Autor Thema: Wie gestaltet sich die Übernahme nach der Ausbildung zur Verwaltungsfachangestel  (Read 3500 times)

Nope

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Hallo zusammen,

ich habe eine Frage zur Übernahme nach der Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten und hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann.

Ist es von Behörde zu Behörde unterschiedlich, wie sich die Übernahme nach der Ausbildung gestaltet? Soweit ich verstanden habe, müsste ich (freie Stadtverwaltung mit ca. 2000 MA)  mich im dritten Ausbildungsjahr ab Januar auf die intern ausgeschriebenen Stellen bewerben. Falls es nicht klappt, werde ich für ein Jahr übernommen und muss erneut schauen, dass ich mich auf interne Stellenanzeigen bewerbe.
Falls da wieder nichts klappt, werde ich nicht übernommen. Auch steht bei mir im Ausbildungsleitfaden, dass falls man die Abschlussprüfung wiederholen muss, man nicht übernommen wird, auch nicht für ein Jahr.
Falls man nicht übernommen wird oder die Verwaltung wechseln will, wie stehen die Chancen, eine neue Arbeitsstelle zu finden? In vielen früheren Beiträgen habe ich gelesen, dass Verwaltungsfachangestellte über den Bedarf ausgebildet werden und es wenig offene Stellen gibt.

Läuft es in allen Behörden so ab? Irgendwie habe ich den Eindruck (Erzählungen einer Bekannten, Internet), dass sich vieles bei Kreisverwaltungen unkomplizierter gestaltet (Bewerbung ohne Einstellungstest, Übernahme ohne erneutes Bewerben nach der Ausbildung, etc.).

Liebe Grüße und vielen Dank im Voraus für eure Antworten!

TVOEDAnwender

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Das kann der AG gestalten wie er will, also ob er eine Bewerbung wünscht oder die Übernahme "einfach so" auf einen freien Arbeitsplatz erfolgt. Auch gibt es bei der Übernahme keinerlei Anspruch auf eine bestimmte Entgeltgruppe oder Tätigkeit. Denkbar wäre sogar eine Übernahme in eine Tätigkeit,  welche keine Ausbildung erfordert.
Sollte "über Bedarf" ausgebildet worden sein, gibt es nach Paragraph 16a TVAöD keinen Übernahmeanspruch.
Bei mehreren tausend Kommunen in der BRD kann man zu deinen sonstigen Fragen keine konkreten Antworten geben.
Im Rheinland zB würdest du mit einem Fingerschnipp als ausgebildetete Verwaltungsfachangestellte eine Stelle finden.
Service.Bund.de zeigt Stand heute beim Suchwort Verwaltungsfachangestellte und den Suchoptionen "50 km Rund um Köln" alleine 130 (!) offene Stellen an. In Struktur schwächeren Regionen sieht es vielleicht anders aus.

MoinMoin

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Gab oder gibt es eigentlich nicht einige Tarifabschlüsse, die da den AG bzgl. verfahren und ob Übernahmen einschränkten?

TVOEDAnwender

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Nur wenn betrieblicher Bedarf besteht, ist nach Paragraph 16a TVAöD eine (zunächst befristete) Übernahme vorgesehen. Das Verfahren ist jedoch nicht vorgegeben.

TVOEDAnwender

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Nur wenn betrieblicher Bedarf besteht, ist nach Paragraph 16a TVAöD eine (zunächst befristete) Übernahme vorgesehen. Das Verfahren ist jedoch nicht vorgegeben.

Es muss nach 16a nur eine ausbildungsadäquate Tätigkeit sein. Beim VfA wird dies eine Tätigkeit mind. Entsprechend eg 5 FG. 1 sein. Aber welche Tätigkeit es konkret ist, kann der Arbeitgeber bestimmen.

FearOfTheDuck

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Wie TVOEDAnwender schon schrieb, regelt das jede Behörde für sich, also durchaus unterschiedlich.

Die Regelung beim TE ist aber auch eine ziemlich dämliche. Ich frage mich, was eure Tätigkeit ist, wenn ihr keine interne Stelle bekommt, aber ein Jahr übernommen werdet? Und wonach werdet ihr dann bezahlt.

Nach meiner Einschätzung dreht sich der Markt auch bei den durchschnittlich begabten VFA eher in Richtung Mangel (Stichwort: Verrentungswelle, Bildungskrise), so dass der durchschnittliche VFA schnell etwas findet. Wenn eine Behörde über Bedarf ausbildet, freut sich meist eine andere über gutes Personal.

clarion

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Das Gras ist bei den Nachbarn immer Grüner.

Sarkasmus aus.

Nope, entspann Dich! Ich lese eine irrationale Angst heraus, dass es woanders besser sein könnte. In 5 Jahren interessiert es kein Sch*, wo Du die Ausbildung gemacht hast.

heike2106

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Wie TVOEDAnwender schon schrieb, regelt das jede Behörde für sich, also durchaus unterschiedlich.

Die Regelung beim TE ist aber auch eine ziemlich dämliche. Ich frage mich, was eure Tätigkeit ist, wenn ihr keine interne Stelle bekommt, aber ein Jahr übernommen werdet? Und wonach werdet ihr dann bezahlt.


War bei mir vor 17 Jahren auch schon so. Mein AG: Übernahme ab Note 3 für 9 Monate, aber Note 2 18 Monate, ab 1 unbefristet. Bei Note 4 oder Prüfungswiederholung keine Übernahme.
Man war dann während der befristeten Übernahme in einem Pool und wurde dort hingesetzt, wo gerade Not am Mann war. Eingruppierung war währenddessen grundsätzlich EG 5, egal welche Tätigkeiten man dann gerade ausgeübt hat. Wenn keine interne Bewerbung erfolgreich gewesen wäre, wäre man anschließend raus gewesen.




Erfahrungsgemäß kommt es etwas drauf an, wie offen die AG ihre Stellenausschreibungen formulieren.
Bei Text mit VfA, A1 oder vergleichbare kaufmännische Ausbildungen kommen so massig Bewerbungen, das mit Eignungstests etc Vorauswahlen getroffen werden müssen.
Bei nur VfA ist die Bewerberlage noch recht übersichtlich. Gerade wenn man in den Stufen bereits fortgeschritten ist, hütet man sich ja, sich bei anderen AG zu bewerben, wenn es nur um eine Stelle geht und nicht andere Umzugsgründe.

Harry

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Massig Bewerbungen mit Verwaltungsausbildung? Wo lebst Du?
In einer kreisfreien Stadt in RLP sind Dutzende Stellen unbesetzt, weil keine Leute gefunden werden....

KlammeKassen

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Massig Bewerbungen mit Verwaltungsausbildung? Wo lebst Du?
In einer kreisfreien Stadt in RLP sind Dutzende Stellen unbesetzt, weil keine Leute gefunden werden....

ich verstehe ihre Aussage anders.
Wenn eine Stelle ausgeschrieben ist, bei der auch ReNoFas, Bürokaufleute, Industriekaufleute, Bankkaufleute etc. tätig werden können neben VFA, dann gibt es zahlreiche Bewerbungen.
Diese haben eine Ausbildung gemacht, die bestimmt teilweise auch gleichwertig und vlt. auch besser ist; aber man kann sie sicherlich nicht als "mit Verwaltungsausbildung" bezeichnen.

Wenn nur VFA gesucht werden, gibt es kaum Bewerbungen.

heike2106

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Massig Bewerbungen mit Verwaltungsausbildung? Wo lebst Du?
In einer kreisfreien Stadt in RLP sind Dutzende Stellen unbesetzt, weil keine Leute gefunden werden....

Wir hatten auf eine Stellenausschreibung für Vfa oder kaufmännische Ausbildung >60 Bewerbungen erhalten. Kaufleute für Büromanagement etc gibt es halt wie Sand am Meer in der PW, die sich die die Finger lecken nach Stellen im öD.
Bei Stellen die keinen Quereinstieg zulassen und nur Vfa einstellen, tendiert die Bewerberzahl gegen Null.

Vfa sitzen halt in der Regel auf unbefristeten Stellen im öD und bewerben sich eher intern auf andere Aufgabengebiete oder höhere EG. AG Wechsel doch eher selten. Bei Umzugsgründen oder bei Perspektivlosigkeit.