Autor Thema: Entscheidungshilfe: Wechsel zur Projektleitung trotz Nachteile?  (Read 3435 times)

smartiebob

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Seit mehreren Jahren bin ich als Sachbearbeiter im gehobenen Dienst tätig. Neben dem Beruf habe ich einen Masterabschluss erworben. Obwohl ich grundsätzlich mit den Arbeitsbedingungen zufrieden bin, stagniert meine berufliche Entwicklung innerhalb der Behörde. Vor einigen Monaten wurde ich für eine Stelle im höheren Dienst in meinem Team abgelehnt.

Mein Vorgesetzter scheint kein Potenzial in mir zu sehen und die Aussichten auf einen internen Aufstieg sind eher gering – vielleicht in drei Jahren, wenn ich viel Glück habe. Diese Situation beeinträchtigt meine Motivation. Einzig positiv ist die Möglichkeit, fast ausschließlich im Homeoffice zu arbeiten.

Nun habe ich ein Jobangebot als "Projektleiter" erhalten, ebenfalls im gehobenen Dienst. Das Angebot beinhaltet weniger Homeoffice (zwei bis drei Tage pro Woche) und eine längere Pendelzeit (eine Stunde zur Dienststelle), jedoch nur eine geringfügige Gehaltserhöhung (eine Entgeltgruppe höher, 100 Euro netto mehr).

Oberflächlich betrachtet stellt der Wechsel jedoch einen deutlichen Karrieresprung dar, zumindest dem Titel nach.

Was würdet ihr mir raten? Sollte ich den neuen Job aufgrund des angeblich verantwortungsvolleren Titels annehmen? Glaubt ihr, dass ein solcher Wechsel langfristig meine Chancen verbessern könnte, in den höheren Dienst aufzusteigen?

[Mod-Edit, 30.07.2024]
Beitrag anonymisiert.
« Last Edit: 30.07.2024 06:27 von E15TVL »

clarion

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Das lässt sich aus der Ferne kaum beurteilen.  Es gibt Behörden,die einem Laufbahnwechsel offener gegenüber stehen als andere.

Schokobon

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Wen interessiert bitte der Titel. Das sind Wortcontainer ohne Inhalt.
Die 100,- Euro Mehrverdienst dürften dann für die elendige Fahrerei draufgehen. Deine Lebenszeit nicht mitgerechnet.
Würde ich lassen.

Bastel

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Eine EG höher? Bist du Angestellter oder Beamter?

smartiebob

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Ich bin Angestellter... es sind knapp 120 Euro netto mehr, eine EG

FearOfTheDuck

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Dann kann dir die Unterscheidung zwischen gehobenen und höherem Dienst auch vollkommen egal sein. Dies sind Begriffe aus dem Beamtenrecht und für AN belanglos.

Als Tarifbeschäftigter steigt du nicht durch irgendjemandens Wohlwollen auf. Du bekommst höherwertige Aufgaben übertragen und bist damit evt. entsprechend (höher) eingruppiert. Dementsprechend gilt auch, was @Schokobon schrieb.

Welche Chancen du hier oder dort, höherwertige Tätigkeiten übertragen zu bekommen, müsstest du beim jeweiligen AG herausfinden.

Bastel

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Ich bin Angestellter... es sind knapp 120 Euro netto mehr, eine EG

Wenn du da nicht versauern willst, such dir einen neuen Job. Dort wirst du nicht glücklich und deinem AG ist es anscheinend egal. Am Ende musst du ahnungslose Fachfremde einarbeiten, welche dich auf der Karriereleiter überholen.

smartiebob

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Ja, ich suche definitiv nach einer neuen Stelle...  Der Job als Projektleitung (eine EG höher/120 Euro netto mehr)  ist übrigens bei einer anderen Behörde.. Es scheint nicht das große Los zu sein...

Bastel

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Von welchen EGs reden wir den? Ich würde definitiv nach E13 suchen.

smartiebob

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E13 ist mein langfristiges Ziel. Doch die Konkurrenz für solche Stellen ist groß. Ich habe den Eindruck, dass kaum jemand bereit ist,  E9b Projektassistenten die Chance zu gewähren, auf E13 zu "springen", trotz mehrjähriger Berufserfahrung. Man wird belächelt. Vermutlich werde ich mich heranschleichen müssen...

Organisator

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E13 ist mein langfristiges Ziel. Doch die Konkurrenz für solche Stellen ist groß. Ich habe den Eindruck, dass kaum jemand bereit ist,  E9b Projektassistenten die Chance zu gewähren, auf E13 zu "springen", trotz mehrjähriger Berufserfahrung. Man wird belächelt. Vermutlich werde ich mich heranschleichen müssen...

Da wäre mein Rat, die Behörde zu wechseln. Bei Neueinsteigern ist die vorherige Eingruppierung eher egal. Sollte eigentlich auch innerhalb der bestehenden Behörde so sein, aber manchmal ist da so Beamtendenke (Laufbahn durchlaufen) da oder der PR hat Bedenken...

smartiebob

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Würdest du die oben beschriebene 9c annehmen?

Alien1973

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Also von einer Techniker Sachbearbeiterstelle (E9b) auf eine Amtsleiterposition (E13). Halte ich für fast ausgeschlossen...
Dafür müssten sich deine Tätigkeiten grundlegend ändern.

Eine E9c Stelle ist da auch kaum förderlich. Auch bei der neuen Behörde wirst du keinen Sprung von E9c auf E13 machen...von daher lass es...

Wenn du ein Ingenieur bist, dann hast du dich mit der jetzigen E9b über den Tisch ziehen lassen oder du hättest die Stelle gar nicht antreten sollen. Eine E9c macht das nicht besser....

sebbo83

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Nun habe ich ein Jobangebot als "Projektleiter" erhalten, ebenfalls im gehobenen Dienst. Das Angebot beinhaltet weniger Homeoffice (zwei bis drei Tage pro Woche) und eine längere Pendelzeit (eine Stunde zur Dienststelle), jedoch nur eine geringfügige Gehaltserhöhung (eine Entgeltgruppe höher, 100 Euro netto mehr).

Oberflächlich betrachtet stellt der Wechsel jedoch einen deutlichen Karrieresprung dar, zumindest dem Titel nach (Assistent zu Leiter).

Was würdet ihr mir raten? Sollte ich den neuen Job aufgrund des angeblich verantwortungsvolleren Titels annehmen? Glaubt ihr, dass ein solcher Wechsel langfristig meine Chancen verbessern könnte, in den höheren Dienst aufzusteigen?

Ist es das Wert? Da gehen in der Woche 6 Stunden drauf, wenn man die anderen Tage im Homeoffice arbeitet. Ich lehne solche Angebote grundsätzlich ab, wenn es nicht mindestens auch 4-500 € mehr netto bringt. Lebenszeit wäre mir dann doch wichtiger als Karriere.
Persönliche Meinung (ohne Fam., Kind, etc. wäre es sicherlich spannender, wenn auf der anderen Stelle auch die Perspektiven für weitere Aufstiege besser sind).

smartiebob

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