Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 160908 times)

dudeldu

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #135 am: 10.10.2024 22:11 »
Das Einzige, an das ich mich jetzt noch klammere, ist, dass die ersten Spatzen es bereits vom Dach pfeifen, dass der Olaf im November die Vertrauensfrage im Bundestag wegen des gescheiterten Haushalts 2025 stellen wird. Damit hätten wir im März 2025 Neuwahlen, wo wir mitten in den Tarifverhandlungen stecken. Dann wollen wir mal sehen, ob die Nancy uns wieder über den Tisch ziehen kann oder ob die anderen Parteien doch nicht nur klatschen, sondern auch monetär etwas für den öffentlichen Dienst übrighaben. Es ist ja dann Wahlkampf und uns könnte nichts Besseres passieren.


und du glaubst das wär gut für uns?
der Großteil der Wählerschaft, die nicht selbst im öD arbeiten, ist der Meinung wir sind faul und überbezahlt.  Die Forderungen sind überzogen und der Steuerzahler muss es mit höheren Steuern finanzieren.
Da überzeugen die Parteien eher damit die überbezahlten "Beamten" klein zu halten.


Ja das glaube ich, da man 2,5 Mio. Beschäftigten nicht kurz vor den Wahlen vor den Kopf stoßen kann. Und irgendeine Partei möchte schon sich als diejenige sehen, die für die arbeiten Gesellschaft steht. Nicht alle sehen unsere Arbeit als unnötig oder einfach an. Ich glaube nicht das eine Partei damit punkten kann, indem sie uns als „zu teurer“ verkauft. Wobei die Medien bestimmt der einen oder anderen Partei helfend zur Seite stehen würde.

Die 2,5 Millionen machen 4 % aller Wahlberechtigten aus. Und es wird genügend geben, die trotzdem so wählen wie immer, unabhängig was bei den Tarifverhandlungen rauskommt.

Und du kannst ja gerne mal rausgehen und die Leute fragen. Die meisten denken im öffentlichen Dienst arbeiten nur Beamte die Kaffee trinken und im Geld schwimmen. Da ist es eher noch eine bessere Werbung die Erhöhung möglichst tief zu halten.

Das Bild werden viele außerhalb des öD haben, sehe ich auch so.

Aber ich bin mir sicher, dass die Wählerquote bei den 2,5 Mio. Beschäftigen im öD vergleichweise sehr hoch ist.
Bei zuletzt 76% Wahlbeteiligung wären das immerhin schon ca. 5,3% der Stimmen. 5% düften für eine SPD schon ziemlich verlockend wirken ;D

Dann wären es aber auch nur 76% der Wahlberechtigen, was sich wieder ausgleicht. Und es wird auch genügend geben, die gar nicht wissen, dass die SPD mit für den Abschluss mit verantwortlich ist.

UNameIT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #136 am: 10.10.2024 22:15 »
warum Die Leistungsträger sitzen hier fast alle in der EG 8

In meinen Augen gibt es zumindest im Verwaltungsbereich keinen Fachkräftemangel in den höheren Entgeltgruppen. Wenn eine Behörde diese Probleme hat, dann sind sie selbst verschuldet. Man kann sich rechtzeitig um Nachwuchs bemühen bzw. Mitarbeiter fortbilden. Dies tun allerdings viele Behörden nicht!

Und ja, die Leistungsträger sitzen in meinen Augen auch fast alle in den unteren Entgeltgruppen.


Also habt ihr keinen Fachkräftemangel in der IT, bei den Architekten und Co.? Da würde ich gerne wissen in welchem Verwaltungsbereich du arbeitest

FearOfTheDuck

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #137 am: 10.10.2024 22:32 »
Richtig ist, dass viele Behörden zu spät handeln, was die Besetzung und Nachbesetzung von Stellen angeht. Dann wundert man sich plötzlich, dass Herr Müller sich in die Altersrente verabschiedet. Oder dass Frau Meyer nicht erst mit dem Mutterschutz wegfällt.

Mitarbeiterverwaltung ist eben nicht gleich Mitarbeitermanagement. Das sehe ich aber unabhängig der EG. Die Schwierigkeiten in den oberen EG bei der Besetzung schlagen mittlerweile auch im mittleren Bereich durch, wenn es darum geht fähiges Personal zu finden.

heike2106

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #138 am: 10.10.2024 23:38 »
Richtig ist, dass viele Behörden zu spät handeln, was die Besetzung und Nachbesetzung von Stellen angeht. Dann wundert man sich plötzlich, dass Herr Müller sich in die Altersrente verabschiedet. Oder dass Frau Meyer nicht erst mit dem Mutterschutz wegfällt.

Mitarbeiterverwaltung ist eben nicht gleich Mitarbeitermanagement. Das sehe ich aber unabhängig der EG. Die Schwierigkeiten in den oberen EG bei der Besetzung schlagen mittlerweile auch im mittleren Bereich durch, wenn es darum geht fähiges Personal zu finden.

Da wundert sich niemand.
Das Stellen nicht gleich nachbesetzt werden sind doch schon einkalkulierte Einsparmaßnahmen.
Nicht umsonst hat sich zum Beispiel das Land Sachsen-Anhalt und die Stadt Magdeburg Einstellungssstopp verhängt. Da ist es egal wer die Arbeit der ausscheidenden MA macht.


TrexLittleArms

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #139 am: 11.10.2024 07:20 »
warum Die Leistungsträger sitzen hier fast alle in der EG 8

In meinen Augen gibt es zumindest im Verwaltungsbereich keinen Fachkräftemangel in den höheren Entgeltgruppen. Wenn eine Behörde diese Probleme hat, dann sind sie selbst verschuldet. Man kann sich rechtzeitig um Nachwuchs bemühen bzw. Mitarbeiter fortbilden. Dies tun allerdings viele Behörden nicht!

Und ja, die Leistungsträger sitzen in meinen Augen auch fast alle in den unteren Entgeltgruppen.


Also habt ihr keinen Fachkräftemangel in der IT, bei den Architekten und Co.? Da würde ich gerne wissen in welchem Verwaltungsbereich du arbeitest

Das würde mich auch einmal interessieren - vor allem in welcher Größe der Verwaltung er sich befindet.

Bei uns, mittelgroße Stadt mit 90.000 Einwohnern, haben wir seit Jahren Probleme im Bereich ab EG9a Aufwärts Stellen zu besetzen. Gerade im Bereich der IT und den technischen Bereichen kommt meist nichts Gescheites rum.
Unser Baubereich sucht nun zum dritten Mal in Folge einen Brückenbauingenieur. In einem anderen Bereich musste eine Stelle sieben(!!!) mal ausgeschrieben werden, damit überhaupt sich jemand mit entsprechender Qualifikation und Interesse findet. Letztendlich bedeutet dies Arbeitsverdichtung für die noch vorhandenen Kollegen.
Daran denkt aber keiner bei unserer Gewerkschaft - Verantwortung tragen, am besten natürlich mit persönlicher Haftung, aber nichts dafür bekommen.

Und kommt mir nicht mit der Argumentation, die höheren EGs könnten selbst verhandeln. Die meisten Kommunen sind Mitglied im Bereich der VKA und wenden den Tarif des TVöD an - hier gibt es halt nur entsprechende Spielräume. Wenn davon abgewichen wird, kommt meist die Kommunalaufsicht um die Ecke.

Wenn die Gewerkschaften daran ein wirkliches Interesse haben, hätten sie bei den letzten Tarifverhandlungen dem Vorschlag der VKA hinsichtlich einer Angleichung der JSZ zustimmen können - aber das läst sich ja schlecht verkaufen......

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #140 am: 11.10.2024 07:29 »

Zitat
zusätzlich drei freie Tage (§ 26 TVöD) zum Ausgleich für die hohe Verdichtung der Arbeit sowie einen zusätzlichen freien Tag für Gewerkschaftsmitglieder

Forderung finde ich persönlich Schwachsinn. Was bringen mir 3 weitere freie Tage, wenn mein Partner nur 6 Wochen frei hat? Warum nicht lieber diese 24 Stunden nutzen als AZV?  Wäre eine halbe Stunde weniger Wochenarbeitszeit. (24*60/52Wochen->ca.28min.)
Vor allem - wie will man diese 3 Tage bei Teilzeitkräften umsetzen? Im Moment ist es ja so, das egal wieviel man arbeitet, man 6 Wochen frei hat. Das bedeutet 30 Tage bei 5-Tage Woche, 24 Tage bei 4-Tage-Woche etc. Wie will man das nun auf TZ bei 3 weiteren Tagen übertragen?



Um dir das zu beantworten, musst du über Stunden statt Tage rechnen.

Ein Vollzeitangestellter (39 h) bekommt pro Urlaubstag 7:48 Stunden Sollzeit bei eingereichtem Urlaub gutgeschrieben. Du hast bei 3 Tagen also 3 x 7:48 = 23 Stunden 24 Minuten mehr Urlaub.

Wer 30 Stunden arbeitet, bekommt pro Urlaubstag 7:48 x (30/39) gutgeschrieben.
Für 50 % (19,5 Stunden) gibt es pro Urlaubstag 3:54 Stunden gutgeschrieben.

Über Wochen zu rechnen, bringt dich hier nicht weiter, man kann ja auch sonst mal einzelne Tage nehmen und nicht immer nur ganze Wochen

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #141 am: 11.10.2024 07:33 »
Was mich hier erschreckt, ist, dass man das desolate Ergebnis der letzten Tarifverhandlung und den noch immer bestehenden Kaufkraftverlust noch nicht ausgeglichen hat. Anscheinend erinnert sich niemand mehr an die Nullrunde aus 2023. Die gesplittete Einmalzahlung erkenne ich da nicht an. Ich habe auch den Eindruck, dass Verdi davon nichts mehr hören möchte. Den überdurchschnittlichen Zuwachs 2024 (der aber nicht die Inflation ausgleichen konnte) fand ich damals schon bedenklich. Auf die Erhöhung 2024 werden uns die lieben Verhandlungspartner noch oft genug hinweisen. Das Einzige, an das ich mich jetzt noch klammere, ist, dass die ersten Spatzen es bereits vom Dach pfeifen, dass der Olaf im November die Vertrauensfrage im Bundestag wegen des gescheiterten Haushalts 2025 stellen wird. Damit hätten wir im März 2025 Neuwahlen, wo wir mitten in den Tarifverhandlungen stecken. Dann wollen wir mal sehen, ob die Nancy uns wieder über den Tisch ziehen kann oder ob die anderen Parteien doch nicht nur klatschen, sondern auch monetär etwas für den öffentlichen Dienst übrighaben. Es ist ja dann Wahlkampf und uns könnte nichts Besseres passieren.

Natürlich nicht, man möge sich an die Worte Wernekes erinnern "die Inflationsprämie kann nicht herangezogen werden, da sie die Tabellenentgelte nicht dauerhaft steigert. Den Zahn werden wir den Arbeitgebern ziehen"
Zack.... wer baut die Inflationsprämie wie eine Steigerung im Tabellenabschluss ein? Werneke

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #142 am: 11.10.2024 07:36 »
Was mich hier erschreckt, ist, dass man das desolate Ergebnis der letzten Tarifverhandlung und den noch immer bestehenden Kaufkraftverlust noch nicht ausgeglichen hat. Anscheinend erinnert sich niemand mehr an die Nullrunde aus 2023. Die gesplittete Einmalzahlung erkenne ich da nicht an. Ich habe auch den Eindruck, dass Verdi davon nichts mehr hören möchte. Den überdurchschnittlichen Zuwachs 2024 (der aber nicht die Inflation ausgleichen konnte) fand ich damals schon bedenklich. Auf die Erhöhung 2024 werden uns die lieben Verhandlungspartner noch oft genug hinweisen. Das Einzige, an das ich mich jetzt noch klammere, ist, dass die ersten Spatzen es bereits vom Dach pfeifen, dass der Olaf im November die Vertrauensfrage im Bundestag wegen des gescheiterten Haushalts 2025 stellen wird. Damit hätten wir im März 2025 Neuwahlen, wo wir mitten in den Tarifverhandlungen stecken. Dann wollen wir mal sehen, ob die Nancy uns wieder über den Tisch ziehen kann oder ob die anderen Parteien doch nicht nur klatschen, sondern auch monetär etwas für den öffentlichen Dienst übrighaben. Es ist ja dann Wahlkampf und uns könnte nichts Besseres passieren.

Karin zieht uns btw mehr über den Tisch als Nancy.
Nancy wollte letztes Mal auch etwas mehr bieten, aber die VKA bremst immer

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #143 am: 11.10.2024 07:40 »
Schwachsinnig ist aber das Argument von Karin "Die Zeiten hoher Inflation sind vorbei"

--> ja stimmt, ABER: das Niveau bleibt ja, das Gehalt ist aber nicht auf das Niveau gestiegen, also gibt man jeden Monat Geld bei (sprich: Kaufkraftverlust bleibt)

Ich glaube, das ist einfach Beeinflussung der öffentlichen Meinung. Der 0815 Bürger Deutschlands hat doch kein Plan, was genau Inflation ist. Den Tarifparteien traue ich es schon zu.
Ein "0815" Bürger sollte schon wissen was eine Inflation ist. Das ist Grundwissen.

Naja ein Sinken der Inflation wird immer so gefeiert, als ob die Preise fallen....
Ich habe bei einigen wirklich das Gefühl, dass sie nun denken, dass die Inflation vorbei ist.

2% Steigerung sind besser als 6 % Steigerungen bei den Preisen ja, sind aber halt immer noch 2%, die die Preise steigen. Ohne höhere Lohnzahlungen = 2% weniger Kaufkraft; bzw. eher wohl 3 % weniger Kaufkraft wegen der Steigerung der PV und KV, die auch Kaufkraft fressen.

hierbei ist der noch bestehende Kaufkraftverlust, der trotz der letzten Tarifverhandlung noch da ist, noch nicht einmal berücksichtigt

Imperator

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #144 am: 11.10.2024 07:41 »

Karin zieht uns btw mehr über den Tisch als Nancy.
Nancy wollte letztes Mal auch etwas mehr bieten, aber die VKA bremst immer
[/quote]

Ich bin absolut kein Fan von ihr aber ich meine das es wirklich so war und Karin bei der letzten Verhandlung darauf gepocht hat, dass da nicht mehr geht.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #145 am: 11.10.2024 07:42 »
Was mich hier erschreckt, ist, dass man das desolate Ergebnis der letzten Tarifverhandlung und den noch immer bestehenden Kaufkraftverlust noch nicht ausgeglichen hat. Anscheinend erinnert sich niemand mehr an die Nullrunde aus 2023. Die gesplittete Einmalzahlung erkenne ich da nicht an. Ich habe auch den Eindruck, dass Verdi davon nichts mehr hören möchte. Den überdurchschnittlichen Zuwachs 2024 (der aber nicht die Inflation ausgleichen konnte) fand ich damals schon bedenklich. Auf die Erhöhung 2024 werden uns die lieben Verhandlungspartner noch oft genug hinweisen. Das Einzige, an das ich mich jetzt noch klammere, ist, dass die ersten Spatzen es bereits vom Dach pfeifen, dass der Olaf im November die Vertrauensfrage im Bundestag wegen des gescheiterten Haushalts 2025 stellen wird. Damit hätten wir im März 2025 Neuwahlen, wo wir mitten in den Tarifverhandlungen stecken. Dann wollen wir mal sehen, ob die Nancy uns wieder über den Tisch ziehen kann oder ob die anderen Parteien doch nicht nur klatschen, sondern auch monetär etwas für den öffentlichen Dienst übrighaben. Es ist ja dann Wahlkampf und uns könnte nichts Besseres passieren.

An mögliche Neuwahlen klammere ich mich hier auch. Kann man echt nur hoffen, dass die Ampel bald zum platzen gebracht wird.

Nancy als SPD Frau wird im Wahlkampf dann nicht Millionen von Beschäftigten im öffentlichen Dienst wie Dreck behandeln wollen.

Da aber Schwarz/Rot das wahrscheinlich einzig mögliche Bündnis nach den Neuwahlen sein wird, muss die SPD am Ende die Suppe auch auslöffeln, was Nancy wieder etwas bremsen könnte.

So oder so wären Neuwahlen im März 2025 das beste was uns für die Tarifverhandlungen passieren könnte.

Die SPD versteht sich ja immernoch als "Arbeiterpartei", auch wenn sie natürlich keine mehr ist. Da kann eine Nancy nicht gegen die ÖD Mitarbeiter hetzen.

Alle anderen Parteien können natürlich dagegen hetzen im Wahlkampf (CDU und AFD allen voran vermutlich), aber die sitzen dann halt nicht am Verhandlungstisch.

Die SPD hat in dieser Legislaturperiode so ziemlich für alle etwas getan außer für Arbeitnehmer....
Bürgergeldempfänger und Rentner frontal im Fokus.

Und jetzt wurde plötzlich festgestellt, dass im neuen Parteiprogramm dafür geworben werden soll, sich nun massiv für die arbeitende Mitte einsetzen zu wollen...... äh, ja warum hat man es dieses Mal nicht getan?

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #146 am: 11.10.2024 07:43 »
Nein, zumindest hat der KAV dies den Dienststellen inzwischen so mitgeteilt:
Zitat
Die Gewerkschaften fordern keine bloße Erhöhung der Tabellenentgelte, sondern ein „Volumen“ von 8,0 Prozent, mindestens jedoch 350 Euro, für zwölf Monate. Auch wenn hierzu noch vieles unklar ist, soll dieses Volumen zur Erhöhung der Tabellenentgelte und/oder weiterer Entgeltbestandteile verwendet werden können

Woher hast du das?

funkenstrahl

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #147 am: 11.10.2024 07:48 »
Schwachsinnig ist aber das Argument von Karin "Die Zeiten hoher Inflation sind vorbei"

--> ja stimmt, ABER: das Niveau bleibt ja, das Gehalt ist aber nicht auf das Niveau gestiegen, also gibt man jeden Monat Geld bei (sprich: Kaufkraftverlust bleibt)

Ich glaube, das ist einfach Beeinflussung der öffentlichen Meinung. Der 0815 Bürger Deutschlands hat doch kein Plan, was genau Inflation ist. Den Tarifparteien traue ich es schon zu.
Ein "0815" Bürger sollte schon wissen was eine Inflation ist. Das ist Grundwissen.

Naja ein Sinken der Inflation wird immer so gefeiert, als ob die Preise fallen....
Ich habe bei einigen wirklich das Gefühl, dass sie nun denken, dass die Inflation vorbei ist.

2% Steigerung sind besser als 6 % Steigerungen bei den Preisen ja, sind aber halt immer noch 2%, die die Preise steigen. Ohne höhere Lohnzahlungen = 2% weniger Kaufkraft; bzw. eher wohl 3 % weniger Kaufkraft wegen der Steigerung der PV und KV, die auch Kaufkraft fressen.

hierbei ist der noch bestehende Kaufkraftverlust, der trotz der letzten Tarifverhandlung noch da ist, noch nicht einmal berücksichtigt
Ja, aber ich bin trotzdem der Meinung, dass Leute außerhalb des öffentlichen Dienstes wissen (sollten). Das wird ja auch in der Schule/ Ausbildung behandelt. Ich beziehe mich darauf, dass ein Bürger, der nicht im öffentlichen Dienst arbeitet, als "0815" bezeichnet wird und er so etwas deshalb nicht weiß. Wenn Leute fehlendes Wissen über die Inflation haben, dann nicht weil sie in der pW arbeiten o. Ä. sondern weil sie sich dafür nicht interessieren.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #148 am: 11.10.2024 07:49 »
Zitat
Einrichtung eines „Mehr-Zeit-für-michKontos“, über das die Beschäftigten (ohne Nachwuchskräfte) eigenständig verfügen (Zeitsouveränität):
- Beschäftigte entscheiden am Ende des Ausgleichszeitraums, ob die zusätzliche Arbeitszeit einschließlich
Überstundenzuschläge ausgezahlt oder auf das „Mehr-Zeit-für-michKonto“ gebucht wird.
- Auf das „Mehr-Zeit-für-mich-Konto“ können auf Wunsch der/des Beschäftigten insbesondere folgende Bestandteile gebucht werden:
- Entgelterhöhungen
- zusätzliche freie Tage
- Überstunden
- Zeitzuschläge
- Teile der Jahressonderzahlung
- Sparkassensonderzahlung
- Theaterbetriebszulage
- Das „Mehr-Zeit-für-mich-Konto“ kann von den Beschäftigten insbesondere für eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit, zusätzliche freie Tage oder längere Freistellungsphasen genutzt werden.
- Überstundenzuschläge für Teilzeitbeschäftigte bereits bei Überschreitung
der individuell vereinbarten wöchentlichen Arbeitszeit

Die Liste liest sich für mich eigentlich sehr positiv.
Entgelterhöhung rein, bei angenommen Ergebnis von 4% = ca. 10 Tage.
Zusatzurlaub durch Nachdienst und Wechselschicht = 10 Tage
Überstunden fürs Einspringen (135%) = bestimmt 10 Tage im Jahr, eher mehr, gerade wenn ich möchte
Zeitzuschläge lassen sich schwer kalkulieren, hätte ich theoretisch auch noch. Überstundenzuschlag für TZ-Kräfte würde auch noch helfen.

Da bekomme ich ja tatsächlich noch zu realistischen Chancen auf ein Sabbatical. :)

Heißt das nicht monströse Überstunden für deine Kolleg*innen dann?

In der Verwaltung ist es oftmals nicht so schlimm, wenn ein paar Tage länger etwas liegen bleibt. Wenn auf einer Station dann aber keine Pflege sind..... hm  ;D

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #149 am: 11.10.2024 07:49 »
Habe ich das richtig verstanden?

Es wird eine Entgelterhöhung von 8 % gefordert (was am Schluss natürlich wieder viel weniger wird) und zusätzlich 3 Tage "Urlaub"? Also die 3 Tage zusätzlicher Urlaub hätten dann noch nichts mit dem Meine-Zeit-Konto zu tun oder?

Ich könnte also wählen aus:

8 % und 3 Tage Urlaub
oder anstelle der 8 Prozent, Buchung in das Meine-Zeit-Konto und zusätzlich die 3 Tage Urlaub.

Liege ich hier richtig?

Vielen Dank vorab.

vielleicht gibt es auch nur 1,4 % und die anderen 6,6 % des Volumens werden für Zuschläge jedweder Art verwendet.

Der TV-V wird hier wahrscheinlich nachher wieder besser wegkommen, da auf dem dbb Flugblatt dort schon der Hinweis enthalten ist, dass die Tabellensteigerungen auch höher sein können statt der Zuschläge...

Das gab es in der Vergangenheit schon öfter, weshalb der TV-V (ist jetzt schon besser) immer lukrativer wird.

Wäre gut, wenn der TV-V besser wegkommt :). Aber was sagt mir diser Satz denn:
"Volumen zur Entgelterhöhung kann auch für eine Tabellenanpassung sowie zur Verbesserung der weiteren
Arbeits- und Entgeltbedingungen genutzt werden."
Das ist doch das gleiche wie im TVÖD. Die 8% können für eine Tabellenanpassung oder weitere Entgelbestandteile (Zulagen usw.) genutzt werden. Oder verstehe ich da jetzt was falsch.

Finde die Formulierungen auch noch sehr schwammig.... vielleicht kommt ja bis zur ersten Tarifrunde noch mehr an Informationen...