Es sind doch weder dein PC noch dein Programm noch deine Daten?
Warum sollte der Arbeitgeber keinen Zugriff auf seinen PC, sein Programm oder seine Daten haben dürfen, wenn du länger erkrankt bist?
Der Zugriff auf den persönlichen (wenn auch dienstlichen Account) Account ist in no-go. Es mag Ausnahmen geben wenn besondere Verdachtsmomente existieren, aber so wie das hier gehandhabt wurde kann und darf es nicht funktionieren.
Zum einen ist jetzt nicht mehr sichergestellt, dass man bestimmt Aktionen in den Systemen dem Nutzer zuordnen kann. Durch SSO hatte die Vorgesetzte Zugriff auf so ziemlich alles was der Anwender auch durfte. Hier geht es nicht nur um das potentielle Lesen sondern auch das Ändern/Löschen/weiterleiten von Daten.
Dazu kommt, dass NATÜRLICH personenbezogene und hochgradig private/geschützte Dinge auch über den Dienstaccount laufen: Wie sieht es mit der (verschlüsselten) Mailkommunikation mit dem Suchtberater aus? Wie mit dem Verantwortlichen für die Sicherheitsüberprüfung, der Fragen gestellt hat zur Vorstrafe oder Verschuldung des Partners? Was mit der Kommunikation mit Personalrat oder der Schwerbehindertenvertretung? Auch könnten mögliche Beschwerden, Nachfragen oder ähnliches zu finden sein.
Hier hat nicht nur die Chefin sondern vor allem die IT groben Unfug gemacht. Wie von Herbert oben geschrieben: Eine Eingabe beim Datenschutzbeauftragten und eventuell eine Anzeige bei der Datenschutzbehörde des Landes ist erstmal der Anfang, den man meines Erachtens machen MUSS. Das nächste mal würde ich so einer Anfrage immer widersprechen. Jedes IT-System hat IMMER andere Möglichkeiten um die Bearbeitung zu ermöglichen - lokale Installationen mit lokalen Usern sollte es kaum noch geben. Und wenn ich sowas laufen hab muss ich damit leben, dass es bis zum Ende des Urlaubs dauert.