Autor Thema: Wechsel von Landesverwaltung in die Gemeindeverwaltung?  (Read 1012 times)

Magda

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Hallo!

Würdet ihr von der Landesverwaltung (Referentenstelle in der obersten Landesbehörde) in die Gemeindeverwaltung (Sachgebietsleitung mit Mitarbeiterführung) wechseln? Finanziell wäre es zumindest langfristig eine Verschlechterung, da die Stelle in der Gemeindeverwaltung 2 Besoldungsstufen niedriger bewertet ist. Dies kommt aktuell allerdings nicht zum Tragen, da ich noch nicht durchbefördert bin.

Meine aktuelle Stelle macht mich schon länger nicht glücklich und das aus mehreren Gründen. Die neue Stelle wäre am Wohnort (d.h. deutlich weniger Fahrtzeit) und inhaltlich ein Neuanfang.

Würde so ein Wechsel für euch in Frage kommen oder nicht? Und weshalb?

Rowhin

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Antw:Wechsel von Landesverwaltung in die Gemeindeverwaltung?
« Antwort #1 am: 08.01.2025 07:07 »
So wie ich dich verstehe, wäre es nicht unmittelbar weniger Geld, sondern "nur" kein vergleichbarer Lohnanstieg in den nächsten Jahren. Also keine Abstriche, was aktuelle Wohnsituation oder sonstige Ausgaben (Essen gehen, Jahresurlaub, was auch immer) angeht. Dadurch käme es für mich definitiv in Frage, je nachdem auch wie lange der Arbeitsweg vorher ist und was ich mir dann in der neuen Stelle an Zeit spare. Und eventuell dann motiviert in die Arbeit zu gehen ist auch viel wert.

Frage wäre auch, welche Entwicklungsoptionen es in der Gemeindeverwaltung über die Sachgebietsleitung hinaus noch gibt.

Schmitti

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Antw:Wechsel von Landesverwaltung in die Gemeindeverwaltung?
« Antwort #2 am: 08.01.2025 09:46 »
Je kleiner die kommunale Verwaltung, desto umfangreicher sind die Sachgebiete/Aufgaben pro Mitarbeiter, nicht selten allerdings mit geringerer Entlohnung, bei gleichzeitig aber auch mehr "Kreativität" in der Auslegung der Rechtsvorschriften, und dies auch (gefühlt auch besonders gerne) im Personalrecht. Der oberste Chef (Bürgermeister) ist näher an den einzelnen Beschäftigten, flache Hierarchien, das kann mal vorteilhaft sein, aber auch nachteilig. Wohnt man in der Kommune selber oder nahe dran, wird man sehr oft auf die Vorgänge dort angesprochen, egal ob der Gemeinderat/Stadtrat Blödsinn beschlossen oder auch nur diskutiert hat, oder der Nachbar vom Bauamt nen unfreundlichen Brief bekommen hat, du bekommst es in deiner Freizeit gerne mal direkt aufs Brot geschmiert, weil du arbeitest ja auch da. Ob auch aufm Bauamt, oder ganz woanders, interessiert den meckernden Mitbürger ja nicht.

Gemeindeverwaltung muss man wollen. Es gibt Leute, die sich in diesem etwas eigenen Verwaltungskosmos sehr gut fühlen. Es gibt aber auch einige (z.B. mich, und ich kenne noch genügend andere Fälle) die heilfroh sind, irgendwann da abgesprungen zu sein und in größeren Verwaltungen vernünftig arbeiten zu können und zu dürfen.
Bei mir war es die "Flucht" von einer 10.000Ew-Gemeinde zu einer 50.000Ew-Stadt, wo die Unterschiede schon sehr deutlich wurden. Es gibt aber auch Bekannte, die gingen in die Kreisverwaltung eines 60.000EW-Landkreises in der Eifel, und waren auch schockiert schnell wieder weg da.

Die neue Stelle wäre ... inhaltlich ein Neuanfang.
Das sicherlich.
Ich würde mir vor so einem Wechsel aber sehr gut überlegen, ob ich die o.g. Rahmenbedingungen der kleinen Gemeindeverwaltung am Wohnort eher als Nestwärme oder Behinderung empfinden würde. Auch angesichts der Gründe, weshalb die aktuelle Referentenstelle nicht glücklich macht. Da kann das vielleicht der richtige Schritt sein, aber genausogut der schlechtestmögliche.
Gibt es Bekannte bei der Gemeindeverwaltung, mit denen man sich mal so vorab aufn Kaffee treffen könnte? Ein bisschen Nähkästchengeplauder hilft bei so einer Einschätzung sicher noch mehr, wie die Erfahrungen hier.

Casa

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Antw:Wechsel von Landesverwaltung in die Gemeindeverwaltung?
« Antwort #3 am: 08.01.2025 10:02 »
Wenn dir die Arbeit zusagt, gehe zu der Behörde. Du kannst versuchen dich für einige Zeit abordnen zu lassen und ggf. anschließend wird entschieden, ob du versetzt wirst.

Je nach Größe der Kommune kommen mit den Abgängen der nächsten Jahre sicherlich auch höher besoldete Dienstposten in Betracht.


Was ich noch nicht nachvollziehen kann ist, dass du Referent einer obersten Landesbehörde bist, nicht ins haushalterisch mögliche Amt befördert wurdest und die Sachgebietsleitung 2 Stufen niedriger besoldet wird.
Wie kann ich mir das konkrete vorstellen? A15 beim Land und A13 bei der Gemeinde?
Falls ja hast du sicherlich die Befähigung für den höheren Dienst und damit stehen dir in der Kommunalverwaltung alle Ämter über die Abteilungs- und Amtsleitung, bis hin zum Dezernenten (KWB) offen.
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