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[NI] Beamtenstatus in Kommunen nicht mehr konkurrenzfähig.

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AVP:
In Niedersachen ist die Besoldung bekanntlich mit am schlechtesten.

Dies führt mittlerweile dazu, dass Verbeamtungen gerade in Kommunen (da hier der TVÖD gilt) überhaupt keinen Sinn mehr machen.

Zum einen wären hier natürlich alte bekannte Unterschiede vorhanden (Laufbahnprinzip statt Tarifautomatik, 40 statt 39 Stunden Arbeitszeit, keinerlei Einflussmöglichkeiten auf die Lohnentwicklung bis auf Klage bei Verfassungswidrigkeit, geringere JSZ).

Dazu kommen die am TV-L orientierten schlechteren und verspäteten Abschlüsse mit längerer Laufzeit.

Mal eine einfache Beispielrechnung von einem Beamten und Tarifbeschäftigten in einer Kommune mit gleicher Tätigkeit in A10 bzw. EG 10 (1. „Beförderungsamt“) mit 10 Jahren BE:

A 10 Stufe 6: brutto 44307 € ; netto (abzgl. 3.500€ PKV) 32941 €

EG 10 Stufe 5: brutto 67326 € ; netto 40148 €

Über 7000€ Unterschied.

A10 verheiratet mit 2 Kindern: brutto 49682 ; netto (abzgl. 4.000 € PKV) 36005 €

A10 in Endstufe nach ~30 Jahren: brutto 51038 ; netto (abzgl. 3.500 € PKV) 37388 €

Natürlich stehen bei den Beamten im nächsten halben Jahr noch Gehaltserhöhungen an, ABER der TVÖD läuft zum 31.12.2024 auch schon aus und wird dann ebenfalls neu verhandeln, noch bevor Niedersachen (TV-L) die +5,5% sehen.

Auch fraglich ob die Aussicht auf eine eventuelle Pension in X Jahren die Aussicht auf DRV und VBL hier so stark übertreffen kann um diesen Verlust aufzuholen.

AVP:
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Tagelöhner:
Beamter hat bessere Aufstiegschancen und kann in der Regel 1-2 Beförderungen in seinem Arbeitsleben mitnehmen, meist ohne sich dafür sogar auf Funktionsstellen bzw. höhere Dienstposten bewerben zu müssen. Er muss dafür in aller Regel nur genug Sitzfleisch haben und darf sich keine Skandale leisten. Angestellte sind meist bereits zu Beginn EDEKA, außer es gibt sehr wohlwollende Vorgesetzte, die auch Angestellte fördern möchten.

Außerdem werden hier die sonstigen bekannten geldwerten Privilegien in dem für Beamte ausnahmsweise schlechten Beispiel ausgeklammert! Volle Bezüge im Falle längerer Krankheitsphasen, gute Absicherung von Familienangehörigen, Zuschläge für Ehe + Kinder die bei einigen Dienstherren inzwischen unverschämte Größenordnungen annehmen, bereits nach 5 Jahren Mindestpensionsanspruch von ich meine um die 1500€ pro Monat (bitte korrigieren, falls nicht mehr aktuell).

Ein Angestellter benötigt für den Fall seiner Berufsunfähigkeit einen Versicherungsschutz, der gerne mal 1000€ pro Jahr kostet, ist im Beamtenverhältnis alles mit drin.

AVP:
Die Kinderzuschläge wurden doch als Beispiel mit aufgeführt. Die sind in Niedersachsen sehr überschaubar und halt auch immer zeitlich begrenzt.

Bessere Aufstiegschancen kann ich nicht nachvollziehen. Der Großteil der Dienstposten und Arbeitsplätzen hat je eine feste Bewertung. Ausschreibungen richten sich fü gewöhnlich an beide Beschäftigtengruppen. EG 11 AP werden genau so häufig ausgeschrieben wie A11 DPs.

Krankenheldzuschuss sieht der TVÖD auch recht lange vor (quasi Lohnfortzahlung).

1.500€ Mindstalimentation ist jetzt auch nicht großartig über Bürgergeld (560€ + Miete und Krankenversicherung).

pfalzdumal:
Beide Systeme - Angestellten- und Beamtenverhältnis - haben jeweils Vor- und Nachteile, wie ich finde.

Im gewählten Beispiel verstehe ich allerdings nicht, warum E 10 mit A 10 verglichen wird und nicht mit A 11 - bei uns in der Kommune ist die Zuordnung verschoben, also so und dann wird allein dadurch schon die Rechnung eine ganz andere, denn A 11 und A 10 sind doch gut 250 bis 350 Euro mehr pro Monat ab einer entsprechenden Stufe mit längerer Erfahrungszeit.

E 9a - A 9
E 9b/c - A 10
E 10 - A 11
E 11 - A 12
E 12 - A 13

Sehe hier auch bei eigentlich allen Nachbarkreisen und Städten dieses System, dass A 10-E10 ausgeschrieben werden wird kenne ich nur aus dem benachbarten Saarland und da auch nur in Ministerium, also direkt vom Land...

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