Autor Thema: [Allg] Wechsel von Privatwirtschaft ins Beamtentum  (Read 5425 times)

Jon

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Hallo zusammen,

ich brauche von den erfahreneren Beamten hier mal ein Feedback.

Zu meiner Person:

Ich habe nach einer Ausbildung im Handwerk ein wirtschaftswissenschaftliches Studium mit Bachelor abgeschlossen und während des Studiums ein Unternehmen gegründet. Nach drei Jahren habe ich meine Anteile am Unternehmen verkauft und habe eine weitere Gründung vorbereitet und durchgeführt.

Durch den Verkauf war ich finanziell unabhängig und hatte auch die notwendige Zeit zur Vorbereitung. Mein berufliches Ziel war immer, dass ich maximale Freiheit habe, zu tun und lassen, was ich möchte und nach Möglichkeit mit überschaubrem Zeitaufwand ein auskömmliches Einkommen zu erreichen, reich werden muss ich nicht.

Nun habe ich seit rd. fünf Jahren zwei Unternehmen, die im Prinzip ohne mich funktionieren. Eines läuft sehr gut und ich muss nur wenig Zeit darin investieren, das andere wurde durch Corona schwer gebutelt und findet nur langsam auf die Füße zurück, ich muss mich in enormem Zeitumfang darum kümmern, was sich monetär überhaupt nicht darstellen lässt. Da beide jedoch örtlich miteinander verbunden sind, geht das, aber es macht keinen Spaß. Absehbar wird das entweder wieder ziemlich alleine laufen oder liquidiert, in dem Umfang wird es nicht weitergehen, der Ertrag steht in keinem Verhältnis zum Zeitaufwand.

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht braucht Unternehmen B noch zwei, drei Jahre, um stabil alleine zu stehen. Durch die allgemeine Politik der letzten Jahre sehe ich aber, dass sich diese Zeit immer weiter dehnt. Wir arbeiten hauptsächlich mit ungelernten Kräften, Studenten, Schülern und es wurde die letzten drei Jahre enorm viel schwieriger Personal zu rekrutieren. Der Mindestlohn und die allgemeine Arbeitsauffassung der Bewerber lässt die Ansprüche explodieren und die Kosten sind immer schwieriger weiterzugeben. Ich kann nicht sicher ausschließen, dass das einmal das Ende des Unternehmens wird.

Da ich im Studium bereits ein Praktikum in einem Ministerium absolviert habe, ist mir die Umgebung nicht völlig fremd. Damals hieß es, im hD werden nur noch Juristen verbeamtet und auch nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Da mir dieser Weg als Bwler versperrt blieb, habe ich das Beamtentum auch nicht weiter verfolgt.

Nun wird man aber älter und lernt Vorzüge anders zu schätzen. Meine Freundin ist verbeamtet im gD beim Land, hat vier Tage die Woche Telearbeit und ist im Großen und Ganzen ganz zufrieden. Die Arbeit ist stupide, die Sinnfrage lassen wir bleiben, aber der echte Netto-Stundenlohn ist sehr ordentlich.

Im Bekanntenkreis und auch in meiner Familie gibt und gab es einige Beamte (hauptsächlich beim Land), die alle ähnliche Arbeitsumfelder haben. Da ist Telearbeit seit Corona keine große Sache mehr, damit stieg auch die Motivation massiv an, nicht weil man betrügen kann, sondern weil man einfach Fahrtwege spart, nicht von unsinnigen Kaffeepausen mit Kollegen, mit denen man privat nichts zu tun haben will, abgehalten wird etc.. Plötzlich läuft der ÖD der Privatwirtschaft den Rang ab.

Wenn ich Stundenlöhne und Arbeitsanforderung (bspw. ÖD vs. Industrieschichtarbeit) vergleiche, sticht der ÖD immer, zumindest in meinem Umfeld.

Da ich über mein Studium nicht verbeamtet werden kann, spiele ich mit dem Gedanken, ein duales Studium im gD zu absolvieren und als klassischer Ministerialbeamter zu starten. Inwiefern mein Vorstudium hilfreich ist, kann ich nicht beurteilen, es wird mir sicher nicht hinderlich sein.

Da mir rechtliche und wirtschaftliche Zusammenhänge wohl vertraut sind, bin ich auch unbesorgt, was die Studieninhalte angeht. Ziel ist für mich persönlich, Ruhe zu finden in einem planbaren Arbeitsverhältnis, da ich vermute, dass es der Privatwirtschaft in D noch lange schlecht gehen wird und ich über die Selbstständigkeit bzw. über ein Angestelltenverhältnis nicht das monatliche Gehalt inkl. der Benefits erwirtschaften kann, was der ÖD bietet.

Einfaches Beispiel, ich zahle in der GKV bald 1.000 Euro Beitrag und muss mich noch privat für die Rente versichern, wo ich auch mit einem hohen dreistelligen Betrag rechnen muss. Das wären fast 2.000 Euro, die ich erstmal erwirtschaften muss, wenn ich da noch eine A9er Eingangsbesoldung von rd. 2.200 Euro netto drauflege plus Einkommensteuer muss ich in der Privatwirtschaft weit über 5.000 Euro brutto verdienen, mit höherer Arbeitsbelastung, gesetzlicher (ungewisser) Rente, gesetzlicher (ungewisser) Krankenversorgung, Lohnfortzahlung nach sechs Wochen Krankenschein und dem Risiko im weiteren Abschwung auf der Strecke zu bleiben. Da erscheint der ÖD im gD nach vier Semestern keine so schlechte Alternative mehr zu sein.

Die Bewerbersituation in meinem Bundesland ist sehr bescheiden (Angaben aus erster Hand: Jeder, der eine Bewerbung einwirft wird genommen, aussortieren können wir später noch...), ich habe ein sehr gutes Abitur gemacht (1,6), bereits ein Studium absolviert und Berufserfahrung gesammelt. Einzig mein Alter mit Mitte 30 sehe ich persönlich kritisch, weiß aber nicht, wie das bewertet wird (verbeamtet wird bei uns bis 45). Dazu würde ich mein Unternehmen gern behalten wollen, mit acht Stunden die Woche komme ich locker hin.

Wie würdet ihr das beurteilen, wie die Situation einschätzen? Trotz Praktikum die Frage, was mache ich als Beamter in der Ministerialverwaltung?

Wie schätzt ihr die Situation ein, dass in den nächsten zehn, fünfzehn Jahren eine Pensionierungswelle rollen wird und dann ja auch zahlreiche Stellen für den Auftieg bzw. in anderen Bereichen frei werden.

Hat jmd eine ähnliche Vita und kann aus Erfahrung berichten?

Bewerbungsfrist für 2025 ist Mitte Oktober, bis dahin muss ich eine Entscheidung treffen. In der Wirtschaft kenne ich das, dass man einfach mal eine Bewerbung schickt, um den "Marktwert" zu testen, hier scheint mir das nicht clever, falls ich nicht sicher bin, das auch wirklich machen zu wollen und nachher ein rotes Kreuz hinterm Namen zu haben und "verbrannt" zu sein, sollte ich es in Zukunft erst versuchen wollen.

Vielen Dank für die Infos!

Gruß
Jon






« Last Edit: 26.09.2024 23:34 von Admin »

Hefty

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Antw:Wechsel von Privatwirtschaft ins Beamtentum
« Antwort #1 am: 11.09.2024 08:36 »
in welchem Land willst du denn als Beamter "durchstarten"? Ein Einstieg im gehobenen Dienst mit A9 in einem Ministerium ist eher selten. Meist beginnt man dann im nachgeordneten Bereich. Ministerien bieten i.d.R. Stellen mit A13 für Juristen an.

Thomber

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Antw:Wechsel von Privatwirtschaft ins Beamtentum
« Antwort #2 am: 11.09.2024 08:42 »
Vielleicht wäre ein Quereinstieg in die Bundeswehrwaltung etwas für Dich.

Infos und Test unter:
https://einstellungstest-bundeswehr.de/quereinsteiger-bundeswehr/?cmplz-force-reload=1726036840416

Dann bräuchtest Du kein weiteres Studium machen.

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Antw:Wechsel von Privatwirtschaft ins Beamtentum
« Antwort #3 am: 11.09.2024 09:28 »
Mein berufliches Ziel war immer, dass ich maximale Freiheit habe, zu tun und lassen, was ich möchte

Das wird sich als abhängig Beschäftigter und erst recht als Beamter nicht umsetzen lassen.


Thomber

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Antw:Wechsel von Privatwirtschaft ins Beamtentum
« Antwort #4 am: 11.09.2024 09:40 »
Mein berufliches Ziel war immer, dass ich maximale Freiheit habe, zu tun und lassen, was ich möchte

Das wird sich als abhängig Beschäftigter und erst recht als Beamter nicht umsetzen lassen.

Stimmt. Ziehe meinen Vorschlag zurück.  :)

Julianx1

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Antw:Wechsel von Privatwirtschaft ins Beamtentum
« Antwort #5 am: 11.09.2024 10:49 »
Hallo zusammen,

ich brauche von den erfahreneren Beamten hier mal ein Feedback.

Zu meiner Person:

Ich habe nach einer Ausbildung im Handwerk ein wirtschaftswissenschaftliches Studium mit Bachelor abgeschlossen und während des Studiums ein Unternehmen gegründet. Nach drei Jahren habe ich meine Anteile am Unternehmen verkauft und habe eine weitere Gründung vorbereitet und durchgeführt.

Durch den Verkauf war ich finanziell unabhängig und hatte auch die notwendige Zeit zur Vorbereitung. Mein berufliches Ziel war immer, dass ich maximale Freiheit habe, zu tun und lassen, was ich möchte und nach Möglichkeit mit überschaubrem Zeitaufwand ein auskömmliches Einkommen zu erreichen, reich werden muss ich nicht.

Nun habe ich seit rd. fünf Jahren zwei Unternehmen, die im Prinzip ohne mich funktionieren. Eines läuft sehr gut und ich muss nur wenig Zeit darin investieren, das andere wurde durch Corona schwer gebutelt und findet nur langsam auf die Füße zurück, ich muss mich in enormem Zeitumfang darum kümmern, was sich monetär überhaupt nicht darstellen lässt. Da beide jedoch örtlich miteinander verbunden sind, geht das, aber es macht keinen Spaß. Absehbar wird das entweder wieder ziemlich alleine laufen oder liquidiert, in dem Umfang wird es nicht weitergehen, der Ertrag steht in keinem Verhältnis zum Zeitaufwand.

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht braucht Unternehmen B noch zwei, drei Jahre, um stabil alleine zu stehen. Durch die allgemeine Politik der letzten Jahre sehe ich aber, dass sich diese Zeit immer weiter dehnt. Wir arbeiten hauptsächlich mit ungelernten Kräften, Studenten, Schülern und es wurde die letzten drei Jahre enorm viel schwieriger Personal zu rekrutieren. Der Mindestlohn und die allgemeine Arbeitsauffassung der Bewerber lässt die Ansprüche explodieren und die Kosten sind immer schwieriger weiterzugeben. Ich kann nicht sicher ausschließen, dass das einmal das Ende des Unternehmens wird.

Da ich im Studium bereits ein Praktikum in einem Ministerium absolviert habe, ist mir die Umgebung nicht völlig fremd. Damals hieß es, im hD werden nur noch Juristen verbeamtet und auch nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Da mir dieser Weg als Bwler versperrt blieb, habe ich das Beamtentum auch nicht weiter verfolgt.

Nun wird man aber älter und lernt Vorzüge anders zu schätzen. Meine Freundin ist verbeamtet im gD beim Land, hat vier Tage die Woche Telearbeit und ist im Großen und Ganzen ganz zufrieden. Die Arbeit ist stupide, die Sinnfrage lassen wir bleiben, aber der echte Netto-Stundenlohn ist sehr ordentlich.

Im Bekanntenkreis und auch in meiner Familie gibt und gab es einige Beamte (hauptsächlich beim Land), die alle ähnliche Arbeitsumfelder haben. Da ist Telearbeit seit Corona keine große Sache mehr, damit stieg auch die Motivation massiv an, nicht weil man betrügen kann, sondern weil man einfach Fahrtwege spart, nicht von unsinnigen Kaffeepausen mit Kollegen, mit denen man privat nichts zu tun haben will, abgehalten wird etc.. Plötzlich läuft der ÖD der Privatwirtschaft den Rang ab.

Wenn ich Stundenlöhne und Arbeitsanforderung (bspw. ÖD vs. Industrieschichtarbeit) vergleiche, sticht der ÖD immer, zumindest in meinem Umfeld.

Da ich über mein Studium nicht verbeamtet werden kann, spiele ich mit dem Gedanken, ein duales Studium im gD zu absolvieren und als klassischer Ministerialbeamter zu starten. Inwiefern mein Vorstudium hilfreich ist, kann ich nicht beurteilen, es wird mir sicher nicht hinderlich sein.

Da mir rechtliche und wirtschaftliche Zusammenhänge wohl vertraut sind, bin ich auch unbesorgt, was die Studieninhalte angeht. Ziel ist für mich persönlich, Ruhe zu finden in einem planbaren Arbeitsverhältnis, da ich vermute, dass es der Privatwirtschaft in D noch lange schlecht gehen wird und ich über die Selbstständigkeit bzw. über ein Angestelltenverhältnis nicht das monatliche Gehalt inkl. der Benefits erwirtschaften kann, was der ÖD bietet.

Einfaches Beispiel, ich zahle in der GKV bald 1.000 Euro Beitrag und muss mich noch privat für die Rente versichern, wo ich auch mit einem hohen dreistelligen Betrag rechnen muss. Das wären fast 2.000 Euro, die ich erstmal erwirtschaften muss, wenn ich da noch eine A9er Eingangsbesoldung von rd. 2.200 Euro netto drauflege plus Einkommensteuer muss ich in der Privatwirtschaft weit über 5.000 Euro brutto verdienen, mit höherer Arbeitsbelastung, gesetzlicher (ungewisser) Rente, gesetzlicher (ungewisser) Krankenversorgung, Lohnfortzahlung nach sechs Wochen Krankenschein und dem Risiko im weiteren Abschwung auf der Strecke zu bleiben. Da erscheint der ÖD im gD nach vier Semestern keine so schlechte Alternative mehr zu sein.

Die Bewerbersituation in meinem Bundesland ist sehr bescheiden (Angaben aus erster Hand: Jeder, der eine Bewerbung einwirft wird genommen, aussortieren können wir später noch...), ich habe ein sehr gutes Abitur gemacht (1,6), bereits ein Studium absolviert und Berufserfahrung gesammelt. Einzig mein Alter mit Mitte 30 sehe ich persönlich kritisch, weiß aber nicht, wie das bewertet wird (verbeamtet wird bei uns bis 45). Dazu würde ich mein Unternehmen gern behalten wollen, mit acht Stunden die Woche komme ich locker hin.

Wie würdet ihr das beurteilen, wie die Situation einschätzen? Trotz Praktikum die Frage, was mache ich als Beamter in der Ministerialverwaltung?

Wie schätzt ihr die Situation ein, dass in den nächsten zehn, fünfzehn Jahren eine Pensionierungswelle rollen wird und dann ja auch zahlreiche Stellen für den Auftieg bzw. in anderen Bereichen frei werden.

Hat jmd eine ähnliche Vita und kann aus Erfahrung berichten?

Bewerbungsfrist für 2025 ist Mitte Oktober, bis dahin muss ich eine Entscheidung treffen. In der Wirtschaft kenne ich das, dass man einfach mal eine Bewerbung schickt, um den "Marktwert" zu testen, hier scheint mir das nicht clever, falls ich nicht sicher bin, das auch wirklich machen zu wollen und nachher ein rotes Kreuz hinterm Namen zu haben und "verbrannt" zu sein, sollte ich es in Zukunft erst versuchen wollen.

Vielen Dank für die Infos!

Gruß
Jon

Lieber Jon,

ich bin mir noch nicht sicher, ob der angestrebte Weg sowohl fiskalisch, wie auch perspektivisch der Richtige für Dich ist.

Du solltest folgende Aspekte nicht vergessen:

Als Beamter wirst du zukünftig stets eine Genehmigung für eine Nebentätigkeit einholen müssen. Am Jahresende wirst du deine Einnahmen darlegen müssen.

Für Telearbeit und mobiles Arbeiten gibt es keinen Rechtsanspruch, und es somit jeder Zeit wiederuflich.

Private Krankenversicherung kann sehr teuer werden um so älter du beim Einstieg bist. Sprich, je nach Gesundheitszustand gibts Risikozuschläge.

Eingangsamt, Probezeiten und Beförderungssperren solltest du bei deinen Einkommnsplanungen berücksichtigen.


Zudem solltest du dir den Vorschlag eines Vorredners nochmal genau anschauen. Guckmal in die Laufbahnverordnung der Bundeslaufbahnverordnung. in der Bundesverwaltung hast du vielleicht die Möglichkeit mit deinem Studiumanschluss eine Laubahn im gD einzuschlagen. Wobei ich denke, dass du zunächst als tariflich Beschäftigter eingestellt wirst, und dich später auf eine Verbeamtung bewereben musst.

Ich selbst diene in einer obersten Bundesbehörde. Die Chance direkt bei uns aufzuschlagen im gD als Nichtbeamter einer Behörde in unserem Geschäftsbereich ist mir zumindest unbekannt. Also wäre es fraglich ob es direkt ein Ministerium wird. Ob ein Ministerium auf Landesebene überhaupt einen Unterschied macht zu einer nachgeordneten Behörde kann ich dir garnicht sagen, da ich nicht weiss ob es dort auch wie beim Bund eine Ministerialzulage gibt.

Jetzt noch meine persönliche Note:
Ich mag die Art nicht, wie potentielle Seiteneinsteiger über das Berufsbeamtentum denken. Insbesondere die Vorstellungen, dass man mit jedem Studium irgendwie die fachlichen Voraussetzungen erfüllen kann, die von der öffentlichen Verwaltung verlangt werden.

Ich habe in meiner 30jährigen Dienstzeit zu viele Quereinsteiger gesehen, die mit ihrer privatrechtlichen, betreibswirtschaftlichen Sichtweise mehr Schaden als Gutes angerichtet haben. Öffentliches Recht ist sehr komplex. Viele Juristen meiden es. Behörden sind keine betriebswirtschaftlichen Unternehmen mit Gewinnerzielungsabsicht. Rechtssicherheit im staatlichen Handeln für und gegenüber Bürgen ist ein hoher Anspruch. Von daher halte ich sehr viel von einer fundierten Laufbahnausbildung.

Ansonstenviel Glück!

Jon

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Antw:Wechsel von Privatwirtschaft ins Beamtentum
« Antwort #6 am: 11.09.2024 11:29 »
Zitat
in welchem Land willst du denn als Beamter "durchstarten"? Ein Einstieg im gehobenen Dienst mit A9 in einem Ministerium ist eher selten. Meist beginnt man dann im nachgeordneten Bereich. Ministerien bieten i.d.R. Stellen mit A13 für Juristen an.

Im Saarland. Ein Ministerium hat in diesem Jahr Anwärterstellen im gD ausgeschrieben, d.h. grob zwei Jahre Studium, ein Jahr Praxis. Die Gefahr, im Saarland vom Wohnort fern versetzt zu werden, ist überschaubar, daher wäre mir auch eine Außenstellen o.ä. nicht Unrecht. Landkreise und Kommungen haben zahlreich ausgeschrieben, das würde mich aber nicht sonderlich reizen, da dort viele kleine Einheiten sind, oft politisch besetzt, in diese Mühle möchte ich nicht rein.
Jurist bin ich aber nicht ;-)

Zitat
Vielleicht wäre ein Quereinstieg in die Bundeswehrwaltung etwas für Dich.

Infos und Test unter:
https://einstellungstest-bundeswehr.de/quereinsteiger-bundeswehr/?cmplz-force-reload=1726036840416

Dann bräuchtest Du kein weiteres Studium machen.

Bund scheidet aus auf Grund der bundesweiten Versetzbarkeit.

Zitat
Das wird sich als abhängig Beschäftigter und erst recht als Beamter nicht umsetzen lassen.

Deshalb schrieb ich
Zitat
Nun wird man aber älter und lernt Vorzüge anders zu schätzen.

Mir ist vollkommen bewusst, dass das überhaupt nichts mit meiner bisherigen Vita zu tun hat. Wenn ich es aber herunterbreche, dass ich auch jetzt schon im Prinzip nicht jeden Tag vor Glück jauchze, welch tollen Job ich habe, sondern einfach einer Arbeit nachgehe, die durch Personalmangel, behördlicher Auflagen etc. immer zäher wird, kann ich mir mittlerweile eben auch die andere Seite gut vorstellen.

Ich kenne niemanden im Bekanntenkreis, der sich großartig an seiner Arbeit im ÖD erfreut, aber das sichere Einkommen und vor allem die Zusatzleistungen in Hinsicht auf Vereinbarkeit von Arbeit und Familie, Kranken- und Altersversorgung lassen es ertragbar werden. Und wenn man dann langsam in ein Alter kommt, wo man sich um Heirat und Familienplanung kümmert, legt der ÖD etwas drauf, in der Privatwirtschaft ist das unbeachtlich.

Daher auch die konkreten Fragen nach Beamten, die bereits in Ministerien oder nachgeordneten Stellen sind, ggf. mit Telearbeit ausgestattet und den Vergleich zur Privatwirtschaft ziehen können.

Ich gehe auch davon aus, dass ich dort mein volles Potential nicht ausschöpfen kann, aber da es in Deutschland leider in den vergangenen Jahren Usus geworden ist, die Privatwirtschaft immer weiter zu gängeln (bspw. Lieferkettengesetz), gehöre ich vielleicht zu denen, die sich sagen, wenn ich mich schon mehr mit Verordnungen und Gesetzen beschäftigen muss als mit meiner eigentlichen Tätigkeit, dann will ich auch dafür bezahlt werden. Vielleicht nicht mehr so hoch wie vorher, aber ausreichend zum Leben und sorgenfrei, was auch immer die Politik die nächsten Jahre noch drauflegt (Stichwort: Energieversorgung, Verrentungswelle, Mindestlohn, Baugesetzgebung etc.).



Zitat
Als Beamter wirst du zukünftig stets eine Genehmigung für eine Nebentätigkeit einholen müssen. Am Jahresende wirst du deine Einnahmen darlegen müssen.

Das ist mir bekannt und wäre ggf. Voraussetzung für mich. Andererseits hänge ich nicht an dem Unternehmen, da bei sich verschlechternden Rahmenbedingung sowieso die Aufgabe im Raum stünde. Da die SPD mit einer Mindestlohnerhöhung vermutlich in den Wahlkampf gehen wird, wird das ein Problem. Die hohen und absehbar noch höheren Energiepreise ein weiteres. Ich habe im Bekanntenkreis Landesbeamte des gD, die sich eine Nebenschäftigung als Ausgleich aufgebaut haben und am Wochenende nachgehen, ich wäre also nicht gänzlich ein Exot.

Zitat
Für Telearbeit und mobiles Arbeiten gibt es keinen Rechtsanspruch, und es somit jeder Zeit wiederuflich.

Das ist mir bekannt, bei uns werden jedoch seit Corona massiv Möglichkeiten ausgebaut, um das zu nutzen. Hierfür wurden in Teilen auch schon Fakten geschaffen, Räume gekündigt, weil sich nun drei Kollegen einen Schreibtisch teilen und den Rest zu Hause verbringen. Die Nachfrage ist groß, die Möglichkeiten da und es wird aktiv zur Attraktivitätssteigerung beworben. Für mich wäre es die Kirsche auf der Sahne, wäre schön, wenn es passt, falls nicht, käme ich damit aber auch klar.

Zitat
Private Krankenversicherung kann sehr teuer werden um so älter du beim Einstieg bist. Sprich, je nach Gesundheitszustand gibts Risikozuschläge.

Das ist mir bekannt und auch eine große Unbekannte darin. Ich bin nicht vorerkrankt und habe auch keine akuten Beschwerden, weshalb ich hoffe, dass das handhabbar ist. Da ich in der GKV absehbar einen vierstelligen Beitrag zahlen werde, da meine Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung dort voll eingerechnet werden, gehe ich davon aus, dass ich in der PKV in jedem Fall günstiger davon komme. Generell macht die PKV für mich aber nur im Beamtenverhältnis Sinn, da ansonsten im Alter die Beiträge ohne Beihilfe ein Problem werden.


Zitat
Eingangsamt, Probezeiten und Beförderungssperren solltest du bei deinen Einkommnsplanungen berücksichtigen.

Habe ich berücksichtigt, wie gesagt, die monetäre Seite ist für mich nicht das ausschlaggebende Kriterium, ich habe es eher auf die weichen Faktoren abgesehen, die mich reizen.


Zitat
Zudem solltest du dir den Vorschlag eines Vorredners nochmal genau anschauen. Guckmal in die Laufbahnverordnung der Bundeslaufbahnverordnung. in der Bundesverwaltung hast du vielleicht die Möglichkeit mit deinem Studiumanschluss eine Laubahn im gD einzuschlagen. Wobei ich denke, dass du zunächst als tariflich Beschäftigter eingestellt wirst, und dich später auf eine Verbeamtung bewereben musst.


Bund scheidet aus, wegen Gefahr der heimatfernen Versetzung. Außerdem wäre das für mich eine Blackbox, kann gehen, muss nicht.


Zitat
Ich mag die Art nicht, wie potentielle Seiteneinsteiger über das Berufsbeamtentum denken. Insbesondere die Vorstellungen, dass man mit jedem Studium irgendwie die fachlichen Voraussetzungen erfüllen kann, die von der öffentlichen Verwaltung verlangt werden.

Hier habe ich mich ggf. missverständlich ausgedrückt. Es geht hier nicht um den Direkteinstieg, sondern ich würde ein ganz reguläres duales Studium an einer Verwaltungs-FH aufnehmen als Anwärter im gD. Deine Punkte würde ich direkt so unterschreiben. Ich kenne Industriebetriebe von innen und würde niemals auf die Idee kommen, dort zu arbeiten, weil mir deren Einstellung fremd ist. Da ich im Studium bereits im Ministerium ein längeres Praktikum absolviert habe, ist mir die Arbeit dort nicht fremd, wenn es auch, zumindest damals, nicht mein größtes Interesse geweckt hat, aber wie ich bereits schrieb, Einstellungen und Ansichten ändern sich im Laufe der Zeit.

Die konkrete Stellenausschreibung spricht hier von Anwärtern im gD bei einem Landesministerium.

Zitat
Von daher halte ich sehr viel von einer fundierten Laufbahnausbildung.

Die ich ja anstrebe. Mein Vorstudium sollte nicht Eingangsvoraussetzung sein, es macht mich aber doch auch nicht dümmer als die Kollegen.




Julianx1

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Antw:Wechsel von Privatwirtschaft ins Beamtentum
« Antwort #7 am: 11.09.2024 12:33 »
Zitat
in welchem Land willst du denn als Beamter "durchstarten"? Ein Einstieg im gehobenen Dienst mit A9 in einem Ministerium ist eher selten. Meist beginnt man dann im nachgeordneten Bereich. Ministerien bieten i.d.R. Stellen mit A13 für Juristen an.

Im Saarland. Ein Ministerium hat in diesem Jahr Anwärterstellen im gD ausgeschrieben, d.h. grob zwei Jahre Studium, ein Jahr Praxis. Die Gefahr, im Saarland vom Wohnort fern versetzt zu werden, ist überschaubar, daher wäre mir auch eine Außenstellen o.ä. nicht Unrecht. Landkreise und Kommungen haben zahlreich ausgeschrieben, das würde mich aber nicht sonderlich reizen, da dort viele kleine Einheiten sind, oft politisch besetzt, in diese Mühle möchte ich nicht rein.
Jurist bin ich aber nicht ;-)

Zitat
Vielleicht wäre ein Quereinstieg in die Bundeswehrwaltung etwas für Dich.

Infos und Test unter:
https://einstellungstest-bundeswehr.de/quereinsteiger-bundeswehr/?cmplz-force-reload=1726036840416

Dann bräuchtest Du kein weiteres Studium machen.

Bund scheidet aus auf Grund der bundesweiten Versetzbarkeit.

Zitat
Das wird sich als abhängig Beschäftigter und erst recht als Beamter nicht umsetzen lassen.

Deshalb schrieb ich
Zitat
Nun wird man aber älter und lernt Vorzüge anders zu schätzen.

Mir ist vollkommen bewusst, dass das überhaupt nichts mit meiner bisherigen Vita zu tun hat. Wenn ich es aber herunterbreche, dass ich auch jetzt schon im Prinzip nicht jeden Tag vor Glück jauchze, welch tollen Job ich habe, sondern einfach einer Arbeit nachgehe, die durch Personalmangel, behördlicher Auflagen etc. immer zäher wird, kann ich mir mittlerweile eben auch die andere Seite gut vorstellen.

Ich kenne niemanden im Bekanntenkreis, der sich großartig an seiner Arbeit im ÖD erfreut, aber das sichere Einkommen und vor allem die Zusatzleistungen in Hinsicht auf Vereinbarkeit von Arbeit und Familie, Kranken- und Altersversorgung lassen es ertragbar werden. Und wenn man dann langsam in ein Alter kommt, wo man sich um Heirat und Familienplanung kümmert, legt der ÖD etwas drauf, in der Privatwirtschaft ist das unbeachtlich.

Daher auch die konkreten Fragen nach Beamten, die bereits in Ministerien oder nachgeordneten Stellen sind, ggf. mit Telearbeit ausgestattet und den Vergleich zur Privatwirtschaft ziehen können.

Ich gehe auch davon aus, dass ich dort mein volles Potential nicht ausschöpfen kann, aber da es in Deutschland leider in den vergangenen Jahren Usus geworden ist, die Privatwirtschaft immer weiter zu gängeln (bspw. Lieferkettengesetz), gehöre ich vielleicht zu denen, die sich sagen, wenn ich mich schon mehr mit Verordnungen und Gesetzen beschäftigen muss als mit meiner eigentlichen Tätigkeit, dann will ich auch dafür bezahlt werden. Vielleicht nicht mehr so hoch wie vorher, aber ausreichend zum Leben und sorgenfrei, was auch immer die Politik die nächsten Jahre noch drauflegt (Stichwort: Energieversorgung, Verrentungswelle, Mindestlohn, Baugesetzgebung etc.).



Zitat
Als Beamter wirst du zukünftig stets eine Genehmigung für eine Nebentätigkeit einholen müssen. Am Jahresende wirst du deine Einnahmen darlegen müssen.

Das ist mir bekannt und wäre ggf. Voraussetzung für mich. Andererseits hänge ich nicht an dem Unternehmen, da bei sich verschlechternden Rahmenbedingung sowieso die Aufgabe im Raum stünde. Da die SPD mit einer Mindestlohnerhöhung vermutlich in den Wahlkampf gehen wird, wird das ein Problem. Die hohen und absehbar noch höheren Energiepreise ein weiteres. Ich habe im Bekanntenkreis Landesbeamte des gD, die sich eine Nebenschäftigung als Ausgleich aufgebaut haben und am Wochenende nachgehen, ich wäre also nicht gänzlich ein Exot.

Zitat
Für Telearbeit und mobiles Arbeiten gibt es keinen Rechtsanspruch, und es somit jeder Zeit wiederuflich.

Das ist mir bekannt, bei uns werden jedoch seit Corona massiv Möglichkeiten ausgebaut, um das zu nutzen. Hierfür wurden in Teilen auch schon Fakten geschaffen, Räume gekündigt, weil sich nun drei Kollegen einen Schreibtisch teilen und den Rest zu Hause verbringen. Die Nachfrage ist groß, die Möglichkeiten da und es wird aktiv zur Attraktivitätssteigerung beworben. Für mich wäre es die Kirsche auf der Sahne, wäre schön, wenn es passt, falls nicht, käme ich damit aber auch klar.

Zitat
Private Krankenversicherung kann sehr teuer werden um so älter du beim Einstieg bist. Sprich, je nach Gesundheitszustand gibts Risikozuschläge.

Das ist mir bekannt und auch eine große Unbekannte darin. Ich bin nicht vorerkrankt und habe auch keine akuten Beschwerden, weshalb ich hoffe, dass das handhabbar ist. Da ich in der GKV absehbar einen vierstelligen Beitrag zahlen werde, da meine Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung dort voll eingerechnet werden, gehe ich davon aus, dass ich in der PKV in jedem Fall günstiger davon komme. Generell macht die PKV für mich aber nur im Beamtenverhältnis Sinn, da ansonsten im Alter die Beiträge ohne Beihilfe ein Problem werden.


Zitat
Eingangsamt, Probezeiten und Beförderungssperren solltest du bei deinen Einkommnsplanungen berücksichtigen.

Habe ich berücksichtigt, wie gesagt, die monetäre Seite ist für mich nicht das ausschlaggebende Kriterium, ich habe es eher auf die weichen Faktoren abgesehen, die mich reizen.


Zitat
Zudem solltest du dir den Vorschlag eines Vorredners nochmal genau anschauen. Guckmal in die Laufbahnverordnung der Bundeslaufbahnverordnung. in der Bundesverwaltung hast du vielleicht die Möglichkeit mit deinem Studiumanschluss eine Laubahn im gD einzuschlagen. Wobei ich denke, dass du zunächst als tariflich Beschäftigter eingestellt wirst, und dich später auf eine Verbeamtung bewereben musst.


Bund scheidet aus, wegen Gefahr der heimatfernen Versetzung. Außerdem wäre das für mich eine Blackbox, kann gehen, muss nicht.


Zitat
Ich mag die Art nicht, wie potentielle Seiteneinsteiger über das Berufsbeamtentum denken. Insbesondere die Vorstellungen, dass man mit jedem Studium irgendwie die fachlichen Voraussetzungen erfüllen kann, die von der öffentlichen Verwaltung verlangt werden.

Hier habe ich mich ggf. missverständlich ausgedrückt. Es geht hier nicht um den Direkteinstieg, sondern ich würde ein ganz reguläres duales Studium an einer Verwaltungs-FH aufnehmen als Anwärter im gD. Deine Punkte würde ich direkt so unterschreiben. Ich kenne Industriebetriebe von innen und würde niemals auf die Idee kommen, dort zu arbeiten, weil mir deren Einstellung fremd ist. Da ich im Studium bereits im Ministerium ein längeres Praktikum absolviert habe, ist mir die Arbeit dort nicht fremd, wenn es auch, zumindest damals, nicht mein größtes Interesse geweckt hat, aber wie ich bereits schrieb, Einstellungen und Ansichten ändern sich im Laufe der Zeit.

Die konkrete Stellenausschreibung spricht hier von Anwärtern im gD bei einem Landesministerium.

Zitat
Von daher halte ich sehr viel von einer fundierten Laufbahnausbildung.

Die ich ja anstrebe. Mein Vorstudium sollte nicht Eingangsvoraussetzung sein, es macht mich aber doch auch nicht dümmer als die Kollegen.

Lieber Jon,

ich wollte dir nicht zu Nahe treten und habe dich wohl Eingangs wirklich falsch verstanden.

Nur möchte ich Dir die Sorge nehmen der nationalen Versetzbarkeit beim Bund. Ich selbst kam als Kommunalbeamter mal in die Bundesverwaltung. Erst an den Standort Köln und später an den Standort Bonn. Ich habe im Laufe der Jahre nie jemanden kennengelernt, den man ohne sein Einverständnis quer durch Republik gejagt hätte. Wenn es wegen Behördenumzug doch mal notwendig war, hat man soziale alternativen bei anderen Bundesbehörden gefunden. Beispiel: Kollegen sind in ihrer Dienstzeit zwar mehrmals versetzt worden, aber immer an einem Standort in Wohnortnähe geblieben. Zudem darfst du nicht vergessen, dass es nahezu in jedem Ballungszentrum auch Bundesbehörden gibt. Und im Zweifel ist auch eine Versetzung zum Land möglich. Du könntest Dir die Strapazen eines erneuten Studiums sparen. Ich habs nie bereuht

Thomber

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Antw:Wechsel von Privatwirtschaft ins Beamtentum
« Antwort #8 am: 11.09.2024 12:48 »
Ich kann mich Julianx1 nur anschließen.
Die formale Gefahr beim Bund bundesweit gegen den eigenen Willen versetzt zu werden ist SEHR SEHR gering.
Und notfalls gibt es meistens dann noch in der Nähe freie Stellen, wohin man ausweichen könnte.

Jon

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Antw:Wechsel von Privatwirtschaft ins Beamtentum
« Antwort #9 am: 11.09.2024 14:23 »
Zitat
ich wollte dir nicht zu Nahe treten und habe dich wohl Eingangs wirklich falsch verstanden.

Kein Problem, habe ich nicht so verstanden :-)

Mir gings oder gehts eigentlich um zwei Hauptpunkte, für die ich persönlich keine Erfahrungswerte habe.

Duales Studium für den gD mit über 30 (Gibts bei meiner Freundin etliche, vor allem ehemalige Soldaten oder Aufstiegsbeamte) und die (späte) Entscheidung für den ÖD.

Verbunden mit der allgemeinen Frage, was macht ein Beamter des gD in einem Ministerium eigentlich den lieben langen Tag. Die Klischeeerklärungen kenne ich zur Genüge aus erster Hand, aber was sind die konkreten Aufgaben, wie der konkrete Arbeitsablauf?

Organisator

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Antw:Wechsel von Privatwirtschaft ins Beamtentum
« Antwort #10 am: 11.09.2024 15:11 »
Das kommt auf das Ministerium an und auf das konkrete Arbeitsgebiet. Schaust du auf berufenet.

Im Übrigen wäre es die gleiche Antwort wie auf die Frage "Was macht man als Mitarbeiter auf Bachelor-Niveau so bei Siemens den ganzen Tag".

Ansonsten würde ich mir noch ein paar gute Antworten für die Auswahlverfahren überlegen. Dein Eingangspost liest sich so in etwa, als würden dir die Rahmenbedinungen des Beamtentums gefallen, über die Aufgaben und das besondere Dienst- und Treueverhältnis zeigst du dich nicht besonders informiert.

Ozymandias

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Antw:Wechsel von Privatwirtschaft ins Beamtentum
« Antwort #11 am: 11.09.2024 16:02 »
Es gibt viel einfachere Wege seine KV-Kosten und Rente zu optimieren.

Unternehmen in die richtige Struktur bringen und halt einen Midijob ausüben.
Als Beamter droht dir 30 Jahre unflexible Knechtschaft.

2strong

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Antw:Wechsel von Privatwirtschaft ins Beamtentum
« Antwort #12 am: 11.09.2024 17:12 »
Verbunden mit der allgemeinen Frage, was macht ein Beamter des gD in einem Ministerium eigentlich den lieben langen Tag. Die Klischeeerklärungen kenne ich zur Genüge aus erster Hand, aber was sind die konkreten Aufgaben, wie der konkrete Arbeitsablauf?
Im gehobenen Dienst in einem Ministerium übt man in der Regel die Funktion eines Sachbearbeiters aus. In vielen Fachabteilungen umfasst das insbesondere Aufgaben der sogenannten Titelverwaltung (also die Verwaltung des dem Fachreferat zur Verfügung stehenden Budgets, z. B. für Förderprogramme). Praktisch gibt man also Zahlungen frei, prüft Verwendungsnachweise oder begleitet die Aufstellung eines Wirtschaftsplans.

Jenseits der Fachabteilung gibt es in allen Ministerien eine sogenannte Zentralabteilung (Haushalt, Organisation, Personal, IT etc). Dort ist man dann Haushaltssachbearbeiter (wie Titelverwalter, nur mit mehr koordinierenden Aufgaben), betreut den Stellenplan, bearbeitet Personalangelegenheiten oder leitet vielleicht auch ein Sachgebiet im IT-Referat.

Im Leitungsstab koordiniert man politische Anfragen, plant Kabinetttermine, macht Social Media oder protokolarische Angelegenheiten.

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Antw:Wechsel von Privatwirtschaft ins Beamtentum
« Antwort #13 am: 11.09.2024 17:15 »
Es gibt viel einfachere Wege seine KV-Kosten und Rente zu optimieren.

Unternehmen in die richtige Struktur bringen und halt einen Midijob ausüben.
Stimmt, die dicken Renten nach 30 Jahren Midijob. Wer kennt sie nicht?!

Ozymandias

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Antw:Wechsel von Privatwirtschaft ins Beamtentum
« Antwort #14 am: 11.09.2024 17:20 »
Es gibt viel einfachere Wege seine KV-Kosten und Rente zu optimieren.

Unternehmen in die richtige Struktur bringen und halt einen Midijob ausüben.
Stimmt, die dicken Renten nach 30 Jahren Midijob. Wer kennt sie nicht?!

Wer bei Rente an gesetzliche Rente denkt, dem ist nicht mehr zu helfen.
Es gibt ETF-Nettopolicen die in den letzten Jahren ohne Mühe 20% p.a gemacht haben.
Geht natürlich auch ohne Nettopolicen-Korsett.