Autor Thema: [BE] PKV-Öffnungsaktion (invididuelle Beihilfe) vs. GKV (pauschale Beihilfe)?  (Read 3969 times)

bab

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Ich wurde vor Kurzem im höheren Dienst verbeamtet und stehe noch vor der Entscheidung, ob ich in der GKV bleibe oder in die PKV gehe.

In Berlin gibt es für Beamte sowohl die pauschale als auch die inviduelle Beihilfe, sprich, auch in der GKV wird zumindest die Hälfte meiner Gesundheitskosten übernommen.
Sollte ich jemals wechseln, bspw. zum Bund, sieht es schon schlechter aus. Stand heute wird es für Bundesbeamte keine pauschale Beihilfe geben -- und meine jetzige Entscheidung gilt fürs Leben, ungeachtet eines Wechsels in eine andere ÖD-Organisationseinheit ohne pauschale Beihilfe (Bund und einige Bundesländer) oder aus dem ÖD heraus.

Ich arbeite in Teilzeit (80 Prozent), bin fast 40 Jahre alt und muss einen Risikozuschlag von 30 Prozent tragen und bin wegen Vorerkrankrankungen von bestimmten PKV-Leistungen ausgeschlossen (v.a. von den sog. Beihilfeergänzungstarifen). Ob ich die später dazubuchen kann, ist unklar.

Die individuelle Beihilfe trüge derzeit 70 Prozent der Kosten, bald nur noch 50 Prozent, in Pension wieder 70 Prozent.

Ich habe mehrere Szenarien durchgerechnet und mir sowohl die Vor- und Nachteile beider Systeme aufgeschrieben. Zusammengefasst wird es im Alter in der GKV günstiger, wenn ich in einem Land mit pauschaler Beihilfe bleibe (also v.a. nicht zum Bund gehe) oder den ÖD verlassse. Und in der PKV wird es günstiger, wenn ich in ein Land (oder zum Bund) mit individueller Beihilfe gehe. Das weiß ich jetzt noch nicht, muss mich aber zeitnah entscheiden. Denn in die PKV komme ich jetzt, nicht mehr später.

Wie gelange ich am besten zu einer guten Entscheidung? Und übersehe ich etwas?

Ich freue mich über jeden Hinweis.  :)

clarion

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Die pauschale Beihilfe deckt in der Pension auch nur die Hälfte der GKV- Beiträge ab, OHNE Zusatzbeitrag, die zahlt man zu 100% selbst.

Im höheren Dienst kommt man auch recht bald über die Beitragsbemessungsgrenze, zumindest bei einer Vollzeitstelle, und die Beitragsbemessungsgrenze ist zum Jahreswechsel kräftig gestiegen, wie im Übrigen die Beiträge etlicher PKVen auch. Mit welchem Szenario hast Du denn gerechnet, dass pauschale Beihilfe im Alter billiger ist? V.a. mit Hinblick auf die Mehrkosten,  die Du im aktiven Dienst haben wirst?

Es fällt schwer in die Glaskugel zu blicken. Aber im höheren Dienst ist die Wahrscheinlichkeit,  dass die individuelle Beihilfe plus PKV günstiger ist noch am höchsten.

bab

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Danke für deine Antwort, die Hinweise und Überlegungen. Das alleinige Tragen der Zusatbeiträge habe ich jetzt berücksichtigt.

Zu der Frage, mit welchem Szeario ich gerechnet habe:
Ich habe veranschlagt, dass sich sowohl die GKV- als auch die PKV-Beiträge in den nächsten 30 Jahren (ungefähr mein Pensionseintritt) verdreifachen. Ich erwarte in A 14 eine Pension iHv 2.000-2.500 Euro, wenn ich weiter 80 Prozent arbeiten.

In der Pension müsste ich dann zwischen 585 und 730 Euro GKV-Beiträge zahlen (hier unter der Annahme, dass 14,6 Prozent hälftig vom Dienstherren getragen werden, der Zusatzbeitrag iHv 2,45 Prozent komplett von mir, beide Beiträge zusammen mal drei).
Der günstigste PKV30-Tarif, der mir derzeit angeboten wird, liegt mit Risikizuschlag iHv 30 Prozent (Öffnungsaktion) bei 310 Euro. In 30 Jahren würde ich dann mit PKV-Beiträgen i.H.v. 930 Euro rechnen. Und zwischendurch (in meiner aktiven Zeit) höhere Beiträge zahlen, da mir ein paar Jahre mit PKV50 bevorstünden.
 
Sprich, als GKV-Mitglied, das von pauschaler Beihilfe profitiert, würde ich 200 bis 345 Euro weniger zahlen, als GKV-Mitglied ohne pauschale Beihilfe (bspw. Wechsel zum Bund) 95 bis 350 Euro mehr als als PKV-Mitglied.
(Wobei ich nicht zum Bund gehen würde, wenn ich mich für die GKV entscheide und auf Bundesebene nicht die pauschale Beihilfe kommt. Dem Szneario ohne pauschale Beihilfe wäre ich also nicht ausgeliefert.)

Welche Mehrkosten, die ich im aktiven Dienst haben werde, meinst du bitte? Das Überschreiten der (ansteigenden) Beitragsbemessungsgrenze, so ich Vollzeit arbeiten sollte?

clarion

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Wie kommst Du auf eine so niedriger Pension? A14 Endstufe sind in Berlin 6.472 Euro Brutto. Ich komme bei 30 Jahren und 80 % Stelle auf eine Pension von heute knapp 2.800 Euro. Hinzu kommen noch Rentenansprüche,  die Du vermutlich auch noch hast. Du müsstest schon bei den derzeitiger Beitragssätzen vermutlich schon über 300 Euro für die GKV plus pauschale Beihilfe zahlen. Zudem vergisst Du, dass die Pensionen und Renten auch steigen werden (Zinseszins bei der GKV).

Wenn Du heute sagen wir mal wegen Teilzeit 4000 Euro Brutto verdienst, müsstest Du um die 382 Euro GKV (7,1%+2,45%) bezahlen und zwar jetzt schon. Das sind eindeutig mehr als 310 Euro wären.

Gewerbler

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Ich kann nur für mich sprechen, aber im höheren Dienst gibt es eigentlich fast nichts, was für die GKV spricht, außer evtl. der "Soziale Gedanke" dabei. Glaskugel für die Zukunft hat niemand, aber ich zahle bei Eintritt mit 38 mit Öffnungsaktion inklusive Wahlleistungen derzeit zumindest nicht mehr als in der GKV bei wohl deutlich besserer Leistung.

Du kannst mir auch gerne eine PN schicken oder die anderen Beiträge und Themen zu dieser Fragestellung anschauen...

Johann

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Mit der pauschalen Beihilfe bist du freiwillig gesetzlich krankenversichert. Damit musst du neben den Einnahmen aus deiner Erwerbstätigkeit auch auf weitere Einnahmen Krankenversicherungsbeiträge bis zur Beitragsbemessungsgrenze entrichten. Und zwar sowohl arbeitnehmer- als auch Arbeitgeberbeiträge, in Summe derzeit also ca. 17%.

Bedeutet, wenn du bisher fürs Alter vorgesorgt hast, indem du dir beispielsweise Immobilien zur Vermietung oder ein dickes ETF-Portfolio mit hohen Dividendenausschüttungen angelegt hast, wirst du diese nicht nur besteuern müssen, sondern obendrauf auch noch mit krankenversicherungsbeträgen belasten müssen.

Bevor ich das wusste, stellte sich für mich auch eine ernsthafte Überlegung, ob PKV per Öffnungsaktion oder GKV per pauschaler Beihilfe. Jetzt stellt sich die Frage allerdings gar nicht mehr, weil Krankenversicherungsbeiträge i.H.v. 17% auf Mieteinnahmen die ganze Rechnung zerstören.

lumer

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Man sollte sich die jeweilige landesrechtliche Regelung genau anschauen. Berlin übernimmt z.B. die Hälfte des nachgewiesenen Krankenversicherungsbeitrags, § 76 I 4 LBG Berlin. Das bedeutet, dass auch KK-Beiträge, die auf Mieten oder Kapitalerträge zu entrichten sind, und der Zusatzbeitrag, zur Hälfte vom Land übernommen werden. Hinsichtlich des Zusatzbeitrags wäre etwas anderes auch nicht (mehr) zu erklären, da Arbeitgeber diesen seit 2019 auch zur Hälfte übernehmen müssen.

Der KK-Beitrag beträgt für Beamte übrigens 14% und nicht 14,6%. Denn Beamte haben keinen Anspruch auf Krankentagegeld.

clarion

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Falls man als Pensionär zufällig rentenbezugsverechtigt ist, gibt der Rentenversicherung noch 8,55% der Rente als Zuschuss für die KV dazu. Für spät Verbeamtete ist das evtl. relevant.

bab

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Danke für eure Antworten und Gedanken. Ich bin krank geworden, deswegen erst jetzt eine Antwort:
Ich werde als Pensionärin rentenbezugsberechtigt sein. Nicht viel, aber es sollte reichen, um in die KVdR zu kommen. Und dann müsste ich, wenn ich das richtig verstehe, keine KV-Beiträge auf Mieten und Kapitalerträge zahlen (zu Johanns Beitrag). Wobei, wenn ich lumer richtig verstehe, selbst diese Beiträge hälftig von meinem Dienstherrn übernommen würden (so das Land Berlin bei Pensionseintritt noch mein Dienstherr ist).

Falls man als Pensionär zufällig rentenbezugsverechtigt ist, gibt der Rentenversicherung noch 8,55% der Rente als Zuschuss für die KV dazu. Für spät Verbeamtete ist das evtl. relevant.
Was das wiederum bedeutet, verstehe ich nicht. D.h. ich kriege meine Rente plus 8,55 % meiner Rente als Zuschuss für die KV? Nur für die GKV oder auch für die PKV?

Ich bin sehr empfänglich für die Empfehlung einer Maklerin oder eines Maklers. Gewerbler, ich schreibe dir gerne eine PN, muss aber erstmal herausfinden, wie das geht.

Eine unabhängige Beraterin meinte, dass sich die PKV erst lohnt, wenn ich eine Pension in Höhe von 4.000 Euro brutto erziele. Das ist etwas illusorisch.
Andererseits merke ich, dass ich der klassischen Angstmacherei von Versicherungsvertretern (nicht der Beraterin) erliege: Ich rechne Kosten hoch, nicht aber meine Einnahmen. Stand heute würde ich im schlimmsten Fall (es geht nach A14 nicht weiter, ich arbeite nur Teilzeit und komme auf einen Ruhegehaltssatz unter 32 %) eine Pension iHv 2.300 bis 2.500 Euro erzielen. (Das ist der Versorgungsbezug, darauf müsste ich wohl Steuern zahlen, richtig?)
Wenn nun aber die Renten jedes Jahr knapp 2 % steigen, verhält es sich mit den Pension nicht ähnlich? Clarion hatte dazu auch schon was geschrieben.

Wie nervig ist es denn für euch PK-Versicherte, Rechnungen in Vorausleistung zu begleichen, sie bei der Beihilfe und bei der PKV einzureichen? Ich kann Papierkram sehr gut, aber es nimmt mir Lebensfreude...

Talion

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Wie nervig ist es denn für euch PK-Versicherte, Rechnungen in Vorausleistung zu begleichen, sie bei der Beihilfe und bei der PKV einzureichen? Ich kann Papierkram sehr gut, aber es nimmt mir Lebensfreude...

Mittlerweile macht man alles per App (sowohl bei der Beihilfestelle wie auch der Krankenversicherung) und somit sind beispielsweise 10 Rechnungen innerhalb von 10-15 Minuten bei beiden Apps per Scan eingereicht. Bei meiner Krankenversicherung habe ich das Geld nach 5-8 Tagen auf dem Konto, bei der Beihilfe dauert es auch Mal 4-6 Wochen. Aufwand ist also insgesamt eher eine 3 auf einer Skala bis 10  :)

clarion

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Hallo,

aktuell scheint es so zu sein, dass das Land Berlin auch dann die Hälfte übernimmt, wenn man noch andere Einkünfte wie Vermietung, Verpachtung und Zinserträge hat.

In die KVdR würdest Du reinkommen, Betriebsrenten also VBL sind wohl beitragspflichtig, Kapitaleinkünfte nicht, wobei nach der Bundestagswahl sicherlich diskutiert werden wird, dass man alle Einkunftstarten über gewisse Freibeträge hinaus berücksichtigen muss aufgrund der Situation der Kranken- und Pflegeversicherung.

Den Zuschuss von 8,55% ( Zahl kann abhängig vom Zusatzbeitrag leicht variieren) gibt die Rentenversicherung  bei privat Versicherten Rentnern. Bei den gesetzlich Versicherten geht das direkt zur GKV. https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Rente/In-der-Rente/Kranken-und-Pflegeversicherung-der-Rentner/kranken-und-pflegeversicherung-der-rentner_node.html

Bei individueller Beihilfe würde der Beihilfesatz auf 70% steigen. Die heutigen Pensionäre  zahlen für die 30% PKV ca. 240 bis 280 Euro, wenn ich mir die Zahlen aus dem Forum so rekapituliere. 4.000 Euro Pension Brutto bekommen vielleicht höhere Dienste, die auf mindestens 35 anrechenbare Jahre kommen, der weitaus größte Anteil der Pensionäre wird weniger Pension bekommen und die meisten können mit den KV Beiträgen dennoch gut leben.

Wie kommt die Beraterin da auf 4.000 Euro?

Pensionen steigen, wenn die Besoldung steigt, da sie direkt von der Besoldungstabelle abhängen. Die Besoldung steigt, wenn im ÖD Tarifverhandlungen gelaufen sind. Die Renten steigen proportional zur allgemeinen Lohnentwicklung. Wenn die Krankenversicherungskosten exorbitant steigen, wird der Druck groß sein, dass auch die Löhne und in dem Zuge auch die Besoldung stark steigen.

Rechne doch einfach mal ein paar fiktive Szenarien mit x% jährlicher Lohnsteigerung und y% jährliche KV Beiträge vom aktuellen Lebensjahr bis zum 90. Geburtstag. Ich glaube dass bezüglich der KV Steigerungen die GKV und PKV sich nicht viel nehmen werden. Bisher war die PKV leicht günstiger,  aber da verdammt viele Beamte der Babyboomer Generation angehören, werden die Kosten auch bei den PKVen ins Kontor schlagen.

Waldvogel

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Ich würde gerne zum letzten von Clarion genannten Punkt noch eine Überlegung in den Raum stellen. Ich bin in einer ähnlichen Situation wie der Threadersteller, nur ein paar Jahre jünger und mache mir dementsprechend auch so meine Gedanken.

Wenn ich in 30 Jahren in Pension gehe, wird ein Großteil der Babyboomer, die bis dahin für hohe Kosten in den PKVen gesorgt hatten, verstorben sein. Falls das System diese Zeit hoher Belastung übersteht, sollten dann doch die Beiträge sinken oder (seien wir mal realistisch) zumindest für einige Zeit langsamer steigen.

Nach 2-3 herausfordernden Jahrzehnten sollte sich die Situation in den Sozialversicherungssystemen für alle wieder entspannen. Rein biologisches Argument. Übersehe ich da etwas?

bab

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Talion, warst du vorher GK-versichert und hast jetzt mehr Aufwand? Klingt ja an sich nicht so schlimm, ich müsste das ganze aber für vier Menschen machen. Was mich ziemlich nervt... Rein subjektiv wirkt das wie ne dauernde Steuererklärung auf mich.

Und a propos vier Menschen: Im Moment wäre die GKV deutlich günstiger für mich, wegen der Familienversicherung. Wenn der Bund die pauschale Beihilfe hätte, würde ich vermutlich in der GKV bleiben und gut wäre es. Oder sind die Leistungen dort wirklich soviel schlechter als in der PKV mit Öffnungsaktion (= stationärem Leistungsausschluss, ohne Beihilfeergänzungstarife)?

Bei individueller Beihilfe würde der Beihilfesatz auf 70% steigen. Die heutigen Pensionäre  zahlen für die 30% PKV ca. 240 bis 280 Euro, wenn ich mir die Zahlen aus dem Forum so rekapituliere. 4.000 Euro Pension Brutto bekommen vielleicht höhere Dienste, die auf mindestens 35 anrechenbare Jahre kommen, der weitaus größte Anteil der Pensionäre wird weniger Pension bekommen und die meisten können mit den KV Beiträgen dennoch gut leben.

Wie kommt die Beraterin da auf 4.000 Euro?

Sie hat gesagt, dass ich mit GKV-Kosten iHv 10% meiner Pensionseinkünfte rechnen soll (20 Prozent, aber hälftig vom Dienstherrn getragen) und meinte dann, dass die GKV für mich maximal 400 Euro maximal kostet, wenn ich 4.000 Euro Einkünfte habe. Meine PKV30 würde jetzt schon, nur für mich, ca. 310 Euro im Monat kosten. Und dann in der Pension vermutlich 2-3 mal soviel.

Pensionen steigen, wenn die Besoldung steigt, da sie direkt von der Besoldungstabelle abhängen. Die Besoldung steigt, wenn im ÖD Tarifverhandlungen gelaufen sind. Die Renten steigen proportional zur allgemeinen Lohnentwicklung. Wenn die Krankenversicherungskosten exorbitant steigen, wird der Druck groß sein, dass auch die Löhne und in dem Zuge auch die Besoldung stark steigen.

Rechne doch einfach mal ein paar fiktive Szenarien mit x% jährlicher Lohnsteigerung und y% jährliche KV Beiträge vom aktuellen Lebensjahr bis zum 90. Geburtstag. Ich glaube dass bezüglich der KV Steigerungen die GKV und PKV sich nicht viel nehmen werden. Bisher war die PKV leicht günstiger,  aber da verdammt viele Beamte der Babyboomer Generation angehören, werden die Kosten auch bei den PKVen ins Kontor schlagen.

Heißt das, dass ich für PKV und GKV eine ähnliche Preissteigerung pro Jahr annehme? Und für den Lohn vermutlich knapp 2 %...?
Werden die Pensionen eigentlich auch noch angepasst, wie die Renten? Oder wird die Rechnung gemacht, sobald der Mensch in Pension geht und dann gibt es keine Steigerungen mehr? In dem Fall würde ich in meinem Modell mit 67 aufhören, die Pensionshöhe anzupassen.

Johann

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Heißt das, dass ich für PKV und GKV eine ähnliche Preissteigerung pro Jahr annehme? Und für den Lohn vermutlich knapp 2 %...?
Werden die Pensionen eigentlich auch noch angepasst, wie die Renten? Oder wird die Rechnung gemacht, sobald der Mensch in Pension geht und dann gibt es keine Steigerungen mehr? In dem Fall würde ich in meinem Modell mit 67 aufhören, die Pensionshöhe anzupassen.
PKV und GKV sollten ungefähr im selben Maße steigen, wobei du bei PKV mehr Leistungen pro Euro bekommst.

Du bekommst in keinem Fall eine Pension in absoluten Zahlen. Du hast in deinem aktiven Dienstleben einen prozentualen Anspruch erworben. Dieser Anspruch wird immer auf deine letzte Besoldungsgruppe und Stufe angerechnet. Wenn der Tabellenwert an dieser Stelle also steigt, so steigt auch deine Pension entsprechend deiner erworbenen Prozente.

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Zur Thematik, ob in 20-30 Jahren nachdem der letzte Boomer in den Ruhestand gegangen ist, wieder alles gut ist: Ich gehe davon aus, dass es dann langsam wieder bergauf gehen kann und zwar die Sozialversicherungsbeiträge wieder reduziert werden können, sofern die Bevölkerungswachstumsrate sich stabilisiert und nicht weiter so deutlich schrumpft. Wenn sie sich stabilisiert, werden aber wahrscheinlich im selben Maße wie die Sozialversicherungsbeiträge sinken, die Steuern steigen. Aus dem Grunde, weil dann 30 Jahre lang ein sehr, sehr großer Teil der Haushalte für die Versorgung von Alten (gleich ob Pensionäre oder Rentner) draufgegangen ist. Dieses Geld wird dann bei notwendigen Investitionen gefehlt haben, die dann nachgeholt werden müssen.

Zweites Szenario ist, dass an den Investitionen nicht gespart wurde, dafür aber die Schuldenbremse nicht nur gelockert, sondern völlig außer Kraft gehoben wurde, weil es anders nicht zu stemmen wäre. Dann wurde fleißig weiter investiert mit geliehenem Geld, die Boomer danken ab und das freigewordene Budget wandert in Tilgung und vor allem Zinszahlung für die Kredite der Vergangenheit. Ich glaube, zu unserer Lebzeit werden wir in Deutschland nicht nochmal finanziell unbeschwerte 2010er Jahre erleben.

clarion

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Du würdest schon jetzt mit pauschalen Beihilfe  knapp 10% vom Brutto zahlen. In 30 Jahren zahlst Du 10% Deiner Pension plus Rentenansprüche und auch nur dann wenn die Zusatzbeiträge nicht exorbitant steigen.

Mit den Apps sind Rechnungen ruckzuck bei PKV und Beihilfe eingereicht, aber etwas Disziplin beim Bezahlen der Rechnungen,  Einreichen und Kontrolle der Rücküberweisung gehört halt dazu.

Wenn Du vorhast, den Rest des Berufslebens umfangreich Teilzeit zu arbeiten, wird die GKV tendenziell günstiger,  weil Du wenig Pension bekommen wirst und davon müsstest Du 10% an die GKV abführen. 10% einer hohen Pension ist dann eben auch eine teure Krankenversicherung.
« Last Edit: 29.01.2025 14:34 von clarion »