlich oft auf die Anwesenheit von Personen aus der Personalabteilung verzichtet. Dieser Post zeigt einfach erneut die flächendeckende, mangelhafte Bereitschaft, sich zu Gunsten des Personals mit den tarifrechtlichen Vorraussetzungen auseinander zu setzen. Ist immer schön, wenn neben den Bewerbenden auch kein anderer am Tisch Ahnung von Tarifrecht hat. Ich weiß, dass Bewerbende sich auch etwas einlesen sollten, aber bei aller Liebe. Wenn ich INteresse an Personal und Bedarf habe, dann nehme ich den Leuten die Arbeit doch zumindest ein bisschen ab. Ich erwarte von meinen Bewerbenden jedenfalls nicht, dass sie den TVL in Tiefe anaylisiert und verstanden haben. Bei den immer größer werdenden Personallöchern ist die Selbstverständlichkeit, mit der das aber an vielen Stellen erwartet wird, immer noch faszinierend.
Lieber alte Schule: Bewerber möglichst billig einstellen und sich dann wundern, wenn Sie nach 12 Monaten wieder abdampfen.

Unabhängig davon lieber knopper:
Unterschreib nichts, mit dem du nicht einverstanden bist. Die große Lehre, die jeder von uns vermutlich einmal erleiden musste. Verträge schützen beide Seiten und in dem Fall den AG vor deinen nachträglichen Forderungen.
Das nächste mal nimmst du direkt den Hörer in die Hand und fragst die Hampelmänner, was das mit dem Vertrag soll. Dann kriegst du auch zeitnah einen neuen und angepassten oder unterschreibst nicht. Es ist ein Punkt, wenn man sich über derartige Themen nicht unterhält und es dann auf dem Papier präsentiert kriegt. Aber ein ganz anderer, wenn sich an mündliche Absprachen nicht gehalten wird. In dem Fall die Sicherung deiner Stufe. Was für den AG rechtlich erlaubt ist oder nicht, muss an der Stelle für dich keine Rolle spielen. "Mündlich" mag bei sowas nicht bindend sein. Aber ein noch größeres, rotes Warnschild kann dir ein Arbeitgeber gar nicht um die Ohren hauen. Was siehst du denn dort, wenn man dich noch vor Stellenantritt schlichtweg belügt?

Du bist Fachinformatiker. Vergiss die jetzige Stelle und bewirb dich woanders.
Wenn es unbedingt die Hochschule sein soll, gibt es vermutlich sogar was an anderen Instituten oder in der Zentral-IT, wo die Vorgesetzten aufgrund des Bedarfes die Stufe und/oder Zulage gerne durchdrücken. Andere Hochschulen und Bundesländer sind im übrigen auch schön. Meine Kolleginnen und Kollegen an den Hochschulen in NRW suchen immer IT-Personal und das ist auch nicht allzuweit weg vom Saarland.

knopper

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Antw:neuer Arbeitsvertrag, Einstufung + weitere Probleme....
« Antwort #26 am: 17.06.2024 12:35 »

Du bist Fachinformatiker. Vergiss die jetzige Stelle und bewirb dich woanders.
Wenn es unbedingt die Hochschule sein soll, gibt es vermutlich sogar was an anderen Instituten oder in der Zentral-IT, wo die Vorgesetzten aufgrund des Bedarfes die Stufe und/oder Zulage gerne durchdrücken. Andere Hochschulen und Bundesländer sind im übrigen auch schön. Meine Kolleginnen und Kollegen an den Hochschulen in NRW suchen immer IT-Personal und das ist auch nicht allzuweit weg vom Saarland.

ja das hätte ich auch schon lange gemacht, hätte man mir das gleich von Beginn an mitgeteilt also als der ate Vertrag auslief, stattdessen aber nur hinhalten und nun das. Was das genau soll weiß ich nicht. Hat man etwa Angst, dass ich versuche mich wieder rein zu klagen? Der alte Vertrag war ja eh ausgelaufen....

Ja das weiß ich dass es auch andere Bundesländer und Hochschulen gibt, aber irgendwann sollte es schon mal etwas Unbefristetes sein, dass man auch mal etwas planen kann. Ich will da jetzt nicht unterstellen, dass es auch nur befristete Stellen sind.
Im Grunde ist es doch wirklich 2. Klasse und man hat als Arbeitnehmer nur Nachteile durch Befristungen bzw. ungewollte Pausen.
Mit einem Bein arbeitslos, Rentenansprüche die sich verringern, Stufen die verloren gehen, Jahressonderzahlung die geringer ausfällt, Inflationsprämie die man aufgrund von Nicht-Anstellung nicht bekommt…die Liste ist lang.

Ich verstehe nicht so ganz warum das nicht mehr eingedämmt wird und die Mittel die man für eine unbefristete Stelle zahlen muss immer noch höher wiegen und wichtiger sind als der Arbeitnehmer, gerade wo ja ein Mangel herrscht... aber gut ist eben so.

Ekko

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Antw:neuer Arbeitsvertrag, Einstufung + weitere Probleme....
« Antwort #27 am: 17.06.2024 13:00 »
Was das genau soll weiß ich nicht. Hat man etwa Angst, dass ich versuche mich wieder rein zu klagen? Der alte Vertrag war ja eh ausgelaufen....

Ich tippe schlicht und ergreifend auf mangelde Fachkompetenz im Personalbereich auf Seite des AG.

Ist aber m.E. für das weitere Vorgehen auch nicht relevant. Entweder die Leute dort wollen nicht oder sie können nicht. Daran wird sich zeitnah nichts ändern. Daher kann man sich eine Weile aufregen und muss dann anderen Orts glücklich werden. Ist nicht schön für dich, aber hilft nichts.

clarion

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« Antwort #28 am: 18.06.2024 21:49 »
Ja Knopper, die Liste ist lang. Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, dass Du Dich ein halbes Jahr hinhalten lassen hast. Und die jetzige Stelle ist noch immer befristet, oder?

Ich finde das System an den Universitäten für Wissenschaftler schon bescheiden, und verstehe gar nicht, dass man überhaupt noch Fußvolk findet, das auf befristeten Stellen den Wissenschaftlern zuarbeiten, ohne selbst zu promovieren. Ich war selbst lange in der Wissenschaft und bin diesbezüglich sehr desillusioniert. Funfact am Rande, in meiner jetzigen Position in der Verwaltung verdiene ich mit weniger Arbeit viel mehr Geld.

knopper

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« Antwort #29 am: 20.06.2024 10:25 »
Ich antworte nochmal hier, die Zitate sind aus einem anderen Thread den ich aber nicht zumüllen wollte.
Ich finde das System an den Universitäten für Wissenschaftler schon bescheiden, und verstehe gar nicht, dass man überhaupt noch Fußvolk findet, das auf befristeten Stellen den Wissenschaftlern zuarbeiten, ohne selbst zu promovieren. Ich war selbst lange in der Wissenschaft und bin diesbezüglich sehr desillusioniert. Funfact am Rande, in meiner jetzigen Position in der Verwaltung verdiene ich mit weniger Arbeit viel mehr Geld.

ja ist es auch. Allein schon das Wissenschaftszeitgesetz was ja eine Obergrenze setzt bei Befristungen. betrifft mich als Techniker jetzt nicht, aber ist nicht schön.
Wenn der Bedarf an Forschung da ist und auch langjährige Mitarbeiter die im Thema sind, warum muss dann ständig das Personal in den Projekten Wechseln? Warum nicht gutes Personal langfristig beschäftigen, über Projektmittel und Nachfolgeprojekte....
Knopper, gerade Du könntest evtl. schon von Anfang an,  in der E9 gewesen sein.

ja das ist sehr gut möglich, da hake ich auch nochmal nach.


Nicht zuletzt darf man vergessen, dass Höhergruppierungen nur einvernehmlich stattfinden. Wer sich also in der Art bescheißen lässt, dass er sich immer kurz vor Stufenaufstiege höhergruppieren lässt, ist dann auch irgendwo selbst schuld.

ja das sollte man natürlich nicht tun.
Ich frage mich nur etwas warum hier auch versucht wird "Preise zu drücken", als wenn es ein Betrieb aus der freien Wirtschaft wäre der so mehr Gewinn hat. Trifft ja auf den ÖD alles nicht zu, sondern am Ende ist der Etat halt etwas höher.


Und zum dritten Male: Das TV-L ermöglicht dir deine Berufszeiten voll anzuerkennen, du kannst tariflich von EG3 Stufe 6 bei einem AG Wechsel mit EG10 Stufe 6 anfangen.

ja richtig. meine Kollegin meinte auch wenn jetzt jemand neues aus der freien Wirtschaft kommt würde der nie in Stufe 1 in eine bestimmte Entgeltgruppe gehen. Das war wohl bei vorherigen Mitarbeitern schon immer so.
Da ich aber zuvor in einer bestimmten Entgeltgruppe im ÖD war, ist es somit eindeutig, dass ich die einschlägige Berufserfahrung nicht besitze.
Ich informiere mich aber nochmal im Hause hier.