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Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I

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KlammeKassen:

--- Zitat von: MoinMoin am 23.01.2025 16:02 ---
--- Zitat von: ohjeee am 23.01.2025 15:41 ---Und offenbar, wie in der Vergangenheit auch schon gezeigt, hast du nach wie vor nicht Prozentrechnen verstanden, akzeptierst nach wie vor nicht, dass Beamte und Angestellte andere Einkommenssteuertabellen zugrunde gelegt bekommen, usw.

--- End quote ---
Ich weise darauf hin, dass Beamte und Angestellte exakt den gleichen steuerlichen Regelungen unterworfen sind.
Die zwei Tabellen sind nur eine Vereinfachung, so dass was bei dem einem was abgezogen wurde, was sein zvE reduziert.

Und durch die Steuerprogression und bei Überschreitung von BBG verändert sich das Verhältnis Netto Brutto Erhöhung.
Und natürlich ist bei einem Beamten Nominal mehr über bei einer 10% Erhöhung gegenüber dem Angestellten mit gleichem Brutto.

--- End quote ---

Wie kannst du hier sowas wirklich behaupten?
Das geht nicht! ohjeeee wird ausflippen und dich wegen Fakenews verklagen.

Bei mir läuft es wie bei dir.... ich weiß nicht warum bei ohjeee das nicht so ist, dass bei ihm bei der gleichen Prozenterhöhung nicht mehr übrig bleibt als beim vergleichbaren Angestellten.
Das einzige, wie ich mir das erklären könnte, wäre, dass die Gehälter bei ihm falsch abgerechnet werden. Entweder werden den Angestellten bei ihm in der Behörde keine Sozialabgaben abgezogen oder er bekommt einen extra hohen Steuerabzug, damit er nicht mehr übrig hat als der Angestellte.
Das riecht aber schon sehr nach Verschwörungstheorie.

Ich habe nach wie vor nichts gegen Beamte, finde es nur nicht fair, dass sich die Systeme immer weiter auseiannderentwickeln, da insbesondere bei uns alle Aufgaben auch von Angestellten wahrgenommen werden (Polizei, Richter etc. ist ja okay)

Oikos:

--- Zitat von: JahrhundertwerkTVÖD am 23.01.2025 17:20 ---Auch Heute noch werden sehr oft Stellen ausgeschrieben z.B A12 oder E11, bzw. A13 oder E12,
d.h sehr oft wird der Tarifangestellte niedriger eingruppiert


--- End quote ---

Da verstehst du aber etwas grundlegend falsch.
E11 ist nicht niedriger eingruppiert als A12 usw.
Du kannst die Numerik der tariflichen Entgeltgruppen nicht mit der Numerik der Besoldungsgruppen gleichsetzen.
Es sind zwei voneinander völlig unterschiedliche Systeme. Die ähnliche Numerik suggeriert zwar, dass man es gleichsetzen kann, das ist aber nicht der Fall.

Die Bewertungsmethodik ist eine ganz andere auch (analytisch vs. summarisch).

In den meisten Fällen entspricht eine A12-Verwaltungsstelle einer E11-Eingruppierung. Es ist aber auch im Einzelfall denkbar, dass sie E12 oder E10 entspricht - rein theoretisch sogar noch mehr/weniger.

KlammeKassen:

--- Zitat von: ohjeee am 23.01.2025 16:07 ---
--- Zitat von: KlammeKassen am 17.01.2025 20:04 ---

Mein Kollege letztes Mal auch.
Er ist A11 Endstufe und meine Kollegin, die in E11 ist in Endstufe (ich bin ja erst 3) haben letztes Mal auch festgestellt, dass er netto deutlich mehr hat. Dann meinte er zu ihr, dass aber nicht vergessen werden darf, dass die Krankenkasse noch heftige Abzüge verursacht.
Daraufhin meinte sie "ja bei mir 410 Euro" , er war peinlich berührt, dass er seine 320 Euro als extrem hohen Beitrag angesehen hat.
Faktisch waren später 300 Euro brutto Unterschied vorhanden (beide St.kl. III) - Kinderzuschlag bei ihm mittlerweile weggefallen, da Kinder älter sind.

Vorher war es also noch netter für ihn

--- End quote ---
Lustiger Vergleich.
E11 Endstufe gibts nach 15 Jahren. A11 Endstufe nach 30.

A11 Endstufe (ohne Familienzuschläge etc.) sind in BaWü 4.038,81 €.
E11 Endstufe 3507,01 €, zzgl Jahressonderzahlung, macht Jahresnetto von 44.270,85 € (+ womöglich Gießkanne §18 TVöD, wa?), also im Schnitt 3.689,24 € Netto im Monat.

Stundenbereinigt:
A11 mit 95,12% (39h) Arbeitszeit: 3.782,51 € - PKV also ca. 3.500 €. Der Angestellte E11 hat also 190€/Monat netto mehr.
anders herum, E11 mit 105% AZ: 46.202,87 Jahresnetto, macht 3.850,24 €.

Beamte, verheiratet, 2 Kinder in A11 Endstufe = 4.123,98 € netto, abzgl. ca. 400 PKV, macht 3.700 netto.
Selbst mit 2 Kindern hat der Angestellte Kollege mehr netto als der Beamte in BaWü.

ja, unglaublicher Vorteil der Beamten oder so. Kannst ja noch ausrechnen, in welcher Erfahrungsstufe der Beamte nach 15 Jahren ist, wenn du schon in der Endstufe bist.
brutal mehr netto beim Beamten, wirklich! Weil mein Kollege hats gesagt!

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Wieso sollte der verbeamtete Kollege die Besoldung aus Baden-Württemberg gegenüberstellen? Das macht wenig Sinn. Ich bringe ja Beispiele aus meinem Lebensbereich, also ist es natürlich die Besoldung aus Niedersachsen.
Die haben auf ihren Abrechnungen das festgestellt, dass das so eine Differenz ist, weil die sich gut verstehen und ja eh das nicht ein Megageheimnis im öD ist mit den Gehältern.
Trotz Abzug seiner PKV blieb mehr übrig.

KlammeKassen:

--- Zitat von: HochlebederVorgang am 23.01.2025 16:12 ---Ich glaube statt ständig zu vergleichen, sollte man mal den gemeinsamen Nenner finden.

Und der ist zunächst, dass es keine bewusste Schlechterstellung gibt. Alles was hier im Vergleich diskutiert wird, hat einen Ursprung:

Man möchte möglichst wenig Geld für Personal ausgeben!

Wenn es rechtlich möglich wäre, würden beide das gleiche niedrige Brutto ohne Zuschläge und Sonderzahlungen erhalten.

--- End quote ---

Angestellte sind eigentlich immer teurer... wegen der ganzen Sozialabgaben.
Beamte werden dann problematisch, wenn sie dienstunfähig werden oder ewig lange Pension beziehen oder aber ständig zum Arzt rennen wegen der Beihilfe.

Die Zuschläge regelt ja das Gesetz.

Wenn sich Karlsruhe irgendwann auch für die Angestellten im öD interessieren sollte, erfahren wir vielleicht auch noch Zuschlagsorgien  :D

KlammeKassen:

--- Zitat von: HochlebederVorgang am 23.01.2025 16:44 ---
--- Zitat von: Faunus am 23.01.2025 16:20 ---
--- Zitat von: HochlebederVorgang am 23.01.2025 16:12 ---
Man möchte möglichst wenig Geld für Personal ausgeben!



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Und das Personal möchte möglichst viel Geld für möglichs wenig Arbeitsstunden.

Liegt wohl in der Natur der Sache.

--- End quote ---

Diese Antwort ist ähnlich banal wie der ständige Vergleich von Zahlen.

Es gilt doch, zunächst einmal die Motivation und den Sinn und Zweck vorhandener Regelungen zu verstehen, aus denen sich die wahrgenommenen Ungerechtigkeiten ergeben.

Beamte finden sich nun einmal in einem Sonderrechtsverhältnis zum Staat. Hieraus ergeben sich besondere Anforderungen an die Besoldung, weil Beamte zu einem Teil auf Rechte verzichten, die anderen Bürgern oder Arbeitnehmern zustehen (Streikrecht etc.).

Nun wird häufig vorgetragen, dass es ungerecht sei, wenn Tarifbeschäftigte die gleichen (auch hoheitlichen) Tätigkeiten ausüben, aber geringer entlohnt werden. Dazu ist zu sagen, dass hier in Teilen beide Gruppen bewusst gegeneinander ausgespielt werden. Es macht für den Dienstherrn Sinn, Bereiche gemischt zu besetzen, da Beamte nicht streiken dürfen. Der Streik wird so zur Luftnummer, weil die Beamten einspringen müssen.
Und dies ist auch einer der wesenlichen Gründe, weshalb es Beamte gibt. Man will, dass der Laden weiterläuft.

Weiter wird hier häufig gegen Kinderzuschläge geschimpft. Hierzu ist Folgendes zu sagen: Es gibt sie, weil man sonst die Grundbesoldung erhöhen müsste. Das möchte man aber nicht, weil die Versorgung an die Grundbesoldungstabellen anknüpft und man den Zuschlag nur zahlen muss, solange die Kinder noch im Haus sind. Man spart. Nebeneffekt ist auch, dass man im Fall der Erhöhung der Grundbesoldung auch den Tarifbeschäftigten mehr zahlen müsste, die Argumente für ein anderes Vorgehen wären dünn. Man spart. Gleichzeitig entzweit man die Gruppen voneinander, weil Tarifbeschäftigte keinen Anspruch auf Kinderzuschläge haben. Man spart.

Es geht darum, zu verstehen, dass das vermeintliche "Privileg" der Beamten sich nur aus der Sicht des Tarifbeschäftigten als Privileg darstellt. Am Ende sind die "Privilegien" aber lediglich Wege zur Kosteneinsparung im Beamtenbereich, mit zugleich negativer Wirkung auf Verhandlungen im Tarifbereich.

--- End quote ---

Interessanter Ansatz.
Aber wieso "Nebeneffekt ist auch, dass man im Fall der Erhöhung der Grundbesoldung auch den Tarifbeschäftigten mehr zahlen müsste" ?
Das hat doch nie jemanden interessiert. Es gab doch auch - losgelöst von Tarifverhandlungen - schon Besoldungserhöhungen. Das wurde ja auch nicht übertragen.

Und warum das Streikrecht jetzt so fantastisch sein soll, insbesondere in diesem Fall? Die Beamten können sich ja sicher sein, dass eine Übertragung stattfindet - sie haben also keinen Nachteil, nicht zu streiken.

In meiner Abteilung würde es eh keiner merken, wenn wir streiken, da wir keinen direkten Bürgerkontakt haben. Und trotzdem sind wir gemischt Beamte und Angestellte, ca. 2/3 Angestellte, 1/3 Beamte.

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