Autor Thema: Vorgezogene Bundestagswahlen und aktuelle Tarifverhandlungen: Chance für Angeste  (Read 8377 times)

Schwertfisch

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Hallo zusammen,

ich wollte mal eure Meinung dazu hören: Es stehen vorgezogene Bundestagswahlen an, und parallel laufen die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst. Was denkt ihr, könnte das für uns als Angestellte positive Auswirkungen haben?

Einige sagen, dass durch die Wahlen der Druck auf die aktuelle Regierung und die Parteien steigt, für soziale Gerechtigkeit einzustehen – besonders, wenn man Stimmen bei den Beschäftigten im öffentlichen Dienst gewinnen möchte. Es wäre ja eine Gelegenheit für die Parteien, ihre Unterstützung für uns zu signalisieren und sich für faire Löhne und Arbeitsbedingungen einzusetzen. Auch die aktuellen Lebenshaltungskosten und die steigende Inflation werden in den Medien heiß diskutiert, was sicherlich Argumente für eine Lohnerhöhung liefern könnte.

Andererseits gibt es auch Bedenken, dass die Verhandlungen durch den Wahlkampf komplizierter werden könnten. Möglicherweise wollen die Parteien das Thema schnell vom Tisch haben und setzen sich weniger intensiv mit unseren Forderungen auseinander.

Wie seht ihr das? Erwartet ihr, dass die Wahlen unsere Verhandlungschancen verbessern oder eher schwächen könnten? Freue mich auf eure Meinungen!

VielUnterwegs

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Das wird keinen Einfluss auf die Tarifverhandlungen haben, da Ende Februar die Wahl vom Tisch ist und erst dann die ernsthaften Tarif-Verhandlungen starten werden. Die Inflation ohne Kerninflation zieht übrigens tatsächlich wieder stark an : https://www.deutschlandfunk.de/inflation-in-deutschland-zieht-wieder-an-versicherungen-teurer-100.html Das dürfte etwas Aufwind für die Verhandlungen geben! Sind gute und schlechte Nachrichten gleichermaßen.

BeamterNWmD

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Ich würde auch sagen:
Der Beamtenbereich HÄTTE aktuell ein Problem, da ein Gesetz beschlossen werden müsste, wofür aber Stand heute die Mehrheit im BTag fehlt.
Das wird sicherlich beizeiten wieder anders sein.

Aber da wir hier über einen Tarif-VERTRAG reden, ist es m.E. irrelevant, ob wir eine gute, eine unbeliebte oder eben gar keine Regierung(smehrheit) vorweisen können...

FGL

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Einige sagen, dass durch die Wahlen der Druck auf die aktuelle Regierung und die Parteien steigt, für soziale Gerechtigkeit einzustehen [...]
Für soziale Gerechtigkeit sind alle. Der Begriff selbst ist dabei so beliebig, dass jeder darunter verstehen kann, was er möchte. Für mich wäre das: Mehr Leistungsorientierung, weniger Steuern, weniger Sozialabgaben, weniger "Umverteilung".

Paul Stanley

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M.E. werden bestehende, oder künftige Ideologien darüber entscheiden, wie viel "Geld" im Land verbleibt, um Deutschland und seine Bürger zu versorgen. Oder, ob andere ( bisherige) Stömungen Steuereinnahmen und entrichtete Beiträge, ideologisch besetzt, in alle Welt verbringen.
Auch wird die Zunahme / Abnahme der Immigration entscheident auf den Bundes / Länderhaushalt einwirken.

Eine sicherlich inhaltsreiche Antwort auf die  Frage: Wofür möchte unsere Gesellschaft Geld einsetzen?

KlammeKassen

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M.E. werden bestehende, oder künftige Ideologien darüber entscheiden, wie viel "Geld" im Land verbleibt, um Deutschland und seine Bürger zu versorgen. Oder, ob andere ( bisherige) Stömungen Steuereinnahmen und entrichtete Beiträge, ideologisch besetzt, in alle Welt verbringen.
Auch wird die Zunahme / Abnahme der Immigration entscheident auf den Bundes / Länderhaushalt einwirken.

Eine sicherlich inhaltsreiche Antwort auf die  Frage: Wofür möchte unsere Gesellschaft Geld einsetzen?

Das wäre dann eher für die Tarifverhandlungen 2027 maßgeblich; das wird alles Mitte März noch nicht genau feststehen; ich denke nicht, dass vor April/Mai eine Regierung im Amt ist.

ElBarto

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Ich gehe davon aus, dass die Parteien allesamt mit sich selbst und Wahlkampf beschäftigt sein werden.

Außerdem bin ich mir sicher, dass die jetzigen Regierungsparteien, v.a. die den Arbeitnehmern vielleicht noch am nächsten seiende SPD sogar vergoldete Toilettensitze und 5-lagiges Papier dazu versprechen könnte ohne merklich Stimmen zu gewinnen oder gar großartig Einfluss auf die Verhandlungen zu nehmen.

Die Ampelparteien haben nichts in der Hand um Forderungen pro AN Nachdruck zu verleihen.
Die CDU ist AG-freundlich.

Die IG Metall hat 5 oder 5,5% geholt. Da bleiben für den ÖD vielleicht mit Glück 2,5% und 2 % Erhöhung welche Verdi dann wieder als großartigen Sieg verkauft.

ambessa

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Die bevorstehenden vorgezogenen Bundestagswahlen könnten für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst eine Gelegenheit bieten, sich für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen einzusetzen, da die Parteien möglicherweise versuchen werden, Unterstützung durch die Auseinandersetzung mit Fragen der sozialen Gerechtigkeit zu gewinnen. Der Wahlkampf könnte jedoch auch zu überstürzten Kompromissen führen, die gründliche Verhandlungen untergraben könnten. Letztlich wird der Einfluss auf die Lohnverhandlungen davon abhängen, wie viel Aufmerksamkeit den Themen des öffentlichen Sektors während des Wahlkampfs zuteilwird.

KlammeKassen

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"Soziale Gerechtigkeit" heißt dann ja wieder: EG1-EG9a 5 %, EG9b - EG15 1 %


FearOfTheDuck

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Das ist dem Bot aber egal. ;)

sprunkimod

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"Soziale Gerechtigkeit" heißt dann ja wieder: EG1-EG9a 5 %, EG9b - EG15 1 % Sprunki Mod
Diese Zahlen können auch zur Klassifizierung des Bildungsniveaus von Personen verwendet werden, wobei EG1-EG9a die Gruppe mit dem niedrigsten Bildungsniveau und EG9b-EG15 die Gruppe mit dem höchsten Bildungsniveau darstellt.

Bob Kelso

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Einige sagen, dass durch die Wahlen der Druck auf die aktuelle Regierung und die Parteien steigt, für soziale Gerechtigkeit einzustehen [...]
Für soziale Gerechtigkeit sind alle. Der Begriff selbst ist dabei so beliebig, dass jeder darunter verstehen kann, was er möchte. Für mich wäre das: Mehr Leistungsorientierung, weniger Steuern, weniger Sozialabgaben, weniger "Umverteilung".

"Soziale Gerechtigkeit" wird doch ideologisch betrachtet verstanden als: Belastet die Leistungsträger und verteilt deren Geld bedingungslos an Transferleistungsempfänger und in die halbe Welt!

UNameIT

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"Soziale Gerechtigkeit" heißt dann ja wieder: EG1-EG9a 5 %, EG9b - EG15 1 %

Definitiv und dann schreien wieder alle nach Fachkräftemangel und Führungskräftemangel

BAT

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Mein Cousin wird bald von E12 in E13 höhergruppiert (bei den Beamten erfolgt ähnliches wegen der Neubewertung von Fachbereichsleitungen und deren Vertreter, die kommen von A12 in A13), er hat ungefähr 100 € mehr im Jahr...

Philipp

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Soll er froh sein.
Im vorherigen Tarifvertrag hätte er in Stufe 6 pro Jahr effektiv weniger wenn er von 12 in 13 wechselte.

Zum Thread:
Kann nicht Verdi so kurze Verhandlungsrunden ansetzen, dass man zur Wahl streiken kann?
Kommt ja nicht überraschend so ein Tarifvertrag. Die Arbeitgeberseite wird ja vorbereitet sein.