Autor Thema: Frage im Bewerbungsgespräch falsch beantwortet!? Folgen nach Einstellung?  (Read 1337 times)

jojojo

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Hallo,

ich glaub, mir ist was ganz Dämliches passiert.

Ich hatte vor ein paar Wochen ein Bewerbungsgespräch und während der Vorstellung, der Nachfragen bzgl. meines Lebenslaufs und konkret auf die Frage, ob die Stellen alle befristet waren, sagte ja ich Redefluss, im Flow "Ja", ohne weiter drüber nachzudenken.

Gestern erhielt ich die telefonische Zusage und heute Morgen erhielt ich die entsprechenden Unterlagen (Vertrag ...) bereits mit der Post.

Mein "Ja" bereitet mir jetzt aber tierische Bauch- und Kopfschmerzen. Weil das so gar nicht stimmt, leider. Zwei eigentlich unbefristete Stellen wurden zum Ende der Probezeit gekündigt.

Wenn ich jetzt den AV unterschreiben sollte und dann der neue AG doch mal bei einem dieser alten AGs anruft und nach mir fragt und dann herauskommt, das mein "Ja" nicht stimmt, dann erhalte ich doch gleich die nächste Probeheitkündigung, weil ich betrogen habe oder mind. nicht die Wahrheit gesagt habe, mir dadurch etwas erschlichen habe, das Vertrauen missbraucht habe ... und da wird es wohl keine Rolle spielen, dass ich "Ja" im Flow erzählt habe, mir wegen meines ADHS auch keine weiteren Gedanken währenddessen gemacht habe. Und sicher können alle Gesprächspartner bezeugen, dass ich "Ja" gesagt habe.

Was jetzt tun?

Am Montan anrufen und mein "Ja" richtigstellen, mit dem Risiko, dass die Zusage hinfällig ist?

Oder es drauf ankommen lassen, AV unterschreiben und im worst case irgendwann mal sagen, dass man gar nicht "Ja" gesagt hat oder dass ein evtl. "Ja" so dahin gesagt wurde, weil man durch die Probezeitkündigungen ja quasi befristet angestellt ist bzw. war.

Ist nicht jede Stelle, auch unbefristete, erst einmal befristet, eben wegen der Probezeit?

Danke.

Grüße


Saxum

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Einfach freundlich bedanken für die Zusage und schlichtweg korrigierend darauf hinweisen, dass dir aufgefallen ist, dass in der Aufregung zwei Punkte untergangen sind sowie diese nachtragen.

Es ist eher unwahrscheinlich dass der neue AG beim vorherigen AG anruft. Das wird vielleicht eher nur gemacht wenn beispielsweise Sicherheitsüberprüfungen anstehen. Der Punkt ist aber, dass es dir tierische Bauch- und Kopfschmerzen macht, daher erledige das einfach so.

Diese Korrektur wird aller Voraussicht nach, meiner Meinung, nicht zu einer Rücknahme der Zusage führen, sofern der Sachverhalt nicht auf erheblichen Gründen beruht. Anderes wäre die Situation wenn man hinsichtlich der Qualifikation, Strafbarkeit oder ähnliches falsche Angaben gemacht hat.

Diese Frage wurde wohl gestellt, weil die Arbeitszeiträume im Lebenslauf vielleicht hintereinander "kurz" waren. Wie erwähnt sofern die Beendigung der vorherigen Tätigkeiten, ob regulär, befristet oder in der Probezeit nicht aufgrund erheblichen Faktoren beruht (Diebstahl, Untreue, Unterschlagung, etc.) die eben die charakterliche Eignung anzweifeln, sollte alles ok sein.

Ja man könnte theoretisch tatsächlich so argumentieren, dass die Probezeit erstmal eine vorübergehende Befristung darstellt die nach Ablauf der Zeit hinfällig wird, jedoch ist die ursprüngliche Intention der Verträge ja trotzdem, dass auf ein unbefristetes Arbeitsverhältnis hingearbeitet wird.

Anrufen, mitteilen und fertig. Das wäre meiner Ansicht nach der beste Weg, um den Bauch- und Kopfschmerzen abzuhelfen. Die werden ja, wie aus dem Text ersichtlich, auch nach der Unterschrift wohl noch bestehen.

Tagelöhner

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Sehe ich anders. Wenn Du es persönlich benötigst um Nachts die nächsten 40 Jahre ruhig schlafen zu können, dann tue es, aber wundere dich nicht, wenn das Arbeitsverhältnis doch nicht mehr zu Stande kommt. 2 Probezeitkündigungen sind definitiv ein Alarmsignal, insbesondere wenn diese jedes mal vom Arbeitgeber ausgegangen sind, was vielleicht aus den Arbeitszeugnissen bereits hervorgehen sollte?

Höchstwahrscheinlich kräht danach kein Hahn mehr und falls das nach Jahren doch wieder nach oben gespült wird, gibt es halt Erinnerungslücken bzw. gab es Missverständnisse in der damaligen Stresssituation. Derartiges Verhalten wird ja in der BRD auch von obersten Regierungsleuten so vorgelebt, also nimm sie dir doch ohne schlechtes Gewissen zum Vorbild  ;D

Im unwahrscheinlichen Fall, dass man dir diese "nachträgliche Ehrlichkeit" positiv auslegt, wird sie dennoch dazu führen, dich innerhalb der Probezeit noch kritischer zu betrachten, woran es bei den Arbeitsverhältnissen davor gelegen haben könnte und im Zweifel vielleicht aus purer Vorsicht wieder eine Probezeitkündigung auszusprechen, wenn schon kleine negative Anzeichen gegen ein unbefristetes Arbeitsverhältnis mit vollem Kündigungsschutz sprechen.
« Last Edit: 21.09.2024 10:08 von Tagelöhner »

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Sehe ich anders. Wenn Du es persönlich benötigst um Nachts die nächsten 40 Jahre ruhig schlafen zu können, dann tue es, aber wundere dich nicht, wenn das Arbeitsverhältnis doch nicht mehr zu Stande kommt. 2 Probezeitkündigungen sind definitiv ein Alarmsignal, insbesondere wenn diese jedes mal vom Arbeitgeber ausgegangen sind, was vielleicht aus den Arbeitszeugnissen bereits hervorgehen sollte?
Sehe ich genauso. Wenn es bisher nicht aufgefallen ist, halt bloß die Klappe.

clarion

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Moin,

auch ich empfehle, die Klappe zu halten.

Sehr viel wichtiger ist, dass Du reflektierst, was zu den bisherigen Probezeitkündigungen geführt hat. Mit ADHS hat man manchmal Verhaltensweise, die andere stark stören, daher auch prüfen, ob Medikamente helfen können.

Bastel

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Moin,

auch ich empfehle, die Klappe zu halten.

Sehr viel wichtiger ist, dass Du reflektierst, was zu den bisherigen Probezeitkündigungen geführt hat. Mit ADHS hat man manchmal Verhaltensweise, die andere stark stören, daher auch prüfen, ob Medikamente helfen können.

Sehe ich auch so. Sonst droht bald Probezeitkündigung Nr. 3.

Casa

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Befristung oder Kündigung in der Probezeit sind auf Grund des Art. 33 II GG schon kein Kriterium für deine Einstellung. Folglich kann auch die unwahre Aussage hierzu keinen Einfluss auf deine Einstellung haben. Du kannst beruhigt schlafen.

Ich empfehle aber, dass du überlegst, warum es zu den Kündigungen in der Probezeit kam. Gründe könnten dein AD(H)S und bestimmte Verhaltensweisen sein, mit denen die Arbeitgeber nicht zurecht kamen. Sollte dies der Fall sein, kannst du daran arbeiten.
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