Ich frag mich auch immer, warum sowas nicht direkt in der Stellenausschreibung steht, würde einem selber und dem Ausschreiber viel Zeit sparen.
Beim TV-V ist das wegen der notwendigen Berufserfahrung ab E12 ein bisschen schwieriger und man müsste E11-E15 ausweisen. Da die Eingruppierung aber nicht verhandelbar ist, kann die Ausweisung E11-E15 dazu führen, dass Bewerber eine falsche Vorstellung vom Verdienst erhalten und später enttäuscht sind. Dazu kommt, dass bei der Spanne tendenziell mehr Bewerbungen eingehen, mit denen man sich befassen muss. Oder es bewerben sich wenig motivierte Bewerbe, die nur auf das Geld schauen, sich ein Jahr zusammen reißen und ab E13-15 weniger Leistung bringen. Damit wird keiner glücklich.
Bei Ausweisung einer Entgeltgruppe kann ein Ankereffekt entstehen, sodass die Bewerber höhere Erwartungen haben und die Fachkräftezulage aktiv fordern. Mehr Geld als nötig will das Unternehmen verständlicherweise nicht zahlen.
Freilich kann auch ein "Test" vorliegen, ob sich der Bewerber mit dem tarifsystem vertraut gemacht hat. Oder der TV-V findet gar keine Anwendung...
Für den TVöD und den TV-L bin ich da aber bei dir und die Stellenbewertung sollte mitgeteilt werden. Der Masterabsolvent mit bspw. E14 käme sich doch verarscht vor, wenn er sich auf eine E12/E13-Stelle bewirbt, dies erst nach dem langwierigen Bewerbungsverfahren erfährt und sein Plan ist sich finanziell zu verbessern.
Bei manchen Stellenausschreibungen bin ich sogar geneigt der Institution zu schreiben und sie auf ihre völlig unangepasste Stellenbeschreibung hinzuweisen. Bspw. Benefits im öD "pünktliche Gehaltszahlung." Sorry, aber wir sind nicht im Jahr 1908 und eine pünktliche Zahlung ist ebenso selbstverständlich, wie ein pünktliches Erscheinen auf Arbeit.
Ich denke, dass Problem ist, dass du noch keine Berufserfahrung vorzuweisen hast. Stellen in diesen Positionen fordern meist Berufserfahrung, auch diese beiden Stellenausschreibung sprechen explizit von "Erfahrungen" in dem Bereich. Gerne einfach mal versuchen.
Anforderungsprofil und Bewerberprofil passen praktisch nie zu 100 %.