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[Allg] Hilfe, ich brauche eine Krankenversicherung
Kingrakadabra:
Danke für die Antwort.
Ziemlich kompliziert, zumal jedes Bundesland wieder "anders" ist. Da haben wir hier in Bayern es wohl ein bisschen "besser". Die Abzüge für Chefarztbehandlung ist aber trotzdem enorm. Aber wer braucht den schon, wobei der ja dann eh nicht persönlich kommen muss.
Ich habe zum Beispiel in der BH-Ergänzung noch iwas mit Zahnersatz drin. Ist aber auch eine Wissenschaft für sich. ;)
VG
Hage
--- Zitat von: Gewerbler am 06.09.2024 07:21 ---
--- Zitat von: Kingrakadabra am 05.09.2024 16:49 ---Hallo,
ich bin auch über die Öffnungsaktion versichert.
Was bedeutet "nur" den beihilfekonformen Tarif? Ich habe z. B. auch das Einbettzimmer versichert, jedoch kein Krankenhaustagegeld. Aber wsl. braucht man das eh nicht unbedingt. Habe zwar mal angefragt, aber das müsste ich jetzt extra beantragen mit aktuellen Angaben zum Gesundheitsstand.
Hat denn einer ohne Öffnungsaktion andere Leistungsbausteine? Habe gelesen bei manchen Versicherungen bekommt man auch die Eigenanteile der Beihilfe erstattet (z. B. Abzug Rezeptgebühr, Abzug Inanspruchnahme Wahlleistung). Das bieten aber nicht alle Versicherer an, oder?
Gruß
King
--- End quote ---
Das bedeutet, dass dir nur die Tarife angeboten werden (müssen?), die deinen Beihilfeanspruch auf 100 % ergänzen (i.d.r. also 50 % Beihilfe, 50 % PKV bzw. 70/30). Alle weiteren Tarifbausteine ("Beihilfeergänzung", d.h. Tarife die Leistungsausschlüsse oder -kürzungen bei der Beihilfe auffangen) stehen dir eigentlich nicht zur Verfügung. Kann natürlich sein, dass eine Versicherung es trotzdem anbietet - habe ich bei meiner ehrlich gesagt nicht gefragt.
Beispiel: Soweit ich weiß, zahlt das Saarland keine Beihilfe für Wahlleistungen im Krankenhaus. Diesen Baustein müsste ich in der PKV also zu 100 % absichern. Das würde - nach meinem Verständnis - nicht über die Öffnungsaktion gehen oder zumindest kein Anspruch darauf bestehen.
Edit: Ich zitiere mal aus der Broschüre: https://www.pkv.de/fileadmin/user_upload/PKV/3_PDFs/Publikationen/Beamte_Brosch%C3%BCre-%C3%96ffnungsaktion.pdf
"Werden durch die jeweilige Beihilfestelle auch Kosten für Wahlleistungen – wie zum Beispiel Unterbringung im Zweibettzimmer und Chefarztbehandlung – erstattet, so sind diese Wahlleistungen auch Bestandteil des Versicherungsschutzes. Umfasst jedoch die Beihilfe nur die allgemeinen Krankenhausleistungen ohne diese
Wahlleistungen, so beziehen sich auch die Öffnungsaktionen auf einen Versicherungsschutz ohne Wahlleistungen.
[...]
Unabhängig von den Öffnungsaktionen haben die Beihilfeberechtigten und ihre Angehörigen die Möglichkeit, einen Beihilfeergänzungstarif abzuschließen. Ein solcher Tarif bietet Versicherungsschutz für Leistungen, die nicht von der Beihilfe erstattet werden, so zum Beispiel für zusätzliche Wahlleistungen oder verbesserten Zahnersatz oder Heilpraktikerleistungen. Die Öffnungsaktionen gelten für Beihilfeergänzungstarife allerdings nicht."
Also es ist nicht ausgeschlossen, dass man bessere/weitere Tarife bekommt, aber Anspruch hat man nicht.
--- End quote ---
Saxum:
Einige Hinweise meinerseits, für die Risikovorabfrage ist es nicht erforderlich dass 100%ige Anonymität besteht, selbstverständlich kommt diese natürlich zugute. Grundsätzlich ist es aber wichtig, dass bei der Antragsstellung darauf geachtet wird, dass es nicht die formalen Voraussetzungen für einen Antrag erfüllt.
In der Regel bedeutet das, meines Erachtens nach "nur" Vornamen oder ein Kürzel, das weglassen der Anschrift und vor allem am aller wichtigsten - keine Unterschrift! Oben kann man auch zusätzlich schreiben "Probeantrag / Vorabfrage", im Namensfeld oder oben am Rand des Dokuments. Es kommt nur auf die Felder mit den Gesundheitsfragen an.
Es ist also nicht unbedingt schädlich wenn plötzlich jetzt mit der privaten üblichen E-Mail Adresse geschrieben wird, es kommt auf das "Papier" und die Unterschrift bzw. die eindeutige verbindliche Willenserklärung an. Jedoch klar ist natürlich auch, je "anonymer" man es gestaltet, desto mehr ist man auf der "sicheren Seite", also etwa mit einem E-Mail Alias.
Über Fachmenschen kann man das natürlich auch machen und man kann/soll diese auch dann explizit bitten die Vorabfragen anonym vorzunehmen. Allerdings ist in der Regel die Beratungsqualität geringer, weil man bei der Öffnungsaktion keine Provision erhält - dies kann man mit einer "Honorarvereinbarung" ausgleichen. Jedoch, ja mir ist auch selbst aufgefallen dass in diesen Fällen die Fachmenschen (ob qualitativ oder nicht) eher weniger motivierter sind.
Eine (anonyme) unverbindliche Risikovorabfrage bei verschiedenen Versicherern kann durchaus Sinn machen, da alle Versicherer das ein und gleiche Risiko tatsächlich komplett anderes Bewerten. Wo der eine ablehnt, nimmt der andere mit Riskozuschlag an, wo der eine 30% verlangt berechnet der andere nur 15% etc.
Bei der Debeka ist das etwa beispielsweise der Fall, da wird schon alleine für das bestehen einer risikobehafteten Vorerkrankung bzw. die Öffnungsaktion "pauschal" 30% als Risikozuschlag draufgeschlagen. Da habe ich hier schon Fälle gelesen von unterschiedlichen User*innen, die unterschiedliche Vorerkrankungen haben einige leichter andere schwerer aber immer "30%" als Risikozuschlag via Öffnungsaktion bei der Debeka. Manchmal auch mit (kleinem) Beihilfeergänzungstarif, jedoch je nachdem mit eingebautem Leistungsausschluss für die Vorerkrankung und Folgen.
Falls aufgrund des Bundeslandes der Wahltarif über die Öffnungsaktion nicht gezogen werden kann, ist das nicht drastisch. Ein Zweibett-Zimmer kann man in der Regel bei gewöhnlichem Aufenthaltsdauer aus der laufenden Besoldung gezahlt werden oder man schließt beispielsweise bei der DKV das Krankenhaustagegeld (DKV KKHT) ab, da sind keine Gesundheitsfragen erforderlich. Falls der eigene Versicherer kein Krankenhaustagegeld anbietet.
Nur zum Vergleich, ein Zwei-Bett-Zimmer kostet grob im Durchschnitt 65,00 € / Tag, das ist also schon "stemmbar" wenn der Krankenhausaufenthalt eher einmalig und kurz ist. Ist man hingegen öfter oder länger im Krankenhaus bietet sich natürlich, falls kein Zwei-Bett-Zimmer-Tarif besteht, ein Krankenhaustagegeld in ungefähr dieser Höhe oder angesparte Rücklagen dafür an. Das muss man selbst entscheiden.
Den Chefarzt bzw. "Privatarzt" kann man in der Regel sparen. Der Chefarzt kommt auch im Rahmen der "Allgemeinen Krankenhausleistungen" wenn die medizinische Indikation es erforderlich macht, dass dieser in der Behandlung eingebunden wird.
Der kleine Beihilfeergänzungstarif wird ja oft gerne genommen vor allem wegen den "verbliebenden Kosten" für den Zahnersatz, je nach Versicherer ist der Umfang des Beihilfeergänzungstarif größer oder kleiner aber in der Regel ist immer "Restkosten Zahnersatz" da drin. Für diesen Fall muss man dann halt eben proaktiv Rücklagen ansparen oder man schließt den Tarif "DentOptimal" der Würzburger ab, auch ohne Gesundheitsfrage.
Ich erwähne diese Versicherungen weil ich damals selbst dazu recherchiert hatte. Ich bin aber nicht selbst bei diesen Tarifen abgeschlossen oder in irgendeiner Art oder Weise damit verbunden. Das sind jedoch meines Wissens nach derzeit die einzigen Tarife ohne Gesundheitsfragen welche dann für die Betroffenen ohne Wahltarifmöglichkeit oder angebotenen Beihilfeergänzungstarif die Möglichkeit gibt, auf diesem Wege sich selbst einen "kleinen Beihilfeergänzungstarif" zu basteln.
Eine separate Auslandskrankenversicherung sollte man ohnehin bestenfalls für kleines Geld für die Familie immer abschließen, etwa via Automobilclub oder anderer Anbieter, da die Beihilfe in der Regel nichts für Krankenrücktransporte leistet und es vermindert den Stress wenn es um die Frage geht wer was wo warum weshalb welche Kosten übernehmen muss/soll/darf/möchte.
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