Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H > TVöD Kommunen
Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
NelsonMuntz:
@HochlebederVorgang:
Du weißt, dass ich mich ja auch lange bei Euch mit der Thematik auseinanderzusetzen versucht habe - und in meiner Meinungsbildung auch durchaus gelegentlich ein wenig angeeckt bin ;)
Die mannigfaltigen, realen oder empfundenen Ungerechtigkeiten auf beiden Seiten kann man stundenlang diskutieren - bringt nur alles nix.
Ich schließe mich hier Deiner Meinung von vorhin daher an und sage: Lasst uns diesen Vergleich an dieser Stelle doch einfach ausklammern. (Meine Bemerkung mit den Zulagen für die Kinder war ja auch mit einem Smiley versehen - wie Du ja erläutert hast, gibt es auch dafür Gründe).
Jetzt geht es um die Tarifverhandlungen (wovon die Beamten dann auch profitieren).
Irgendwann steht auch die amtsangemessene Besoldung (was sicher auch auf die TB in irgendeiner Form ausstrahlen wird).
Solange der Lachs nicht verdirbt, können wir alle Hoffnung haben! ;)
iATarifangestellter:
--- Zitat von: HochlebederVorgang am 23.01.2025 16:44 ---
--- Zitat von: Faunus am 23.01.2025 16:20 ---
--- Zitat von: HochlebederVorgang am 23.01.2025 16:12 ---
Man möchte möglichst wenig Geld für Personal ausgeben!
--- End quote ---
Und das Personal möchte möglichst viel Geld für möglichs wenig Arbeitsstunden.
Liegt wohl in der Natur der Sache.
--- End quote ---
Diese Antwort ist ähnlich banal wie der ständige Vergleich von Zahlen.
Es gilt doch, zunächst einmal die Motivation und den Sinn und Zweck vorhandener Regelungen zu verstehen, aus denen sich die wahrgenommenen Ungerechtigkeiten ergeben.
Beamte finden sich nun einmal in einem Sonderrechtsverhältnis zum Staat. Hieraus ergeben sich besondere Anforderungen an die Besoldung, weil Beamte zu einem Teil auf Rechte verzichten, die anderen Bürgern oder Arbeitnehmern zustehen (Streikrecht etc.).
Nun wird häufig vorgetragen, dass es ungerecht sei, wenn Tarifbeschäftigte die gleichen (auch hoheitlichen) Tätigkeiten ausüben, aber geringer entlohnt werden. Dazu ist zu sagen, dass hier in Teilen beide Gruppen bewusst gegeneinander ausgespielt werden. Es macht für den Dienstherrn Sinn, Bereiche gemischt zu besetzen, da Beamte nicht streiken dürfen. Der Streik wird so zur Luftnummer, weil die Beamten einspringen müssen.
Und dies ist auch einer der wesenlichen Gründe, weshalb es Beamte gibt. Man will, dass der Laden weiterläuft.
Weiter wird hier häufig gegen Kinderzuschläge geschimpft. Hierzu ist Folgendes zu sagen: Es gibt sie, weil man sonst die Grundbesoldung erhöhen müsste. Das möchte man aber nicht, weil die Versorgung an die Grundbesoldungstabellen anknüpft und man den Zuschlag nur zahlen muss, solange die Kinder noch im Haus sind. Man spart. Nebeneffekt ist auch, dass man im Fall der Erhöhung der Grundbesoldung auch den Tarifbeschäftigten mehr zahlen müsste, die Argumente für ein anderes Vorgehen wären dünn. Man spart. Gleichzeitig entzweit man die Gruppen voneinander, weil Tarifbeschäftigte keinen Anspruch auf Kinderzuschläge haben. Man spart.
Es geht darum, zu verstehen, dass das vermeintliche "Privileg" der Beamten sich nur aus der Sicht des Tarifbeschäftigten als Privileg darstellt. Am Ende sind die "Privilegien" aber lediglich Wege zur Kosteneinsparung im Beamtenbereich, mit zugleich negativer Wirkung auf Verhandlungen im Tarifbereich.
--- End quote ---
Das Thema hatten wir einige Seiten vorher schon. Klar war, dass die Tarifbeschäftigten durch die Belastung durch die Sozialabgaben weniger netto raus haben, als Beamte bei gleichem Bruttolohn.
Aber das jetzt alles nochmal durchzukauen...
iATarifangestellter:
--- Zitat von: NelsonMuntz am 23.01.2025 17:07 ---@HochlebederVorgang:
Du weißt, dass ich mich ja auch lange bei Euch mit der Thematik auseinanderzusetzen versucht habe - und in meiner Meinungsbildung auch durchaus gelegentlich ein wenig angeeckt bin ;)
Die mannigfaltigen, realen oder empfundenen Ungerechtigkeiten auf beiden Seiten kann man stundenlang diskutieren - bringt nur alles nix.
Ich schließe mich hier Deiner Meinung von vorhin daher an und sage: Lasst uns diesen Vergleich an dieser Stelle doch einfach ausklammern. (Meine Bemerkung mit den Zulagen für die Kinder war ja auch mit einem Smiley versehen - wie Du ja erläutert hast, gibt es auch dafür Gründe).
Jetzt geht es um die Tarifverhandlungen (wovon die Beamten dann auch profitieren).
Irgendwann steht auch die amtsangemessene Besoldung (was sicher auch auf die TB in irgendeiner Form ausstrahlen wird).
Solange der Lachs nicht verdirbt, können wir alle Hoffnung haben! ;)
--- End quote ---
Ich habe so ein Gefühl, dass diese Tarifverhandlungen für uns gar nicht so schlecht werden, wie immer alle behaupten. Gerade hinsichtlich der gestiegenen Steuereinnahmen und das es de facto nunmal so ist, dass sich nur noch wenige für den öD entscheiden, weil die PW gefühlt 10 Jahre weiter ist in puncto Arbeitszeit, Gleitzeit, Sabbatical, Altersteilzeit, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld etc etc.
Kann mich aber auch täuschen
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/steuereinnahmen-gestiegen-november-100.html
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/03/PD21_122_811.html
Da die Steuereinnahmen "stark gestiegen" sind, die wirtschaftliche Lage aber "angespannt" (nett formuliert) bleibt, können mM nur starke Entgelterhöhungen dazu verhelfen, die Nachfrage wieder ordentlich anzukurbeln. Aber das würde ökonomisches Verständis voraussetzen, da bin ich mir bei Politikern nicht so sicher.
JahrhundertwerkTVÖD:
Bei dem Vergleich geht es doch schlicht darum dass sich Gruppen ungerecht vergütet fühlen.
Es gibt viele Punkte für oder gegen die einzelnen Gruppen.
Kein Streikrecht, als Ungerecht zu empfinden ist jetzt eher als sehr weicher Faktor zu bezeichnen, wenn die angestellten Kollegen für Tarifverhandlungen streiken und die Ergebnisse quasi für Beamte übernommen werden. Ist doch eher, ein Vorteil statt Nachteil. Die Erhöhungen kommen quasi von selbst.
Die Pensionen, die Lohnfortzahlungen (auch nach 6 Wochen), aber auch die monatlichen Nettovergütungen sind da eher schon härtere Faktoren.
Auch Heute noch werden sehr oft Stellen ausgeschrieben z.B A12 oder E11, bzw. A13 oder E12,
d.h sehr oft wird der Tarifangestellte niedriger eingruppiert
Ich habe jetzt einfach mal die aktuellen Tabellen bemüht mit folgender Konstellation
E14, Steuerklasse 4, 2 Kinder, Erfahrungsstufe 6, Krankenkasse auf Null gesetzt:
Jahresnetto: 57.812,41 €
A14, Steuerklasse 4, 2 Kinder, Stufe 10, Krankenkasse auf Null:
Jahresnetto: 61.267,98 €
A13, Steuerklasse 4, 2 Kinder, Stufe 10, Krankenkasse auf Null:
Jahresnetto: 58.157,44 €
Die Pensionen und Renten habe ich nicht mehr ausgerechnet.
Wie auch immer, passen so die gängigen Ausschreibungen nicht und Netto bleibt bei den verbeamteten Kollegen schon etwas mehr hängen. Wird jetzt, wie so oft zu sehen der angestellte Kollege auch noch niedriger eingestuft, als der verbeamtete Kolleg also z.B E11 zu A12, dann ist die Differenz noch größer zu Ungunsten des Angestellten
Es sei, aber auch jedem gegönnt. Für eine besseren Betriebsfrieden wäre es aber empfehlenswert wenn die Nettounterschiede sowie die ein oder andere Besserstellung etwas geringer wäre
HochlebederVorgang:
--- Zitat von: iATarifangestellter am 23.01.2025 17:10 ---
--- Zitat von: HochlebederVorgang am 23.01.2025 16:44 ---
--- Zitat von: Faunus am 23.01.2025 16:20 ---
--- Zitat von: HochlebederVorgang am 23.01.2025 16:12 ---
Man möchte möglichst wenig Geld für Personal ausgeben!
--- End quote ---
Und das Personal möchte möglichst viel Geld für möglichs wenig Arbeitsstunden.
Liegt wohl in der Natur der Sache.
--- End quote ---
Diese Antwort ist ähnlich banal wie der ständige Vergleich von Zahlen.
Es gilt doch, zunächst einmal die Motivation und den Sinn und Zweck vorhandener Regelungen zu verstehen, aus denen sich die wahrgenommenen Ungerechtigkeiten ergeben.
Beamte finden sich nun einmal in einem Sonderrechtsverhältnis zum Staat. Hieraus ergeben sich besondere Anforderungen an die Besoldung, weil Beamte zu einem Teil auf Rechte verzichten, die anderen Bürgern oder Arbeitnehmern zustehen (Streikrecht etc.).
Nun wird häufig vorgetragen, dass es ungerecht sei, wenn Tarifbeschäftigte die gleichen (auch hoheitlichen) Tätigkeiten ausüben, aber geringer entlohnt werden. Dazu ist zu sagen, dass hier in Teilen beide Gruppen bewusst gegeneinander ausgespielt werden. Es macht für den Dienstherrn Sinn, Bereiche gemischt zu besetzen, da Beamte nicht streiken dürfen. Der Streik wird so zur Luftnummer, weil die Beamten einspringen müssen.
Und dies ist auch einer der wesenlichen Gründe, weshalb es Beamte gibt. Man will, dass der Laden weiterläuft.
Weiter wird hier häufig gegen Kinderzuschläge geschimpft. Hierzu ist Folgendes zu sagen: Es gibt sie, weil man sonst die Grundbesoldung erhöhen müsste. Das möchte man aber nicht, weil die Versorgung an die Grundbesoldungstabellen anknüpft und man den Zuschlag nur zahlen muss, solange die Kinder noch im Haus sind. Man spart. Nebeneffekt ist auch, dass man im Fall der Erhöhung der Grundbesoldung auch den Tarifbeschäftigten mehr zahlen müsste, die Argumente für ein anderes Vorgehen wären dünn. Man spart. Gleichzeitig entzweit man die Gruppen voneinander, weil Tarifbeschäftigte keinen Anspruch auf Kinderzuschläge haben. Man spart.
Es geht darum, zu verstehen, dass das vermeintliche "Privileg" der Beamten sich nur aus der Sicht des Tarifbeschäftigten als Privileg darstellt. Am Ende sind die "Privilegien" aber lediglich Wege zur Kosteneinsparung im Beamtenbereich, mit zugleich negativer Wirkung auf Verhandlungen im Tarifbereich.
--- End quote ---
Das Thema hatten wir einige Seiten vorher schon. Klar war, dass die Tarifbeschäftigten durch die Belastung durch die Sozialabgaben weniger netto raus haben, als Beamte bei gleichem Bruttolohn.
Aber das jetzt alles nochmal durchzukauen...
--- End quote ---
Doch, hier nur den Nettovergleich zu machen, greift zu kurz.
Navigation
[0] Message Index
[#] Next page
[*] Previous page
Go to full version