Ob Kranke und Schwache in der Obhut des Staates gut aufgehoben sind mag jeder für sich beurteilen.
Das libertäre "Survival of the Fittest" erlaubt es den Kranken und Schwachen eben auch, bei fehlender Fähigkeit zur Eigenversorgung den (an dieser Stelle ja überaus gerechten) Hungertod zu sterben.
Ok, dann verusche ich mal wirklich libertär zu argumentieren.
Ihr Denken ist geprägt von der Vorstellung, der Mensch sei von Natur her nicht solidarisch und es bräuchte einen Staat, welcher die Solidarität in der Gesellschaft wahrt. Andernfalls würde eine Gesellschaft in Barbarei verfallen. In diesem Denken steckt ein deutlicher Widerspruch, denn es bedeutet, dass der Mensch eben kein soziales Wesen sei und es unumstößlich einen Staat bräuchte, der von genau diesen Menschen bestimmt wird.
Die vorherrschende Vorstellung in Deutschland, der Mensch sei naturgegeben nicht solidarisch und es bräuchte daher die staatliche Gewalt, ist tiefst antihumanistisch – genauso, wie es in sich ein Widerspruch ist. Nach dem humanistischen Ideal kann es moralisches Handeln nur dann geben, wenn es aus dem freien Willen des Individuums heraus entspringt. Wahre Solidarität als moralischen Akt kann es nur geben, wenn sich Menschen freiwillig dazu entscheiden. Ein Staat, der durch Gewalt Eigentum raubt und es umverteilt, um damit fiktiven Sozialutopien zu dienen, kann niemals moralisch sein, wird aber eine Gesellschaft gerade deshalb unsozialer machen, weil die Menschen die Eigenverantwortung für Solidarität verlieren sowie ihres freien Willens und ihrer Mündigkeit beraubt werden (oder sie freiwllig abgeben).
Wer nicht davon überzeugt ist, dass das soziale Wesen Mensch auch bestrebt ist anderen Menschen aus eigenem Antrieb heraus zu helfen, dessen Menschenbild sollte niemals politische Macht erhalten.