Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1082734 times)

Tarifgeist

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #390 am: 16.10.2024 12:18 »
Wann kommt eigentlich das Klimageld?

Gleich nach der amtangemessenen allimentation, dem Weltfrieden und dem flächendeckenden 5g Ausbau...

Sarkasmus aus

Kubus

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #391 am: 16.10.2024 12:28 »

Die Aussage kann ich nur unterstützen. Es wird leider immer nach unten getreten. Das zeigen auch die vielen Beiträge hier nach der Ungerechtigkeit von Sockelbeträgen.
Dabei ist ja EG13 schon nicht schlecht, wenn sie denn dann auch gezahlt wird. Ja, mehr kann es immer sein, aber viel schwerer hat es manch einer, der mit EG4 (Müllwerker, Hausmeister, etc.) eine Familie ernähren muss.
Wenn ich dann sehe, das manch Vorstand in einer Sparkasse verdient, der letztendlich kaum Verantwortung trägt, dann könnte ich fast kotzen. Und dabei handelt es sich nicht um eine Neiddebatte.
...

Das Problem mit den Sockel-, Mindest- und Festbeträgen kann man verstehen, wenn man in der Schule ein klein wenig in Mathe aufgepasst hat. Ferner werden die Relationen der Einkommen durch steigende Sozialleistungen immer weiter marginalisiert.

Dem Thema Kinder (weil Du den armen Müllwerker in der E4 genannt hast) kann und sollte man steuerrechtlich durch ein erheblich ausgeweitetes Kindergeld begegnen.

Wenn aber alle nahezu das gleiche herausbekommen, dann zahlt sich Bildung oder die Übernahme von Verantwortung einfach nicht mehr aus. Das kann auch nicht im Interesse der "kleinen Leute" sein.
Ich glaube schon, dass ich in der Schulte aufgepasst habe und in Mathe immer zwischen 1 und 2 gestanden bin.

Das Problem ist doch, dass sich mit ausschließlich prozentualen Gehaltssteigerungen die Schere z.B. zwischen EG4 und EG 13 immer weiter auseinander geht, obwohl alle die durch die hohe Inflation der vergangenen Jahre gestiegenen Kosten bewältigen müssen.

Bei angenommenen rein prozentualen Gehaltssteigerungen von 5 % (Tabelle VKA)

* bekommt ein Mitarbeiter EG4/Stufe 6 brutto 170,58 €
* bekommt ein Mitarbeiter EG13/Stufe 6 brutto 331,77 €

monatlich mehr, also fast das doppelte. Wenn das Jahr für Jahr passiert, geht eben die Schere immer weiter auseinander.
Natürlich soll sich Bildung und Verantwortung (so man sie denn auch wahrnimmt) auch lohnen. Deswegen halte ich eine Komponente die sich aus Sockelbetrag plus prozentualen Steigerungen durchaus für richtig und erstrebenswert.

Und die Äußerungen von "Tarifgeist" kann ich nur voll und ganz unterstützen, die gleichen Erfahrungen hab ich auch gemacht. Sparkassen-Vorstände (mit m.E. wenig Verantwortung) machen sich ihre Gehälter im Prinzip selbst über Empfehlungen der einzelnen Sparkassenverbände. Da sagt dann kein Verwaltungsrat nein.

der Unterschied bleibt aber dennoch gleich:
Der Döner kostet nunmal mittlerweile 8 statt 4€. Also bekommt MA1 eben auch nur die halbe Anzahl Döner wie MA2.
Die Relation bleibt gleich. Mach ichs übern Sockel, dann bekommt MA1 und MA2 eben gleich viel Döner mehr. Aber irgendwann lohnt es sich nicht mehr MA2 zu sein, weil man mit weniger "Aufwand" (Studium etc pp) dann halt auf die 3 Döner mehr im Monat sche**** und lieber etwas arbeitet wie MA1. Das heisst jetzt nicht, dass die Arbeit von MA1 weniger Nutzen stiftet. Aber es gibt eben keinen Anreiz mehr "mehr" zu machen.

Die Problematik gibts im TVÖD aber schon lange. Ich hab mal mit E7 angefangen 2017, da hat sich dann ein Studium etc noch gelohnt für ne E10 oder so. Aber die 300€, die ich jetzt von E12 auf E14 mehr hab, die sind zwar nett, aber machen jetzt keine Welt aus. Lohnt sich defakto eig nicht.

Imperator

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #392 am: 16.10.2024 12:29 »

Die Aussage kann ich nur unterstützen. Es wird leider immer nach unten getreten. Das zeigen auch die vielen Beiträge hier nach der Ungerechtigkeit von Sockelbeträgen.
Dabei ist ja EG13 schon nicht schlecht, wenn sie denn dann auch gezahlt wird. Ja, mehr kann es immer sein, aber viel schwerer hat es manch einer, der mit EG4 (Müllwerker, Hausmeister, etc.) eine Familie ernähren muss.
Wenn ich dann sehe, das manch Vorstand in einer Sparkasse verdient, der letztendlich kaum Verantwortung trägt, dann könnte ich fast kotzen. Und dabei handelt es sich nicht um eine Neiddebatte.
...

Das Problem mit den Sockel-, Mindest- und Festbeträgen kann man verstehen, wenn man in der Schule ein klein wenig in Mathe aufgepasst hat. Ferner werden die Relationen der Einkommen durch steigende Sozialleistungen immer weiter marginalisiert.

Dem Thema Kinder (weil Du den armen Müllwerker in der E4 genannt hast) kann und sollte man steuerrechtlich durch ein erheblich ausgeweitetes Kindergeld begegnen.

Wenn aber alle nahezu das gleiche herausbekommen, dann zahlt sich Bildung oder die Übernahme von Verantwortung einfach nicht mehr aus. Das kann auch nicht im Interesse der "kleinen Leute" sein.
Ich glaube schon, dass ich in der Schulte aufgepasst habe und in Mathe immer zwischen 1 und 2 gestanden bin.

Das Problem ist doch, dass sich mit ausschließlich prozentualen Gehaltssteigerungen die Schere z.B. zwischen EG4 und EG 13 immer weiter auseinander geht, obwohl alle die durch die hohe Inflation der vergangenen Jahre gestiegenen Kosten bewältigen müssen.

Bei angenommenen rein prozentualen Gehaltssteigerungen von 5 % (Tabelle VKA)

* bekommt ein Mitarbeiter EG4/Stufe 6 brutto 170,58 €
* bekommt ein Mitarbeiter EG13/Stufe 6 brutto 331,77 €

monatlich mehr, also fast das doppelte. Wenn das Jahr für Jahr passiert, geht eben die Schere immer weiter auseinander.
Natürlich soll sich Bildung und Verantwortung (so man sie denn auch wahrnimmt) auch lohnen. Deswegen halte ich eine Komponente die sich aus Sockelbetrag plus prozentualen Steigerungen durchaus für richtig und erstrebenswert.

Hallo PeterSch,

ich muss dir da widersprechen. Die Tarifabschlüsse der letzten Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte haben durch Sockelbeträge oder Ähnliches dafür gesorgt, dass sich die Gehälter in den unteren Gehaltsgruppen den oberen Gehaltsgruppen immer und immer weiter angenähert haben. D.h., dass der Abstand immer weniger wird anstatt wie du behauptet hast, mehr wird. Sprich, das Gegenteil ist der Fall. Außerdem klagt die VKA und die Arbeitgeber seit Jahren Personalmangel in den oberen Rängen, sprich ab E9a/b aufwärts. Wer hier im Forum länger dabei ist, hat immer wieder mitgelesen, dass man für Aufgabenbereiche des mittleren Dienstes nach wie vor gute Bewerbungen bekommt. Das liegt daran, dass die unteren/mittleren Lohngruppen bis E9a im Vergleich zu vergleichbaren Tätigkeiten in der Privatwirtschaft noch relativ gut wegkommt. Wenn man die Gehälter in den gehobenen Lohngruppen jedoch mit dem Privatsektor vergleicht, hat der Beschäftigte im öffentlichen Dienst meist das geringere Entgelt.

Vor wenigen Wochen hatte ich erst hier im Forum zwei Beschäftigte nach EG6 und EG12 miteinander verglichen.
Dabei ging es um die Entgelttabellen 2005 und 2024. Der Abstand dieser beiden Gruppen hat sich in Stufe 1 von ca. 42 % auf rund 37% abgesenkt. Diverse Vergleiche kann jeder von uns selbst mit den Tabellen vornehmen.
Wenn es nun also wieder Sockelbeträge geben sollte wie schon beim Tarifergebnis 2023, würden die unteren und mittleren Lohngruppen wieder überproportional profitieren während die oberen Lohngruppen (wo ein vielfacher größerer Personalmangel herrscht) wieder den kürzeren ziehen und wieder einmal wie schon 2023 oder in anderen Jahren Reallohnverluste hinnehmen müsste. Das kann und darf nicht weiter passieren. Andernfalls wird der Abstand zwischen unteren/mittleren und gehobenen/höheren Entgeltgruppen wieder einmal geringer. Ein Anreiz für Leistung ist das ebenfalls nicht, wenn alle mehr oder weniger Ähnlich verdienen.
« Last Edit: 16.10.2024 12:39 von Imperator »

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #393 am: 16.10.2024 12:34 »

Ich glaube schon, dass ich in der Schulte aufgepasst habe und in Mathe immer zwischen 1 und 2 gestanden bin.

Das Problem ist doch, dass sich mit ausschließlich prozentualen Gehaltssteigerungen die Schere z.B. zwischen EG4 und EG 13 immer weiter auseinander geht, obwohl alle die durch die hohe Inflation der vergangenen Jahre gestiegenen Kosten bewältigen müssen.

Bei angenommenen rein prozentualen Gehaltssteigerungen von 5 % (Tabelle VKA)

* bekommt ein Mitarbeiter EG4/Stufe 6 brutto 170,58 €
* bekommt ein Mitarbeiter EG13/Stufe 6 brutto 331,77 €

monatlich mehr, also fast das doppelte. Wenn das Jahr für Jahr passiert, geht eben die Schere immer weiter auseinander.
Natürlich soll sich Bildung und Verantwortung (so man sie denn auch wahrnimmt) auch lohnen. Deswegen halte ich eine Komponente die sich aus Sockelbetrag plus prozentualen Steigerungen durchaus für richtig und erstrebenswert.
Nun er bekommt natürlich nominal mehr, sonst wird die Schere doch kleiner.
Wenn er vorher es verdient hat doppelt so viel zu verdienen, weil seine Arbeit doppelt so viel wert ist, dann bleibt sie bei einer 5% Steigerung eben weiterhin doppelt so viel wert.
Wenn es einen Sockel gibt, dann verringert sich die Spreizung und der eine wird aufgewertet und der Mehrwert der Arbeit verringert und er kann sich bezogen auf seinen Lebensstandard weniger leisten als der andere.
Denn seine Wohnung, Auto, Restaurant .... wofür er Doppelt so viel ausgibt wird ja auch nicht mit einem Sockelbetrag teurer.



Alfi

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #394 am: 16.10.2024 12:34 »

Die Aussage kann ich nur unterstützen. Es wird leider immer nach unten getreten. Das zeigen auch die vielen Beiträge hier nach der Ungerechtigkeit von Sockelbeträgen.
Dabei ist ja EG13 schon nicht schlecht, wenn sie denn dann auch gezahlt wird. Ja, mehr kann es immer sein, aber viel schwerer hat es manch einer, der mit EG4 (Müllwerker, Hausmeister, etc.) eine Familie ernähren muss.
Wenn ich dann sehe, das manch Vorstand in einer Sparkasse verdient, der letztendlich kaum Verantwortung trägt, dann könnte ich fast kotzen. Und dabei handelt es sich nicht um eine Neiddebatte.
...

Das Problem mit den Sockel-, Mindest- und Festbeträgen kann man verstehen, wenn man in der Schule ein klein wenig in Mathe aufgepasst hat. Ferner werden die Relationen der Einkommen durch steigende Sozialleistungen immer weiter marginalisiert.

Dem Thema Kinder (weil Du den armen Müllwerker in der E4 genannt hast) kann und sollte man steuerrechtlich durch ein erheblich ausgeweitetes Kindergeld begegnen.

Wenn aber alle nahezu das gleiche herausbekommen, dann zahlt sich Bildung oder die Übernahme von Verantwortung einfach nicht mehr aus. Das kann auch nicht im Interesse der "kleinen Leute" sein.
Ich glaube schon, dass ich in der Schulte aufgepasst habe und in Mathe immer zwischen 1 und 2 gestanden bin.

Das Problem ist doch, dass sich mit ausschließlich prozentualen Gehaltssteigerungen die Schere z.B. zwischen EG4 und EG 13 immer weiter auseinander geht, obwohl alle die durch die hohe Inflation der vergangenen Jahre gestiegenen Kosten bewältigen müssen.

Bei angenommenen rein prozentualen Gehaltssteigerungen von 5 % (Tabelle VKA)

* bekommt ein Mitarbeiter EG4/Stufe 6 brutto 170,58 €
* bekommt ein Mitarbeiter EG13/Stufe 6 brutto 331,77 €

monatlich mehr, also fast das doppelte. Wenn das Jahr für Jahr passiert, geht eben die Schere immer weiter auseinander.

Du hast zwar in Mathe gut aufgepasst, aber du bedenkst vieles nicht.

Ein EG 4 hat vor deiner Erhöhung netto 2.232,53 €, nach der Erhöhung 2.323,28 € also rund 90 € mehr.
Ein EG 13 hat vor deiner Erhöhung netto 3.900,88 €, nahc der Erhöhung 4.053,76 € also rund 150 € mehr.
da ist das doppelte schon mal weg. Der höher eingruppierte, mit viel mehr Verantwortung, dessen Kopf auch nach Feierabend noch weiter arbeitet und desen Denken nicht beim Gang zur Stempeluhr aufhört, hat nur 60 € mehr Erhöhung als der 4er.
Verdient er nicht eine größere Erhöhung? Auch der Lebensstandart ist ein anderer wenn er sich das erarbeitet hat.

Wenn du Sockel bzw. Mindestbetrag für richtig findest, dann sollten auch alle pauschal gleich viel % Lohnsteuer zahlen und nicht der EG 4 zahlt 12 % Lohnsteuer auf sein Brutto und der EG 13 21 % Lohnsteuer.

Zur Zeit werden die die mehr Verantwortung tragen, sich weitergebildet haben, viele neben der Arbeit abends und und und bestraft das die ja zu gut verdienen und sollen die die vorher faul waren oder nichts lernen wollten, auf deren Kosten pflegen und hegen.

Nein sage ich dazu.
Genauso sage ich nein zu den ganzen Flüchtlingen bzw. es muss kontrolliert werden. Wir haben in Deutschland mittlerweile so viele eigene Probleme, natürlich haben die anderen größere Probleme, aber sollten wir nicht erstmal unsere Probleme in den Griff bekommen statt den anderen zu helfen?
Das sind die die nie einen Cent hier eingezahlt haben, plündern aber unsere Kassen. Natürlich gibt es auch genug Deutsche die hier nie einbezahlt haben, aber wenigstens deren Eltern oder Angehörige.
Von mir aus nennt mich deshalb rechts.

Wenn die eigene Ehe kriselt, hilft man auch nicht erst den Freunden deren Ehekrise zu beenden und die eigene Ehe zerbricht in der Zeit.

heike2106

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« Antwort #395 am: 16.10.2024 12:34 »
so geht es mir auch.
bin in der E9b, davor war ich mal in der E6 und hab meinen BII gemacht
Damals war die E9 noch ein Unterschied zur E8. (Vielleicht auch nur mehr gefühlt.) Die E7 gab es nicht in der Verwaltung.
Dann haben sie die E9a erfunden....... und den Unterschied zur 9b kann man fast knicken

Brownyy

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« Antwort #396 am: 16.10.2024 12:39 »
Spannend, wie unzureichend die Forderung von Verdi bereits jetzt ist:

Durch die bereits angekündigten (aber tlw. noch nicht bestätigten) Anstiege der (Zusatz-)Beiträge KV und PV ist wohl für viele mit einem weiteren Reallohnverlust zu rechnen.

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #397 am: 16.10.2024 12:44 »
so geht es mir auch.
bin in der E9b, davor war ich mal in der E6 und hab meinen BII gemacht
Damals war die E9 noch ein Unterschied zur E8. (Vielleicht auch nur mehr gefühlt.) Die E7 gab es nicht in der Verwaltung.
Dann haben sie die E9a erfunden....... und den Unterschied zur 9b kann man fast knicken

Den AII habe ich mit BAT Vc (und Bewährungsaufstieg) gemacht, kurz danach kam das Jahrhundertwerk TVÖD ;)

Dann ging es dramatisch nach unten...

Brownyy

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« Antwort #398 am: 16.10.2024 12:48 »
In der Autowerkstatt sagte mir gestern jemand, dass ein Meister mit 12.500 € brutto und 38 Urlaubstagen von einer anderen Kette abgeworben wurde.

Welche Kette soll das sein? Pagani, Außenstelle Starnberg? ATU in Wuppertal-Ost wird das nicht gewesen sein...

SimsiBumbu

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« Antwort #399 am: 16.10.2024 12:51 »

Ich glaube schon, dass ich in der Schulte aufgepasst habe und in Mathe immer zwischen 1 und 2 gestanden bin.

Das Problem ist doch, dass sich mit ausschließlich prozentualen Gehaltssteigerungen die Schere z.B. zwischen EG4 und EG 13 immer weiter auseinander geht, obwohl alle die durch die hohe Inflation der vergangenen Jahre gestiegenen Kosten bewältigen müssen.

Bei angenommenen rein prozentualen Gehaltssteigerungen von 5 % (Tabelle VKA)

* bekommt ein Mitarbeiter EG4/Stufe 6 brutto 170,58 €
* bekommt ein Mitarbeiter EG13/Stufe 6 brutto 331,77 €

monatlich mehr, also fast das doppelte. Wenn das Jahr für Jahr passiert, geht eben die Schere immer weiter auseinander.
Natürlich soll sich Bildung und Verantwortung (so man sie denn auch wahrnimmt) auch lohnen. Deswegen halte ich eine Komponente die sich aus Sockelbetrag plus prozentualen Steigerungen durchaus für richtig und erstrebenswert.

Und die Äußerungen von "Tarifgeist" kann ich nur voll und ganz unterstützen, die gleichen Erfahrungen hab ich auch gemacht. Sparkassen-Vorstände (mit m.E. wenig Verantwortung) machen sich ihre Gehälter im Prinzip selbst über Empfehlungen der einzelnen Sparkassenverbände. Da sagt dann kein Verwaltungsrat nein.

Scheinbar glaubst du da etwas falsches oder kannst dich nicht mehr richtig an deine Schulzeit erinnern...

Nehmen wir zwei Personen an. Person A hat ein Monatsgehalt von 2.000 €. Das Monatsgehalt von Person B beträgt 4.000 €. Das Monatsgehalt von Person A beträgt damit 50 % des Monatsgehalts von Person B. Die "Schere" ist also halb geöffnet.

Nehmen wir nun eine Lohnerhöhung von 10 % an. Damit beträgt das Monatsgehalt von Person A nun 2.200 € und von Person B 4.400 € . Das Monatsgehalt von Person A beträgt damit immer noch exakt die Hälfte des Monatsgehalts von Person B. Die "Schere" bleibt damit weiterhin halb geöffnet und geht nicht weiter auseinander.

Nehmen wir jedoch eine Lohnerhöhung mit Sockelbeiträgen an, z.B. 100 € + 5%. Damit hätte Person A nun ein Monatsgehalt von 2.205 € und Person B von 4.305 € zur Verfügung. Das Monatsgehalt von Person A beträgt nun schon 51,2 % von Person B. Die "Schere" beginnt sich also zu schließen.

Wenn jetzt noch Mindestbeträge wie beim letzten Tarifabschluss hinzukommen schließt sich die Schere noch schneller. Nehmen wir nun also eine Lohnerhöhung von 100 € + 5% aber mindestens 250€ an. Das Monatsgehalt von Person A beträgt nun 2.250 € und von Person B 4.305 €. Das Monatsgehalt von Person A beträgt nun 52,2 % des Monatsgehalts von Person B. Die Schere schließt sich also schneller.

Führt man gedanklich die Lohnerhöhungen mit Sockelbeiträgen und/oder Mindestbeiträgen ins Unendliche weiter, wird in allen Entgeltgruppen das gleiche Monatsgehalt gezahlt. Aufgrund der unterschiedlichen Prozentsätzen bei der Jahressonderzahlung ist das Jahresgehalt der Entgeltgruppen E1-E8 dann sogar höher als das der Entgeltgruppen E9a - E15 und dass der Entgeltgruppen E9a - E12 höher als das der Entgeltgruppen E13-E15.

JahrhundertwerkTVÖD

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #400 am: 16.10.2024 13:30 »
..........., kurz danach kam das Jahrhundertwerk TVÖD ;)

Dann ging es dramatisch nach unten...

Hier bin ich  :P

Wir können noch so viele Beispiele bringen wie wir wollen, es wird sich nichts an der Ideologie der Verdi Führungsetage etwas ändern.
Auch wird sich nichts an den eklatanten Problemen des öffentlichen Dienstes etwas ändern.

De fakto sind die unteren und mittleren Gehaltsgruppen im Vergleich zur freien Wirtschaft und externen Anbietern zu hoch vergütet, die höheren allerdings deutlich benachteiligt.
Entsprechend auch die Bewerbungen auf freie Stellen.

Ich bin ja absolut dafür dass alle Mitarbeiter eine entsprechend gute Vergütung erhalten.
Ich würde aber nie, im Gegensatz zu Verdi bewusst gegen bestimmte Gruppierungen verhandeln und dann noch frech behaupten "Für alle Mitarbeiter zu verhandeln"
Diese indoktrinierte Haltung ist m.E. Betrug

Es muss jetzt auch nicht wieder der Hinweis kommen, man möge sich doch einer anderen Gewerkschaft anschließen oder eine neue gründen. Läuft nicht, versteht es doch bitte endlich mal. Die AG verhandeln in einem Betrieb ausschließlich mit einer Gewerkschaft.

Auch hier hat Verdi quasi eine Monopolstellung und ist neben Klima, Weltfrieden, flächendeckenden 5 G Ausbau und Dönerflatrate quasi Alleinseligmachend.

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #401 am: 16.10.2024 14:06 »
Da bin ich nicht ganz einverstanden. Mit Einführung des BAT ging es FÜR ALLE nach unten, die letzte ausgleichende Tarifeinigung für alle war das, wenn auch eine schlechte.

Und auch die unteren Gruppen sind ja indirekt betroffen, da ein "Aufstieg" sich auch nicht mehr richtig lohnt.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #402 am: 16.10.2024 14:11 »
Da wir ja ein SPD geführtes Land sind und unser Kanzler gerade erst an die Arbeitgeber appeliert hat, zur Belebung der Konjunktur, nicht so zurückhaltend in den anstehenden Gehaltsverhandlungen zu sein, gehe ich von 8 % aus! Sollte weniger geboten werden, würde ich als Gewerkschaft diese Aussage schön als Totschlagargument auf den Tisch legen.

Die Realitaät wird jedoch anders aussehen...

Alle ANDEREN Arbeitgeber sollen ihre Löhne erhöhen.
Der öffentliche Dienst muss hingegen sparen. Die sind da natürlich nicht gemeint.

Falsch, er muss nicht allgemein sparen.
Er muss am PERSONAL sparen, ganz wichtiger Unterschied  ;)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #403 am: 16.10.2024 14:16 »

Die Aussage kann ich nur unterstützen. Es wird leider immer nach unten getreten. Das zeigen auch die vielen Beiträge hier nach der Ungerechtigkeit von Sockelbeträgen.
Dabei ist ja EG13 schon nicht schlecht, wenn sie denn dann auch gezahlt wird. Ja, mehr kann es immer sein, aber viel schwerer hat es manch einer, der mit EG4 (Müllwerker, Hausmeister, etc.) eine Familie ernähren muss.
Wenn ich dann sehe, das manch Vorstand in einer Sparkasse verdient, der letztendlich kaum Verantwortung trägt, dann könnte ich fast kotzen. Und dabei handelt es sich nicht um eine Neiddebatte.
...

Das Problem mit den Sockel-, Mindest- und Festbeträgen kann man verstehen, wenn man in der Schule ein klein wenig in Mathe aufgepasst hat. Ferner werden die Relationen der Einkommen durch steigende Sozialleistungen immer weiter marginalisiert.

Dem Thema Kinder (weil Du den armen Müllwerker in der E4 genannt hast) kann und sollte man steuerrechtlich durch ein erheblich ausgeweitetes Kindergeld begegnen.

Wenn aber alle nahezu das gleiche herausbekommen, dann zahlt sich Bildung oder die Übernahme von Verantwortung einfach nicht mehr aus. Das kann auch nicht im Interesse der "kleinen Leute" sein.
Ich glaube schon, dass ich in der Schulte aufgepasst habe und in Mathe immer zwischen 1 und 2 gestanden bin.

Das Problem ist doch, dass sich mit ausschließlich prozentualen Gehaltssteigerungen die Schere z.B. zwischen EG4 und EG 13 immer weiter auseinander geht, obwohl alle die durch die hohe Inflation der vergangenen Jahre gestiegenen Kosten bewältigen müssen.

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Natürlich soll sich Bildung und Verantwortung (so man sie denn auch wahrnimmt) auch lohnen. Deswegen halte ich eine Komponente die sich aus Sockelbetrag plus prozentualen Steigerungen durchaus für richtig und erstrebenswert.

Und die Äußerungen von "Tarifgeist" kann ich nur voll und ganz unterstützen, die gleichen Erfahrungen hab ich auch gemacht. Sparkassen-Vorstände (mit m.E. wenig Verantwortung) machen sich ihre Gehälter im Prinzip selbst über Empfehlungen der einzelnen Sparkassenverbände. Da sagt dann kein Verwaltungsrat nein.

--> Gehaltserhöhung folgt prozentual
--> aber auch die Sozialabgaben erfolgen prozentual; und mehr Einkommenssteuer ist auch fällig bei höherem Gehalt

Wenn jemand brutto 2.000 Euro mehr bekommt, kommen (bei St.kl I um die 50 % überhaupt nur an; dank der VBL Abzüge kommen unterhalb der BBG sogar unter 50 % an bei Erhöhungen). Von daher... klingt brutto immer nach Weltunterschieden, ist in der Realität, bei dem, was sich später auf dem Konto wiederfinden lässt, lange nicht so krass

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #404 am: 16.10.2024 14:21 »
Bayrische Süßwarenindustrie holt 7,5% mehr Geld raus
So ein Ergebnis wäre auch beim Tvöd möglich.