Der durchschnittliche Steuersatz ändert sich, das ist richtig. Wenn ich auf den nächsten Euro mehr Steuern zahle als auf den Rest des Gehalts, dann hat sich der Durchschnittssteuersatz selbstverständlich erhöht. Relevant für die Frage, ob ich mit mehr Brutto auch mehr Netto habe ist aber nur der Grenzsteuersatz auf den nächsten Euro den ich verdiene. Und der müsste (ggf. inklusive Sozialabgaben) größer als 100% sein und das ist bei einem Maximalen Steuersatz von 45% nicht möglich.
In seltenen Fällen kann eine Gehaltserhöhung von Nachteil sein, wenn man zum Beispiel dadurch höhere KiTa-Gebühren, die an einen festen Grenzwert mit Stufen gebunden sein können, höherer Ausgaben hat.
Bei dem Solidaritätszuschlag ist es richtig, dass dieser ab einem Grenzwert wegfällt. Durch die Milderungszone wird aber auch hier vermieden, dass es für dich ein "Vorteil" sein könnte weniger Geld zu verdienen. Erst ab einem zu versteuernden Einkommen von 96.820 Euro muss der volle Solidaritätszuschlag gezahlt werden.
Bis zu einem Einkommen von 68412 Euro zahlt eine alleinstehende Person keinen Soli. Wenn du einen Euro mehr (68413 Euro) verdienst, dann zahlst du insgesamt 11 Cent Soli. Auch mit einem Steuersatz von 42% und Sozialabgaben bleibt man hier unter einem Euro den man mehr abezogen bekommt. Somit bleibt auch hier, dass es für mehr Brutto trotz Soli mehr Netto gibt.