Beamte und Soldaten > Beamte der Länder
[Allg] Besoldungsvergleich aktualisiert
IchLiebeBeamtentum:
--- Zitat von: AVP am 26.11.2024 18:48 ---
--- Zitat von: IchLiebeBeamtentum am 26.11.2024 04:22 ---
--- Zitat von: AVP am 25.11.2024 22:14 ---
--- Zitat von: LehrerBW am 23.11.2024 15:55 ---
--- Zitat von: clarion am 23.11.2024 08:43 ---Hallo,
zu lamentieren, wie ungerecht wir besoldet sind, bringt nichts. Es wird sich erst dann etwas ändern, wenn das BVerfG neue Leitplanken setzt. Dann werden wir sehen, ob man man danach noch abstrusere Konstruktionen findet oder in den sauren Apfel beißt und die Besoldung für alle, einschließlich der Singles in der Mietstufe 1 anhebt.
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Es mag sein, dass die Lohngruppen ab A9 abwärts nicht mithalten können.
Aber A13 ist wie ein sechsstelliges Gehalt in der Wirtschaft.
Und das beziehen mehr als nur 20%.
Wichtig finde ich auch, dass das erstmals ins Bewusstsein gebracht wird…ich und viele Kollegen dachten“Wird schon passen…war ja bisher immer alles ganz gut in der Besoldung „
Die Tabelle hat mir dann schon die Augen geöffnet…😳
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Das denke ich mir auch häufig. Gefühlt bin ich der einzige in Niedersachsen der ein Problem mit der Besoldung hat. Der Vergleich zu den anderen Ländern sollte es mMn sehr deutlich machen, insbesondere da Niedersachsen ja kein armes Land ist. Ohne die Musterwidersprüche der Gewerkschaft würde hier wahrscheinlich kaum überhaupt jemand Widerspruch einlegen.
Evtl. hätte man in diesem Land selber Arbeitgeber werden wollen, wenn alle niedrige Löhne einfach so hinnehmen ist dies ja praktisch das Erfolgsrezept um selbst reich zu werden…
Nebenan bei Vw kämpfen sie für ihre Jubiliäumszuwendung (3 Monatsgehälter), während man sich hier einfach Weihnachtsgeld und co hat streichen lassen. Auch wenn man nicht streiken kann muss man doch mal einen Unmut kundtun.
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VW ist pleite. Du erhältst weiterhin dein sicheres Geld. Das ist halt der Unterschied. Willst du dich unglücklich machen, dann vergleiche dich.
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Wo sind die pleite? Der Konzern macht Milliardengewinne, nur die Kernmarke „VW“ ist aktuell (seit sehr kurzer Zeit) unprofitabel.
Bei Vw in Wolfsburg verdienen knapp 20% der Beschäftigten 6-stellig. Wolfsburg hat allgemein den höchsten Durchschnittslohn mit 5.700€/Monat aller Städte in Deutschland. Bei VW in WOB direkt liegt der Durchschnittslohn bei ~80.000€/Jahr. Für ein Großteil (bis Tarif+) bei 35 Std/Woche und 36 Tagen Urlaub. Das vergangene Jahr wurden bei 10+ Jahren Betriebszugehörigkeit 370.000 € (320k + 50k Sofortbonus) Abfindungen angeboten. Der durchschnittliche VW Mitarbeiter ging letztes Jahr mit 57,7 Jahren in Rente.
Da ist niemand pleite. Das Land ist pleite, das könnte diese Beträge und Arbeitsbedingungen nämlich niemals stemmen. Klar ist der Job sicher, liegt laut FEZVO bis A10 aber auch nur 15% über der Grundsicherung. Wow.
VW müsste niemanden entlassen wenn die Löhne auf TV-L / NBesO Niveau wären. Nur steht in der Belegschaft dafür niemand morgens auf. Selbst mit den angedrohten 10% Lohnkürzungen würden sie immer noch deutlich besser wegkommen bei weniger Wochenstunden.
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clarion:
In die Niedersachsen sind die einzigen Beamten der A Besoldung, die knapp über 80.000 Euro Brutto liegen A16er in der Endstufe mit 40 Stunden Wochenarbeitszeit. Bei VW würde man in der Tat sogar nach einige Jahre Nullrunden überdurchschnittlich verdienen.
AVP:
--- Zitat von: clarion am 27.11.2024 08:00 ---In die Niedersachsen sind die einzigen Beamten der A Besoldung, die knapp über 80.000 Euro Brutto liegen A16er in der Endstufe mit 40 Stunden Wochenarbeitszeit. Bei VW würde man in der Tat sogar nach einige Jahre Nullrunden überdurchschnittlich verdienen.
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Die Gehälter bei VW sind inklusive Bonus, Leistungszulage, T-Zug etc.
Für einen fairen Vergleich müsste man also auch die Familienzuschläge, die Pension (VW hat eine attraktive Betriebsrente die aber auch anteilig aus dem AN Brutto finanziert wird), endlose „Entgelt“fortzahlung, keine Arbeitslosenversicherung, Beihilfe etc. berücksichtigen.
Da kann man die Besoldung grob pauschal um ~25% erhöhen.
A16 Endstufe in Niedersachsen sind 99k brutto, also grob 125k vergleichbares Gehalt in der freien Wirtschaft.
Nun muss man sich aber natürlich anschauen was man hier vergleicht. Im Tarif bei Vw (im Büro) gehts für normale Sachbearbeiter bis ~90k, Teamleiter in Tarif+ ~150k. Studierte Sachbearbeiter im öD sind allerdings eher ~A9-10, Sachgebietsleiter eher so ~A11, Dezernenten/Referenten ~A13. Hier wären wir bei VwW schon im unteren Managementkreis (200k+).
Also ja, als Behördenleiter mit A16 und 800 Mitarbeitern kann man mit einem Teamleiter bei VW halbwegs konkurrieren, das spricht aber doch bei weitem nicht fürs Land.
Es fordert ja auch niemand die Top Konzernlöhne im öffentlichen Dienst - aber mindestens verfassungskonform sollten sie doch bitte sein. Und bis A10 einen Zuschlag zu benötigen um bei 40 Std/Woche auf 15% mehr (abzüglich netto Werbungskosten) als die Grundsicherung zu kommen kann dies doch wohl nicht sein.
Schaut man mal hier sieht man aber woher das alles kommt: https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/
Der TV-L liegt noch unter der normalen Lohnentwicklung und die Nds. Besoldung wird noch einmal darunter liegen.
Ein Niveau wie in Sachsen aus einer Kombination aus guter Tabelle (zusätzlich um 4,1% erhöht), höherer Beihilfe bis 90% und Bestandsschutz sowie höheren Kinderzuschlägen halte ich da schon für völlig ausreichend. Nur ist Niedersachsen da bei 2 Kindern rund 12.000€ Beamtenbrutto (also ~knapp 15k „echtes“ brutto) drunter (Beihilfeersparnis berücksichtigt).
Poincare:
Es wäre doch bestimmt legitim, dass Länder unterschiedlich besolden, wenn man nicht am Minimum entlangkrebsen würde.
Ebenso ist es die Frage, welche Besoldungsgruppen man in welchem Land, mit welcher Arbeit in der freien Wirtschaft vergleicht. Die einen vergleichen Lehrer mit der Schreinerei um die Ecke, und meckern über die hohe Besoldung, die anderen Vergleichen den gehobenen Dienst mit dem Management von VW, und meckern über die geringe Besoldung.
Jeder muss halt seine Nische finden, für manche ist das im ÖD, für manche in der freien Wirtschaft. Es gibt schon auch im HD Lullistellen, wo man (vor allem mit Kindern), ein besseres Preis-Leistungsverhältnis als auf manchen Stellen in der Wirtschaft hat. Genauso ist für manche Unkündbarkeit und endlose Lohnfortzahlung im Krankheitsfall top, andere leben sparsam und kommen mit der 300k Abfindung, die sie mit Anfang 52 kriegen, bis in die Rente und freuen sich, nie mehr arbeiten zu müssen.
Logischerweise sind alle hier im ÖD/ÖD gewesen, sonst wären wir nicht in diesem Forum. Wir können also nur innerhalb diskutieren, und haben anekdotische Berichte von außen. Dennoch sind die Unterschiede zwischen den Ländern nicht konstant so groß, dass jemand nur dafür umziehen würde.
AVP:
--- Zitat von: Poincare am 27.11.2024 08:38 ---
Logischerweise sind alle hier im ÖD/ÖD gewesen, sonst wären wir nicht in diesem Forum. Wir können also nur innerhalb diskutieren, und haben anekdotische Berichte von außen. Dennoch sind die Unterschiede zwischen den Ländern nicht konstant so groß, dass jemand nur dafür umziehen würde.
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Die extremen Unterschiede von teilweise 1.000€ pro Monat sind erst in den letzten Jahren durch die Umsetzung oder Ignoranz der BVerfG Rechtsprechung entstanden. Wir spielen tatsächlich sehr wohl mit dem Gedanken umzuziehen, selbst wenn die Tabellen sich langfristig wieder angleichen werden in jedem Fall Punkte wie die Relation zum Durchschnittsverdienst wohl noch lange bleiben und auch eine 90% Beihilfe dürfte wohl Bestandsschutz mindestens für die genießen, die diese nun beziehen.
Mit der Besoldung in Niedersachsen sind viele Träume (zB sowas wie Hausbau) im gD praktisch aktuell nicht mehr umsetzbar. Das wäre in Thüringen oder Sachsen aufgrund deutlich höherer Besoldung und niedrigeren Grundstückspreisen tendenziell durchaus umsetzbar. Wer natürlich bereits stark verwurzelt ist, ein Eigenheim hat etc. mag das etwas anders sehen, aber für einen 5-stelligen Bruttobetrag im Jahr umzuziehen ist jetzt nichts außergewöhnliches. Aktuell besteht überall im öD Personalmangel - warum die Chance nicht nutzen?
Zudem werden die schlechten Besolder grundsätzlich größere Probleme bezüglich Personalmangel haben, bedeutet für die Beamten unter uns mit schlechter Besoldung dass sie perspektivisch wohl auch noch mehr Vertretungsaufgaben von vakanten Dienstposten übernehmen dürfen.
Das war übrigens auch einer der Grundgedanken ~2005 bei der Föderalismusreform. Die Bundesländer sollen in einen Wettbewerb „um die schlausten Köpfe“ treten.
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